Tempus I

1) ZIEL

Erleichterung der Umstrukturierung des Hochschulsektors in den Ländern Mittel- und Osteuropas durch Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, durch den Austausch von Hochschulstudenten und -lehrern und durch die Zusammenarbeit Industrie-Hochschule zwischen diesen Staaten und den Mitgliedstaaten der Gemeinschaft, mit der Möglichkeit der Beteiligung von Drittländern der G 24.

2) GEMEINSCHAFTSMASSNAHME

Entscheidung 90/233/EWG des Rates vom 7. Mai 1990 zur Aufstellung eines europaweiten Mobilitätsprogramms für den Hochschulbereich (Tempus).

Beschluß 93/246/EWG des Rates vom 29. April 1993 über die Verabschiedung der zweiten Phase des europaweiten Programms zur Zusammenarbeit im Hochschulbereich (Tempus II) (1994-1998).

3) INHALT

Das Programm Tempus ist Teil des umfassenden Programms der Gemeinschaftshilfe für die wirtschaftliche Umgestaltung der Länder Mittel- und Osteuropas ("PHARE"), in dessen Rahmen die Ausbildung als ein vorrangiger Bereich der Zusammenarbeit herausgestellt wird.

Der Beschluß vom 29. April 1993 sieht die Ausweitung des Programms auf die Republiken der ehemaligen Sowjetunion vor, die in der Verordnung EWG/Euratom Nr. 2157/91 (Programm TACIS) genannt sind.

Die für eine Beteiligung an Tempus in Frage kommenden mittelund osteuropäischen Länder sind: Albanien, Bulgarien, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakische Republik, Slowenien und die Tschechische Republik.

Folgende Republiken der früheren Sowjetunion beteiligen sich 1993/1994 an Tempus: Rußland, Weißrußland und die Ukraine. Ab dem akademischen Jahr 1994/95 nehmen auch die Republiken Moldawien, Kasachstan, Usbekistan und Kirgistan am Programm teil.

Der Begriff "Hochschule" umfaßt alle Arten der nach der Sekundarstufe weiterführenden Bildungs- und Berufsbildungseinrichtungen, die Befähigungsnachweise oder Diplome dieses Niveaus ausstellen, unabhängig davon, welche Bezeichnung diese Einrichtungen tragen. Die Begriffe "Unternehmen" und "Wirtschaft" umfassen alle Arten der Wirtschaftstätigkeit, große Unternehmen, kleine und mittlere Unternehmen, ungeachtet ihrer Rechtsform, öffentliche oder kommunale Behörden, Selbstverwaltungsorganisationen der Wirtschaft (Industrie und Handelskammern und/oder gleichartige Einrichtungen), die Berufsverbände sowie die Organisationen, die Arbeitgeber oder Arbeitnehmer vertreten.

Ziele:

Unterstützung bei der Umstrukturierung und Anpassung des Hochschulsystems dieser Länder an die neuen Bedürfnisse der Markwirtschaft durch

Das Kernstück dieser Zusammenarbeit bilden die Gemeinsamen Europäischen Projekte (GEP), an denen wenigstens eine Hochschule aus einem förderungsberechtigten Land und Partnerorganisationen darunter mindestens eine Hochschule - in mindestens zwei Mitgliedstaaten der EG beteiligt sind. Für GEP auf regionaler Ebene, die aus dem Regionalteil des PHARE-Programms finanziert werden, ist die Beteiligung von Hochschulen in mindestens zwei förderungsberechtigten Ländern vorgeschrieben. Neben der Hilfe für derartige Basisprojekte (Aktion 1) werden auch Mobilitätszuschüsse für Einzelpersonen (Aktion 2) gewährt, und zwar sowohl zugunsten von akademischem Personal (für Lehraufträge, Praktika, Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen und spezielle Kurzaufhalte) als auch von Studenten (für Studienaufenthalte und Praktika). Ab 1992/93 soll die Mobilität von Studenten allerdings nur noch im Rahmen der GEP gefördert werden. Begrenzte Zuschüsse können ferner für die Beteiligung von Einrichtungen aus förderungsberechtigten Ländern an Hochschulzusammenschlüssen, für Veröffentlichungen und sonstige Informationstätigkeiten im Zusammenhang mit Tempus sowie für Studien und Erhebungen, die die Kontrolle und Bewertung des Programms erleichtern sollen, gewährt werden. Schließlich können Jugendaustauschaktivitäten und entsprechende ergänzende Maßnahmen, durch die den Jugendlichen die Erfahrung der europäischen Dimension vermittelt werden soll, finanziell unterstützt werden.

