10.5.2023   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

C 165/14


Veröffentlichung einer genehmigten Standardänderung einer Produktspezifikation einer geschützten Ursprungsbezeichnung oder geschützten geografischen Angabe im Sektor Agrarerzeugnisse und Lebensmittel gemäß Artikel 6b Absätze 2 und 3 der Delegierten Verordnung (EU) Nr. 664/2014 der Kommission

(2023/C 165/07)

Diese Mitteilung wird gemäß Artikel 6b Absatz 5 der Delegierten Verordnung (EU) Nr. 664/2014 der Kommission veröffentlicht (1).

Mitteilung über die Genehmigung einer Standardänderung der Produktspezifikation einer geschützten Ursprungsbezeichnung oder einer geschützten geografischen Angabe eines Mitgliedstaats

(Verordnung (EU) Nr. 1151/2012)

„Χαλλούμι / Halloumi / Hellim“

EU-Nr.: PDO-CY-01243-AM03 – 14.3.2023

g. U. (X) g. g. A. ( )

1.   Name des Erzeugnisses

„Χαλλούμι / Halloumi / Hellim“

2.   Mitgliedstaat, zu dem das geografische Gebiet gehört

Zypern

3.   Behörde des Mitgliedstaats, die die Standardänderung mitteilt

Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Umwelt, Abteilung Landwirtschaft

4.   Beschreibung der genehmigten Änderung(en)

1.   Aufnahme des ungefalteten (einlagigen) Halloumi in die Produktspezifikation

Die Beschreibung der Form des Erzeugnisses wird wie folgt geändert: gefaltet oder ungefaltet, in rechteckiger oder halbrunder Form

Die Änderung betrifft das Einzige Dokument.

2.   Möglichkeit der Verwendung von Rohmilch zur Herstellung von Halloumi

Die Pasteurisierung der zur Herstellung des Erzeugnisses verwendeten Milch wird freigestellt.

Die Änderung betrifft das Einzige Dokument.

3.   Aufhebung der Vorschrift, den unmittelbar nach dem Gerinnen der Milch zerteilten Käsebruch auf bis zu 40 °C zu erhitzen

Mit dieser Änderung wird das Erhitzen des unmittelbar nach dem Gerinnen der Milch zerteilten Käsebruchs auf bis 40 °C freigestellt.

Die Änderung betrifft das Einzige Dokument nicht.

4.   Möglichkeit des Zusatzes der Minze in anderen Phasen der Herstellung von Halloumi

Die Minze kann nunmehr während des Faltens, aber auch vor dem Verpacken des Erzeugnisses zugesetzt werden.

Die Änderung betrifft das Einzige Dokument nicht.

5.   Aufhebung der Vorschrift, das Trockensalzen auf dem Käsetisch durchzuführen, und Möglichkeit des ausschließlichen Salzens durch die gesalzene Molke vor dem Verpacken des Erzeugnisses

Mit dieser Änderung wird das Trockensalzen auf dem Käsetisch freigestellt und die Möglichkeit eingeführt, ausschließlich durch die gesalzene Molke vor dem Verpacken des Erzeugnisses zu salzen.

Die Änderung betrifft das Einzige Dokument nicht.

6.   Möglichkeit, das Erzeugnis vor dem Verpacken mindestens acht Stunden bis drei Tage in der gesalzenen Molke zu belassen

Es wird die Möglichkeit eingeräumt, das Erzeugnis vor dem Verpacken weniger als einen Tag (mindestens jedoch acht Stunden) bis drei Tage in der gesalzenen Molke zu belassen.

Die Änderung betrifft das Einzige Dokument nicht.

7.   Einführung der Möglichkeit, das verpackte Erzeugnis zu erhitzen, sodass seine Kerntemperatur für höchstens drei Minuten 72 °C überschreitet

Es wird Möglichkeit eingeführt, das Erzeugnis nach dem Verpacken einer Hitzebehandlung zu unterziehen, bei der seine Kerntemperatur für höchstens drei Minuten 72 °C überschreitet.

Die Änderung betrifft das Einzige Dokument.

