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MITTEILUNG DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT, DEN RAT, DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS- UND SOZIALAUSSCHUSS UND DEN AUSSCHUSS DER REGIONEN Bekämpfung des Schulabbruchs – ein wichtiger Beitrag zur Agenda Europa 2020 /* KOM/2011/0018 endg. */


[pic] | EUROPÄISCHE KOMMISSION |

Brüssel, den 31.1.2011

KOM(2011) 18 endgültig

MITTEILUNG DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT, DEN RAT, DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS- UND SOZIALAUSSCHUSS UND DEN AUSSCHUSS DER REGIONEN

Bekämpfung des Schulabbruchs – ein wichtiger Beitrag zur Agenda Europa 2020

MITTEILUNG DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT, DEN RAT, DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS- UND SOZIALAUSSCHUSS UND DEN AUSSCHUSS DER REGIONEN

Bekämpfung des Schulabbruchs – ein wichtiger Beitrag zur Agenda Europa 2020

Beim Schulabbruch[1] handelt es sich um ein komplexes Phänomen; seine Verringerung verlangt ein starkes politisches Engagement. In der vorliegenden Mitteilung werden die Auswirkungen des Schulabbruchs auf Einzelpersonen, Gesellschaft und Wirtschaft untersucht und die Ursachen herausgestellt. Weiterhin wird ein Überblick über die bestehenden und künftigen Abhilfemaßnahmen auf EU-Ebene gegeben. Die Mitteilung wird von einem Vorschlag für eine Empfehlung des Rates und einer Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen begleitet. Diese bieten einen Rahmen für umfassende politische Ansätze, die die Mitgliedstaaten für wirksame Strategien zur Verringerung des Schulabbruchs nutzen können, sowie detaillierte Beispiele tatsächlicher Politikmaßnahmen.

DER SCHULABBRUCH BEHINDERT INTELLIGENTES, NACHHALTIGES UND INTEGRATIVES WACHSTUM

Die Zukunft Europas hängt in hohem Maße von den jungen Menschen ab. Die Europäische Union will über die Strategie Europa 2020 junge Menschen besser unterstützen und die volle Entwicklung ihres Potentials zu ihrem eigenen sowie zum Nutzen der Wirtschaft und der Gesellschaft ermöglichen. Eines der Kernziele des Europäischen Rates besteht darin, den Anteil der Schulabbrecher auf unter 10 % zu senken und sicherzustellen, dass mindestens 40 % der jüngeren Generation über einen Hochschulabschluss verfügen[2]. Mit der Verbesserung des Bildungserfolgs junger Menschen werden zwei Ziele verfolgt: „intelligentes Wachstum“ durch ein höheres Qualifikationsniveau sowie „integratives Wachstum“ durch die Bekämpfung eines der großen Risikofaktoren für Arbeitslosigkeit und Armut.

Im Rahmen der Leitinitiative „ Jugend in Bewegung “[3] der Strategie Europa 2020 wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, Qualität und Gerechtigkeit in der allgemeinen und beruflichen Bildung zu verbessern und mehr junge Menschen zu lebenslangem Lernen zu befähigen bzw. ihnen die Chance einer Mobilitätserfahrung zu geben. Eine drastische Verringerung der Zahl der Schulabbrecher stellt nicht nur eine bedeutende Investition in die Zukunftsaussichten dieser jungen Menschen, sondern auch in den zukünftigen Wohlstand und sozialen Zusammenhalt der EU im Allgemeinen dar.

Eine Senkung der Schulabbrecherquote ist darüber hinaus auch ein Weg, um weitere Zielvorgaben von Europa 2020 zu erreichen. Sie wirkt direkt auf die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen ein und trägt so zur Integration in den Arbeitsmarkt und damit zu dem Kernziel bei, für die Gruppe der Frauen und Männer im Alter von 20 bis 64 Jahren eine Beschäftigungsquote von 75 % zu erreichen. Gleichzeitig trägt die Senkung der Schulabbrecherquote erheblich dazu bei, den Bedürftigkeitskreislauf zu durchbrechen, der zu sozialer Ausgrenzung so vieler junger Menschen führt. Sie ist auch ein wichtiges Mittel, um mindestens 20 Millionen Menschen vor der drohenden Armut zu retten[4].

2009 haben mehr als sechs Millionen junge Menschen – 14,4 % der 18- bis 24-Jährigen – die allgemeine oder berufliche Bildung mit lediglich einem Abschluss der Sekundarstufe I oder weniger verlassen. Noch besorgniserregender ist die Tatsache, dass 17,4 % dieser jungen Menschen nur die Grundschule abgeschlossen haben[5]. Schulabbruch bedeutet verpasste Chancen für junge Menschen und Einbußen an sozialem und wirtschaftlichem Potenzial für die Europäische Union als Ganzes.

