Weißbuch Jugend
Vorrangiges Ziel dieser Mitteilung ist es, einen neuen Rahmen für die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren im Jugendbereich bereitzustellen, damit die jungen Menschen besser in die sie betreffenden Entscheidungen eingebunden werden können.
RECHTSAKT
Weißbuch der Kommission vom 21. November 2001 – Neuer Schwung für die Jugend Europas [KOM(2001) 681 endg. - nicht im Amtsblatt veröffentlicht].
ZUSAMMENFASSUNG
In den letzten Jahren erlebt Europa wirtschaftliche und soziokulturelle Veränderungen, die einen erheblichen Einfluss auf die europäische Jugend haben. Die Kommission hat dieses Weißbuch verabschiedet in der Hoffnung, auf die Erwartungen der jungen Menschen zu reagieren, indem sie ihnen Möglichkeiten gibt, ihre Vorstellungen zu äußern und sich stärker in unsere Gesellschaft einzubringen. Dazu hat die Kommission umfassende Konsultationen mit allen relevanten Interessengruppen einschließlich der Jugend sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene durchgeführt.
Das Weißbuch „Jugend verfolgt auch das Ziel, Antworten auf die tiefe Abneigung junger Menschen gegenüber den traditionellen Formen der Beteiligung am öffentlichen Leben zu geben, und fordert im Sinne des Weißbuchs „Europäisches Regieren" (EN) (FR) eine aktive Einbindung der jungen Europäer in das gesellschaftliche Geschehen.
Um den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) und den Regionen bei der Durchführung von Maßnahmen zu Gunsten der jungen Menschen in Europa zu helfen, stellt das Weißbuch einen neuen Rahmen für die Zusammenarbeit zur Verfügung. Dieser Rahmen beinhaltet zum einen die Förderung der Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten und zum anderen eine bessere Berücksichtigung der Bedürfnisse der jungen Menschen in den sektorspezifischen Politiken.
Förderung der Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten
Die so genannte „offene Koordinierungsmethode" fördert die Zusammenarbeit zwischen EU-Mitgliedstaaten und ermöglicht es, Nutzen aus vorbildlichen Praktiken in Europa zu ziehen. Sie besteht in der Festlegung von Leitlinien für die Union mit einem jeweils genauen Zeitplan für die Verwirklichung der von den EU-Mitgliedstaaten gesetzten kurz-, mittel- und langfristigen Ziele. Sie sieht auch Überwachungsmechanismen vor. Hierzu schlägt das Weißbuch „Jugend" die Einsetzung eines nationalen Koordinators als Gesprächspartner der Kommission im Bereich Jugendfragen vor.
Diese Arbeitsmethode betrifft vor allem folgende Bereiche:
Integration der Bedürfnisse der jungen Menschen in die sektorspezifischen Politiken
In dem Weißbuch wird zu einer verstärkten Berücksichtigung der Bedürfnisse der Jugend bei den auf EU-Ebene und auf nationaler Ebene getroffenen politischen Maßnahmen aufgerufen. Hiervon besonders betroffen sind die Bereiche Beschäftigung und soziale Integration, Bekämpfung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, Bildung und lebenslanges Lernen. Die komplexe Frage der Autonomie der jungen Menschen ist ebenfalls Teil des zukünftigen Arbeitsprogramms.
Hintergrund
In den letzten Jahrzehnten wurden auf der Grundlage von Artikel 149 des Vertrags zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft (Artikel 165 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union) zahlreiche Maßnahmen auf europäischer Ebene getroffen, die unmittelbar oder mittelbar die Jugend betreffen. Diese Maßnahmen bezogen sich auf den Bildungsbereich, aber auch auf die Beschäftigung und berufliche Bildung und auf die Informationstechnologien. Es wurde auch eine Zusammenarbeit zwischen EU-Mitgliedstaaten im Zusammenhang mit Fragen der Mobilität und des Jugendaustauschs eingeleitet.
All diese spezifischen Aktionen erhielten die stetige Unterstützung des Europäischen Parlaments und des Ministerrats, sowohl bei Annahme der Programme als auch durch Entschließungen, die u. a. die EinbeziehMitbestimmung von jungern Menschen oder ihre soziale Integration und später die Eigeninitiative junger Menschen betrafen. Auch der Ausschuss der Regionen und der Wirtschafts- und Sozialausschuss geben regelmäßig positive und ermutigende Stellungnahmen zu verschiedenen die Jugend betreffenden Aspekten ab. Dieser Grundstock an Informationen war jedoch noch zu erweitern und die so geschaffene Keimzelle einer Zusammenarbeit musste im Interesse der jungen Menschen und gemeinsam mit diesen weiter ausgebaut werden.
VERWANDTE RECHTSAKTE
Mitteilung der Kommission an den Rat vom 22. Oktober 2004 - Folgemaßnahmen zum Weißbuch „Neuer Schwung für die Jugend Europas": Bilanz der Maßnahmen im Rahmen der jugendpolitischen Zusammenarbeit in Europa [KOM(2004) 694 endg. - nicht im Amtsblatt veröffentlicht]. Die Kommission zieht eine Bilanz der Maßnahmen, die seit der Veröffentlichung des Weißbuchs durchgeführt wurden, sowohl im Hinblick auf den Auftrag, der ihr vom Rat erteilt wurde, als auch hinsichtlich der Verpflichtungen, die allen Beteiligten dieses Prozesses gegenüber eingegangen wurden. Sämtliche Verpflichtungen wurden eingehalten und es wurde eine weit reichende Mobilisierung von Jugendlichen, Jugendorganisationen, öffentlichen Stellen, Ministerien und europäischen Einrichtungen erreicht.
Damit der aus dem Weißbuch gewonnene Schwung nicht verloren geht, hält es die Kommission für angezeigt, dass der Rat folgende Aspekte berücksichtigt:
Letzte Änderung: 13.04.2011