3.2.2020 |
DE |
Amtsblatt der Europäischen Union |
C 35/11 |
Veröffentlichung des Einzigen Dokuments gemäß Artikel 94 Absatz 1 Buchstabe d der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates sowie der Fundstelle der Produktspezifikation für einen Namen im Weinsektor
(2020/C 35/08)
Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, innerhalb von zwei Monaten nach der Veröffentlichung gemäß Artikel 98 der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates (1) Einspruch gegen den Antrag zu erheben.
EINZIGES DOKUMENT
„Chozas Carrascal“
PDO-ES-N1637
Datum der Antragstellung: 12. Dezember 2012
1. Einzutragende(r) name(n)
Chozas Carrascal
2. Mitgliedstaat
Spanien
3. Art der geografischen angabe
g. U. – geschützte Ursprungsbezeichnung
4. Kategorien von Weinbauerzeugnissen
1. |
Wein |
5. Beschreibung des Weines/der Weine
Rotwein
Rotwein – Verschnitt: intensives, klares und leuchtendes Rot. Fruchtiger, balsamischer, gut strukturierter Wein mit reifen Tanninen, Schokoladenaromen und einer mineralischen Note.
Rotwein – Sortenrein (Cabernet Franc): Rot-violette Farbe in der ersten Phase. Aromen von schwarzen Beeren und Kräutern. Das Beerenaroma überlagert das Barrique-Aroma. Vollmundig, lang im Abgang, mineralisch und balsamisch.
Höchstgehalt an flüchtiger Säure von 10 mEq/l bei Weinverschnitten und von 8,33 mEq/l bei sortenreinen Weinen.
Höchstgehalt an Schwefeldioxid von 100 mg/l bei Weinverschnitten und von 90 mg/l bei sortenreinen Weinen.
Nicht angegebene Höchstwerte müssen den geltenden Rechtsvorschriften entsprechen.
Allgemeine Analysemerkmale |
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Maximaler Gesamtalkoholgehalt (in % vol) |
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Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in % vol) |
13 |
Mindestgesamtsäuregehalt |
4,5 Gramm pro Liter, ausgedrückt als Weinsäure |
Höchstgehalt an flüchtiger Säure (in Milliäquivalent pro Liter) |
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Maximaler Gesamtgehalt an Schwefeldioxid (in mg/l): |
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Weißwein und Roséwein
Weißwein: Strohgelbe Farbe in der ersten Phase. Ausgewogenes Blumen-, Frucht- und Barrique-Aroma. Aromatisch, frisch, samtig und lang im Abgang.
Roséwein: Intensive Rosé-Farbe. Aromen von roten Beeren gepaart mit einem Barrique-Aroma. Frisch und samtig, kräftig, lang im Abgang und lieblich.
Höchstgehalt an Schwefeldioxid von 105 mg/l bei Weißweinen und von 115 mg/l bei Roséweinen.
Nicht angegebene Höchstwerte müssen den geltenden Rechtsvorschriften entsprechen.
Allgemeine Analysemerkmale |
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Maximaler Gesamtalkoholgehalt (in % vol) |
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Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in % vol) |
12,5 |
Mindestgesamtsäuregehalt |
4,5 Gramm pro Liter, ausgedrückt als Weinsäure |
Höchstgehalt an flüchtiger Säure (in Milliäquivalent pro Liter) |
6,67 |
Maximaler Gesamtgehalt an Schwefeldioxid (in mg/l): |
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6. Weinbereitungsverfahren
a. Wesentliche önologische Verfahren
Pflanzdichte:
Weiße Rebsorten: geringer als 1,3 x 2,5 m
Rote Rebsorten: (mit Ausnahme von Bobal): geringer als 1,4 x 2,5 m
Rebsorte Bobal: maximal 2,5 x 2,5 m.