Für die Einzelnen wirkt sich der Schulabbruch auf ihr gesamtes Leben aus und verringert ihre Chancen, auf sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Ebene an der Gesellschaft teilzuhaben. Er erhöht das Risiko der Arbeitslosigkeit, der Armut und der sozialen Ausgrenzung. Er beeinflusst ihr Lebenseinkommen, ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit sowie die ihrer Kinder. Und er verringert die Chancen der Kinder auf schulischen Erfolg.

Die Jugendarbeitslosigkeit beläuft sich derzeit auf 20 %[6] – der Abbruch der Schule trägt direkt dazu bei. Die Beschäftigungsfähigkeit hängt in hohem Maße vom erzielten Ausbildungsstand ab. Im Jahr 2009 waren 52 % der Schulabbrecher in der EU arbeitslos oder vom Arbeitsmarkt ausgegrenzt[7]. Auch wenn sie arbeiten, verdienen sie weniger, gehen häufiger unsicheren Beschäftigungen nach und sind oft auf soziale Unterstützung angewiesen. Sie nehmen weniger am lebenslangen Lernen und damit an Weiterbildungen teil. Ihr Bildungsnachteil kann sich als zunehmende Beeinträchtigung erweisen.

Im Hinblick auf Wirtschaft und Gesellschaft im weiteren Sinne haben hohe Schulabbrecherquoten langfristige Auswirkungen auf die gesellschaftliche Entwicklung und das Wirtschaftswachstum. Schulabbrecher nehmen tendenziell weniger an demokratischen Prozessen teil und sind als Bürger weniger aktiv[8]. Innovation und Wachstum hängen von qualifizierten Arbeitskräften ab, und dies gilt nicht nur für hochtechnologische Bereiche, sondern auch für die gesamte Wirtschaft. Mit der Leitinitiative „Agenda für neue Kompetenzen und neue Beschäftigungsmöglichkeiten“ im Rahmen von Europa 2020 wird die Notwendigkeit betont, die Menschen ihr Leben lang über die Entwicklung ihrer Kompetenzen und Fähigkeiten zu stärken und die Erwerbsbeteiligung zu erhöhen. Bei einer Senkung der durchschnittlichen Schulabbrecherquote in Europa um nur einen Prozentpunkt würde die europäische Wirtschaft jedes Jahr zusätzlich rund eine halbe Million qualifizierter, potenzieller junger Arbeitnehmer gewinnen.

Seit dem Jahr 2000 ist die durchschnittliche Schulabbrecherquote in Europa zwar um 3,2 Prozentpunkte gesunken, der erzielte Fortschritt reichte jedoch nicht aus, um das ursprünglich im Rat vereinbarte Ziel von 10 % bis 2010 zu erreichen. Darüber hinaus verschleiert der Durchschnittswert die großen Unterschiede, die zwischen den Mitgliedstaaten bestehen. Sieben Mitgliedstaaten haben bereits die Benchmark von 10 % erreicht, während die Quote in drei Ländern bei über 30 % liegt. Die relative Leistung der Mitgliedstaaten lässt jedoch Raum für Optimismus. In allen außer drei Mitgliedstaaten wurde die Schulabbrecherquote seit 2000 – z. T. erheblich – gesenkt.

Abbildung 1: Prozentualer Anteil der 18-24-Jährigen, die höchstens über einen Abschluss der Sekundarstufe I verfügen und keine weiterführende Schul- oder Berufsbildung durchlaufen (2009) und Entwicklung im Zeitraum 2000-2009[9]

Quote 2009 | Entwicklung 2000-2009 (% relative Änderung) |

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DER SCHULABBRUCH WIRD DURCH EINE REIHE INDIVIDUELLER, BILDUNGSBEDINGTER UND SOZIOÖKONOMISCHER FAKTOREN BESTIMMT

Die Gründe, aus denen junge Menschen die allgemeine oder berufliche Bildung vorzeitig beenden, sind äußerst individuell. Es lassen sich jedoch einige häufig auftretende Merkmale feststellen. Der Schulabbruch ist eng verknüpft mit sozialer Benachteiligung und einem Umfeld mit einem niedrigen Bildungsstand. Kinder von Eltern mit einem geringen Bildungsniveau und aus sozial benachteiligten Umfeldern verlassen häufiger die Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung vor Abschluss der Sekundarstufe II als andere.

