23.9.2020   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

C 315/3


Veröffentlichung eines Antrags auf Genehmigung einer nicht geringfügigen Änderung der Produktspezifikation gemäß Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

(2020/C 315/03)

Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 51 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (1) innerhalb von drei Monaten ab dem Datum dieser Veröffentlichung Einspruch gegen den Antrag zu erheben.

ANTRAG AUF GENEHMIGUNG EINER NICHT GERINGFÜGIGEN ÄNDERUNG DER PRODUKTSPEZIFIKATION GESCHÜTZTER URSPRUNGSBEZEICHNUNGEN ODER GESCHÜTZTER GEOGRAFISCHER ANGABEN

Antrag auf Genehmigung einer Änderung gemäß Artikel 53 Absatz 2 Unterabsatz 1 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012

„QUEIJOS DA BEIRA BAIXA (QUEIJO DE CASTELO BRANCO, QUEIJO AMARELO DA BEIRA BAIXA, QUEIJO PICANTE DA BEIRA BAIXA)“

EU-Nr.: PDO-PT-0214-AM02 — 15.2.2018

g. U. (X) g. g. A. ()

1.   Antragstellende Vereinigung und berechtigtes Interesse

Antragstellende Vereinigung

Associação de Produtores de Queijo do Distrito de Castelo Branco

Berechtigtes Interesse

Die Erzeugervereinigung „Queijo da Beira Baixa“ (Erzeuger und Verarbeiter) hat ein berechtigtes Interesse an der Einreichung dieses Antrags auf eine Änderung. Bei der „Associação de Produtores de Queijo do Distrito de Castelo Branco“ handelt es sich um die Erzeugervereinigung, die sich für den ursprünglichen Antrag auf Eintragung verantwortlich zeigte.

Name der Vereinigung

Associação de Produtores de Queijo do Distrito de Castelo Branco

Art der Vereinigung

Mehr als eine Person

Mitglieder

Erzeuger, Verarbeiter

Anschrift

Parque Industrial, Lote 5

6060-182 Idanha-a-Nova

Land

Portugal

Tel.

+351 277200235

E-Mail

queijosbeirabaixa@gmail.com.

2.   Mitgliedstaat oder Drittland

Portugal

3.   Rubrik der Produktspezifikation, auf die sich die Änderung bezieht

Name des Erzeugnisses

Beschreibung des Erzeugnisses

Geografisches Gebiet

Ursprungsnachweis

Erzeugungsverfahren

Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

Etikettierung

Sonstiges

4.   Art der Änderung(en)

Gemäß Artikel 53 Absatz 2 Unterabsatz 3 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 als nicht geringfügig geltende Änderung der Produktspezifikation einer eingetragenen g. U. oder g. g. A.

Gemäß Artikel 53 Absatz 2 Unterabsatz 3 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 als nicht geringfügig geltende Änderung der Produktspezifikation einer eingetragenen g. U. oder g. g. A., für die kein Einziges Dokument (oder etwas Vergleichbares) veröffentlicht wurde

5.   Änderungen

5.1.   Name des Erzeugnisses

Änderung der Produktspezifikation einer geschützten Ursprungsbezeichnung, für die kein Einziges Dokument (oder etwas Vergleichbares) veröffentlicht wurde und die zum ersten Mal veröffentlicht wird.

Der Name „Queijos da Beira Baixa (Queijo de Castelo Branco, Queijo Amarelo da Beira Baixa, Queijo Picante da Beira Baixa)“ wird geändert in „Queijo da Beira Baixa“.

Mit der beantragten Änderung soll der eingetragene Name „Queijos da Beira Baixa (Queijo de Castelo Branco, Queijo Amarelo da Beira Baixa, Queijo Picante da Beira Baixa)“ mit seiner Spezifikation in Einklang gebracht werden, in der für die Erzeugung von „Queijo da Beira Baixa“-Käse nur eine einzige abgegrenzte Region genannt wird, die durch historische, imagebezogene, Bodenbeschaffenheits- und Klimafaktoren sowie menschliche Einflüsse geprägt ist, und in der drei Käsesorten angegeben werden, die sich in ihren Merkmalen unterscheiden und eng mit dem abgegrenzten geografischen Gebiet Beira Baixa verbunden sind.

Die 1996 vorgenommene Eintragung von „Queijos da Beira Baixa (Queijo de Castelo Branco, Queijo Amarelo da Beira Baixa, Queijo Picante da Beira)“ schließt jedoch drei Käsesorten ein, wobei die entsprechenden Angaben einzeln in den Spezifikationen ausgewiesen sind, die der ursprünglichen Eintragung zugrunde liegen, insbesondere in dem Durchführungsdekret Nr. 22/88 vom 25. Mai 1988, mit der die abgegrenzte Region Beira Baixa geschaffen wurde und die Erzeugungsverfahren für die Käsesorten „Queijo de Castelo Branco“, „Queijo Amarelo da Beira Baixa“ und „Queijo Picante da Beira Baixa“ festgelegt wurden.

Da es sich bei „Queijo de Castelo Branco“, „Queijo Amarelo da Beira Baixa“ und „Queijo Picante da Beira Baixa“ also um Käsesorten aus Beira Baixa handelt, wird der Name „Queijos da Beira Baixa (Queijo de Castelo Branco, Queijo Amarelo da Beira Baixa, Queijo Picante da Beira Baixa) g. U.“ in „Queijo da Beira Baixa g. U.“ geändert.

5.2.   Beschreibung des Erzeugnisses

1.

Obwohl in der ursprünglichen Spezifikation nicht angegeben, wurde nun festgelegt, dass nur Rohmilch von Merinoschafen bzw. von anderen, gut an die Region angepassten Schafrassen oder von Ziegen der Rasse Charnequeiro bzw. von anderen, gut an die Region angepassten Ziegenrassen verwendet werden darf, da dies ein entscheidender Faktor für die Eigenschaften des Erzeugnisses ist, entsprechend der Beschreibung des Erzeugnisses und dem Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet.

