91997E3517

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 3517/97 von Niels SINDAL an die Kommission. Verkehrssicherheit

Amtsblatt Nr. C 158 vom 25/05/1998 S. 0137


SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-3517/97 von Niels Sindal (PSE) an die Kommission (12. November 1997)

Betrifft: Verkehrssicherheit

Wieviele Menschen wurden im letzten Jahr, für das statistisches Material vorliegt, in Dänemark bei Verkehrsunfällen getötet oder verletzt, und wie sind diese Zahlen in Relation zu den tödlichen Unfällen pro Million registrierter Autos a) in Dänemark und b) in Relation zur Gesamtzahl in der EU zu interpretieren?

Wie hoch sind die geschätzten wirtschaftlichen Kosten durch tödliche Verkehrsunfälle in Dänemark?

Was schlägt die Kommission zur Reduzierung der Zahl der bei Verkehrsunfällen Getöteten und Verletzten vor?

Antwort von Herrn Kinnock im Namen der Kommission (18. Dezember 1997)

1994 starben in Dänemark 546 Menschen bei Verkehrsunfällen; 9 757 wurden verletzt. Die Anzahl der im Zeitraum 1991-1994 in Dänemark je Million Einwohner ums Leben gekommenen Verkehrsteilnehmer liegt unter dem europäischen Durchschnitt. Aussagekräftige Vergleiche zwischen den Mitgliedstaaten sind selbstverständlich schwer zu ziehen, da eine Reihe nicht vergleichbarer Faktoren zu berücksichtigen ist (u.a. Qualität der Infrastruktur). Die obigen Angaben liefern jedoch eine klare Vorstellung vom relativen Umfang der Todesfälle und Verletzungen. Ferner ist, wie die nationalen und lokalen Behörden, die Polizei und Organisationen für Verkehrssicherheit betonen, immer noch eine weitere Verbesserung möglich.

Nach den Berechnungen der Kommission betragen die unmittelbaren Kosten von Verkehrsunfällen (u.a. Polizei- und Unfalldienste, Fahrzeugreparatur, nicht erbrachte wirtschaftliche Leistung der ums Leben gekommenen Verkehrsteilnehmer) für die gesamte Gemeinschaft 45 Milliarden Ecu im Jahr. Wird diese Summe auf die insgesamt 45 000 Verkehrstoten jährlich umgelegt, ergibt sich der durchschnittliche Betrag von 1 Million Ecu je Todesfall (und damit verbundenen Verletzungen). In Dänemark fallen somit in diesem Zusammenhang Kosten in Höhe von etwa 550 Mio. Ecu jährlich an.

Die Kommission hat eine Mitteilung über die "Förderung der Strassenverkehrssicherheit in der EU: Programm für 1997- 2001" ((Dok. KOM(97) 131 endg. )) verabschiedet, in der im einzelnen die Pläne der Kommission dargelegt werden, die auf den Erfolgen des ersten Aktionsprogramms (1993-1996) aufbauen. Die Maßnahmen der Kommission betreffen insbesondere folgende Bereiche: Sammlung und Verbreitung von Informationen für Bestandsaufnahme und Überwachung, wodurch gezielte Verbesserungen gefördert werden, Einleitung und Unterstützung von Maßnahmen zur Unfallvermeidung, wobei der Schwerpunkt auf dem Faktor Mensch und den Schnittstellen mit den konkreten Gegebenheiten (Auslegung von Strassen und Kreuzungen, Ampeln) liegt sowie Einleitung und Unterstützung von Maßnahmen, die die Folgen von Unfällen verringern (z.B. weitere Verbesserung der Fahrzeugauslegung und der Widerstandsfähigkeit beim Aufprall). Ferner unterstützt die Kommission aktiv Veränderungen des Verhaltens der Verkehrsteilnehmer, die keinerlei Kosten verursachen und zahlreiche Menschenleben retten bzw. die Schwere der Verletzungen verringern würden. Würden in Dänemark z.B. Sicherheitsgurte auf den Vorder- und Rücksitzen ebenso häufig verwendet, wie in den Ländern, in denen sie am häufigsten getragen werden, könnten nach zuverlässigen Schätzungen jährlich 76 Menschenleben gerettet werden.