Einige Gruppen in der Gesellschaft sind besonders vom Schulabbruch betroffen: Dies gilt insbesondere für Menschen aus schlechteren sozioökonomischen Verhältnissen und benachteiligten Gruppen wie z. B. Jugendliche, die mit der öffentlichen Fürsorge aufgewachsen sind, und Personen mit körperlichen und geistigen Behinderungen oder sonstigen besonderen pädagogischen Bedürfnissen[10]. Da junge Menschen mit Migrationshintergrund häufig aus sozial und wirtschaftlich benachteiligten Schichten stammen, ist die Schulabbrecherquote für diese Gruppe durchschnittlich doppelt so hoch wie bei den im Land Geboren (26,4 % gegenüber 13,1 % im Jahr 2009). Diese Quote fällt bei den Roma noch höher aus, die zu den am stärksten sozial ausgeschlossenen Bevölkerungsgruppen gehören[11]. Diese Personenkreise erhalten öfter eine geringere Unterstützung durch ihre Familien, sind im Bildungssystem Diskriminierung ausgesetzt und haben einen eingeschränkteren Zugang zu nicht formalen und informellen Lernmöglichkeiten außerhalb der Pflichtschulbildung.

Der Schulabbruch wird durch bildungsbedingte Faktoren, individuelle Lebensumstände und sozioökonomische Bedingungen beeinflusst. Es handelt sich also eher um einen Prozess als um einen einmaligen Vorfall. Der Beginn erfolgt häufig bereits in der Grundschule mit ersten Erfahrungen des schulischen Versagens und einer zunehmenden Entfremdung von der Schule. Der Übergang von einer Schule auf eine andere und auf ein anderes Bildungsniveau ist für Schüler aus Risikogruppen besonders schwierig. Diskrepanzen zwischen den Lehrplänen in der allgemeinen und beruflichen Bildung und den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes können die Gefahr des schulischen Versagens erhöhen, da Schülern innerhalb des gewählten Bildungsweges die Perspektiven fehlen. Die Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung bieten den Schülern bei emotionalen, sozialen oder schulischen Problemen häufig keine ausreichende zielgerichtete Unterstützung, die darauf abzielt, sie im System zu halten. Für die Schulen ist es nach wie vor eine Herausforderung, auf die unterschiedlichen Lernstile der Schüler einzugehen und die Lehrkräfte beim Umgang mit den verschiedenen Bedürfnissen von Gruppen mit unterschiedlichen Vorraussetzungen zu unterstützen. Auf persönliche Bedürfnisse zugeschnittene und flexible Lernangebote sind besonders für diejenigen wichtig, die „Learning by doing“ vorziehen und durch aktive Lernformen motiviert werden.

Die Geschlechterfrage spielt beim Schulabbruch ebenfalls eine große Rolle und verdient mehr Aufmerksamkeit. In der EU verlassen 16,3 % der Jungen die Schule vorzeitig gegenüber 12,5 % der Mädchen[12]. Während der Pflichtschulzeit haben Jungen tendenziell mehr Schwierigkeiten als Mädchen, sich an die Schulumgebung anzupassen, und zeigen allgemein schlechtere Leistungen. In der Gruppe der Schüler mit Behinderungen sind sie unverhältnismäßig stark vertreten (61 %); auch zeigen sie häufiger emotionale Probleme bzw. Verhaltensprobleme und leider unter spezifischen Lernschwierigkeiten (65 %)[13].

Die Mitgliedstaaten kämpfen mit unterschiedlichen Problemen im Hinblick auf den Schulabbruch. In einigen handelt es sich vorrangig um ein Problem im ländlichen Raum, das sehr häufig in abgelegenen Gebieten vorkommt. Darüber hinaus kann es mit einem unzureichenden Zugang zu Bildung in Verbindung gebracht werden. In anderen Mitgliedstaaten betrifft das Problem vor allem benachteiligte Viertel in Großstädten. Auch einige regionale und saisonale Arbeitmärkte (z. B. im Tourismusbereich oder im Baugewerbe) können junge Menschen dazu bewegen, die Schule für Arbeitsstellen mit schlechten Zukunftsperspektiven verlassen, die keine Qualifizierung erfordern. Die Verfügbarkeit solcher Arbeitsangebote und die Aussicht, früh Geld zu verdienen, um entweder die wirtschaftliche Lage der Familie zu verbessern oder um unabhängiger zu werden, bringt viele junge Menschen dazu, ihre Schul- oder Berufsausbildung abzubrechen. In einigen Ländern gibt es in bestimmten beruflichen Kontexten eine hohe Schulabbrecherquote, während diese in anderen Ländern – z. B. in Ausbildungswegen – geringer ausfällt[14].

