6.9.2022   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

C 341/7


Veröffentlichung eines Antrags auf Eintragung eines Namens gemäß Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

(2022/C 341/05)

Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 51 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (1) innerhalb von drei Monaten ab dem Datum dieser Veröffentlichung Einspruch gegen den Antrag zu erheben.

EINZIGES DOKUMENT

„Dalmatinska janjetina“

EU-Nr.: PDO-HR-02799 – 17.8.2021

g. U. (X) g. g. A. ( )

1.   Name(n) [der g. U. oder der g. g. A.]

„Dalmatinska janjetina“

2.   Mitgliedstaat oder Drittland

Kroatien

3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels

3.1.   Art des Erzeugnisses

Klasse 1.1. Fleisch (und Schlachtnebenerzeugnisse), frisch

3.2.   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt

Bei dem Erzeugnis mit der g. U. „Dalmatinska janjetina“ handelt es sich um Fleisch von Lämmern der einheimischen kroatischen Schafrasse „Dalmatinska pramenka“, die ausschließlich in dem unter Punkt 4 genannten geografischen Gebiet geboren, aufgezogen und geschlachtet werden.

Für die Erzeugung von „Dalmatinska janjetina“ werden die Lämmer im Alter von 70 bis 130 Tagen mit einem Körpergewicht zwischen 15 und 28 kg geschlachtet.

Die besonderen Merkmale der Schlachtkörper von Lämmern der Rasse „Dalmatinska pramenka“ sind ihre mittlere bis sehr gute Fleischigkeit und ihre geringe bis mittlere Fettabdeckung (Fettklasse 2 oder 3). Die Schlachtkörper mit Kopf wiegen 8-14 kg, sind bis zu 80 cm lang und weisen eine Schlachtausbeute von mindestens 45 % auf. Das Muskelgewebe ist hellrosa bis rosa, das Fleisch des Musculus longissimus dorsi hat weniger als 4 % Fett und enthält mindestens fünf verschiedene flüchtige organische Verbindungen aus der Gruppe der Terpene.

„Dalmatinska janjetina“ wird das ganze Jahr über vermarktet, und zwar ausschließlich frisch und gekühlt, in Form eines ganzen Schlachtkörpers mit Kopf, Nieren und Nierenfett (die am Schlachtkörper verbleiben) und entweder mit Schlachtnebenerzeugnissen (Leber, Lunge mit Luftröhre und Herz) und Hoden, die gegebenenfalls Teil des Schlachtkörpers sind, oder ohne Schlachtnebenerzeugnisse und Hoden, oder aber in Form einer Schlachtkörperhälfte, die das Ergebnis der Spaltung des Schlachtkörpers entlang einer symmetrischen Trennlinie ist, die in der Mitte des Kopfes, jedes Hals-, Rücken- und Lendenwirbels sowie in der Mitte des Kreuzbeins und des Brustbeins sowie der Beckensymphyse verläuft.

„Dalmatinska janjetina“ wird immer gegart verzehrt. Das Fleisch ist saftig und zart, es zergeht auf der Zunge und weist weder einen ausgeprägten Schafgeruch noch Schafgeschmack auf.

3.3.   Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs) und Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse)

Die zur Erzeugung von „Dalmatinska janjetina“ verwendeten Lämmer werden bis zur Schlachtung ausschließlich gesäugt und auf der Weide gehalten.

Weideland ist die wichtigste Nahrungsquelle für Schafe und deckt bis zu 80 % ihres Nährstoffbedarfs ab, während für die restlichen 20 % Wiesenheu und/oder seltener Luzerneheu (hauptsächlich im Winter) verfüttert werden. Mindestens 80 % des Futters stammen aus dem unter Punkt 4 genannten abgegrenzten geografischen Erzeugungsgebiet von „Dalmatinska janjetina“. Das Heu wird zumeist auf nahegelegenen Wiesen in den fruchtbareren Gebieten des dalmatinischen Hinterlands – den bergigen Gebieten Dalmatiens – gewonnen und stammt bei hohem Bedarf oder Trockenheit auch von Wiesen außerhalb des abgegrenzten Erzeugungsgebiets von „Dalmatinska janjetina“, insbesondere aus den Regionen Lika und Gorski Kotar, jedoch nur aus folgenden Gespanschaften: Gespanschaft Zadar (Gebiet der Stadt Gračac), Gespanschaft Lika-Senj (aus der gesamten Gespanschaft), Gespanschaft Karlovac (nur aus dem Gebiet der Stadt Ogulin und der Gemeinden Josipdol, Plaški und Saborsko) und aus der Gespanschaft Primorje-Gorski Kotar (nur aus dem Gebiet der Städte Vrbovsko, Delnice und Čabar sowie der Gemeinden Lokve, Fužine, Mrkopalj, Ravna Gora, Skrad und Brod Moravice). Heu aus den oben genannten Gebieten darf als Ergänzungsfuttermittel für Schafe (aber nicht für Lämmer) im Winter verwendet werden, wenn die Mutterschafe trocken stehen (Trächtigkeit) und es daher keine Auswirkungen auf die Qualität und chemische Zusammensetzung des Lammfleisches hat.