EINZIGES DOKUMENT

„Χαλλούμι / Halloumi / Hellim“

EU-Nr.: PDO-CY-01243-AM03 – 14.3.2023

g. U. (X) g. g. A. ( )

1.   Name(n) [der g. U. oder der g. g. A.]

„Χαλλούμι / Halloumi / Hellim“

2.   Mitgliedstaat oder Drittland

Zypern

3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels

3.1.   Erzeugnisart [gemäß Anhang XI]

Klasse 1.3 Käse

3.2.   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt

Im Folgenden wird „Halloumi“ als Kurzform für die oben aufgeführten Namen „Χαλλούμι / Halloumi / Hellim“ verwendet. Halloumi wird in zwei Varianten hergestellt und vertrieben – als Frischkäse und als gereifter Käse. Frischer Halloumi wird aus dem Käsebruch hergestellt, der bei der Milchgerinnung mithilfe von Lab entsteht. Er wird erhitzt und in seine typische Form gebracht. Frischer Halloumi ist halbfest und elastisch, gefaltet oder ungefaltet (in rechteckiger oder halbrunder Form) und hat eine weißliche bis zartgelbe Färbung. Er behält seine Form, lässt sich leicht in Scheiben schneiden und hat einen charakteristischen Geruch und Geschmack. Er riecht stark nach Milch bzw. Molke, hat Minzaroma, eine Tiernote und einen strengen, salzigen Geschmack. Er enthält höchstens 52 % Feuchtigkeit, mindestens 43 % Fett (in der Trockenmasse) und höchstens 3 % Salz. Reifer Halloumi wird aus Käsebruch hergestellt, der bei der Milchgerinnung mithilfe von Lab entsteht. Er wird erhitzt, in seine typische Form gebracht und reift mindestens 40 Tage in gesalzener Molke. Reifer Halloumi ist halbfest bis fest, weniger elastisch, gefaltet oder ungefaltet (in rechteckiger oder halbrunder Form) und hat eine weißliche bis gelbliche Färbung. Er behält seine Form, lässt sich leicht in Scheiben schneiden und hat einen charakteristischen Geruch und Geschmack. Er riecht stark nach Milch bzw. Molke, hat Minzaroma, eine Tiernote und einen strengen, leicht bitteren und sehr salzigen Geschmack. Er enthält höchstens 37 % Feuchtigkeit, mindestens 40 % Fett (in der Trockenmasse) und höchstens 6 % Salz; der Säuregehalt beträgt 1,2 % (Milchsäure in der Trockenmasse).

Halloumi wiegt 150-1 200 g.

3.3.   Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs) und Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse)

Unbeschadet der Bestimmungen der Verordnung (EU) Nr. 664/2014 gelten für die zur Herstellung von Halloumi verwendete Milch die folgenden Regeln:

Die Schaf- und Ziegenmilch stammt von Tieren einheimischer und anderer Rassen einschließlich ihrer Kreuzungen, die, sofern die Wetterbedingungen es zulassen, ganzjährig weiden. Das gesamte Raufutter der Schafe und Ziegen ist inländischen Ursprungs (Grünfutter, Heu, Silage, Stroh und Beweidung von Flächen mit wilder Vegetation). Als Beifutter werden Getreide wie Gerste und Mais, Eiweißfuttermittel (z. B. Sojabohnenextraktionsschrot), Erzeugnisse und Nebenerzeugnisse aus der Verarbeitung verschiedener Rohstoffe (z. B. Weizenkleie) sowie anorganische Stoffe, Vitamine und Spurenelemente verwendet.

Die Kuhmilch stammt von Kühen in Stallhaltung, die mit Raufutter, Heu, Silage und Stroh, die in Zypern vor allem aus einheimischen Futterpflanzen erzeugt werden, und Ergänzungsfuttermitteln gefüttert werden. Die Futterration der Kühe besteht aus Raufutter (Grünfutter, Heu, Silage und Stroh) aus inländischer Erzeugung sowie aus Ergänzungsfuttermitteln, die vor allem Gerste, Mais, Soja, Kleie und andere Eiweißfuttermittel (z. B. Sojabohnenextraktionsschrot), Erzeugnisse und Nebenerzeugnisse aus der Verarbeitung verschiedener Rohstoffe (z. B. Weizenkleie) sowie anorganische Stoffe, Vitamine und Spurenelemente umfassen.

