Die gesundheitspolitische Strategie der Europäischen Gemeinschaft
In dieser Mitteilung wird die breit angelegte gesundheitspolitische Strategie der Gemeinschaft dargestellt - das Bemühen der Gemeinschaft, in allen Bereichen ihrer Politik ein kohärentes und effektives Konzept in Gesundheitsfragen zu verfolgen. Zentraler Bestandteil dieser Strategie ist ein neuer Aktionsrahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Dieser Aktionsrahmen soll es der Gemeinschaft ermöglichen, ihren Verpflichtungen wirksamer nachzukommen, indem er klare Ziele und politische Instrumente festlegt.
RECHTSAKT
Mitteilung der Kommission vom 16. Mai 2000 an den Rat, das Europäische Parlament, den Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen über die gesundheitspolitische Strategie der Europäischen Gemeinschaft [KOM(2000) 285 endg. - nicht im Amtsblatt veröffentlicht]
ZUSAMMENFASSUNG
Die Gesundheit hat einen hohen Stellenwert für die Bürger der Europäischen Union. Diese erwarten zu Recht, dass sie vor möglichen Gesundheitsgefahren geschützt werden. Der Gemeinschaft kommt hierbei eine überaus wichtige Rolle zu, und sie ist verpflichtet, ihren Bürgern ein hohes Gesundheitsschutzniveau zu gewährleisten. Der Entwurf einer neuen Strategie ist erforderlich, weil neue Herausforderungen und neue Prioritäten im Bereich der Gesundheit entstanden sind, wie die Erweiterung, das Auftreten neuer Krankheiten, der Kostendruck im Gesundheitswesen und die verstärkten Verpflichtungen der Gemeinschaft infolge der Änderungen des EG-Vertrags (Artikel 3 und 152).
Diese neue Strategie ist das Ergebnis einer Debatte, die 1998 mit der Mitteilung der Kommission über die Entwicklung der Gemeinschaftspolitik im Bereich der öffentlichen Gesundheit begann. Sie trägt den Ergebnissen dieser Debatte sowie den Erfahrungen Rechnung, die mit den vorhergehenden Aktionsprogrammen gewonnen wurden.
Zwei zentrale Bestandteile
Die Strategie umfasst zwei Schwerpunkte:
Der Aktionsrahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, ein Kernelement der Strategie, umfasst Aktionen, die in besonderer Weise die öffentliche Gesundheit betreffen. Teil dieses Aktionsrahmens ist ein neues Aktionsprogramm, das sich auf drei Schwerpunkte konzentriert:
Die Gemeinschaft legt den Schwerpunkt auf die Bereiche, in denen die Mitgliedstaaten einzeln nicht wirkungsvoll agieren können und in denen daher eine gemeinschaftliche Koordinierung von wesentlicher Bedeutung ist. Auf diese Weise möchte die Gemeinschaft die Auswirkungen ihrer Tätigkeit bei einem begrenzten Haushalt optimieren und einen zusätzlichen Nutzen auf Gemeinschaftsebene sicherstellen. Es ist vorgesehen, die laufenden Aktionsprogramme noch vor der Einleitung des neuen Aktionsprogramms bis zu dessen Annahme zu verlängern.
Dieser Aktionsrahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit umfasst neben dem Aktionsprogramm weitere Rechtsetzungsmaßnahmen in einer Reihe von Teilbereichen, die innerhalb des Aktionsrahmens erarbeitet werden. Dazu gehören:
Durchführung einer integrierten Strategie
Um die Kohärenz der gesundheitspolitischen Gesamtstrategie der Gemeinschaft sicherzustellen, müssen die Aktionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit und die gesundheitsrelevanten Initiativen anderer Bereiche der Gemeinschaftspolitik, wie Binnenmarkt, Verbraucherschutz, Sozialschutz, Beschäftigung und Umwelt eng miteinander verzahnt werden.
Diese Verzahnung muss zudem durch folgende neue Mechanismen und Instrumente verstärkt werden, die den Beitrag der anderen Bereiche der Gemeinschaftspolitik zum Gesundheitsschutz gewährleisten:
Diese neue Strategie stellt eine ehrgeizige Verpflichtung der Gemeinschaft dar und zeigt, welche Bedeutung die Kommission der öffentlichen Gesundheit in den Bereichen der Gemeinschaftspolitik beimisst.
VERBUNDENE RECHTSAKTE
Beschluss Nr. 1786/2002/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. September 2002 über ein Aktionsprogramm der Gemeinschaft im Bereich der öffentlichen Gesundheit (2003-2008) [Amtsblatt L 271 vom 9.10.2002]
Das Programm bildet einen zentralen Bestandteil der gesundheitspolitischen Strategie der Gemeinschaft. Es hat folgende Ziele: die Verbesserung des Informations- und Wissensstands in Gesundheitsfragen, die Sicherstellung der raschen Reaktion auf Gesundheitsgefahren und die Berücksichtigung der Gesundheitsfaktoren.
Letzte Änderung: 26.07.2006