All diese Umstände sind bei der Unterstützung von Schülern zu berücksichtigen, bei denen das Risiko eines Schulabbruchs besteht. Nur wenige Mitgliedstaaten verfolgen jedoch eine kohärente und umfassende Strategie zur Verringerung des Schulabbruchs. Viele Initiativen in diesem Bereich sind nicht hinreichend mit anderen Strategien verknüpft, die sich an junge Menschen richten. Häufig mangelt es auch an einer eingehenden Analyse der spezifischen Probleme innerhalb einer Region oder einer Zielgruppe.

SCHULABBRUCH KANN DURCH SYSTEMATISCHE, AUF EINEM FAKTENGESTÜTZTEN ANSATZ BERUHENDE STRATEGIEN VERHINDERT WERDEN

Ausgangspunkt für Strategien zur Bekämpfung des Schulabbruchs muss eine Analyse der nationalen, regionalen und lokalen Besonderheiten des Phänomens sein. Anhand der Daten sollten die Hauptursachen für den Schulabbruch in Bezug auf die verschiedenen Gruppen von Schülern, Regionen, Orte oder Schulen analysiert werden können, die besonders vom Schulabbruch betroffen sind. Große Unterschiede bei den Schulabbrecherquoten können ein Hinweis auf strukturelle Probleme in bestimmten geografischen Gebieten oder bestimmten Bildungswegen sein.

Die Gestaltung der Politik muss auf präzise Informationen gestützt werden, damit die Maßnahmen zielgerichteter ausgestaltet werden können. Mithilfe eines Systems zur Überwachung der Entwicklung des Schulabbruchs und unter Verwendung von Angaben wie den Gründen der Einzelnen für einen Schulabbruch können diese kontinuierlich angepasst werden[15].

Individuelle Schülernummern

Das Vereinigte Königreich hat 1997 individuelle Schülernummern (unique pupil number, UPN) eingeführt, die eine ergiebige Quelle für Analysen bietet und dazu beiträgt, die Schulpolitik effektiver auszurichten – auch in anderen Bereichen als dem Schulabbruch. Andere Länder haben individuelle Bildungsnummern eingeführt; die Datenerfassung basiert dabei auf individuellen Schülerdaten oder nationalen Schülerregistern (z. B. Niederlande, Deutschland und Italien). In den Niederlanden werden die Einführung der individuellen Bildungsnummern und die Online-Überwachung des Schulabbruchs als zentrale Erfolgsfaktoren für die Verringerung der Anzahl der Schulabbrecher betrachtet.

Umfassende politische Strategien gegen den Schulabbruch müssen sich auf Prävention, Intervention und Kompensation konzentrieren.

Mit der Prävention soll die Entstehung von Bedingungen vermieden werden, unter denen Prozesse in Gang gesetzt werden, die zu einem Schulabbruch führen: Eine verstärkte Einbindung in eine hochwertige frühkindliche Erziehung und Betreuung gilt als eine der wirksamsten Maßnahmen, um Kindern einen guten Bildungsstart zu ermöglichen und ihre Belastbarkeit zu fördern. Der Zugang zu hochwertigen Bildungs- und Betreuungsangeboten für Kleinkinder muss jedoch verbessert werden. Weitere Präventivmaßnahmen beschäftigen sich mit Fragen wie der systematischen sprachlichen Unterstützung von Kindern mit Migrationshintergrund, einer aktiven Politik zur Aufhebung der Segregation, mit der die soziale, ethnische und kulturelle Mischung in den Schulen verbessert, ein besseres Peer-Learning ermöglicht und die Integration gefördert werden, und der gezielten Unterstützung benachteiligter Schulen. Weitere mögliche Hindernisse, die einer erfolgreichen schulischen Laufbahn entgegenstehen, können beseitigt werden, indem die Durchlässigkeit der Bildungswege sowie die Qualität und das Ansehen der beruflichen Bildungsgänge erhöht werden.

Mit der Politik zur Aufhebung der Segregation sollen die soziale Zusammensetzung „benachteiligter“ Schulen verändert und die schulischen Leistungen von Kindern aus sozial benachteiligten Schichten mit geringem Bildungsniveau verbessert werden. In Ungarn und Bulgarien wurden mit Programmen für eine aktive Aufhebung der Segregation die schulischen Erfolge von Roma-Kindern auf regionaler Ebene verbessert; dabei wurden Schulen unterstützt, die Roma-Kinder aufnehmen und gleichzeitig die Qualität der Schulbildung, z. B. durch außerunterrichtliche Aktivitäten und gezielte schulische Unterstützung, verbessern.

