28.5.2011 |
DE |
Amtsblatt der Europäischen Union |
C 160/7 |
Urteil des Gerichtshofs (Zweite Kammer) vom 7. April 2011 — Europäische Kommission/Portugiesische Republik
(Rechtssache C-20/09) (1)
(Vertragsverletzung eines Mitgliedstaats - Zulässigkeit der Klage - Freier Kapitalverkehr - Art. 56 EG - Art. 40 EWR-Abkommen - Öffentliche Anleihen - Steuerliche Vergünstigung - Rechtfertigung - Bekämpfung von Steuerhinterziehung - Bekämpfung von Steuerumgehung)
2011/C 160/03
Verfahrenssprache: Portugiesisch
Parteien
Klägerin: Europäische Kommission (Prozessbevollmächtigte: R. Lyal und A. Caeiros)
Beklagte: Portugiesische Republik (Prozessbevollmächtigte: L. Inez Fernandes, C. Guerra Santos und J. Menezes Leitão)
Gegenstand
Vertragsverletzung eines Mitgliedstaats — Verstoß gegen die Art. 56 EG und 40 EWR — Staatsanleihen — Steuerliche Präferenzbehandlung der vom Portugiesischen Staat ausgegebenen Anleihen
Tenor
1. |
Die Portugiesische Republik hat dadurch gegen ihre Verpflichtungen aus Art. 56 EG und Art. 40 des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum vom 2. Mai 1992 verstoßen, dass sie im Rahmen der mit Gesetz Nr. 39-A/2005 vom 29. Juli 2005 eingeführten Ausnahmeregelung zur steuerlichen Bereinigung von Vermögenswerten, die sich am 31. Dezember 2004 nicht im portugiesischen Hoheitsgebiet befinden („Regime excepcional de regularização tributária de elementos patrimoniais que não se encontrem no território português em 31 de Dezembro de 2004“), nur für vom portugiesischen Staat ausgegebene öffentliche Anleihen eine steuerliche Vergünstigung vorgesehen hat. |
2. |
Die Portugiesische Republik trägt die Kosten. |