3.4.   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen

Alle Stufen der Erzeugung von „Dalmatinska janjetina“ müssen in dem unter Punkt 4 genannten abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen.

Die Erzeugung von „Dalmatinska janjetina“ umfasst die Aufzucht, die Paarung und das Ablammen von Schafen der Rasse „Dalmatinska pramenka“ sowie die Aufzucht und Schlachtung ihrer Lämmer.

3.5.   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw. des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

Schlachtkörper und Schlachtkörperhälften von Lämmern der Rasse „Dalmatinska pramenka“ müssen vor der Vermarktung mit dem Stempel des zugelassenen Schlachtbetriebs, in dem die Schlachtung erfolgt ist, gekennzeichnet und mit einer transparenten, selbsthaftenden Kunststofffolie umhüllt werden.

Das Verpacken – d. h. die Umhüllung der zugerichteten und gekühlten Lammschlachtkörper mit der g. U. „Dalmatinska janjetina“ in Kunststofffolie – erfolgt in Schlachtbetrieben in dem unter Punkt 4 genannten Gebiet vor der Vermarktung des Erzeugnisses. Dadurch sollen vor allem die Hygiene des Fleisches (um zu verhindern, dass Schlachtkörper während der Handhabung und Beförderung einer mikrobiellen Kontamination ausgesetzt werden), seine Frische und Qualität (um zu verhindern, dass die Schlachtkörper mit Luft in Kontakt kommen und somit die dadurch ausgelösten chemischen Prozesse, die das Fett und Protein des Fleisches abbauen, zu verzögern) geschützt werden.

3.6.   Besondere Vorschriften für die Kennzeichnung des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets

„Dalmatinska janjetina“ wird innerhalb der Verwaltungsgrenzen der Gespanschaft Lika-Senj (nur im Gebiet der Stadt Novalja und auf den küstennahen Hängen des Gebirgszugs Velebit in dem Gebiet der Gemeinde Karlobag) und der Gespanschaft Zadar (nur in den Gebieten der Städte Benkovac, Biograd, Nin, Obrovac, Pag und Zadar und der Gemeinden Bibinje, Galovac, Jasenice, Kali, Kolan, Kukljica, Lišane Ostrovičke, Novigrad, Pakoštane, Pašman, Polača, Poličnik, Posedarje, Povljana, Preko, Privlaka, Ražanac, Sali, Stankovci, Starigrad, Sukošan, Sveti Filip i Jakov, Škabrnja, Tkon, Vir, Vrsi und Zemunik Donji) sowie im gesamten Gebiet der Gespanschaften Šibenik-Knin, Split-Dalmatien und Dubrovnik-Neretva erzeugt.

