91999E2096

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-2096/99 von Christos Folias (PPE-DE) an die Kommission. Das Jahr-2000-Problem.

Amtsblatt Nr. 280 E vom 03/10/2000 S. 0009 - 0010


SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-2096/99

von Christos Folias (PPE-DE) an die Kommission

(19. November 1999)

Betrifft: Das Jahr-2000-Problem

Bekanntlich ergibt sich das Jahr-2000-Problem aus der mangelnden Fähigkeit vieler Rechnersysteme, Daten nach dem 31.12.1999 korrekt zu bearbeiten, weil aufgrund einer verbreiteten Konvention lediglich 2 Ziffern zur Angabe des Jahres dienen.

Das Problem hat möglicherweise nicht nur Auswirkungen auf die internen Funktionsabläufe bei den Gemeinschaftsorganen, sondern auch auf die Durchführung bestimmter Gemeinschaftspolitiken wie z.B. den Binnenmarkt, den elektronischen Handel, den Bankenverkehr usw.

1. Welche Maßnahmen zur Aufklärung und Vorbeugung gedenkt daher die Europäische Kommission in bezug auf das Jahr-2000-Problem zu ergreifen?

2. Wie will sie über Fragen, die in die Gemeinschaftszuständigkeit fallen, die Behörden der Mitgliedstaaten und die Öffentlichkeit informieren und gegebenenfalls für gegenseitige Koordinierung sorgen?

Antwort von Herrn Liikanen im Namen der Kommission

(10. Januar 2000)

Auf dem Europa-Server unter der Adresse http://europa.eu.int/comm/y2k/preparation hat die Kommission eine Übersicht über die Maßnahmen veröffentlicht, mit denen sie sicherstellen will, daß sie vorbereitet ist und weiter funktionieren wird.

Wie auch für die anderen EU-Institutionen koordiniert der interinstitutionelle Ausschuß für Datenverarbeitung (CII) weiterhin alle Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Jahr 2000 (Y2K), um ein gemeinsames Vorgehen im Hinblick auf dieses Problem zu gewährleisten. Außerdem hat die Kommission im Juli 1999 mit den Mitgliedstaaten sowie mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ein Symposium über die Anpassung der europäischen Informationssysteme an das Jahr 2000 und den Euro veranstaltet.

Im allgemeinen sind die betreffenden Unternehmen und Organisationen selbst für die Lösung des Y2K-Problems in der gesamten Gemeinschaft verantwortlich. Die Behörden der Mitgliedstaaten überwachen ihre diesbezüglichen Fortschritte. Doch erkennt die Kommission an, daß bei kritischen Diensten mit grenzübergreifenden Aspekten wie in den Bereichen Finanzen, Telekommunikation, Energie und Verkehr eine länderübergreifende Koordinierung erforderlich ist, und hat daher eine Reihe von Maßnahmen getroffen.

Zum einen finden seit 1997 Arbeitstagungen mit Unternehmen und Behörden der Gemeinschaft statt. Insbesondere wurden im April und im September 1999 zwei große Arbeitstagungen mit Infrastrukturbetreibern aller wichtigen Branchen aus der ganzen Gemeinschaft abgehalten, um grenzübergreifende Fragen, vor allem die Notfallplanung, zu überprüfen. Die Ergebnisse dieser Arbeitstagungen finden sich auf den speziellen Webseiten der Kommission zum Y2K-Problem unter http://www.ispo.cec.be/y2keuro/y2k.htm.

Zum zweiten sind seit Juli 1999 die nationalen Y2K-Koordinatoren aus Ländern der Gemeinschaft und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) einmal im Monat zusammengekommen, um Informationen und Ideen über verschiedene, mit dem Problem verbundene Fragen auszutauschen. Besondere wichtig war dabei die Koordinierung der Notfallpläne der einzelnen Mitgliedstaaten.

Schließlich hat die Kommission kürzlich Mitteilungen(1) veröffentlicht, die einen Überblick über die Entwicklung der Lage in kritischen Infrastrukturbereichen in der Gemeinschaft im ersten, zweiten und dritten Quartal 1999 geben.

(1) KOM(1999) 545 endg., KOM(1999) 639 endg., KOM(1999) 651 endg.