— |
Weißwein: Weinbereitung und Lagerung erfolgen in Edelstahl- oder Betontanks. Die Mazeration erfolgt auf besondere Weise in Abhängigkeit von der Reife der Trauben. Alkoholische Gärung des Weißweins in Eichenfässern. |
— |
Roséwein: Extraktion des Saftes der vier im Verschnitt enthaltenen Rebsorten. Kaltlagerung und Vorklären bis zum Erhalt der vier Moste. Die alkoholische Gärung des Weins erfolgt in Edelstahltanks. Mazeration in Eichenfässern während mindestens drei Wochen. |
— |
Rotwein: Unterschiedliche Weinbereitung je nach Sorte. Die Mazeration dauert mindestens 14 Tage. Reifung in Fässern über mindestens fünf Monate. |
b. Höchsterträge
Weiße Rebsorten:
9000 kg Trauben pro Hektar
Rote Rebsorten:
7500 kg Trauben pro Hektar
Weißwein:
63 Hektoliter pro Hektar
Roséwein:
56 Hektoliter pro Hektar
Rotwein:
53 Hektoliter pro Hektar
7. Abgegrenztes geografisches Gebiet
Das abgegrenzte Gebiet liegt im Gebiet der Gemeinde Requena (Valencia) im Bezirk San Antonio und verteilt sich wie folgt: Polygon 14: Parzellen 293, 294, 297, 300 und 301; Polygon 16: Parzellen 101, 111, 112, 124, 125, 126, 127, 128, 133, 134, 135, 136, 137, 138 und 412.
8. Hauptrebsorten
CHARDONNAY
CABERNET FRANC
MACABEO - VIURA
GARNACHA TINTA - GIRONET
SYRAH
BOBAL
9. Beschreibung des Zusammenhangs bzw. der Zusammenhänge
Natürliche und menschliche Faktoren
Chozas Carrascal ist der geografische Name, der zur Bezeichnung des genauen, zum Erhalt der Ursprungsbezeichnung abgegrenzten kartierten Gebiets verwendet wird. Das Gebiet ist aufgrund seiner hohen Lage (720 m) und seiner Nähe zum Juan Navarro-Gebirge, aus dem der vorherrschende Nordwind weht, eines der kältesten Gebiete der Region. Da es auf einer leicht abfallenden Ebene liegt, ist das Gebiet dem kalten Nordwind mehr oder minder direkt ausgesetzt.
Im Norden, Osten und Westen grenzt das Gebiet an mächtige Anhöhen in Form von voneinander abgegrenzten, langgestreckten Hochebenen, die in nordöstlicher und nordwestlicher Richtung zwei Schluchten bilden, durch die der böige Nordwind weht. Die Grenze im Süden bilden die Vereda Real und der Beginn der zentralen Hochebene Requena, ohne natürliche Barrieren im Osten und Westen.
Durch diese besondere Geländebeschaffenheit ist das Gebiet, für das die g. U. gilt und in dem – dank des Schutzes mehrerer größerer Anhöhen – ein eigenes Mikroklima herrscht, klar abgegrenzt.
Im Gebiet herrscht ein kontinentales Klima mit mediterranen Einflüssen. Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge ist niedrig: sie liegt zwischen 350 und 400 Litern pro Jahr, wobei es hauptsächlich im September regnet. Mit 3000 Sonnenstunden pro Jahr ist die Sonneneinstrahlung sehr hoch, wobei in den Monaten September und Oktober, in denen die Trauben reifen, große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht herrschen.
Das Klima in dem Gebiet unterscheidet sich vom Klima der restlichen Comarca und der angrenzenden Gebiete durch die starken, böigen Winde und die aufgrund des Nordwinds niedrigeren Durchschnittstemperaturen. Das Gebiet ist durch die im Osten und Westen befindlichen natürlichen Barrieren geschützt. Die Ausläufer des Juan Navarro-Gebirges im Südosten halten einen Großteil der vom Mittelmeer heranziehenden Regenwolken ab; somit regnet es in Chozas Carrascal weniger als in anderen Teilen der Comarca.
Der Boden des Gutes ist alkalisch (basisch) und hat einen pH-Wert von über 8 und unter 9. Der Boden ist lehmig und an manchen Stellen eher lehmig-tonhaltig oder aber lehmig-sandig. Der Gehalt organischer Stoffe im Boden ist mit circa 1 % sehr niedrig; daher muss die Bodenstruktur regelmäßig mittels organischer Düngemittel verbessert werden. Ein wichtiger Faktor ist auch der Gehalt an aktivem Kalk, der mit Werten zwischen 7 und 21 % besonders hoch ist. Kennzeichnend für den Boden im abgegrenzten Gebiet ist die niedrige Produktivität und das geringe Wachstum der Wurzeln, die maximal 30 cm in die Erde reichen, da sich in dieser Tiefe eine Kalkschicht befindet.