„‚Queijo da Beira Baixa‘ g. U. ist der Name für Käse der Sorten ‚Amarelo‘, ‚Castelo Branco‘ und ‚Picante‘.

Die Käsesorte ‚Castelo Branco‘ wird durch langsames Abtropfen des Käsebruchs erzeugt, nachdem die Rohmilch, die ausschließlich von Merinoschafen oder von anderen an die Region angepassten Schafrassen stammt, mit einer Zubereitung aus Kardonen (Cynara cardunculus L.) dickgelegt wurde.

Die Sorten ‚Amarelo‘ und ‚Picante‘ werden durch langsames Abtropfen des Rohmilchkäsebruchs erzeugt, nachdem reine oder gemischte Milch von Merinoschafen oder anderen Schafrassen und Rohmilch der Ziegenrasse Charnequeiro oder anderer an die Region angepasster Ziegenrassen mit tierischem Lab dickgelegt wurde.

2.

Obwohl in der ursprünglichen Spezifikation nicht angegeben, sollen die folgenden Änderungen neuen Marktbedürfnissen Rechnung tragen, ohne die spezifischen Alleinstellungsmerkmale des Erzeugnisses zu verändern. Diese Änderungen sind auch aufgrund veränderter Verbrauchergewohnheiten gerechtfertigt, insbesondere aufgrund der Nachfrage nach kleinformatigem Käse mit längerer Haltbarkeit und besserer Lagerfähigkeit. Dies bedingt folgende Änderungen:

a.

Für „Queijo da Beira Baixa“ der Varianten „Castelo Branco ‚Velho‘“ und „Queijo Amarelo ‚Velho‘“ wird eine Beschreibung ergänzt, die sich auf Erzeugnisse mit einer Affinage- bzw. Reifungsdauer von mehr als 90 Tagen bezieht. In diesen Fällen werden die Angaben der Sorten „Castelo Branco“ und „Amarelo“ um den Zusatz „Velho“ ergänzt.

Folgender Absatz wurde eingefügt:

„Bei einer Reifungsdauer von mehr als 90 Tagen werden die Sortenangaben ‚Amarelo‘ und ‚Castelo Branco‘ um den Zusatz ‚Velho‘ ergänzt.“

b.

Es wird die Möglichkeit eingeführt, das Erzeugnis „Queijo da Beira Baixa“ in Portionen zu vermarkten, um den Erwartungen und Bedürfnissen der Verbraucher Rechnung zu tragen und ihnen den Kauf kleinerer Einheiten zu ermöglichen.

Folgender Absatz wurde eingefügt:

„‚Queijo da Beira Baixa‘ wird im Ganzen oder in Portionen vermarktet.“

c.

Für die Varianten „Castelo Branco ‚Velho‘“ und „Amarelo ‚Velho‘“ mit einer Affinage- bzw. Reifungsdauer von mindestens 90 Tagen werden zwei Aufmachungsformen festgelegt. Die Rinde des Käses wird mit einer Paprikapaste und nativem Olivenöl bestrichen, wodurch eine orangefarbene bzw. rote Färbung entsteht. Dies wird erreicht, indem der Käse in Behältnisse mit Olivenöl eingelegt wird.

Folgender Absatz wurde eingefügt:

„‚Queijo da Beira Baixa‘ der Varianten ‚Amarelo (Velho)‘ und ‚Castelo Branco (Velho)‘ kann optional auch in Olivenöl eingelegt oder mit einer Beschichtung aus einer Paprikapaste und nativem Olivenöl vermarktet werden.“

Die Einbeziehung der Käsevarianten mit dem Zusatz „Velho“ (alt) und der oben genannten Aufmachungsformen ist gerechtfertigt durch die stetig wachsende Nachfrage und den Wunsch der Verbraucher nach neuen Geschmacksrichtungen, weswegen die Erzeuger den Verbrauchererwartungen an eine breitere Produktpalette Rechnung tragen müssen. Die genannten Techniken werden mancherorts bereits seit Langem angewendet, um die Lagerfähigkeit und die Haltbarkeit des Käses zu erhöhen. In beiden Fällen bleibt der Grundgeschmack des Käses erhalten, da sich seine spezifischen Eigenschaften aus der verwendeten Milch und den im Wesentlichen unveränderten Herstellungsverfahren ergeben.

5.3.   Geografisches Gebiet

Das abgegrenzte geografische Gebiet umfasst nunmehr

die Kreise und Gemeinden, die in der ursprünglichen Eintragung in dem Durchführungsdekret Nr. 22/88 vom 28 Mai 1988 als das „abgegrenzte Gebiet für ‚Queijos da Beira Baixa‘“ festgelegt wurden, erweitert um die folgenden Orte:

den Kreis Mação;

die Gemeinden Coutada, Canhoso und Sarzedo, die zum Kreis Covilhã gehören.

Der Kreis Mação wird aufgenommen, weil er trotz seiner an die natürliche Region Beira Baixa angrenzenden Lage zum Zeitpunkt der ursprünglichen Eintragung irrtümlich aus dem abgegrenzten geografischen Gebiet ausgeschlossen worden war.

Coutada, Canhoso und Sarzedo werden im Zusammenhang mit einer Verwaltungsreform hinzugefügt, die das geografische Gebiet als solches nicht berührt (Gesetz Nr. 11-A/2013 vom 28. Januar 2013 im Einklang mit der Verpflichtung zur administrativen Neuordnung der Gemeindeterritorien gemäß dem Gesetz Nr. 22/2012 vom 30. Mai 2012 zur Genehmigung des Rechtsrahmens für die administrative Neuordnung und zur Festlegung der territorialen Zuständigkeit für die durch Zusammenlegung entstandenen Gemeinden).