5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

Besonderheit des geografischen Gebiets

Natürliche Einflüsse

Das geografische Gebiet von Dalmatien umfasst drei verschiedene geomorphologische und klimatische Zonen (die Küste und die Inseln mit Mittelmeerklima, das dalmatinische Hinterland mit submediterranem Klima und das bergige Gebiet mit kontinentalem Klima), die zusammen mit menschlichen Einflüssen im Laufe der Jahrhunderte den Pflanzenbewuchs in diesem Gebiet direkt geprägt haben. An Orten, die stark von der Bora betroffen sind oder die die am stärksten degradierten felsigen Böden aufweisen (z. B. die Ausläufer des Gebirgszugs Velebit), sind zumeist Wiesen mit der Heilpflanze Salbei und mit Federgras (Ass. Stipo-Salvietum officinalis) sowie einer großen Anzahl illyrisch und illyrisch-adriatisch endemischer Arten zu finden, wobei an Trockenheit und an die starke Bora angepasste Arten, insbesondere Duft- und Heilpflanzen, vorherrschend sind. Dalmatien gehört zu den Regionen Europas mit der reichhaltigsten Flora; es gibt hier schätzungsweise 3 500 verschiedene Pflanzenarten, von denen mehr als 7 % endemisch sind, sowie eine größere Anzahl stenoendemischer Arten (Ozimec, R. et al., Poljoprivredna bioraznolikost Dalmacije. Tradicijske sorte i pasmine Dalmacije, 2009, S. 430). Auf den Wiesen des dalmatinischen Hinterlands sind hauptsächlich illyrischer Schwingel und Koeleria bulbosae (Ass. Festuco-Koelerietum officinalis) zu finden. Die Zusammensetzung ihrer Flora wird, wahrscheinlich aufgrund eines Auswahlprozesses im Laufe der jahrtausendelangen Beweidung mit Schafen, von zahlreichen niedrigen und bodendeckenden krautigen Arten dominiert. Diese Wiesen gelten als typische Schafweiden (Rogošić, J., Gospodarenje mediteranskim prirodnim resursima, 2000, S. 112). Damit wird nicht nur eindeutig nachgewiesen, dass die einheimische Rasse „Dalmatinska pramenka“ an die natürlichen Bedingungen mit knappen Nährstoffen angepasst ist, sondern auch, dass sie die botanische Zusammensetzung und die Merkmale des Weidelands geprägt hat. Zu den besonderen Merkmalen des dalmatinischen Weidelands im Küsten- und Inselgebiet sowie im dalmatinischen Hinterland gehören neben der Fülle verschiedener Pflanzenarten die niedrigen Weideerträge, insbesondere während der Trockenperioden des Jahres, und der erhebliche Anteil der Pflanzenarten mit geringem Nährwert, die jedoch eine Fülle an aromatischen und antioxidativen chemischen Verbindungen enthalten (zweikeimblättrige Pflanzen) (Anhang 6.4, Krvavica, M. et al., „Isparljivi sastojci arome dalmatinske janjetine“, in Meso 1, 2015, S. 58). Aufgrund dieser Merkmale sind die dalmatinischen Weiden wirklich einzigartig und unterscheiden sich deutlich von Weiden in kontinentalen Gebieten, wohingegen die bergigen Gebiete, in denen das Pflanzenwachstum im Sommer nicht gehemmt ist (und im Gegensatz zu den tiefer gelegenen Gebieten des dalmatinischen Hinterlands, der Küste und der Inseln keine Trockenheit auftritt), nicht nur sehr reich an Pflanzenarten sind, sondern auch hohe Weideerträge liefern und traditionell als Wiesen zur Erzeugung von hochwertigem Heu oder zur Beweidung während der Trockenperiode des Jahres genutzt werden.

Menschliche Einflüsse

Die Bezeichnung „Dalmatien“ steht in engem Zusammenhang mit der Tradition der Schafzucht in diesem Gebiet. Bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. hat sich der illyrische Stamm der „Dalmaten“ oder „Delmaten“ im Gebiet des heutigen Dalmatien niedergelassen. Der Name dieses Stammes geht auf das illyrische Wort für Schafe – „dalma“ oder „delma“ – zurück und die römische Provinz „Dalmatia“ wurde nach diesem Stamm benannt (Ozimec, R. et al., Poljoprivredna bioraznolikost Dalmacije; Tradicijsko Poljoprivredno bilje i domaće životinje, 2009, S. 203, 204). Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über die Schafhaltung in Dalmatien stammen vom Ende des 17. und Anfang des 19. Jahrhunderts, während in einer Quelle aus dem Jahr 1808 auf die Haltung von fast zwei Millionen Schafen und Ziegen verwiesen wird (Defilippis, J., „Dalmatinska poljoprivreda u prošlosti“, 2001, S. 83; in Kraljski Dalmatin, 1808, S. 218, 222). Es gibt historische Aufzeichnungen über den nomadischen Lebensstil der dalmatinischen Schafhalter, die ihre Schafe und Ziegen in den Sommermonaten (Juni-August) in die nahegelegenen Berge trieben, wo sie auch mit ihnen zusammenlebten. Diese Tradition besteht bis heute in dieser Region (im Gebirgszug Velebit, in den Dinariden sowie in den Gebirgen Svilaja, Kamešnica, Mosor und Biokovo) fort. Diese Vorgehensweise der Schafhalter geht vor allem auf den sommerlichen Wachstumsstopp der Vegetation in den tiefer gelegenen Gebieten zurück oder anders ausgedrückt, auf den Futter- und Wassermangel.