Die Kommission führt das Tempus-Programm mit Unterstützung eines Ausschusses durch, der sich aus Vertretern der Mitgliedstaaten zusammensetzt. Sie arbeitet in jedem dieser Länder mit den in Betracht kommenden Stellen zusammen.

Die förderungsberechtigten Länder geben an, welchen Anteil der Mittel, die ihnen von der Gemeinschaft für Maßnahmen zur Unterstützung ihrer Wirtschaftsund Sozialreformen zur Verfügung gestellt werden, sie für das Programm Tempus zu verwenden beabsichtigen.

Die Kommission gewährleistet die Übereinstimmung zwischen Tempus und sonstigen einschlägigen Maßnahmen auf Gemeinschaftsebene, die gemeinschaftsintern oder in den in Betracht kommenden Ländern durchgeführt werden. Sie gewährleistet die Koordinierung mit den Maßnahmen, die von Drittländern oder von Hochschulen und Unternehmen dieser Länder in dem gleichen Aktionsbereich wie Tempus durchgeführt werden.

4) frist für den erlaß einzelstaatlicher umsetzungsvorschriften

Entfällt.

5) zeitpunkt des inkrafttretens (falls abweichend von 4)

01.07.1990 (Beginn des anfänglichen Versuchszeitraums)

6) quellen

Amtsblatt L 131 vom 23.05.1990Amtsblatt L 112 vom 06.05.1993

7) weitere arbeiten

Jahresbericht der Kommission (7. Mai 1990 - 31. Juli 1991) [SEK(92) 226 endg.]

Im Berichtszeitraum wurde für die Implementierung des Tempus-Programms ein Gesamthaushalt in Höhe von 95,5 Mio. ECU für die nationalen Aktivitäten der förderungsberechtigten Länder sowie für regionale GEP aus den entsprechenden PHARE-Mitteln bereitgestellt.

Während der ersten 15 Monate der Laufzeit von Tempus gingen 2 739 Beihilfeanträge ein; 471 Projekte wurden finanziert.

Die genehmigten GEP umfaßten Kooperations- und Mobilitätsmaßnahmen zwischen Organisationen der Europäischen Gemeinschaft und Partnern in Polen, Ungarn, der Tschechoslowakei, der ehemaligen DDR, Bulgarien, Rumänien und im ehemaligen Jugoslawien.

Die Europäische Gemeinschaft gewährte ferner individuelle Mobilitätszuschüsse für 1 400 Studenten und 1 200 Lehrkräfte aus förderungsberechtigten Ländern für Aufenthalte in den Mitgliedstaaten der Gemeinschaft sowie für 69 Studenten und 595 Lehrkräfte aus der Gemeinschaft.

Schließlich wurden im Bezugszeitraum 77 Ergänzungsmaßnahmen (Gesamtzahl der Anträge: 608) und 97 Jugendaustauschprojekte (Gesamtzahl der Anträge: 277) bezuschußt.

Jahresbericht der Kommission (1. August 1991 - 31. Juli 1992) [KOM(93)30 endg.]

Im Rahmen des PHARE-Programms standen für Projekte des Tempus-Programms im Jahr 1992/93 insgesamt 98,3 Mio. ECU zur Verfügung, was einem Anstieg von etwa 40 % gegenüber 1991 entspricht. Verschiedene Projekte wurden in Wechselwirkung und Zusammenarbeit mit den Programmen Comett und Erasmus durchgeführt.

1 979 Anträge wurden eingereicht und 234 Projekte positiv beschieden. Sie betrafen Ingenieurwissenschaften und angewandte Naturwissenschaften (23,5 %), Unternehmensführung (17,1 %), Umweltschutz (10,3 %) und medizinische Wissenschaften (9 %). Außer diesen neuen Projekten wurden 400 Projekte zum ersten oder zweiten Mal "verlängert". Zu den markantesten Maßnahmen im Rahmen des Programms gehört die Verbesserung der verwaltungstechnischen und wissenschaftlichen Ausstattung, der Bibliotheken, der Sprachlabors, die Einführung neuer Kurse oder die Wiederankurbelung bestehender Kurse und die Herstellung von Verbindungen zwischen Universitäten der förderungsberechtigten Staaten und den Unternehmen der Mitgliedstaaten.