Milch (frische Schaf- oder Ziegenmilch oder eine Mischung daraus, mit oder ohne Kuhmilch), Lab (ausgenommen Lab aus Schweinemägen), frische oder getrocknete Blätter grüner Minze aus Zypern (Mentha viridis) sowie Salz. Wird bei der Herstellung von Halloumi auch Kuhmilch verwendet, so ist darauf zu achten, dass ihr Anteil geringer ist als der von Schaf- oder Ziegenmilch oder eines Gemischs aus Schaf- und Ziegenmilch. Zur Herstellung von Halloumi wird Vollmilch aus Zypern verwendet. Die Milch kann Rohmilch oder pasteurisiert oder auf eine Temperatur von über 65 °C erhitzt worden sein. Es darf keine Kondensmilch sein, und ebenso wenig dürfen ihr Milchpulver, Kondensmilch, Kaseinate, Farbstoffe, Konservierungsmittel oder sonstige Substanzen zugesetzt sein. Spuren von Antibiotika, Pflanzenschutzmitteln oder sonstigen gefährlichen Substanzen dürfen ebenfalls nicht enthalten sein.

Die Schaf- und Ziegenmilch stammt von Tieren einheimischer und anderer Rassen einschließlich ihrer Kreuzungen, die im abgegrenzten geografischen Gebiet gehalten werden.

Die Kuhmilch stammt von Kühen, die im Laufe der Zeit nach Zypern eingeführt wurden und im abgegrenzten geografischen Gebiet gehalten werden.

3.4.   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen

Die Schaf-, Ziegen- und Kuhmilch, die als Rohstoff zur Herstellung von Halloumi verwendet wird, muss in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erzeugt werden; auch Halloumi selbst muss in dem abgegrenzten geografischen Gebiet hergestellt werden.

3.5.   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw. des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

Das Verpacken von Halloumi und gegebenenfalls die Hitzebehandlung des verpackten Erzeugnisses muss aus folgenden Gründen in dem geografischen Gebiet erfolgen: a) Damit die Reifung nicht fortschreitet, muss Halloumi unmittelbar nach Abschluss des Herstellungsvorgangs verpackt werden; b) der Herstellungsvorgang (Herstellung, Verpackung, gegebenenfalls Hitzebehandlung) kann nicht unterbrochen werden; c) aus Gründen der Rückverfolgbarkeit wird das Erzeugnis vom Hersteller verpackt und etikettiert; d) es soll ausgeschlossen werden, dass nicht in Zypern hergestellter Käse als Halloumi (g. U.) etikettiert wird; so sind die Qualität und der Ursprung des Erzeugnisses und die erforderlichen Kontrollen gewährleistet.

3.6.   Besondere Vorschriften für die Kennzeichnung des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

Wenn zur Herstellung von Halloumi ein Milchgemisch verwendet wird, sind die Milchsorten und ihr jeweiliger Anteil (in absteigender Reihenfolge) auf dem Etikett anzugeben.

4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets

Das abgegrenzte geografische Gebiet umfasst die Verwaltungsbezirke Nikosia, Limassol, Larnaka, Famagusta, Paphos und Kyrenia.

5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

5.1.   Besonderheit des geografischen Gebiets

Faktor Natur: Zypern hat ein Mittelmeerklima mit heißen, trockenen Sommern und milden, feuchten Wintern. Zugleich spielt die Topografie eine wesentliche Rolle, da die Niederschlagsmengen in den Berggebieten der Insel vergleichsweise hoch sind und dies sich auf die Hydrologie und Umwelt auch der flacheren Gebiete der Insel auswirkt, da die zahlreichen Flüsse noch Monate nach dem Ende der Niederschläge aus Quellen gespeist werden. Zudem hat Zypern im Verhältnis zu seiner Größe aufgrund seiner geologischen Struktur, der klimatischen Bedingungen, seiner geografischen Lage, der Lage im Meer und seiner Topografie eine Flora, die zu den reichsten im Mittelmeerraum zählt (Tsintidis et al., 2002). Die Flora Zyperns umfasst 1 908 unterschiedliche Arten, von denen 140 endemisch sind, d. h. nur in Zypern auftreten (Tmima Dason — Forstamt, 2004). Zu den in Zypern einheimischen Milchviehrassen zählen das einheimische Fettschwanzschaf, das gut an das trockene Klima und die hohen Temperaturen in dem Gebiet angepasst ist, sowie die einheimischen Ziegenrassen Machaira und Pissouri. Zudem stellen sowohl das Chios-Schaf als auch die Damaskus-Ziege (die in den 1950er- bzw. 1930er-Jahren eingeführt wurden) zyprische Tierarten dar, da sie sich in Morphologie und Erzeugungseigenschaften infolge eines langjährigen nationalen Zuchtprogramms von den Herkunftsbeständen wegentwickelt haben.

