1.7.2020   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

C 217/33


Veröffentlichung eines Antrags auf Eintragung eines Namens nach Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

(2020/C 217/12)

Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 51 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (1) innerhalb von drei Monaten nach dieser Veröffentlichung Einspruch gegen den Eintragungsantrag zu erheben.

EINZIGES DOKUMENT

„PAMPEPATO DI TERNI“/„PANPEPATO DI TERNI“

EU-Nr.: PGI-IT-02467 — 30.12.2019

g. U. () g. g. A. (X)

1.   Name(n)

„Pampepato di Terni“/„Panpepato di Terni“

2.   Mitgliedstaat oder Drittland

Italien

3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder des Lebensmittels

3.1.   Erzeugnisart

Klasse 2.3. Backwaren, feine Backwaren, Süßwaren, Kleingebäck

3.2.   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt

„Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ ist eine aus Schalenfrüchten, Schokolade, Rosinen, kandierten Früchten, ungesüßtem Kakao, Honig, Kaffee, Gewürzen und Mehl hergestellte Backware.

Zum Zeitpunkt des Inverkehrbringens weist das „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ folgende Eigenschaften auf:

Physikalische Eigenschaften:

Form: rund, unten flach und oben gewölbt.

Größe:

Durchmesser: 1-20 cm;

Höhe: 1-10 cm;

Gewicht: 25 g-1 kg;

Feuchtigkeitsgehalt: 7,5 % bis 25 %.

Organoleptische Eigenschaften:

Äußeres Aussehen: dunkelbraune, fast schwarze Farbe, kuppelförmig mit an der Oberfläche erkennbaren Schalenfrüchten;

Anschnitt: dunkelbraun, mit zahlreichen, gut verteilten Schalenfrüchten und kandiertem Obst;

Konsistenz des Teigs: kompakt, geschmeidig durch die weichen Zutaten (Schokolade, Rosinen, kandierte Früchte, Honig, Kaffee) und knusprig durch die gerösteten Schalenfrüchte.

Geruch: beim ersten Eindruck Duft nach Schokolade und Schalenfrüchten, dem Gewürznoten folgen, insbesondere Zimt, Pfeffer und Muskatnuss;

Geschmack: zunächst Schokoladengeschmack mit einem Hauch von Gewürzen, der nach und nach durch den Geschmack von Schalenfrüchten und kandiertem Obst ergänzt wird; schließlich dominiert von Schokolade und Gewürzen, insbesondere von Zimt, Muskatnuss und Pfeffer.

Das Erzeugnis enthält weder Farbstoffe noch Konservierungsmittel.

3.3.   Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs) und Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse)

Zur Herstellung des „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ werden folgende Zutaten verwendet (bezogen auf 10 kg Teig vor dem Backen):

geröstete Schalenfrüchte: Mandeln, Walnüsse und Haselnüsse gemischt in variablen Anteilen, 3,5 kg bis 6 kg;

kandierte und getrocknete Früchte: Rosinen, Orange und Zitronat gemischt in variablen Anteilen, 1,5 kg bis 3 kg;

Blütenhonig: 0,5 kg bis 1,5 kg;

ungesüßter Kakao in Pulverform mit 20-22 % Kakaobutter: 0,2 kg bis 0,5 kg;

Schokolade (Kakaogehalt mindestens 50 %): 0,5 kg bis 1,5 kg;

Gewürze: Pfeffer, Zimt und Muskatnuss gemischt in variablen Anteilen, 0,05 kg bis 0,15 kg;

Mehl „tipo 0“ oder alternativ Mais-, Reis- oder Mandelmehl: 0,2 kg bis 0,7 kg;

Zusätzlich zu den o. g. Zutaten dürfen folgende fakultative Zutaten für den Teig verwendet werden:

konzentrierter Traubenmost: bis 0,8 kg;

Likör: maximal 0,075 kg;

Zucker: maximal 0,05 kg;

Orangenschale: maximal 0,05 kg;

Pinienkerne: bis 0,2 kg;

flüssiger Kaffee: bis 0,2 kg;

Backoblate: als Unterlage.

Wird der Teig in der Maschine hergestellt, darf Wasser in einem Anteil von höchstens 5 % hinzugegeben werden.

3.4.   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen

Die Erzeugungsschritte wie die Verarbeitung der Zutaten zu Teig, die Portionierung, das Formen, Backen und die Reifung des „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ müssen im geografischen Erzeugungsgebiet erfolgen.

3.5.   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw. des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

Die Erstverpackung nach der Reifung des Erzeugnisses erfolgt im Herstellungsbetrieb, um eine qualitative Beeinträchtigung für die Verbraucher zu vermeiden. Wird das Erzeugnis nicht durch eine Vorverpackung geschützt und kommt mit Luft in Berührung, würde dies die Persistenz des Geschmacksaromas des Gebäcks beeinträchtigen, sodass die durch die Gewürze entstehenden komplexen Aromen an Intensität verlieren würden. Außerdem würden die Schalenfrüchte ihre Knusprigkeit und die Oberfläche durch die abgesetzte Kakaobutter an Glanz verlieren.