Die 1992 ausgewählten GEP betrafen Maßnahmen der Zusammenarbeit und der Mobilität zwischen Organisationen in der Europäischen Gemeinschaft und Partnern in Albanien, Bulgarien, der Tschechoslowakei, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien und Slowenien.

Die Europäische Gemeinschaft vergab Mobilitätsstipendien für Einzelpersonen an 467 Hochschulbedienstete aus den förderungsberechtigten Ländern für einen Aufenthalt in den Mitgliedstaaten der Gemeinschaft und an 101 Hochschulbedienstete der Gemeinschaft, die in einem der förderungsberechtigten Länder unterrichten oder einen Informationsbesuch verbringen wollen.

Insgesamt wurden im Bezugszeitraum 24 Ergänzungsmaßnahmen und 65 Jugendaustauschprojekte bezuschußt.

Bericht der Kommission: Evaluierung des Tempus-Programms (Mai 1992) [KOM(93) 29 endg.]

Coopers und Lybrand Europe wurde von der Kommission mit der externen Evaluierung der Anfangsphase (1990-1991) des Tempus-Programms beaufragt. Aus diesem Bericht, der die Grundlage für die Ausarbeitung der Vorschläge der Kommission für eine zweite Phase des Tempus-Programms darstellt, geht hervor, daß das Tempus-Programm sowohl im Osten als auch im Westen auf großen Zuspruch gestoßen ist. Die durchgeführten Projekte haben in verhältnismäßig kurzer Zeit erste Erfolge erkennen lassen. Trotzdem ist es unerläßlich, die Ziele und die Rolle von Tempus in den einzelnen Ländern klar darzustellen und zwischen der Unterstützung der Reform des Hochschulwesens und der Beseitigung des Mangels an Arbeitskräften und an Fachwissen zu wählen.

Jahresbericht der Kommission (1. August 1992 - 31. Juli 1993) [KOM(94) 142 endg.]

Das Interesse der förderungsberechtigten Länder an Projekten in den Bereichen angewandte Wissenschaften und Technologien war Ende des akademischen Jahres 1992/93 gesunken (von 30 % auf 24 %). Die Zahl der Projekte in Betriebswirtschaft und Management blieb gleich (17 %), während die der Vorhaben auf den Gebieten angewandte Sozialwissenschaften, Medizin und Umweltschutz zugenommen hat.

Untersuchung der Probleme, die im Verlauf der drei ersten Programmjahre von Tempus in Mittel- und Osteuropa aufgetreten sind. Aufgrund des Erbes der vergangenen 40 bis 50 Jahre sehen sich die Hochschulsysteme der mittel- und osteuropäischen Länder mit beträchtlichen Problemen konfrontiert. Hier sind zu nennen die strikte Trennung von Lehre und Forschung zwischen den Akademien der Wissenschaften und den Universitäten, eine unzureichende Diversifizierung des Hochschulunterrichts in der Mehrzahl dieser Länder sowie Ausmaß und Art staatlicher Interventionen.

Praktische Reformhindernisse

a) Finanzielle Probleme

Die deutlichste Schwierigkeit bestand in den unzureichenden Finanzmitteln, die aus nationalen und externen Mitteln zur Verfügung stehen; dies hat auf den Gebieten Management und Informatik zu einer Abwanderung von Fachleuten in den Privatsektor geführt.

b) Verwaltungstechnische und gesetzliche Probleme

Widerstände gegen Veränderungen regten sich nicht nur an den Hochschulen und ihren Einrichtungen, sondern betrafen auch das gesamte Verwaltungssystem der förderungsberechtigten Länder.

Stand der Entwicklung und der Ergebnisse im akademischen Jahr 1992/93

Im dritten Laufjahr hat sich das Tempus-Programm verschiedene Hauptziele gesetzt, im Rahmen seines allgemeinen Bestrebens den förderungsberechtigten Ländern bei der Umstrukturierung ihres Hochschulwesens behilflich zu sein und somit deren Beitrag zur allgemeinen Wirtschafts- und Sozialreform im Rahmen des PHARE-Programms zu optimieren, und zwar insbesondere:

Auswirkungen des Tempus-Programms

Die Tempus-Projekte konnten einen starken Einfluß auf Ebene der Fakultäten in den Hochschuleinrichtungen ausüben. Im Rahmen der Tempus-Projekte wurden folgende wichtigen und als einflußreich betrachteten Aktivitäten durchgeführt:

Jahresbericht der Kommission (1. August 1993 - 31. Juli 1994) [KOM(95) 344 endg.]