Die traditionelle Art der Zubereitung von „Dalmatinska janjetina“ – das Braten des gesamten Schlachtkörpers des Lammes mit dem Kopf (Brusić, Z., 8000 godina uzgoja ovaca na hrvatskom Jadranu, S. 416, 427, 428, 431) – hat die Merkmale des Schlachtkörpers der Lämmer der Rasse „Dalmatinska pramenka“ (Alter und Gewicht der Lämmer) entscheidend beeinflusst, die daher immer mit dem Kopf vermarktet werden.

Besonderheit des Erzeugnisses

Lammfleisch mit der g. U. „Dalmatinska janjetina“ wird von den Verbrauchern sehr geschätzt und gilt aufgrund seiner außergewöhnlichen Qualität als kulinarische Spezialität Dalmatiens. Die Schlachtkörper von Lämmern der Rasse „Dalmatinska pramenka“ gehören aufgrund ihres Gewichts in die Kategorie der leichten Lammschlachtkörper. Sie erreichen im Vergleich zu Lämmern, die in kontinentalen Gebieten oder intensiv in Ställen gehalten werden, eine höhere Schlachtausbeute, ihr Muskelgewebe ist etwas dunkler und enthält weniger Fett. Das Fleisch des Musculus longissimus dorsi hat weniger als 4 % Fett (Vnučec, I., Odlike trupa i kakvoća mesa janjadi iz različitih sustava uzgoja, Doktorarbeit, 2011, S. 61), es enthält mehr verschiedene flüchtige aromatische Verbindungen, insbesondere Terpene (Krvavica, M. et al., a. a. O., 2015, S. 62), und weist eine spezifische Fettsäurezusammensetzung auf. Die Kombination all dieser Merkmale bewirkt spezifische organoleptische Eigenschaften, die von den Verbrauchern besonders anerkannt und geschätzt werden. Alter und Körpergewicht der Lämmer bei der Schlachtung sowie die Art der Zurichtung der Schlachtkörper im Schlachtbetrieb ergeben sich vor allem aus der Tradition der Schafhaltung, der vorgesehenen Verwendung des Erzeugnisses und den Gewohnheiten der Verbraucher. Die Schlachtkörper von Lämmern der Rasse „Dalmatinska pramenka“ – d. h. die Erzeugnisse mit der g. U. „Dalmatinska janjetina“ – werden daher immer mit Kopf, Nieren und Nierenfett sowie entweder mit Schlachtnebenerzeugnissen und Hoden oder ohne Schlachtnebenerzeugnisse und Hoden vermarktet.

Die Bezeichnung „Dalmatinska janjetina“ wird traditionell in der Alltagssprache verwendet, wie die Speisekarten vieler Restaurants in Dalmatien und auf dem kroatischen Festland zeigen. In der wissenschaftlichen und der Fachliteratur wird diese Bezeichnung ebenfalls verwendet.

Ursächlicher Zusammenhang zwischen dem geografischen Gebiet und dem Erzeugnis

Der ursächliche Zusammenhang zwischen dem geografischen Gebiet und dem Erzeugnis mit der g. U. „Dalmatinska janjetina“ basiert auf der spezifischen Qualität des Fleisches von Lämmern der Rasse „Dalmatinska pramenka“ und der traditionellen Haltung in diesem spezifischen geografischen Gebiet.

In der g. U. „Dalmatinska janjetina“ ist der Name des Gebiets (Dalmatien), in dem die Rasse „Dalmatinska pramenka“ gehalten wird, enthalten und der Name „Dalmatien“ geht seinerseits auf das illyrische Wort für Schaf – „dalma“ oder „delma“ – zurück. Es lässt sich daher behaupten, dass Dalmatien seit Urzeiten ein Land der Schafe und der Schafhalter ist.