5.4.   Erzeugungsverfahren

1.

Obwohl dies in der ursprünglichen Spezifikation nicht näher erläutert war, wird bezüglich der Käsevarianten mit dem Zusatz „Velho“ eine Erklärung ergänzt.

Folgender Absatz wurde eingefügt:

„Käse mit dem Zusatz ‚Velho‘ können auch in Olivenöl eingelegt oder mit einer Beschichtung aus einer Paprikapaste und Olivenöl vermarktet werden. Die betreffenden Käsevarianten werden hergestellt, indem die Rinde und die gesamte Oberfläche des gereiften Käses mit einer Mischung aus einer Paprikapaste und Olivenöl bestrichen werden bzw. indem der Käse in natives Olivenöl eingelegt wird.“

2.

Obwohl in der ursprünglichen Spezifikation nicht angegeben, wird es nun möglich sein, ergänzende Futtermittel wie Stroh und Heu zu verwenden, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet von Schaf- und Ziegenhaltern erzeugt werden, nämlich aus im Herbst oder Winter gesäten Futterpflanzen (Hafer, Wicke, Roggen, gelbe Lupine und andere Mischfutterpflanzen) und im Frühjahr gesäten Futterpflanzen (Mais, Sorghum und andere Mischfutterpflanzen), die innerhalb des abgegrenzten geografischen Gebiets angebaut werden, da die spontane Vegetation für den Bedarf der Herden nicht immer ausreicht.

Folgender Absatz wurde eingefügt:

„Das gesamte Futter der Tiere muss aus dem geografischen Gebiet stammen. Lediglich in Zeiten der Futterknappheit (aufgrund von außergewöhnlichen Witterungsbedingungen, Ausbrüchen von Infektionskrankheiten, Kontaminierungen durch Giftstoffe oder Bränden) darf auf Futtermittel aus anderen Regionen zurückgegriffen werden, solange deren Anteil nicht höher ist als 50 % der Trockensubstanz pro Jahr. Diese Futtermittel sind die gleichen und haben die gleiche Zusammensetzung wie die Futtermittel aus dem geografischen Gebiet, sodass die Eigenschaften des Erzeugnisses nicht beeinträchtigt werden.“

3.

Der Wortlaut der Anhänge II [sic] der ursprünglichen Spezifikation, in denen es um die Bedingungen für die Gewinnung und Verwendung der Milch geht, wird dahin gehend geändert, dass eine Erläuterung der Bedingungen für die Gewinnung, das Einsammeln und den Transport der Milch ergänzt wird, ebenso Einzelheiten zu den Arbeitsschritten der Herstellungsphase, insbesondere jener, die maßgeblich dafür sind, dass das Erzeugnis der Beschreibung entspricht.

Folgender Absatz wurde eingefügt:

„Für das Melken der Schafe und Ziegen, deren Milch zur Erzeugung von ‚Queijo da Beira Baixa‘ verwendet wird, gelten folgende Hygieneauflagen:

a)

Die Tiere müssen gekennzeichnet sein, und sie müssen sauber und unter guten Bedingungen gehalten werden.

b)

Es dürfen keine Arbeiten genehmigt werden, die die Qualität der Milch beeinträchtigen könnten.

c)

Vor dem Beginn des Melkvorgangs müssen die Zitzen, das Euter und die angrenzenden Bereiche sauber sein.

d)

Mutterschafe mit sichtbaren Verletzungen am Euter müssen zuletzt oder separat gemolken werden, und ihre Milch muss verworfen werden.

e)

Das mit dem Melken und der Handhabung der Milch beauftragte Personal muss geeignete und saubere Melkkleidung tragen.

f)

Melkerinnen und Melker müssen sich vor dem Melken die Hände waschen und sie während des Melkvorgangs so sauber wie möglich halten.

g)

Nach dem Melken muss die Milch im Milchraum oder an einem anderen geeigneten Ort gelagert werden. Wird die Milch nicht innerhalb der folgenden zwei Stunden eingesammelt, muss sie auf unter 6 °C heruntergekühlt werden. Beim Transport darf die Temperatur der gekühlten Milch 10 °C nicht überschreiten.

h)

Behälter, die Milch enthalten, müssen abgedeckt sein, solange sie sich im Stall befinden, ebenso während des Transports und bei der Lagerung. Sie müssen aus einem Material bestehen, das glatt, leicht zu reinigen und zu desinfizieren und korrosionsbeständig ist.

i)

Die Milch muss gefiltert werden, und der Filter muss ausgetauscht werden, bevor er seine Filterkapazität verliert.“

4.

Ebenso werden, obwohl dies in der ursprünglichen Spezifikation nicht angegeben ist, die Wertebereiche, die beim Mischen von Schaf- und Ziegenmilch einzuhalten sind, auch als Prozentsatz der bei der Herstellung der verschiedenen Sorten von „Queijo da Beira Baixa“ verwendeten Gesamtmilchmenge angegeben.

Folgende Angaben wurden eingefügt:

„‚Queijo da Beira Baixa‘

Schafmilch

Ziegenmilch

Sorte ‚Castelo Branco‘

100 %

0 %

Sorte ‚Amarelo‘

50 %–100 %

0 %–50 %

Sorte ‚Picante‘

0 %–100 %

0 %–100 %“

5.

Obwohl in der ursprünglichen Spezifikation nicht angegeben, ergeben sich die nachstehenden Änderungen aus der Notwendigkeit von Erläuterungen und ausführlichen Informationen zu den Schritten der Herstellungsphase, d. h. zu jenen, die entscheidend dafür sind, dass das Erzeugnis die gewünschten Eigenschaften erhält, nämlich die Verarbeitung der Milch (Erwärmung und Dicklegung — Rühren des Bruchs), das Abtrennen der Molke (Pressen), die Reifung und Affinage (Drehen und Waschen), um zu gewährleisten, dass das Erzeugnis immer unter den gleichen Bedingungen hergestellt wird und die gleichen Merkmale aufweist.