Der Haushalt von Tempus (Phare). Die Tatsache, daß Tempus ein Teil des umfassenden Phare-Programms in den elf Partnerländern Mittel- und Osteuropas ist, beeinflußt natürlich stark die Haushaltsmechanismen.

Für 1994 belief sich der Gesamthaushalt auf mehr als 95,9 Mio. ECU.

Festlegung der nationalen Prioritäten und des Verfahrens für die Projektauswahl: Die Prioritäten bei der Durchführung von Tempus ergeben sich aus Beratungen zwischen der Kommission und den nationalen Behörden der einzelnen Partnerländer; die Prioritäten für 1994/95 wurden im ersten Halbjahr 1993 festgelegt und im Leitfaden für Antragsteller veröffentlicht. Im Rahmen des Tempus-Haushalts, der von den einzelnen förderungsberechtigten Ländern aus dem Phare-Haushalt bereitgestellt wird, werden Projekte im Zuge eines gemeinsamen Entscheidungsverfahrens ausgewählt, bei dem die Kommission und die nationalen Behörden die Qualität der Vorhaben beurteilen.

Aktivitäten im Zusammenhang mit den GEP-Zuschüssen (Gemeinsame Europäische Projekte): Von den insgesamt 1 365 GEP-Anträgen bezogen sich 975 (71 %) auf Fachgebiete, die von den nationalen Behörden des jeweiligen förderungsberechtigten Landes als prioritär eingestuft wurden. Im akademischen Jahr 1993/94 wurden im Rahmen von Tempus drei neue Projektarten eingeführt, von denen zwei, nämlich GEP+ und CME+ (Ergänzende Maßnahmen), eine weitreichendere Entsprechung zwischen dem von den nationalen Behörden festgestellten Bedarf und den Aktivitäten erreichen sollen, die die europäischen Hochschulen anbieten. Insgesamt wurden elf GEP+-Projekte für eine Förderung ausgewählt und liefen im akademischen Jahr 1994/95 an.

Auswahl der Gemeinsamen Europäischen Netzwerke (GEN): Die 1993 eingeführten GEN, denen 1994 die ersten Zuschüsse gewährt wurden, sind nach Ablauf des Förderungszeitraums für die erfolgreichsten GEP bestimmt. 1993/94 wurden 30 solcher Projekte mit 769 005 ECU gefördert.

Individuelle Mobilitätszuschüsse: Das Auswahlverfahren für individuelle Mobilitätszuschüsse entspricht dem für Gemeinsame Europäische Projekte, beinhaltet jedoch zwei Auswahlrunden pro Jahr, bei denen für den Zeitraum 1993/94 insgesamt 1 491 Hochschullehrern aus den Partnerländern Besuche an Hochschulen innerhalb der Europäischen Union ermöglicht wurden; die Kosten hierfür beliefen sich auf 3 573 752 ECU.

Ergänzende Maßnahmen (CME): In den beiden Auswahlrunden 1993/94 wurden insgesamt 19 Zuschüsse (mit einem Gesamtbetrag von 188 595 ECU) für Hochschulvereinigungen gewährt; Ziel ist eine Erweiterung der Hochschulnetze auf Mittel- und Osteuropa, die Finanzierung von Veröffentlichungen, Studien und Untersuchungen zur direkten Förderung der Ziele von Tempus bei gleichzeitiger Belebung und Vereinfachung der Zusammenarbeit.

Jugendaustauschmaßnahmen (YEX): 1993/94 wurden, wie in den vorangegangenen Jahren auch, begrenzte Zuschüsse für Jugendaustauschmaßnahmen und damit verbundene Tätigkeiten gewährt, die darauf ausgerichtet sind, interkulturelle Aktivitäten zu fördern und den Jugendlichen (zwischen 15 und 25 Jahren) außerhalb der Hochschulen die Möglichkeit zu geben, die europäische Dimension zu erfahren. Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 114 Projekte mit einem Gesamtbetrag von 1 112 464 ECU bezuschußt.

Kontrolltätigkeit: Die Kommission verfügt über ein vollständiges Programm interner Kontrollverfahren für sämtliche Tempus-Maßnahmen.

Phare-Ländermonographien: 1994 wurden in sieben der elf Partnerländer Studien über die Auswirkungen des Tempus-Programms (Phare) seit September 1991 eingeleitet.