Faktor Mensch: Nach historischer Überlieferung ist die Herstellung von Halloumi in Zypern seit frühester Zeit bekannt. Die älteste schriftliche Erwähnung von Halloumi (als „calumi“) aus dem Jahr 1554 findet sich in einem Quellenbestand der Bibliothek des Museums Correr in Venedig, der fünf Handschriften zur Geschichte Zyperns enthält. Auch später wird Halloumi verschiedentlich erwähnt, u. a. 1788 von Archimandrit Kyprianos.

Die Bedeutung von Halloumi im Leben der Bevölkerung Zyperns zeigt sich sowohl in der Kunst (Lyrik, Prosa) wie in der Rolle, die ihm auf Agrarmessen zukam (Lyssi, 1939). In der in griechischer und türkischer Sprache herausgegebenen Liste der Produktgattungen, Preisgelder und Teilnahmebedingungen für die Agrarmesse in Lyssi sind die Erzeugnisse aufgeführt, die in den Wettbewerb eingebracht werden können. Die türkische Bezeichnung für Halloumi ist „Hellim“. Die türkisch-zyprischen Halloumi-Hersteller verwenden entweder beide Namen für das Traditionserzeugnis oder nur die Bezeichnung „Hellim“. Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass „Halloumi“ und „Hellim“ dasselbe traditionelle Erzeugnis Zyperns bezeichnen und beide Namen verwendet werden (Zeitung „Halkin Sesi“, 1959 und 1962, Verpackungsaufschriften mit beiden Bezeichnungen auf der zur Ausfuhr bestimmten Ware).

Der enge Bezug zwischen Mensch und Erzeugnis wird auch dadurch deutlich, dass Halloumas, Hallouma, Halloumakis und Halloumis heute in Zypern verbreitete Familiennamen sind.

Seit jeher hat Halloumi in der Ernährung der Zyprer eine bedeutende Rolle gespielt (Bevan, 1919; Pitcairn, 1934; Zygouris, 1952) und den Bedarf zyprischer Familien an wichtigen Nährstoffen das ganze Jahr über gedeckt. Halloumi war stets der berühmte zyprische Käse besonderer Machart, eine der meistverzehrten Brotbeilagen in jedem zyprischen Haushalt und aus dem Speiseplan der in der Landwirtschaft tätigen Familien nicht wegzudenken (Xioutas, 2001). Halloumi wurde seit jeher nicht nur für den einheimischen Bedarf hergestellt, sondern auch in die verschiedensten Länder der Welt ausgeführt (Archimandrit Kyprianos, 1788), darunter Ägypten, Syrien, Griechenland, die Türkei, Palästina, Frankreich, den Sudan, das Vereinigte Königreich, Amerika, Australien und China (Dawe, 1928).

Das Herstellungsverfahren ist vor allem insofern einzigartig, als das Erzeugnis eine Zeit lang auf hohe Temperatur erhitzt, gefaltet und mit zyprischer Minze versetzt wird. Die Erhitzung des Käsebruchs ist von besonderer Bedeutung, da dies einschlägigen Studien zufolge die organoleptischen Eigenschaften des Erzeugnisses beeinflusst. Insbesondere entstehen durch die Hitzebehandlung bestimmte für den Geschmack von Halloumi maßgebliche chemische Verbindungen in hoher Konzentration. Einige dieser Verbindungen gehören zur Gruppe der Lactone, z. B. δ-Dodecalacton (induziert ein Fruchtaroma) und δ-Decalacton (induziert einen rahmigen Geschmack), während andere Verbindungen zur Gruppe der Methyl-Ketone gehören, die ein Milcharoma induzieren (P. Papademas, 2000).

Das Falten des Käsebruchs ist ein typisches Merkmal des traditionellen Herstellungsverfahrens, was Halloumi eine Sonderstellung gegenüber allen anderen Käsesorten verleihen dürfte. Das Falten diente ursprünglich dem Zweck, das Einlegen in die Behälter, in denen der Käse lose in Molke aufbewahrt wurde, zu erleichtern. Außerdem ist es üblich, zwischen die (beim Falten entstehenden) Schichten des Käsebruchs Minzblätter zu legen, die auf diese Weise fixiert werden. Die Verwendung der Minze (Mentha viridis) während des Faltens verleiht dem Enderzeugnis sein typisches Aroma, das auf die Terpene Pulegon (Minz-Terpen) und Carvon zurückzuführen ist (Papademas und Robinson, 1998). Im Herstellungsverfahren schlägt sich das besondere Wissen der einheimischen Hersteller nieder.