Die Verpackung besteht aus mindestens einer luftdichten Schutzfolie aus lebensmittelgeeignetem Zellophan, Pergament, Aluminium oder einem anderen für Lebensmittel geeigneten Material, das den geltenden Vorschriften entspricht.

Das Erzeugnis kann auch an einem anderen Ort als dem der Herstellung mit einer Umverpackung versehen werden.

„Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ wird in Einzelpackungen, als ganzer Gewürzkuchen oder in 0,5 cm bis 1,5 cm dicken Scheiben in den Handel gebracht.

3.6.   Besondere Vorschriften für die Kennzeichnung des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

Die Packung muss folgende Angaben enthalten: „Pampepato di Terni“ oder „Panpepato di Terni“ und — ausgeschrieben oder als Kürzel — „Indicazione Geografica Protetta“/„IGP“ (geschützte geografische Angabe/g. g. A.) sowie:

das EU-Logo der g. g. A.;

den Namen, die Firmenbezeichnung und die Anschrift des Erzeuger- und/oder Abpackbetriebs;

das grafische Symbol des Erzeugnisses, das stets zusammen mit der geschützten geografischen Angabe zu verwenden ist.

Das Erzeugnis wird durch das folgende grafische Symbol gekennzeichnet:

Image 1

4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets

Das Erzeugungsgebiet des „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ umfasst das gesamte Verwaltungsgebiet der Provinz Terni und der Gemeinden Massa Martana, Marsciano, Todi, Fratta Todina, Montecastello di Vibio und Deruta in der Provinz Perugia.

5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

Der Ruf des „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ ist traditionell verbunden mit dem Umfeld und dem Gebiet, aus dem es stammt.

Das „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“, das jahrhundertelang mit dem zubereitet wurde, was die Landwirte das Jahr über beiseite legen konnten, ist das Weihnachtsgebäck schlechthin.

Im Laufe der Zeit hat sich die Herstellung des „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ weiterentwickelt, sodass der Gewürzkuchen die Gastronomie der Gegend um Terni um die Weihnachtszeit repräsentiert.

Die gewerbliche und „groß angelegte“ Herstellung von „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ wurde erstmals 1913 im Zusammenhang mit einer damaligen Konditorei aus Terni erwähnt, die den Gewürzkuchen verkaufte und als das „Gebäck aus Terni“ („il dolce di Terni“) anpries.

Im 20. Jahrhundert und bis in die heutige Zeit wurden zahlreiche Bücher mit traditionellen Rezepten, Gastronomie- und Reiseführer sowie Publikationen verschiedener Art veröffentlicht, in denen das „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ als typisches Weihnachtsgebäck aus Terni beschrieben wird.

In der ersten Ausgabe des vom Touring Club Italiano herausgegebenen Gastronomieführers „Guida Gastronomica d’Italia“ von 1931 wurde das „Panpepato“ als typisches Weihnachtsgebäck aus Terni erwähnt (Touring Club Italiano 1931). Auch im Gastronomieführer „Guida gastronomica d’Italia“ (Felice Cunsolo, Guida gastronomica d’Italia, Istituto Geografico De Agostini — Novara — 1975) wird das „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ in dem der Region Umbrien gewidmeten Abschnitt als das typische Weihnachtsgebäck aus Terni bezeichnet.

Zudem wurde das „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ im Reiseführer für Terni und Umgebung als hoch geschätzter Kuchen der Weihnachtstafel beschrieben (Loretta Santini, Guida di Terni e del ternano, S. 23, Reihe Qguide, 2003).

Im Führer „Sapori e Profumi“ der Provinz Terni wird im Kapitel über die kulinarischen Bräuche an Weihnachten mit dem Titel „Tradizione a tavola per Natale“ das Panpepato als eine der typischen weihnachtlichen Süßspeisen erwähnt (Umbria Gusto, Sapori e profumi, 2008 — Provincia di Terni).

Die Accademia Italiana della Cucina hat dem Gewürzkuchen aus Terni mehrere Schriften gewidmet, die in Fachzeitschriften und festlichen Sonderausgaben enthalten sind: Als Beispiel dafür seien hier nur ein paar der wichtigsten Ausgaben genannt: „I Frutti Del Sole“, in der das „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ als das süße Glanzstück der ternanischen Weihnachtstradition erwähnt wird (I Frutti Del Sole — 2007 — Ausgabe der Accademia Italiana della Cucina); im Artikel „Panpepato ternano“ wird der Gewürzkuchen aus Terni unter dem Haupttitel wiederum als Krönung der Weihnachtstradition in der umbrischen Stadt definiert („Civiltà della Tavola“, Nr. 299, Dezember 2017 — Ausgabe der Accademia Italiana della Cucina).

