Urteil des Gerichts (Dritte Kammer) vom 28. März 2017 –
El‑Qaddafi/Rat

(Rechtssache T-681/14)

„Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik – Restriktive Maßnahmen gegen Libyen – Einfrieren von Geldern – Beschränkung der Einreise in und der Durchreise durch das Unionsgebiet – Verbleib des Namens der Klägerin – Verteidigungsrechte – Begründungspflicht“

1. 

Nichtigkeitsklage – Fristen – Beginn – Mitteilung – Begriff – Mitteilung an den Vertreter eines Klägers – Voraussetzung

(Art. 263 Abs. 6 AEUV)

(vgl. Rn. 31)

2. 

Handlungen der Organe – Begründung – Pflicht – Umfang – Restriktive Maßnahmen gegen Libyen – Verbot der Einreise und der Durchreise sowie Einfrieren von Geldern von Personen und Organisationen, die sich an schweren Verletzungen der Menschenrechte in diesem Staat beteiligt haben – Beschluss, der in einem dem Betroffenen bekannten Kontext ergeht – Zulässigkeit einer summarischen Begründung

(Art. 296 AEUV; Beschlüsse des Rates 2011/137/GASP und 2014/380/GASP; Verordnungen des Rates Nr. 204/2011 und Nr. 689/2014)

(vgl. Rn. 56-60, 63, 74)

Gegenstand

Klage nach Art. 263 AEUV auf Nichtigerklärung des Beschlusses 2014/380/GASP des Rates vom 23. Juni 2014 zur Änderung des Beschlusses 2011/137/GASP über restriktive Maßnahmen angesichts der Lage in Libyen (ABl. 2014, L 183, S. 52), soweit darin der Name der Klägerin auf der Liste in den Anhängen I und III des Beschlusses 2011/137/GASP des Rates vom 28. Februar 2011 über restriktive Maßnahmen angesichts der Lage in Libyen (ABl. 2011, L 58, S. 53) belassen wird, und der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 689/2014 des Rates vom 23. Juni 2014 zur Durchführung des Artikels 16 Absatz 2 der Verordnung (EU) Nr. 204/2011 über restriktive Maßnahmen angesichts der Lage in Libyen (ABl. 2014, L 183, S. 1), soweit darin der Name der Klägerin auf der Liste in Anhang II der Verordnung (EU) Nr. 204/2011 des Rates vom 2. März 2011 über restriktive Maßnahmen angesichts der Lage in Libyen (ABl. 2011, L 58, S. 1) belassen wird

Tenor

1. 

Der Beschluss 2014/380/GASP des Rates vom 23. Juni 2014 zur Änderung des Beschlusses 2011/137/GASP über restriktive Maßnahmen angesichts der Lage in Libyen wird für nichtig erklärt, soweit darin der Name von Frau Aisha Muammer Mohamed El‑Qaddafi auf der Liste in den Anhängen I und III des Beschlusses 2011/137/GASP des Rates vom 28. Februar 2011 über restriktive Maßnahmen angesichts der Lage in Libyen belassen wird.

2. 

Die Durchführungsverordnung (EU) Nr. 689/2014 des Rates vom 23. Juni 2014 zur Durchführung des Artikels 16 Absatz 2 der Verordnung (EU) Nr. 204/2011 über restriktive Maßnahmen angesichts der Lage in Libyen wird für nichtig erklärt, soweit darin der Name von Frau El‑Qaddafi auf der Liste in Anhang II der Verordnung (EU) Nr. 204/2011 des Rates vom 2. März 2011 über restriktive Maßnahmen angesichts der Lage in Libyen belassen wird.

3. 

Der Rat der Europäischen Union trägt die Kosten.