Der Haushalt von Tempus (Tacis): 1993/94 betrug der Gesamthaushalt für die Projektförderung im Rahmen von Tempus (Tacis) 3,42 Mio. ECU. 1994/95 wurden hierfür insgesamt 21,73 Mio. ECU bereitgestellt.

Die Vorprojekte und die Festlegung der Prioritäten: Die Aktivitäten im Rahmen von Tempus II begannen im akademischen Jahr 1994/95. Um für diesen Zeitpunkt Tempus (Tacis)-GEP durchführen zu können, beschloß die Kommission, 1993/94 einjährige Vorprojekte zur Vorbereitung anschließender GEP zu finanzieren. Diese konzentrieren sich auf vorbereitende Maßnahmen für die Mobilität zwischen den Hochschulen, die zu einem späteren Zeitpunkt eine Zusammenarbeit auf institutioneller Ebene anstreben. Projekte wurden prioritär in den folgenden Fachgebieten bezuschußt: Geistes- und Sozialwissenschaften; Politologie und Wirtschaftswissenschaften; moderne europäische Sprachen, Verbesserung der Hochschulverwaltung. Ferner entschied die Kommission in Anbetracht der Hauptziele des Tacis-Programms, Projekte in den Bereichen Landwirtschaft, Energie und Transport besonders zu berücksichtigen.

Aufteilung nach Fachgebieten: In der Auswahlrunde 1993/94 wurden 264 Anträge für GEP-Vorprojekte eingereicht: 222 davon befassen sich mit den als prioritär eingestuften Fachgebieten. In der Auswahlrunde 1994/95 galt dies für 335 von 408 eingereichten Anträgen für Vorprojekte.

Informationsaktivitäten für Tempus (Phare) und Tempus (Tacis): Ein Faltblatt mit allgemeinen Informationen für das Programm wurde in den neun Amtssprachen veröffentlicht.

Bedeutende Änderungen und Entwicklungen im Rahmen des Tempus-Programms 1990-1994: Es zeigte sich mehr und mehr, daß - zumindest solange Tempus aus dem Phare-Haushalt finanziert wird - die Reform der Hochschulbildung in den Ländern Mittel- und Osteuropas als wesentliche Hilfsmaßnahme im Rahmen der Gemeinschaftsunterstützung zur Förderung des sozialen, wirtschaftlichen und politischen Reformprozesses anzusehen ist.

Bericht der Kommission über die Bewertung der ersten Phase des TEMPUS-Programms (1990-1994) [KOM(96) 428 endg.]

Das TEMPUS-Programm wird in den MOE-Partnerländern hochgeschätzt und hat eine hohe Akzeptanz. Obwohl die Qualität der Anträge sich insgesamt kontinuierlich verbessert hat, konnte die Mehrheit der Anträge aufgrund des begrenzten TEMPUS-Budgets nicht gefördert werden.

Die von TEMPUS geförderten Projekte können im großen und ganzen als erfolgreich und wichtig für die Hochschulentwicklung in den MOE-Partnerländern angesehen werden. Dennoch wurden nicht alle Potentiale und Möglichkeiten ausgeschöpft, die Verbreitung der Ergebnisse und Erträge der Projektaktivitäten über die "Innovationsinseln" in einzelnen geförderten Fachbereichen oder Fakultäten hinaus zu fördern.

Die Gestaltung von TEMPUS ist allmählich stärker auf die Bedürfnisse der einzelnen Länder zugeschnitten worden. Diese Entwicklung unterstreicht das zunehmende Bewußtsein aller auf der nationalen Ebene mit dem Hochschulbereich befaßten Akteure hinsichtlich der Potentiale des TEMPUS-Programms.

Die Administration des TEMPUS-Programms in den MOE-Ländern kann als effizient und angemessen betrachtet werden angesichts der Komplexität und der Notwendigkeit einer kontinuierlichen Anpassung des Programms, der Anzahl der beteiligten Institutionen und Fachgebiete und der Breite der Fördermaßnahmen innerhalb des Programms.

Zumindest in einigen der MOE-Partnerländer sind weitere Bemühungen notwendig, bei der Erneuerung und Umstrukturierung des Hochschulwesens einen Grad an Leistungsfähigkeit und Fortschritt zu erreichen, der die Potentiale des TEMPUS-Programms im Hinblick auf die Erneuerung und Umstrukturierung des Hochschulwesens zu nutzen vermag.

8) durchführungsmaßnahmen der kommission