Daher

muss die Milch unmittelbar nach dem Melken verarbeitet werden. Ist dies nicht möglich, muss sie für einen begrenzten Zeitraum auf eine Temperatur von maximal 6 °C heruntergekühlt werden.

Folgender Absatz wurde eingefügt:

„Rohe Schaf- oder Ziegenmilch, je nach herzustellender Käsesorte (‚Castelo Branco‘, ‚Amarelo‘ oder ‚Picante‘) entweder pur oder gemischt, wird unmittelbar nach dem Melken verarbeitet. Ist dies nicht möglich, muss sie bei einer Temperatur von maximal 6 °C gelagert werden.“

Für alle drei Käsesorten wird angegeben, welches Gerinnungsmittel zu verwenden ist, in welchem Bereich sich die Temperatur der Milch vor dem Einlaben befinden muss (Gerinnungstemperatur) und welcher zeitliche Rahmen für diesen Vorgang anzusetzen ist.

Neu eingeführt wird auch die Möglichkeit, als Gerinnungsmittel tierisches Lab oder eine Zubereitung aus Kardonen zu verwenden und nicht notwendigerweise nur einen Aufguss aus Kardonen. Diese Änderung ergibt sich aufgrund einer technologischen Entwicklung, die im Herstellungsprozess eingesetzt werden kann und auf die endgültigen Eigenschaften des Erzeugnisses keine Auswirkungen hat.

Folgende Angaben wurden eingefügt:

„‚Queijo da Beira Baixa‘

Gerinnungsmittel

Gerinnungs-temperatur

Gerinnungszeit

Sorte ‚Castelo Branco‘

Zubereitung aus Kardonen

28–36 °C

40–90 Min.

Sorte ‚Amarelo‘

Tierisches Lab

27–36 °C

30–60 Min.

Sorte ‚Picante‘

Tierisches Lab

27–36 °C

30–60 Min.“

Für alle drei Käsesorten wird die Bearbeitung des Käsebruchs beschrieben, insbesondere das Schneiden und Einformen unter Bezugnahme auf die Methoden zum Öffnen der Formen und das Pressen zum Abtrennen der Molke, wobei der Käsebruch so lange bearbeitet wird, bis die erforderliche Konsistenz erreicht ist.

Für die Sorte „Castelo Branco“ ist vermerkt, dass der Käsebruch nach und nach bis auf reiskorngroße Bruchkörner zerschnitten wird und so lange bearbeitet wird, bis die erforderliche Konsistenz erreicht ist.

Folgende Absätze wurden eingefügt:

„‚Queijo da Beira Baixa‘ der Sorte ‚Castelo Branco‘

Der erste grobe Schnitt erfolgt unmittelbar nach dem Einlaben, d. h. wenn sich die Dickete von den Wänden des Behälters, in dem sie sich befindet, löst. Anschließend folgt eine kurze Ruhezeit, damit sich der Käsebruch absetzen und die Molke abgeschöpft werden kann. Danach wird der Käsebruch mehrmals geschnitten, bis das Bruchkorn ungefähr Reiskorngröße erreicht hat. Der Bruch wird herausgehoben und in Formen gefüllt, die bis zu ihrem maximalen Durchmesser oder Format geöffnet sind, und anschließend mehrfach gepresst, bis die Restmolke abgeflossen ist;“

und

„‚Queijo da Beira Baixa‘ der Sorte ‚Amarelo‘ und ‚Queijo da Beira Baixa‘ der Sorte ‚Picante‘

Der Käsebruch wird mithilfe einer Käseharfe zerschnitten und nach und nach auf die verschiedenen Formen verteilt, die bis zu ihrem maximalen Durchmesser oder Format geöffnet sind. Die Molke wird dann durch wiederholtes Pressen bzw. Straffen der Formen abgetrennt. Die Herstellung des einzelnen Käselaibs ist als abgeschlossen zu betrachten, wenn der Teig die für den Käse charakteristische Konsistenz aufweist.“

Es wird eine Erläuterung zum Vorgang des Salzens und zu den entsprechenden Techniken gegeben, die je nach Käsesorte zum Einsatz kommen.

Folgende Absätze wurden eingefügt:

„Bei ‚Queijo da Beira Baixa‘ der Sorten ‚Castelo Branco‘ und ‚Amarelo‘ kann das Salzen auf folgende Arten vorgenommen werden:

auf traditionelle Art und Weise durch Bestreuen der Oberfläche des fertigen Käses mit Salz, wobei die Salzmenge aufgrund des Fachwissens des Käsers oder der Käserin empirisch berechnet wird;

indem dem Käsebruch oder der Milch direkt Salz zugesetzt wird, was der traditionellen Methode der Berghirten entspricht;

durch ein Salzbad der Käse, dessen Dauer sich nach dem jeweiligen Salzgehalt und der Größe des Käses richtet.“

und

„Bei ‚Queijo da Beira Baixa‘ der Sorte ‚Picante‘ können die Käse in einem einzigen Arbeitsgang gesalzen werden, indem sie entweder mit Salz bestreut oder in ein Salzbad gelegt werden, oder in mehreren Schritten, wobei der erste Arbeitsgang unmittelbar nach der Bearbeitung des Käses auf dessen Oberseite und der zweite einige Stunden später auf der Unterseite und an den senkrechten Seiten des Käses erfolgt, möglicherweise gefolgt von weiteren Arbeitsgängen.“

Ergänzt wird auch eine Erläuterung der erforderlichen Bedingungen für die Reifung und Affinage der Käsevarianten „Castelo Branco ‚Velho‘“ und „Amarelo ‚Velho‘“, da diese Käsevarianten in der ursprünglichen Spezifikation nicht erfasst waren.