Mit Maßnahmen der positiven Diskriminierung wie bildungspolitischen Schwerpunktgebieten (Zypern) und Programmen, die Schulen in benachteiligten Gebieten gezielte Unterstützung bieten (Frankreich, Spanien), werden das Bildungsangebot verbessert, zusätzliche Unterstützung für die Schüler geboten und innovative Lernumfelder geschaffen, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Schüler zugeschnitten sind. Maßnahmen der positiven Diskriminierung gehen häufig mit einer aktiven Vernetzung und einer intensiven Kooperation der beteiligten Schulen einher.

Flexible Bildungswege , die die allgemeine und berufliche Bildung und erste praktische Arbeitserfahrungen miteinander kombinieren, sind auf Schüler ausgerichtet, die unter Umständen aufgrund geringer schulischer Leistungen entmutigt sind und so früh wie möglich zu arbeiten beginnen möchten. Auf diese Weise können sie zugleich ihre allgemeine Bildung fortsetzen. In mehreren Mitgliedstaaten (z. B. Luxemburg, Italien und Dänemark) wurde diese Herangehensweise gewählt, um Schulabbrechern dabei zu helfen, ein Abschlusszeugnis zu erhalten und gleichzeitig wertvolle und motivierende Arbeitserfahrungen zu sammeln.

Mit Interventionsmaßnahmen wird entstehenden Schwierigkeiten zu einem frühen Zeitpunkt begegnet; sie sollen verhindern, dass diese Schwierigkeiten zu einem Schulabbruch führen. Der Schwerpunkt der Interventionsmaßnahmen kann auf einer Schule oder Ausbildungseinrichtung als Ganzes oder auf einzelnen Schülern liegen, bei denen die Gefahr besteht, dass sie ihre allgemeine oder berufliche Bildung vorzeitig beenden. Mit Maßnahmen, die sich an eine Schule als Ganzes richten, sollen das Schulklima und die Schaffung unterstützender Lernumgebungen verbessert werden. Frühwarnsysteme und eine bessere Zusammenarbeit mit den Eltern können eine wirksame Form der Unterstützung für gefährdete Schüler darstellen. Auch durch die Vernetzung mit Akteuren außerhalb der Schule und den Zugang zu lokalen unterstützenden Netzen kann die erforderliche Hilfe häufig sehr wirkungsvoll angeboten werden. Schülerorientierte Maßnahmen konzentrieren sich auf Mentoren- und Tutorenkonzepte, Lernansätze, die auf persönliche Bedürfnisse zugeschnitten sind, verbesserte Beratung und finanzielle Unterstützung, z. B. in Form von Erziehungszulagen. Auch die Institutionen des Arbeitsmarktes sollten stärker in die Bereitstellung von Berufsberatung für junge Menschen einbezogen werden.

Schulen als „Lerngemeinschaften“ verständigen sich auf eine gemeinsame Vision, gemeinsame Grundwerte und Ziele für die Schulentwicklung. Auf diese Weise wird das Engagement der Schüler, Lehrer, Eltern und anderer Interessenträger verstärkt und die Qualität und Entwicklung der Schule unterstützt. „Lerngemeinschaften“ inspirieren Lehrer und Schüler dazu, nach Verbesserungen zu streben und Verantwortung für den eigenen Lernprozess zu übernehmen. So werden ebenfalls günstige Bedingungen für die Verringerung des Schulabbruchs sowie für die Unterstützung von Schülern geschaffen, bei denen die Gefahr eines Schulabbruchs besteht.

Durch die Vernetzung mit Akteuren außerhalb der Schule können Schulen die Schüler besser unterstützen und eine Reihe von Problemen bewältigen, mit denen Kinder zu kämpfen haben, wozu Drogen- oder Alkoholmissbrauch, Schlafmangel, körperlicher Missbrauch und Traumata gehören können. Programme wie das Schulabschlussprogramm in Irland fördern auf intensive Weise konfessions- und bereichsübergreifende Ansätze. Schulen sind dann mit Jugendagenturen, Sozialdiensten, lokalen Entwicklungsagenturen, Drogenbekämpfungseinheiten usw. vernetzt.

Die stärkere Einbeziehung der Regionen in die Entwicklung von Maßnahmen gegen den Schulabbruch, indem diese finanziell unterstützt und ihnen Anreize geboten werden, hat sich in einigen Ländern als erfolgreich erwiesen, so z. B. in den Niederlanden. Die Gemeinden, Schulen und Fürsorgeeinrichtungen können selbst über die durchzuführenden Maßnahmen entscheiden. Über lokale Verwaltungen können Schulen auch auf die Dienste von Fürsorgeeinrichtungen, der Polizei und der Justizbehörden zurückgreifen.

