SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-0085/02

von Chris Davies (ELDR) an die Kommission

(25. Januar 2002)

Betrifft: Öffentlicher Zugang zu Europas Wildnisgebieten

Ist es die Absicht der Kommission, Rechtsvorschriften zu fördern, mit denen das Recht der Öffentlichkeit auf Zugang zu Europas Wildnisgebieten erweitert oder geschützt werden soll, und insbesondere zu besonderen Schutzgebieten im Rahmen des Programms Natura 2000 (sofern dies ohne Risiko oder Schaden für schutzbedürftige Arten möglich ist)?

Sind der Kommission nicht-legislative Initiativen bekannt, die von Mitgliedstaaten gemeinsam zur Förderung dieses Ziels getroffen werden?

Antwort von Frau Wallström im Namen der Kommission

(1. März 2002)

Die Kommission plant keine Inititiativen für Rechtsvorschriften zur Erweiterung des öffentlichen Zugangs zu Naturräumen in der Gemeinschaft. Der EG-Vertrag enthält keine einschlägigen Artikel, die der Gemeinschaft in diesem Bereich Kompetenzen zuweisen. Es ist jedoch ein Anliegen der Kommission, das Bewußtsein der Öffentlichkeit für das Netz Natura 2000 sowie den Zugang zu darin erfaßten Gebieten zu fördern, sofern dies ohne Gefährdung ihres Naturschutzwertes geschieht. Viele der im Rahmen des Programms LIFE-Natur finanzierten Projekte behandelten in nicht unerheblichem Maße auch Aspekte wie Besucherinfrastrukturen und Management, z. B. Besucherzentren, Naturlehrpfade und Wanderwege sowie Informations- und Lehrmaterial für die Besucher.

Im Rahmen der diesjährigen Grünen Woche veranstaltet die Kommission in Zusammenarbeit mit Eurosite, einem gesamteuropäischen Netz von Organisationen, die sich um die Erhaltung von Naturgebieten bemühen, sogenannte Grüne Tage, bei denen die für Gebiete des Netzes Natura 2000 zuständigen Stellen Aktionen für die breite Öffentlichkeit durchführen, um die Bevölkerung für die Bedeutung einzelner Schutzgebiete sowie des gesamten Netzes Natura 2000 zu sensibilisieren. Die Kommission wird es vom diesjährigen Erfolg der Initiative abhängig machen, ob die Grünen Tage ein jährlich wiederkehrendes Ereignis werden.