Folgende Absätze wurden hinzugefügt:

„Die Mindestreifungsdauer beträgt 40 Tage für ‚Queijo da Beira Baixa‘ der Sorten ‚Amarelo‘ und ‚Castelo Branco‘, jedoch 90 Tage für ‚Queijo da Beira Baixa‘ der Varianten ‚Amarelo Velho‘ und ‚Castelo Branco Velho‘.“

und

„Die Reifung der Sorten ‚Castelo Branco‘ und ‚Amarelo‘ kann folgendermaßen erfolgen:

auf traditionelle Art und Weise, wobei der Käse in einen bestimmten Bereich der Käserei verbracht wird, um zu trocknen, abzutropfen und zu reifen, indem er natürlichen Feuchtigkeits-, Luft- und Temperaturbedingungen ausgesetzt wird;

unter kontrollierten Bedingungen durch Simulation der für den Reifungsprozess als optimal geltenden Umgebungsbedingungen gemäß den Werten in der nachstehenden Tabelle:

‚Queijo da Beira Baixa‘

Temperatur (°C)

Relative Feuchtigkeit (%)

Sorte ‚Castelo Branco‘

8–14

74–90

Sorte ‚Amarelo‘

8–14

74–98“

Da die angewendeten Techniken vom jeweiligen Ort abhängen, wurde für die Sorte „Picante“ des Käses „Queijo da Beira Baixa“ die Möglichkeit ergänzt, althergebrachte Reifungs- bzw. Veredelungsverfahren anzuwenden und den Käse unter natürlichen Bedingungen auf Roggenstroh reifen zu lassen, obwohl dies in der ursprünglichen Spezifikation nicht vorgesehen war. Bei dieser Käsesorte wird nun auch eine andere Affinagetechnik unter natürlichen Reifungsbedingungen möglich sein, bei der auf das Pressen eine Trockensalzung folgt, sodass die organoleptischen Eigenschaften des Aromas und des Geschmacks des Enderzeugnisses erhalten bleiben.

Folgende Absätze wurden eingefügt:

„Die Affinage der Käsesorte ‚Picante‘ kann auf zwei verschiedene Arten jeweils unter natürlichen Umgebungsbedingungen durchgeführt werden (siehe nachstehende Beschreibung).

Nach dem Salzen werden die Käse zum Reifen in einen bestimmten Teil der Käserei, den sogenannten ‚Curadouro‘, verbracht. Sie verbleiben dort so lange, bis sie ausreichend getrocknet sind und eine bestimmte Konsistenz aufweisen. Dann werden sie in Schichten aus verschiedenen Käsen ausgelegt (diese Anordnung wird als ‚Castelo‘ (Schloss) bezeichnet) und mit Salz bedeckt. Die Käse verbleiben so für zwei bis drei Wochen, je nach dem Abtropfgrad der Molke, der verwendeten Salzmenge und den hygrometrischen Bedingungen der Räumlichkeiten, bis sie eine festere Konsistenz erreicht haben.

Danach werden sie in einen Lagerraum gebracht und hochkant auf ein Bett aus Roggenstroh gelegt, d. h. nebeneinander aufgereiht und mit den flachen Seiten aneinandergelehnt. Auf die erste Schicht können noch eine zweite und eine dritte Schicht gelegt werden.

Möglich ist auch folgendes Verfahren:

Nach dem Pressen der Käse wird die erste Trockensalzung vorgenommen. Anschließend werden die Käse in Lagerräume verbracht, um bei Raumtemperatur zu reifen. Die Käse werden in Behälter gelegt, wo sie unter anaeroben Bedingungen verbleiben, und zwar in einer einzigen Schicht. Dann werden sie ein zweites Mal trocken gesalzen und in zwei Schichten aufeinandergelegt. Nach etwa einer Woche werden die Käse gestapelt. Anschließend werden sie regelmäßig gewendet und bei Bedarf gesäubert.“

Obwohl in der ursprünglichen Spezifikation nicht angegeben, wurde für die verlängerte Haltbarmachung bzw. das Einfrieren von „Queijo da Beira Baixa“ der Varianten „Castelo Branco“, „Castelo Branco ‚Velho‘“, „Amarelo“ und „Amarelo ‚Velho‘“ ein zulässiger Temperaturbereich von -1 °C bis -18 °C festgelegt.

Die Produktspezifikation wurde wie folgt ergänzt: „‚Queijo da Beira Baixa‘ der Sorten ‚Amarelo‘ und ‚Castelo Branco‘ kann gefroren bei Temperaturen zwischen -1 °C und -18 °C über einen längeren Zeitraum gelagert werden.“

6.

Die in der ursprünglichen Spezifikation enthaltenen Passagen zu Erzeuger- und Marktteilnehmergruppen sowie zu den im ursprünglichen Dokument genannten Verstößen und Bußgeldern wurden gestrichen, da sie nicht Teil der Produktspezifikation sind.

7.

Es wurden auch einige Absätze aus der ursprünglichen Spezifikation gestrichen, weil sie Vorschriften betreffen, die generell für die Käseherstellung gelten und durch allgemeine Rechtsvorschriften abgedeckt sind.

5.5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

Gemäß Artikel 7 Absatz 1 Buchstabe f Ziffer i der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. November 2012 über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel wurden Einzelheiten über den in Artikel 5 Absatz 1 der genannten Verordnung vorgesehenen Zusammenhang zwischen der Qualität oder den Merkmalen des Erzeugnisses und den geografischen Verhältnissen aufgenommen.