Offene Schulen wie die „scuole aperte“ in Neapel (Italien) wollen dem Rückzug der Schüler durch eine große Bandbreite verschiedener Projekte in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft vor Ort begegnen. Außerhalb der Schulstunden werden Aktivitäten organisiert, die allen Kindern offenstehen – auch denen, die das reguläre Schulsystem bereits verlassen haben. Sie bieten eine Möglichkeit, diese Kinder wieder einzubinden, wie auch viele Kinder, bei denen die Gefahr eines Schulabbruchs bestand.

Kompensationsmaßnahmen bieten Schulabbrechern Möglichkeiten für die allgemeine und berufliche Bildung. Sie können finanzielle oder andere Unterstützungsmaßnahmen umfassen. Mit ihnen sollen junge Menschen bei einer erneuten Eingliederung in die Regelschule unterstützt werden; sie sollen also eine „zweite Chance“ erhalten. Erfolgreiche Konzepte in Einrichtungen, die eine zweite Chance bieten, unterscheiden sich daher erheblich von regulären Schulen, denn sie tragen den Schwierigkeiten Rechnung, mit denen die Schüler in der Regelschule zu kämpfen hatten. Mit Präventionsmaßnahmen im Hinblick auf den Schulabbruch werden jedoch nachweislich bessere Ergebnisse erzielt als mit Maßnahmen zur Kompensation der negativen Auswirkungen. Die Erfahrung des Versagens, das mangelnde Selbstbewusstsein beim Lernen und vermehrte soziale, emotionale und bildungsbedingte Probleme nach einem Schulabbruch verringern die Wahrscheinlichkeit, dass die Betroffenen eine Qualifikation erlangen und einen Bildungsweg erfolgreich abschließen[16].

Bei der Wiedereingliederung in die Regelschule ist häufig ein Übergangszeitraum zwischen der vorangegangenen Erfahrung des schulischen Scheiterns und einem erfolgreicheren Neustart erforderlich. Die Programme können je nach Erwartung und Motivation der Teilnehmer mindestens drei Monate bis zu einem Jahr umfassen. Aufgrund der komplexen, vielschichtigen Probleme, mit denen die Zielgruppe zu kämpfen hat, sind alternative pädagogische Ansätze und Beratungsmethoden erforderlich, um sie wieder in die allgemeine und berufliche Bildung einzugliedern. Ein Erfolgsfaktor ist die Bereitstellung einer individualisierten unterstützenden Lernumgebung und ein flexibler Ansatz, der auf die jeweiligen Bedürfnisse der jungen Menschen zugeschnitten ist. Programme wie das „Projektlernen für junge Erwachsene“ in Slowenien, die Übergangsklassen in Frankreich oder die SAS-Beratungszentren in Belgien bieten gefährdeten Jugendlichen die Möglichkeit, ihr Selbstvertrauen schrittweise wieder aufzubauen, versäumten Lernstoff aufzuholen und in die Regelschule zurückzukehren.

Allzu häufig bestehen Projekte und Initiativen zur Senkung der Schulabbrecherquote parallel zueinander und ohne Verbindung zu anderen Initiativen[17]. Trotz des festgestellten Erfolgs sind ihre Auswirkungen zu oft lokal oder regional begrenzt. Da die Verringerung der Zahl der Schulabbrecher dringend erforderlich ist, muss vor allem ein Wandel von der Umsetzung individueller Maßnahmen hin zu einer umfassenden Strategie zur Bekämpfung des Schulabbruchs erfolgen. Die Gestaltung derartiger Strategien muss entsprechend der konkreten Situation in den Mitgliedstaaten erfolgen.

Die Erfahrungen in den Mitgliedstaaten, Vergleichsdaten und analytische Untersuchungen deuten darauf hin, dass eine bereichsübergreifende Zusammenarbeit und ein umfassender Ansatz zu den Schlüsselfaktoren für erfolgreiche Strategien gehören. Der Schulabbruch ist kein rein schulisches Problem, und seinen Ursachen muss durch eine Reihe von Strategien in folgenden Bereichen entgegengewirkt werden: Soziales, Jugend, Familie, Gesundheit, kommunale Dienstleistungen, Beschäftigung und Bildung. Auch weitergefasste Bildungskonzepte – wie kulturelle Bildung, Zusammenarbeit mit Unternehmen oder anderen nichtschulischen Akteuren – und Sport können wesentlich zur Senkung der Schulabbrecherquote beitragen, indem sie Kreativität, neue Denkweisen, den interkulturellen Dialog und den sozialen Zusammenhalt fördern.