5.2.   Besonderheit des Erzeugnisses

Zu den Besonderheiten des Erzeugnisses zählen:

a)

Halloumi behält bei hohen Temperaturen seine Form (der Käse lässt sich nicht nur unverarbeitet verzehren, sondern auch braten, grillen, usw.);

b)

der Käsebruch wird in Molke bei über 90 °C für mindestens 30 Minuten hitzebehandelt, was das Herstellungsverfahren einzigartig macht und zu den besonderen organoleptischen Eigenschaften des Erzeugnisses beiträgt;

c)

das Erzeugnis wird gefaltet und erhält damit seine besondere Form;

d)

die organoleptischen Eigenschaften des Erzeugnisses (charakteristischer Geruch und Geschmack — starker Geruch nach Milch/Molke, Minzaroma, Tiernote, strenger, salziger Geschmack) sind in erster Linie auf die Schaf- und Ziegenmilch und das Futter der Tiere, auf die bei der Herstellung des Erzeugnisses zugesetzte Minze und die flüchtigen Stoffe, die während der Hitzebehandlung des Käsebruchs in Molke freigesetzt werden, zurückzuführen;

e)

Halloumi ist ein traditionelles Erzeugnis — es wird seit ältester Zeit in Zypern in einem traditionellen Verfahren hergestellt, das von Generation zu Generation weitergegeben und als besonderes Wissen von den Herstellern bewahrt wird.

5.3.   Ursächlicher Zusammenhang zwischen dem geografischen Gebiet und der Qualität oder den Eigenschaften des Erzeugnisses (im Falle einer g. U.) bzw. einer bestimmten Qualität, dem Ansehen oder sonstigen Eigenschaften des Erzeugnisses (im Falle einer g. g. A.)

Der Zusammenhang zwischen dem Erzeugnis und dem geografischen Gebiet ergibt sich aus den besonderen Bedingungen des Mittelmeerklimas der Insel. Die Futterpflanzen des Milchviehs durchlaufen — je nach der jahreszeitlichen Entwicklung des Mikroklimas — die Stadien Grünfutter, Halbtrockenfutter und Trockenfutter. Einige der Pflanzen sind endemisch. Diese einheimischen Pflanzen, die das Milchvieh entweder als Grünfutter oder Trockenfutter verzehrt, wirken sich entscheidend auf die Qualität der Milch und damit die besonderen Eigenschaften des Halloumi aus (Papademas, 2000). Durch die Milchsäurebakterie Lactobacillus cypricasei (Milchsäurebakterie des zyprischen Käses), die nur im zyprischen Halloumi festgestellt wurde, ist der Zusammenhang zwischen der Mikroflora der Insel und dem Erzeugnis erwiesen (Lawson et al., 2001). Auch die zyprische Minze verstärkt das besondere Aroma und den besonderen Geschmack des Erzeugnisses. Zudem beeinflussen die besonderen Merkmale der Milch — die Schaf- und Ziegenmilch enthält bestimmte Fettsäuren mit niedrigem Molekulargewicht — und die bei der Herstellung entstehenden flüchtigen Stoffe die organoleptischen Eigenschaften des Erzeugnisses, insbesondere seinen Geschmack und seinen Geruch.

Zum Verhältnis zwischen Mensch und Erzeugnis ist festzustellen, dass Halloumi als traditionelles Erzeugnis Zyperns gilt, da es, wie in Punkt 5.1 beschrieben, seit alters her im Leben und in der Ernährung sowohl der griechisch-zyprischen wie auch der türkisch-zyprischen Einwohner eine sehr wichtige Rolle gespielt hat und das Herstellungsverfahren von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Auch die typische Zweilagigkeit des Käses und die Tatsache, dass er bei hohen Temperaturen seine Form behält, sind auf das traditionelle, von Generation zu Generation überlieferte Herstellungsverfahren zurückzuführen.

Hinweis auf die Veröffentlichung der Produktspezifikation

http://www.moa.gov.cy/moa/da/da.nsf/All/82B33F7D83ABF5A8C225879C00346BA5?OpenDocument


(1)  ABl. L 179 vom 19.6.2014, S. 17.