5.6.   Etikettierung

Die in der ursprünglichen Spezifikation enthaltenen Passagen zu unterschiedlichen Stempeln und zu Gattungsbezeichnungen wurden gestrichen und durch die Verpflichtung ersetzt, dass die Etiketten die Angabe „Queijo da Beira Baixa — Denominação de Origem Protegida“ oder „Queijo da Beira Baixa DOP“ sowie die Angabe der jeweiligen Käsesorte („Amarelo“, „Castelo Branco“ oder „Picante“) enthalten müssen, entsprechend der Produktbeschreibung.

Obwohl in der ursprünglichen Spezifikation nicht angegeben, können die Sortenangaben „Amarelo“ und „Castelo Branco“ um den Zusatz „Velho“ ergänzt werden, entsprechend der Produktbeschreibung.

Die vorgenommenen Änderungen zielen darauf ab, den geänderten Namen mit der Produktbeschreibung in Einklang zu bringen.

EINZIGES DOKUMENT

„QUEIJO DA BEIRA BAIXA“

EU-Nr.: PDO-PT-0214-AM02 — 15.2.2018

g. U. (X) g. g. A. ()

1.   Name(n)

„Queijo da Beira Baixa“

2.   Mitgliedstaat oder Drittland

Portugal

3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels

3.1.   Art des Erzeugnisses

Klasse 1.3. Käse

3.2.   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt

„Queijo da Beira Baixa“ ist gereifter Käse der Sorten „Amarelo“, „Castelo Branco“ und „Picante“, der durch die Gerinnung von Rohmilch von Merinoschafen oder Schafen anderer Rassen, die gut an die Region angepasst sind, und Rohmilch von Ziegen der Rasse Charnequeiro oder anderer Ziegenrassen, die gut an die Region angepasst sind, entsteht. Die Milch kann von einer einzigen Rasse stammen oder ein Gemisch mit unterschiedlichen Anteilen sein.

Die Reifungsdauer beträgt mindestens 40 Tage für „Queijo da Beira Baixa“ der Sorten „Amarelo“ und „Castelo Branco“. Für „Queijo da Beira Baixa“ der Sorte „Picante“ beträgt die Reifungsdauer mindestens 120 Tage. Bei einer Reifungsdauer von mehr als 90 Tagen werden die Sortenangaben „Amarelo“ und „Castelo Branco“ um den Zusatz „Velho“ ergänzt.

Die wichtigsten Merkmale werden nachstehend aufgeführt:

„Queijo da Beira Baixa“

Höhe (cm)

Gewicht (kg)

Durchmesser (cm)

Sorte „Amarelo“

3–5

0,6–1

12–16

3–4 (*1)

0,2–0,5 (*1)

7–10 (*1)

Sorte „Amarelo ‚Velho‘“

3–5

0,4–0,9

12–16

Sorte „Castelo Branco“

5–8

0,8–1,3

12–16

4–6 (*1)

0,35–0,55 (*1)

8–10 (*1)

Sorte „Castelo Branco ‚Velho‘“

5–8

0,4–1,1

12–16

Sorte „Picante“

3–5

0,4–1

10–15


„Queijo da Beira Baixa“

Form

Rinde

Sorte „Amarelo“

Abgeflachter Zylinder, regelmäßig geformt, seitlich leicht ausgebaucht und mit klaren Kanten

Halbharte Konsistenz, fest und stabil, doch verfeinert Gelbe oder dunkelgelbe Färbung

Sorte „Amarelo ‚Velho‘“

Abgeflachter Zylinder, regelmäßig geformt, seitlich ausgebaucht und mit klaren Kanten Die Oberseite ist in der Regel konkav

Verformbare bis harte Konsistenz, reguläres Aussehen, einigermaßen glatt bis runzlig, wohlgeformt und relativ gleichmäßig Orange oder rötliche Farbe

Sorte „Castelo Branco“

Abgeflachter Zylinder, regelmäßig geformt, seitlich ausgebaucht und an der Oberseite leicht gewölbt, ohne klare Kanten

Konsistenz zunächst verformbar, später hart, wohlgeformt und glatt im Aussehen Hellgelbe bis dunkelgelbe Färbung

Sorte „Castelo Branco ‚Velho‘“

Abgeflachter Zylinder, regelmäßig geformt, seitlich ausgebaucht und mit klaren, gewölbten Kanten Die Oberseite ist in der Regel konkav

Relativ verformbare bis harte Konsistenz, reguläres Aussehen, einigermaßen glatt bis runzlig, wohlgeformt und relativ gleichmäßig Dunkelgelbe bis bräunlich-orange oder rote Färbung

Sorte „Picante“

Abgeflachter Zylinder, regelmäßig geformt, mit geraden Seiten und glatten, klaren Kanten

Keine Rinde


„Queijo da Beira Baixa“

Käseteig

Textur

Aussehen

Farbe

Aroma und Geschmack

Sorte „Amarelo“

Halbharter oder halbweicher Käse, kompakt, von mittlerer Buttrigkeit

Geschmeidig mit einigen unregelmäßigen Löchern

Leicht gelblich und gleichmäßig

Intensiver, reiner, leicht säuerlicher Geschmack

Sorte „Amarelo ‚Velho‘“

Hart bis sehr hart, kompakt, leicht brüchig und trocken

Geschmeidig, kompakt und mit einigen unregelmäßigen Löchern

Dunkelgelb bis orangefarben, wobei die Färbung von der Außenseite zur Mitte hin dunkler wird

Intensiver, nachhaltiger und reiner Geschmack, der kräftig sowie leicht scharf und salzig ist

Sorte „Castelo Branco“

Halbhart oder halbweicher Käse, kompakt; satter Klang beim Klopfen, die Färbung erinnert an das Fell einer Trommel

Geschmeidig mit einigen kleinen Löchern

Vollständig weiß bis gelblich

Intensives Aroma und intensiver Geschmack; bei langer Reifung kann der Geschmack leicht scharf sein