ZUSAMMENARBEIT AUF EU-EBENE BEWIRKT ZUSATZNUTZEN BEI DER SENKUNG DER SCHULABBRECHERQUOTE

Als Bestandteil der Strategie Europa 2020 sind die Mitgliedstaaten auf höchster politischer Ebene übereingekommen, unter Berücksichtigung ihrer Ausgangslage und der nationalen Gegebenheiten, einzelstaatliche Ziele zur Verringerung der Zahl der Schulabbrecher festzulegen. Die Senkung der Schulabbrecherquote wird im Rahmen der nationalen Reformprogramme (NRP) der Mitgliedstaaten angegangen; hierin werden die Strategien und Maßnahmen beschrieben, die zur Erfüllung der einzelstaatlichen Zielvorgaben umzusetzen sind. Die nationalen Zielvorgaben für die Verringerung der Zahl der Schulabbrecher werden die Entwicklung der Politik in diesem Bereich fördern und den Druck erhöhen, effiziente und wirksame politische Strategien zu entwerfen. Mit der Berichterstattung zu den nationalen Zielen im Rahmen von Europa 2020 in den Jahreswachstumsberichten kommt der Überwachung der Wirksamkeit der Strategien, ihrer Erfolge und Mängel eine größere Bedeutung zu.

Mit dem bestehenden strategischen Rahmen für die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung, „ Allgemeine und berufliche Bildung 2020 “, seinen Instrumenten und Berichtserstattungsmechanismen wird die Umsetzung wirksamer und effizienter Strategien zur Bekämpfung des Schulabbruchs unterstützt. Der Rahmen wird die Darstellung des Fortschritts in den Mitgliedstaaten ermöglichen und sich dabei auf solide und vergleichbare Statistiken von Eurostat stützen.

Um die Mitgliedstaaten bei der Entwicklung effizienter und wirksamer nationaler Strategien zur Bekämpfung des Schulabbruchs besser zu unterstützen, werden verschiedene Maßnahmen und Instrumente herangezogen, die einen umfassenden Ansatz zur Bewältigung dieses vielschichtigen Problems bieten:

- Der Vorschlag für eine Empfehlung des Rates für politische Strategien zur Senkung der Schulabbrecherquote , der von einer Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen begleitet wird, ist so konzipiert, dass er den Mitgliedstaaten bei der Suche nach neuen Lösungen und der Entwicklung von Strategien mit einem hohen Wirkungsgrad und einem angemessenen Kosten-Nutzen-Verhältnis hilft. Vorgeschlagen wird, dass die Empfehlung einen gemeinsamen europäischen Rahmen für wirksame und effiziente Strategien zur Bekämpfung des Schulabbruchs schafft und dass die Mitgliedstaaten bis 2012 umfassende nationale Strategien zur Verringerung der Zahl der Schulabbrecher in Übereinstimmung annehmen, die im Einklang mit ihren nationalen Zielen stehen.

- Mit der angekündigten Mitteilung der Kommission zur frühkindlichen Erziehung und Betreuung , die 2011 angenommen werden soll, wird unterstreichen, dass Bildungs- und Betreuungsangebote für Kleinkinder dazu beitragen können, die Grundlagen für das lebenslange Lernen zu legen. Dies ist die effizienteste Art, durch Bildung Benachteiligungen auszuräumen und damit einen großen Teil der Schulabbrüche zu verhindern. In der Mitteilung werden zentrale Faktoren für die Verbesserung der Qualität der frühkindlichen Erziehung und Betreuung sowie den Zugang dazu untersucht.

- Die Kommission wird 2011 eine Mitteilung für eine neue europäische Agenda zur Integration vorlegen, um die Integrationspolitik der Mitgliedstaaten zu unterstützen. Damit der Bildungserfolg von Schülern mit Migrationshintergrund gefördert werden kann, ist in diesem Zusammenhang auch das Thema Schulabbruch einzubeziehen.

- Die berufliche Aus- und Weiterbildung hat das Potenzial, ein wichtiges Instrument zur Prävention des Schulabbruchs bei jungen Menschen zu werden. Auf der Grundlage der Mitteilung der Kommission „Ein neuer Impuls für die europäische Zusammenarbeit in der beruflichen Aus- und Weiterbildung zur Unterstützung der Strategie Europa 2020“[18] haben die Bildungsminister eine ehrgeizige Agenda zur Modernisierung der beruflichen Aus- und Weiterbildung beschlossen, die spezifische Maßnahmen zur Verringerung der Abbruchquote umfasst.

- Anfang 2011 wird die Kommission eine Benchmark zur Messung der Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen vorschlagen. Die Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit ist für junge Menschen von entscheidender Bedeutung für bessere Aussichten auf eine Beschäftigung und ihren künftigen beruflichen Werdegang und damit auch für ihre umfassende Einbindung in die allgemeine und berufliche Bildung. Mit der Benchmark kann die Situation besser überwacht und der Austausch bewährter Verfahren und Erfahrungen zwischen den Mitgliedstaaten besser unterstützt werden.

