SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-0251/02

von Brigitte Langenhagen (PPE-DE) an die Kommission

(6. Februar 2002)

Betrifft: Behandlung von Fisch mit Wasser bindenden Wirkstoffen zur Erhöhung des Gesamtgewichts

In der deutschen Fachpresse wird über eine Behandlungsmethode von Fisch und Fischprodukten berichtet, die geeignet ist, den Verbraucher zu täuschen. In den Niederlanden sollen Stoffe eingesetzt werden, die zusätzliches Wasser binden und somit das Gewicht des späteren Produktes künstlich erhöhen. Diese unter dem Sammelbegriff Tari bekannten Stoffe kämen sowohl bei Filets als auch bei ganzen Fischen zum Einsatz. Wirkstoff sollen hier Eiweiße sein, so dass das europäische Verbot gegen die Anwendung von Phosphaten hierfür nicht gilt. Entgegen den geltenden Bestimmungen würden die eingesetzten Eiweiße nicht auf dem Etikett des Endprodukts vermerkt werden.

Der Schaden des Verbrauchers einerseits kommt dadurch zustande, dass die sich im Preis niederschlagende Gewichtszunahme von 5-15 %, bedingt durch das zusätzlich gebundene Wasser, beim Garen ersatzlos verschwindet. Außerdem erfährt er nichts über die zugesetzten Stoffe.

Zum anderen ist auch die redliche Industrie betroffen, die sich nicht an den unlauteren Methoden beteiligt und somit wettbewerbliche Nachteile erleidet.

1. Ist der Kommission eine solche Behandlung von Fisch ob in den Niederlanden oder einem anderen Mitgliedstaat bekannt?

2. Was ist gegen eine solche sowohl den Verbraucher als auch den redlichen Produzenten schädigende Praxis zu unternehmen?

Antwort von Herrn Byrne im Namen der Kommission

(6. März 2002)

Die Kommission hat im Zusammenhang mit dem von der Frau Abgeordneten angesprochenen Sachverhalt eine Untersuchung in dem betreffenden Mitgliedstaat eingeleitet. Sie wird sie über das Ergebnis dieser Untersuchung unterrichten.