Das abgegrenzte Gebiet weist eine hohe Bepflanzungsdichte auf: sie liegt stellenweise bei über 3000 Rebstöcken pro Hektar, während die übliche Bepflanzungsdichte in der restlichen Comarca bei 1600 Rebstöcken pro Hektar liegt. Diese hohe Dichte führt zu einer stärkeren Konkurrenz unter den Rebstöcken, wodurch sich weniger Wurzeln ausbilden und zu starke Wuchskraft und zu starkes Traubenwachstum der Rebstöcke gebremst werden. Daher produzieren die Rebstöcke weniger Kilogramm Trauben, was zu einer besseren Qualität führt. So liegt der Ertrag pro Rebstock bei maximal 4 kg.
Dieses Gebiet ist das erste Gebiet in der Region, in dem ausländische Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Syrah, Merlot, Chardonnay und Sauvignon Blanc angebaut wurden (die Anpflanzung erfolgte im Jahr 1992). Diese Reben sind über 20 Jahre alt und im abgegrenzten Gebiet, das sich am besten auf den Anbau dieser Sorten versteht, sehr gut eingebürgert. Durch den Anbau dieser mittlerweile gut etablierten Sorten sowie einheimischer Sorten (Bobal, Tempranillo, Garnacha Tinta, Monastrell sowie Macabeo) lassen sich mit den Trauben eines einzigen Weinguts Weine herstellen, die unverwechselbar und in der gesamten Comarca kein zweites Mal zu finden sind.
Beschreibung des Weins
Der aus diesem Erzeugungsgebiet stammende Wein ist durch die charakteristischen, vor Ort herrschenden Boden- und Klimaverhältnisse geprägt. Es ist ein Wein mit einem hohen Alkoholgehalt (zwischen 13,5 und 14,5 %) und einer schönen Säure (zwischen 4,5 und 5,5 g/l Weinsäure). Er zeichnet sich aus durch mineralische Aromen, sehr reife Tannine, die für eine sehr gute Farbstabilität sorgen, ein geringes Auftreten von Pilzbefall und einen niedrigen Ertrag pro Rebstock (< 4 kg/Rebstock).
Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet
Die pedoklimatischen Bedingungen im Gebiet sorgen dafür, dass die Rebstöcke nicht zu viele Trauben produzieren und nicht zu stark wachsen, was zu einer verbesserten Aufnahme von Spurenelementen (Kalium, Kalzium und Magnesium) führt und Einfluss auf die Qualität der Trauben hat. Die großen Unterschiede zwischen Tages- und Nachttemperaturen tragen zur Entwicklung eines angemessen hohen Alkoholgehalts und einer schönen Säure bei. Kennzeichnend für den Boden ist die niedrige Produktivität und das geringe Wachstum der Wurzeln, die maximal 30 cm in die Erde reichen, da sich in dieser Tiefe eine Kalkschicht befindet. Zusammen mit der geringen jährlichen Niederschlagsmenge und der starken Sonneneinstrahlung, die der geografischen Lage dieses leicht abfallenden und von Anhöhen umgebenen Gebiets geschuldet ist, sorgen diese Faktoren dafür, dass die Erträge pro Rebstock unter 4 kg liegen, der Wein mineralische Aromen und sehr reife Tannine aufweist und Pilzbefall nur sehr selten auftritt.
Das abgegrenzte Gebiet unterscheidet sich von den angrenzenden Gebieten durch seine besondere Geländebeschaffenheit, sein besonderes Klima und seinen besonderen Boden – Elemente, die in ihrer Gesamtheit für ein ganz eigenes Mikroklima sorgen, das es in der benachbarten Umgebung in dieser Form nicht gibt. So wirkt sich diese besondere Geländebeschaffenheit auf die mittlere jährliche Niederschlagsmenge aus, die niedriger ist als die Niederschlagsmenge, die in den Nachbargebieten des abgegrenzten Gebiets und im Rest des Gebiets der g. U. Utiel-Requena zu verzeichnen ist. Das gleiche gilt für die starken, böigen Winde. All diese Elemente haben zusammen mit der starken Sonneneinstrahlung, von der die Reben im Erzeugungsgebiet aufgrund ihrer geografischen Lage – leicht abfallendes und von Anhöhen umgebenes Gebiet – profitieren und der Beschaffenheit des Bodens, der in geringer Tiefe eine Kalkschicht aufweist, dafür gesorgt, dass es angesichts der natürlichen und menschlichen Faktoren, die für die geografische Umgebung charakteristisch sind und durch die sich der in diesem Gebiet erzeugte Wein von dem in den benachbarten Gebieten erzeugten Wein abhebt, zur geografischen Abgrenzung dieses Gebiets kam.