- Um die politischen Entwicklungen wirksam auszurichten und den Prozess des gegenseitigen Lernens zu beschleunigen, wird eine Gruppe von Entscheidungsträgern auf EU-Ebene , in der die verschiedenen Mitgliedstaaten vertreten sind, die Umsetzung der Empfehlung des Rates begleiten und die Kommission und den Rat bei der Überwachung der Entwicklungen in den Mitgliedstaaten und auf europäischer Ebene unterstützen. Sie wird dazu beitragen, wirksame Strategien und Verfahren zu ermitteln, mit denen gemeinsame Herausforderungen in den Mitgliedstaaten bewältigt werden können, und den Erfahrungsaustausch sowie die Formulierung gezielterer politischer Empfehlungen unterstützen.

- Darüber hinaus werden die Diskussionen auf höchster Ebene bzw. auf Ministerebene fortgeführt, und es werden Veranstaltungen mit großer Öffentlichkeitswirkung, wie von der Kommission oder der Ratspräsidentschaft organisierte Konferenzen , stattfinden. Sie werden einen wichtigen Beitrag zu den laufenden Diskussionen liefern und das Aufgreifen wirksamer neuer politischer Ansätze und Maßnahmen verbessern. Dabei werden die bewährten Verfahren in den Mitgliedstaaten hervorgehoben, das Verständnis für die Unterschiede bei den nationalen Ergebnissen im Vergleich zu den Zielen verbessert und die Mitgliedstaaten somit bei ihren Anstrengungen unterstützt.

- Das Programm für lebenslanges Lernen sowie die Programme im Bereich Forschung und Innovation werden intensiver genutzt werden, um Versuche und innovative Ansätze zur Senkung der Schulabbrecherquote zu unterstützen. Es wird ein Austausch von Erfahrungen und bewährten Verfahren auf der Ebene der Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen ermöglicht und die Entwicklung wirksamer und effizienter Unterstützungsmaßnahmen für Schüler gefördert, bei denen die Gefahr eines Schulabbruchs besteht. Zu den Förderschwerpunkten gehören 2011 die Verringerung der Zahl der Schulabbrecher, die Verbesserung des Lernens bei Schülern mit Migrationshintergrund, die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und integrativer Lernansätze.

- Die Europäischen Strukturfonds , insbesondere der Europäische Sozialfonds und der Europäische Fonds für regionale Entwicklung, sind sehr wichtige Quellen für die Finanzierung nationaler und regionaler Maßnahmen zur Senkung der Schulabbrecherquote. Der gemeinsame europäische Politikrahmen, der Gegenstand der Empfehlung des Rates ist, wird den Investitionen des Europäischen Strukturfonds mehr Fokus und Strenge verleihen und damit die Kosteneffizienz bei der Bekämpfung des Schulabbruchs erhöhen.

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[1] Der Begriff „Schulabbruch“ umfasst alle Formen des Ausscheidens aus der allgemeinen oder beruflichen Bildung vor Abschluss der Sekundarstufe II oder einer gleichwertigen Stufe in der beruflichen Aus- und Weiterbildung.

[2] KOM(2010) 2020.

[3] KOM(2010) 477.

[4] Schlussfolgerungen des Europäischen Rates vom 25./26. März 2010.

[5] Eurostat, Arbeitskräfteerhebung (AKE) 2010.

[6] Eurostat-Pressemitteilung 162/2010, 29. Oktober 2010.

[7] Eurostat, AKE, 2010.

[8] NESSE (2009), S. 31. Siehe auch die Shell Jugendstudie 2010 (2010).

[9] Eurostat, AKE, 2010.

[10] „Active inclusion of young people with disabilities or health problems – Background paper“ der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen, 2010.

[11] Eurostat, AKE, 2010.

[12] Eurostat, AKE, 2010.

[13] Die Angaben beziehen sich auf 2008; SEK(2009) 1616, S. 85.

[14] GHK (2005), „Study on Early School Leavers, Final Report“, S. 77, Sally Kendal, Kay Kinder (2005), „Reclaiming those disengaged from education and learning – a European Perspective“, S. 15.

[15] Alle Beispiele für politische Maßnahmen sind der Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen zur Senkung der Schulabbrecherquote (SEK(2010) 96) entnommen. Sie enthält weitere Informationen zu diesen Beispielen sowie genauere Angaben zum Schulabbruch, seinen Ursachen und erfolgreichen Strategien zu seiner Verringerung.

[16] NESSE (2009), S. 45.

[17] Frank Braun: Einleitung, in „Schulabbrüche und Ausbildungslosigkeit“, München 2007.

[18] KOM(2010) 296.