Sorte „Castelo Branco ‚Velho‘“

Hart bis sehr hart, kompakt, leicht brüchig und trocken

Geschmeidig, kompakt oder mit einigen Löchern

Gelblich bis orangefarben, wobei die Färbung von der Außenseite zur Mitte hin dunkler wird

Intensiver, nachhaltiger und reiner Geschmack, relativ kräftig bis kräftig, leicht scharf und salzig

Sorte „Picante“

Harte oder halbharte Konsistenz

Ohne Löcher bzw. mit kleinen und unregelmäßigen Löchern

Gebrochen weiße bis gräuliche Färbung

Sehr aktiv und charakteristisch, sehr scharf, ansonsten keine Grundgeschmacksarten


„Queijo da Beira Baixa“

Feuchtigkeit (%) (*2)

Fett (%) (*3)

Sorte „Amarelo“

54–69

45–60

Sorte „Amarelo ‚Velho‘“

49–56

45–60

Sorte „Castelo Branco“

54–69

45–60

Sorte „Castelo Branco ‚Velho‘“

49–56

45–60

Sorte „Picante“

49–63

35–60

„Queijo da Beira Baixa“ wird im Ganzen oder in Portionen vermarktet.

Die Varianten „Amarelo ‚Velho‘“ und „Castelo Branco ‚Velho‘“ des Erzeugnisses können auch in Olivenöl eingelegt oder mit einer Beschichtung aus einer Paprikapaste und Olivenöl vermarktet werden.

3.3.   Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs) und Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse)

Fütterungsgrundlage für die Schafe und Ziegen ist die direkte Weidehaltung auf den natürlichen Weiden der Region Beira Baixa, die aus Wiesenarten wie Vulpia, Periballia, Stellatum lolium spp., Trifolium spp. und Ornithopus, Agrostis und Poa bestehen, die je nach Bodenbeschaffenheit in der gesamten Region wachsen. In weniger fruchtbaren Regionen werden die Weideflächen durch die Einführung von Futterpflanzenarten wie Erdklee (Trifolium subterraneum) und Gelber Serradella (Ornithopus cumpressus) sowie anderer Futterpflanzen, die für die Heugewinnung und die Nutzung von Stoppelflächen für die Weidehaltung eingesetzt werden, verbessert.

In Zeiten größter Knappheit wird das Viehfutter durch Verteilung konservierter Nahrungsmittel (Heu und Stroh) aus dem abgegrenzten geografischen Gebiet sowie durch Getreide- und Futterpflanzen für die direkte oder Mähweidewirtschaft ergänzt; diese werden in einer Herbst- bzw. Winteraussaat mit oder ohne Hafer und mit Wicke (Vicia sativa), Roggen (Secale cereale), gelber Lupine (Lupinus luteus) und anderen Futterpflanzen im Trockenfeldbau und auf bewässerten Parzellen oder frischen, nicht bewässerten Flächen sowie in einer Frühjahrsaussaat mit Mais (Zea mays) und Futtersorghum (Sorghum vulgare) sowie weiteren Futterpflanzen, vornehmlich Hülsenfrüchten und Getreide, die in der Region üblich sind, angebaut.

Alle an die Tiere verfütterten Futtermittel müssen aus dem geografischen Gebiet stammen. Lediglich in Zeiten der Futterknappheit (aufgrund von außergewöhnlichen Witterungsbedingungen, Ausbrüchen von Infektionskrankheiten, Kontaminierungen durch Giftstoffe oder Bränden) darf auf Futtermittel aus anderen Regionen zurückgegriffen werden, solange deren Anteil nicht höher ist als 50 % der Trockensubstanz pro Jahr. Diese Futtermittel müssen die gleichen sein und die gleiche Zusammensetzung haben wie die Futtermittel aus dem geografischen Gebiet, sodass die Eigenschaften des Erzeugnisses nicht beeinträchtigt werden.

Für die Herstellung von „Queijo da Beira Baixa“ darf nur Rohmilch von Schafen und Ziegen aus Herden verwendet werden, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet gehalten und gefüttert werden.

3.4.   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen

Die Milcherzeugung und die Herstellung des Käses „Queijo da Beira Baixa“ einschließlich Reifung und Affinage erfolgen in dem abgegrenzten geografischen Gebiet.

3.5.   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw. des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

3.6.   Besondere Vorschriften für die Kennzeichnung des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

Je nach Käsesorte muss folgende Angabe auf der Verpackung stehen: „Queijo da Beira Baixa — Denominação de Origem Protegida“ oder „Queijo da Beira Baixa DOP“ (g. U.) sowie die Angabe der Käsesorte, nämlich „Amarelo“, „Castelo Branco“ oder „Picante“.

Bei den Sorten „Amarelo“ und „Castelo Branco“ kann der Zusatz „Velho“ ergänzt werden.

4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets

Das geografische Gebiet für die Erzeugung ist begrenzt auf sämtliche Gemeinden in den Kreisen Castelo Branco, Fundão, Belmonte, Penamacor, Idanha-a-Nova, Vila Velha de Rodão, Proença-a-Nova, Vila de Rei, Sertã, Oleiros, Mação und folgende Gemeinden des Kreises Covilhã: Aldeia de São Francisco, União das Freguesias de Barco e Coutada, Boidobra, União das freguesias de Casegas e Orondo, União das freguesias de Covilhã e Canhoso, Dominguiso, Ferro, Orjais, Peraboa, União das freguesias de Peso e Vales do Rio, São Jorge da Beira, Sobral de São Miguel, União de freguesias de Teixoso e Sarzedo, Tortosendo, União das freguesias de Vale Formoso e Aldeia do Souto.

5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

Die Güte des Erzeugnisses „Queijo da Beira Baixa“ ist auf die natürlichen und menschlichen Einflüsse des abgegrenzten geografischen Gebiets zurückzuführen.

