91997E3340

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 3340/97 von Bernie MALONE an die Kommission. Verkehrsunfälle in Irland

Amtsblatt Nr. C 174 vom 08/06/1998 S. 0044


SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-3340/97 von Bernie Malone (PSE) an die Kommission (22. Oktober 1997)

Betrifft: Verkehrsunfälle in Irland

1. Wie viele Personen wurden bei Verkehrsunfällen in Irland im letzten statistisch erfassten Jahr getötet und verletzt? a) Wieviele Todesfälle ergeben sich daraus je Million Kraftfahrzeuge, die in Irland angemeldet sind, und b) wie hoch ist diese Zahl im Vergleich zur Gesamtzahl für die EU?

2. Wie hoch liegen die geschätzten wirtschaftlichen Kosten der tödlichen Verkehrsunfälle in Irland?

3. Welche Veränderungen empfiehlt die Kommission, um die Zah der Toten und Verletzten bei Verkehrsunfällen zu verringern?

Antwort von Herrn Kinnock im Namen der Kommission (17. Dezember 1997)

1994 starben in Irland 404 Menschen bei Verkehrsunfällen; 10 231 wurden verletzt. Die Anzahl der im Zeitraum 1991-1994 in Irland je Million Einwohner ums Leben gekommenen Verkehrsteilnehmer liegt über dem europäischen Durchschnitt und proportional über dem fünf anderer Mitgliedstaaten. Aussagekräftige Vergleiche zwischen den Mitgliedstaaten sind selbstverständlich schwer zu ziehen, da eine Reihe nicht vergleichbarer Faktoren zu berücksichtigen ist (u.a. Qualität der Infrastruktur). Die obigen Angaben liefern jedoch eine klare Vorstellung vom relativen Umfang der Todesfälle und Verletzungen.

Nach den Berechnungen der Kommission betragen die unmittelbaren Kosten von Verkehrsunfällen (u.a. Polizei- und Unfalldienste, Fahrzeugreparatur, nicht erbrachte wirtschaftliche Leistung) für die gesamte Gemeinschaft 45 Milliarden ECU im Jahr. Wird diese Summe auf die insgesamt 45 000 Verkehrstoten jährlich umgelegt, ergibt sich der durchschnittliche Betrag von 1 Million ECU je Todesfall (und damit verbundenen Verletzungen). In Irland fallen somit in diesem Zusammenhang Kosten in Höhe von etwa 400 Mio. ECU jährlich an.

Die Kommission hat eine Mitteilung über die "Förderung der Strassenverkehrssicherheit in der EU: Programm für 1997- 2001" ((Dok. KOM(97) 131 endg. )) verabschiedet, in der im einzelnen die Pläne der Kommission dargelegt werden, die auf den Erfolgen des ersten Aktionsprogramms (1993-1996) aufbauen. Die Maßnahmen der Kommission betreffen insbesondere folgende Bereiche: Sammlung und Verbreitung von Informationen für Bestandsaufnahme und Überwachung, wodurch gezielte Verbesserungen gefördert werden, Einleitung und Unterstützung von Maßnahmen zur Unfallvermeidung, wobei der Schwerpunkt auf dem Faktor Mensch und den Schnittstellen mit den konkreten Gegebenheiten (Auslegung von Strassen und Kreuzungen, Ampeln) liegt sowie Einleitung und Unterstützung von Maßnahmen, die die Folgen von Unfällen verringern (z.B. weitere Verbesserung der Fahrzeugauslegung und der Widerstandsfähigkeit beim Aufprall). Ferner unterstützt die Kommission aktiv Veränderungen des Verhaltens der Verkehrsteilnehmer, die keinerlei Kosten verursachen und zahlreiche Menschenleben retten bzw. die Schwere der Verletzungen verringern würden. Würden in Irland z.B. Sicherheitsgurte auf den Vorder- und Rücksitzen ebenso häufig verwendet, wie in den Ländern, in denen sie am häufigsten getragen werden, könnten nach zuverlässigen Schätzungen jährlich 61 Menschenleben gerettet werden.