Die Merkmale der Rasse „Dalmatinska pramenka“ – z. B. ihre Widerstandsfähigkeit und Beweglichkeit und insbesondere ihr kleiner, konisch geformter Kopf und die Beweglichkeit ihrer Kiefer und Lippen – zeigen, dass sie sich über Jahrtausende an die harten Bedingungen der dalmatinischen Karstlandschaft angepasst hat und in der Lage ist, auf den schwer erreichbaren Weiden der mit Sträuchern und Büschen bewachsenen dalmatinischen Felslandschaft zu grasen und auch im unzugänglichsten und kargsten Gelände an den sehr steilen Hängen der Küstenregion zu überleben. Zudem wird das Weideland des dalmatinischen Hinterlands als typisches Schafweideland angesehen, dessen Flora wahrscheinlich die Folge eines Auswahlprozesses durch eine jahrtausendelange Beweidung, vor allem mit Schafen, ist, wobei der Anpassungsprozess jedoch eindeutig in beiden Richtungen erfolgte. Die zahlreichen Pflanzenarten in den drei verschiedenen Vegetationszonen, darunter eine beträchtliche Anzahl an Pflanzen mit geringem Nährwert aber einer Fülle aromatischer und antioxidativer chemischer Verbindungen, welche einen wesentlichen Einfluss auf die spezifische chemische Zusammensetzung des Erzeugnisses, insbesondere auf seine Fettsäurezusammensetzung (Vnučec, I., a.a.O., 2011, S. 67), und auf die Zusammensetzung der flüchtigen aromatischen Verbindungen haben, sind am entscheidensten für den spezifischen Geruch und Geschmack von „Dalmatinska janjetina“. Daher umfasst das Aromaprofil von „Dalmatinska janjetina“ deutlich mehr verschiedene flüchtige Verbindungen als das anderer Arten von Lämmern, insbesondere was die Anzahl und den Gesamtanteil der Terpene im Vergleich zu kontinentalen Lämmern anbetrifft (Krvavica, M. et al., Isparljivi sastojci mesa janjadi iz različitih zemljopisnih područjaja, Tagungsbericht, 2016, S. 162). Terpene sind Metaboliten von zweikeimblättrigen Pflanzen, die in der einzigartigen und vielfältigen Flora der dalmatinischen Weiden stark vertreten sind, direkt in gesundes tierisches Gewebe aufgenommen werden (Krvavica, M. et al., a.a.O., 2015, S. 58) und daher in der Fachliteratur als einzigartiger Pflanzenindikator gelten (Krvavica, M. et al., a.a.O., 2016, S. 162). Da die Weiden des Gebiets, in dem die Rasse „Dalmatinska pramenka“ gehalten wird, zudem einen großen Teil des Jahres nur wenig Futter bieten, legen die Schafe und Lämmer bei der täglichen Nahrungssuche große Entfernungen zurück, weshalb das Fleisch mit der g. U. „Dalmatinska janjetina“ weniger Fett enthält und etwas dunkler ist (hellrosa bis rosa) als das anderer Lämmerarten. Das magere Weideland bewirkt auch, dass die Lämmer langsamer wachsen und daher über ein weniger gut entwickeltes Verdauungssystem verfügen; folglich ist die Schlachtausbeute der Schlachtkörper höher als bei kontinentalen Lämmern (Mioč, B. et al., Dalmatinska janjetina, Tagungsbericht, 2012, S. 31, 32, 34). Vor diesem Hintergrund kann der Schluss gezogen werden, dass der charakteristische spezifische Geruch und Geschmack von „Dalmatinska janjetina“ nicht nur auf die Merkmale der Rasse und die traditionelle Haltung der Schafe und Lämmer zurückzuführen ist, sondern auch – und vor allem – auf die Besonderheit des geografischen Gebiets, in dem die Rasse „Dalmatinska pramenka“ gehalten wird.

Hinweis auf die Veröffentlichung der Produktspezifikation

https://poljoprivreda.gov.hr/UserDocsImages/dokumenti/hrana/zoi-zozp-zts/dokumenti-zoi-zozp-zts/Specifikacija%20DJ%20-%20izmijenjena_02.2022_%C4%8Distopis.pdf


(1)  ABl. L 343 vom 14.12.2012, S. 1.