In der Literatur sind zahlreiche Belege dafür zu finden, wie sich seit alters her die Klimafaktoren, die Höhenlage und die Bodenbeschaffenheit auf die in der Region vorherrschende Vegetationsdecke ausgewirkt haben; diese wiederum beeinflusste die Eigenschaften der Milch der dort weidenden Tiere, die als Rohstoff einen entscheidenden Faktor für die Eigenschaften des Käses darstellt.

Die Käseherstellung und die Weidetradition der Region Beira Baixa sind aufs Engste mit den Wanderbewegungen der Herden verbunden, da hier Wanderweidewirtschaft betrieben wurde. Wie O. Ribeiro (1941) schreibt, wurde ab November das Milchvieh, das besonders empfindlich auf Kälte und Nahrungsknappheit reagiert, an andere Orte getrieben, etwa nach Campinas da Idanha, Campo Albicastrense und Cova da Beira.

Bei Antunes u. a. (1943) heißt es: „In Portugal wird das zu diesem Handwerk gehörende Fachwissen den Römern zugeschrieben, weshalb die Anfänge bis in die Zeit der römischen Invasionen und der Besetzung der Iberischen Halbinsel zurückreichen dürften. Es ist leicht vorstellbar, dass sich die Käseerzeugung, als sie erst einmal bekannt war, rasch bis in die Region Montes Herminios ausbreitete, wo mit die meisten Schafe und Ziegen zu finden sind, und dort eigene Traditionen entstanden, wobei allerdings die althergebrachten Techniken bis zu einem gewissen Grad beibehalten wurden und sich schließlich mit den regelmäßigen transhumanten Wanderungen auf natürliche Weise bis in die Regionen von Castelo Branco verbreiteten.“

Die extremen Bedingungen, etwa die kargen Böden, die strengen Winter und die sehr heißen Sommer, wirken sich stark auf die Vegetation in der Region aus und begünstigen traditionelle, eher extensive Erzeugungssysteme; so kommt es, dass die Milch der unter diesen Bedingungen gehaltenen Schafe und Ziegen so beschaffen ist, dass sie — vor allem, da es sich um Rohmilch handelt — nach der Verarbeitung durch die einheimischen Bauern mit ihrem über viele Generationen weitergegebenen Können und Wissen einen charakteristischen Käse hervorbringt, der sich über Jahrhunderte bewährt hat.

Das intensive Aroma von „Queijo da Beira Baixa“ und der ausgeprägte, reine und recht pikante Geschmack des Erzeugnisses, der mit zunehmendem Alter des Käses stärker und intensiver wird, ergeben sich somit aus den Eigenschaften der verwendeten reinen Rohmilch bzw. des verwendeten Rohmilchgemischs (mit unterschiedlichen Anteilen) und sind eng mit der Landwirtschaft der Region und der für die natürlichen und meliorierten Weiden typischen Vegetation verbunden, die den Hauptbestandteil des Futters der in dem abgegrenzten geografischen Gebiet gehaltenen Schafe und Ziegen ausmacht.

Die kompakte und gleichmäßige Textur, die Farbe und das geschmeidige Aussehen des Käseteigs mit seinen kleinen und eher unregelmäßigen Löchern, die durch den Herstellungsprozess entstehen, sind auch dem überlieferten Wissen der Menschen in der Region zu verdanken, insbesondere der sorgfältigen Überwachung der Milchtemperatur und der Gerinnungszeit.

Unabhängig von der Technik, die für das Salzen von „Queijo da Beira Baixa“ zur Anwendung kommt, ist die Bedeutung des diesbezüglichen Fachwissens unbestreitbar. Das Salzen wird auf traditionelle Art und Weise durchgeführt, wobei die Salzmenge und die Dauer des Salzvorgangs von den Käsern und Käserinnen der Region empirisch berechnet werden.

Die Aufrechterhaltung der Reifungs- und Affinagebedingungen in Anlagen mit kontrollierter Umgebung und die Pflege während dieses Prozesses — insbesondere das Waschen des Käses, dessen Frequenz vom Aussehen der Rinde abhängt, die stets glatt und sauber sein muss — sind Verfahren, die auf lokalem tradiertem Wissen beruhen und entscheidend dafür sind, dass der Käseteig schließlich in Textur, Farbe und Aussehen die erforderlichen Eigenschaften aufweist. Dieser Aspekt ist umso relevanter, wenn Reifung und Affinage unter natürlichen Bedingungen erfolgen.

Sowohl die Herstellungs- als auch die Haltbarmachungstechniken für „Queijo da Beira Baixa“ werden bis heute von einer Generation an die nächste weitergegeben.

In seinem 1906 erschienenen Werk „Manteigas e Queijos“ (Butter und Käse) schreibt João da Motta Prego über den Käse der Region Beira Baixa: „In der Region Beira Baixa mit ihren Ortschaften Fundão, Penamacor, Idanha-a-Velha […] werden aus einem Gemisch aus Ziegen- und Schafmilch verschiedene Käse hergestellt, die — in bestimmten Jahren und zu bestimmten Anlässen verzehrt — äußerst wohlschmeckend sind und einen zart schmelzenden Teig aufweisen […]; es handelt sich um köstliche Käse, die selbst auf den anspruchsvollsten Märkten höchstes Ansehen genießen […]“ — ein Urteil, das noch heute zutrifft.

Hinweis auf die Veröffentlichung der Produktspezifikation

(Artikel 6 Absatz 1 Unterabsatz 2 der vorliegenden Verordnung)

https://tradicional.dgadr.gov.pt/images/prod_imagens/queijos/docs/CE_Queijo_Beira_Baixa_analise.pdf


(1)  ABl. L 343 vom 14.12.2012, S. 1.

(*1)  Für die Sorten „Amarelo“ und „Castelo Branco“ sind zwei Größenklassen zulässig.

(*2)  bezogen auf fettfreien Käse

(*3)  bezogen auf die Trockenmasse