Auch wenn das abgegrenzte Gebiet Teil des Gebiets der g. U. Utiel-Requena ist, hebt es sich durch die folgenden Faktoren und deren Einfluss auf die Reben und den Wein klar von diesem Gebiet ab:
— Auswirkungen der Geländebeschaffenheit:
Niedrigere Höchsttemperaturen aufgrund des kühlen Nordwinds
Höhere Tiefsttemperaturen aufgrund der natürlichen Barrieren im Osten und Westen: auf diese Weise kommt es in dem Gebiet im Frühjahr nicht zu Frost
Niedrigere durchschnittliche Windgeschwindigkeit bei gleichzeitig starkem, böigem Nordwind: niedrige Luftfeuchtigkeit
Weniger Niederschläge aufgrund eines im Osten gelegenen Bergmassivs, das heranziehende Wolken abhält
Die Hangneigung von 6,5 %: Gute Sonneneinstrahlung und große Temperaturunterschiede Tag/Nacht.
Auswirkungen auf die Reben und den Wein:
Wenig Parasiten- und Krankheitsbefall
Guter Polyphenol- und Zuckergehalt
Schöne Säure
Problemloser Ablauf des Vegetationszyklus
Schöne Reife der Tannine.
— Auswirkungen im Zusammenhang mit der geringen Tiefe des Bodens, in dem sich bei 30 cm eine Kalkschicht befindet: geringeres Wurzelwachstum, gedrosselte Wachstumskraft, begrenzter Ertrag (< 3 kg/Rebstock und kleinere Rispen und Weinbeeren).
Auswirkungen auf die Reben und den Wein:
Trauben von besserer Qualität
Erdige und mineralische Weine
Größeres Verhältnis Haut/Trester: aromatischere Weine.
Ferner gibt es zwischen den Weinen „Chozas Carrascal“ und den Weinen der g. U. Utiel-Requena Unterschiede bei der Weinbereitung, und zwar (beispielsweise bei gereiften Rotweinen) insbesondere:
Parameter |
g. U. „Utiel-Requena“ |
Chozas Carrascal |
Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in % vol) |
10,5 |
13 |
Maximaler Gesamtzuckergehalt (g/l) |
9 |
<4 |
Mindestgesamtsäuregehalt (g/l) |
3,5 |
4,5 |
Höchstgehalt an flüchtiger Säure (g/l) |
1,2 |
0,5 - 0,6 |
Höchstgehalt an Schwefeldioxid (mg/l) |
150 |
90 - 100 |
Mindestfarbintensität |
|
13 UA/cm |
Mindestwert des Index der Gesamtpolyphenole |
|
55 |
Höchstertrag (kg/ha) |
7 500 -10 500 |
7 850 7 850 |
Ausbeute (%) |
74 |
70 |
Diese besonderen Merkmale sind dem Umstand geschuldet, dass das Gut des Antragstellers etwa 93 ha umfasst (ein weitaus größeres geografisches Gebiet als das darin enthaltene abgegrenzte Gebiet), von denen nur 30 ha das geografische Gebiet der Lage bilden; aus den umliegenden Weinbergen können keine Weine hergestellt werden, die dieselben Merkmale wie die Weine aus der Lage aufweisen, da die pedoklimatischen Bedingungen nicht identisch sind.
Somit gilt, dass – auch wenn es bislang im abgegrenzten Gebiet nur einen Erzeuger gibt – Weinbauern, die sich möglicherweise künftig im Gebiet niederlassen, die g. U. ebenfalls nutzen können, soweit sie sich an die Produktspezifikation halten.
10. Weitere wesentliche Bedingungen
KEIN EINTRAG
Fundstelle der Produktspezifikation
http://www.agroambient.gva.es/documents/163228750/163232588/PC+CHOZAS+CARRASCAL.pdf/e2e0d39a-6022-4783-ad60-4c754a2023d8