Weitere Belege für den Zusammenhang zwischen dem Ruf des „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ und der Stadt Terni liefert der Artikel „Terni da leccarsi i baffi“, der in der Tageszeitung „Corriere dell’Umbria“ vom 9. April 2016 veröffentlicht wurde. Darin wird in Bezug auf die kulinarischen Traditionen berichtet, dass das Panpepato aus Terni „das beste Beispiel für die Gesamtheit von Gegensätzen ist, die der Tradition Umbriens am Herzen liegt. Es ist das perfekt ausgewogene Geschmacksverhältnis zwischen süß und bitter, welches diese Süßspeise von anderen unterscheidet, die von Anfang an zu einem Teil der bäuerlichen Tradition Umbriens geworden ist“.

Darüber hinaus ist ein Auszug aus dem Artikel zu nennen, der in der Lokalausgabe von Terni der Tageszeitung „Il Messaggero“ vom 31.12.2009 veröffentlicht wurde: „Die Tradition besagt, dass das Panpepato seit 1851 auf den Tafeln der Ternaner niemals fehlt“.

Ebenso interessant ist auch ein weiterer Artikel, der in derselben Tageszeitung mit der Überschrift „Im Wettstreit um das beste Pampepato des Jahres“ veröffentlicht wurde. Darin wird der Gewürzkuchen aus Terni als „einzigartig“ angepriesen, „der nur in Terni zu finden ist und zugleich die Tradition symbolisiert, was seine Zutaten beweisen“. (Il Messaggero vom 15.12.2008).

In der Kochzeitschrift „Cucina Moderna“ wird das „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ als klassischer Weihnachtskuchen erwähnt (Cucina Moderna, Januar 2018, S. 98, Herausgeber Gruppo Mondadori).

In der zweiten Ausgabe der Publikation „La vera Umbria“ ist das Rezept für das „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ veröffentlicht, das als typische Süßspeise aus Terni bezeichnet wird (Caruso P., la vera Umbria. La tradizione umbra nei piaceri della tavola, Herausgeber Grilligraf Collazzone (Pg), 2000).

In der Veröffentlichung „Terni: la città fra due fiumi“ aus der Reihe „Il turismo culturale: la rivista che ti guida“ wird wiederum berichtet, dass „es während der Weihnachtszeit in Terni keine Familie, kein Restaurant, keine Gastronomie, keine Konditorei oder Bäckerei gibt, die das Pampepato nicht zubereitet […]“ (AA.VV. Terni la città tra due fiumi. Provincia di Terni — Herausgeber Vanni — 2006).

Auch bei Spielveranstaltungen und volkstümlichen Begegnungen in der Gegend steht das „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ im Mittelpunkt.

In diesem Zusammenhang forderte die Delegation der Accademia Italiana della Cucina aus Terni mehrere Jahre lang ihre Mitglieder dazu auf, ihre selbst gemachten Gewürzkuchen zu präsentieren und das Rezept mit anderen zu teilen. Anschließend wurde das beste, auf traditionelle Weise gebackene Panpepato ausgezeichnet. Das Lokal „MET“ in Terni folgte dem Beispiel der Akademie und organisiert seit 2009 die Preisverleihung für das beste Panpepato des Jahres, an der jedermann teilnehmen und seinen selbst gemachten Gewürzkuchen einschicken kann, um diesen dann dem Urteil einer qualifizierten Jury zu unterziehen, die aus Küchenakademikern, Konditoren, Chocolatiers, Sommeliers sowie aus Vertretern von Berufsgruppen und -verbänden besteht. Eine der Auszeichnungen, die für das beste „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ verliehen werden, ist ein Konditorlöffel aus Holz, der dem Gewinner alljährlich vom Sieger des Vorjahres überreicht wird. (Il cucchiaio di legno per il miglior pampepato, aus „Il Messaggero“ vom 5.1.2013).

Am 10. Februar 2002 gelang es einigen Konditoren aus Terni, während einer dem „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ gewidmeten öffentlichen Veranstaltung ein 112 kg schweres Exemplar zu backen, das so noch nie zuvor hergestellt worden war.

Ein weiterer äußerst aussagekräftiger Indikator für das mittlerweile hohe Ansehen des „Pampepato di Terni/Panpepato di Terni“ ist, dass das Panpepato in den Regalen der Geschäfte für typische Produkte immer häufiger zu finden ist und dort stets als gastronomisches Souvenir angepriesen wird, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut.

Hinweis auf die Veröffentlichung der Produktspezifikation

(Artikel 6 Absatz 1 Unterabsatz 2 der vorliegenden Verordnung)

Der konsolidierte Text der Produktspezifikation ist abrufbar unter dem Link: http://www.politicheagricole.it/flex/cm/pages/ServeBLOB.php/L/IT/IDPagina/3335“

oder

durch direkten Zugriff auf die Website des italienischen Ministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Forstwirtschaft (www.politicheagricole.it). Dort zunächst auf „Qualità“ (oben rechts auf dem Bildschirm) klicken und dann auf „Prodotti DOP IGP STG“ (g. U.-, g. g. A.- und g. t. S.-Erzeugnisse) (seitlich, auf der linken Seite des Bildschirms) und schließlich auf „Disciplinari di Produzione all’esame dell’UE“ (Produktspezifikationen zur Prüfung durch die EU) klicken.


(1)  ABl. L 343 vom 14.12.2012, S. 1.