13.2.2016 |
DE |
Amtsblatt der Europäischen Union |
C 58/45 |
Veröffentlichung eines Eintragungsantrags gemäß Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel
(2016/C 58/14)
Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 51 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (1) Einspruch gegen den Antrag zu erheben.
EINZIGES DOKUMENT
„FOGAÇA DA FEIRA“
EU-Nr.: PT-PGI-0005-01342-01.06.2015
g.U. ( ) g.g.A. ( X )
1. Name(n)
„Fogaça da Feira“.
2. Mitgliedstaat oder Drittland
Portugal.
3. Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder des Lebensmittels
3.1. Erzeugnisart
Klasse 2.3. Backwaren, feine Backwaren, Süßwaren oder Kleingebäck.
3.2. Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt
Bei der Fogaça da Feira handelt es sich um ein Zuckerbrot mit einem leichten Geschmack nach Zitrone und Zimt; es ist hellbraun, kegelförmig und oben mit vier „Zinnen“ versehen.
Der Teig ist locker und leicht, von zartgelber Färbung, porig und außen knusprig.
Die Fogaça da Feira wird verpackt, lose oder tiefgefroren angeboten und kann von unterschiedlicher Größe sein, sofern ihre Höhe nicht mehr als 35 % über bzw. unter dem Durchmesser der Grundfläche liegt.
Sie wird auch in Hälften oder in Scheiben verkauft.
3.3. Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs) und Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse)
Die Fogaça da Feira wird aus Weizenmehl Typ 45 oder Typ 55 o. Ä., Eiern, Zucker, Butter, frischer Hefe oder Bäckerhefe, Wasser, Zimt, Salz, Zitronensaft und Zitronenabrieb hergestellt.
3.4. Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen
Alle Erzeugungsschritte — Zubereitung, Formen, Schneiden und Backen des Teigs — erfolgen in dem abgegrenzten geografischen Gebiet.
3.5. Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw. des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen
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3.6. Besondere Vorschriften für die Kennzeichnung des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen
Auf der Etikettierung der Fogaça da Feira müssen die Angabe „Fogaça da Feira — Indicação Geográfica Protegida“ oder „Fogaça da Feira IGP“ sowie das nachstehende Produktlogo erscheinen:
4. Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets
Das geografische Gebiet für die Herstellung der Fogaça da Feira ist auf den Landkreis Santa Maria da Feira begrenzt.
5. Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet
Die Fogaça da Feira ist ein Zuckerbrot, das bereits in verschiedenen mittelalterlichen Dokumenten erwähnt wird und auf ein gegenüber dem Heiligen Sebastian abgegebenes Gelübde zurückgeht. Das größte religiöse Fest „Festa das Fogaceiras“ im Landkreis Santa Maria da Feira, das auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblickt, verdankt ihr seinen Namen.
Die Festa das Fogaceiras, die 2005 ihr 500. Jubiläum und damit die Glaubensstärke der Bevölkerung der Terras de Santa Maria feierte, ist gegenwärtig das symbolträchtigste Fest von Santa Maria da Feira.
Heute umfasst die Festa das Fogaceiras, die am 20. Januar begangen wird, Initiativen wie die Gastronomie-Schau der Fogaça da Feira, zu der die Fogaça-Bäcker kommen und Verkoster eingeladen werden, um die Erzeuger dafür zu sensibilisieren, dass die Originalrezepte und -erzeugungsverfahren für dieses seit Jahrhunderten hergestellte Zuckerbrot erhalten werden sollten. Zu dem Fest gehört auch eine der bedeutendsten Zeremonien der Bruderschaft Confraria da Fogaça da Feira („Capítulo da Confraria da Fogaça da Feira“), durch die die Fogaça vor dem Hintergrund ihrer historischen Bedeutung gefördert, erklärt und geschützt wird und die Merkmale der echten Fogaça da Feira bekanntgemacht und bewahrt werden sollen.
Die Bedeutung der Fogaça da Feira im Landkreis Santa Maria da Feira ist bereits seit Jahrhunderten bekannt. Davon zeugen Erwähnungen der Fogaça als Abgabe im Rahmen der Untersuchungen „Inquirições“ von 1220, die Alfons II. von Portugal in der Terra de Santa Maria, dem administrativen und militärischen Zentrum der Region mit ihrem Ort Vila da Feira und dessen Burg — der das Zuckerbrot seine Form zu verdanken hat — durchführen ließ.
Die historische Verbindung der Fogaça mit der Festa das Fogaceiras, bei der die Fogaça die Opfergabe an den Heiligen Sebastian darstellt, festigte sich immer mehr. Und durch die Einbettung dieses religiösen und historischen Kontexts in das gesellschaftliche Leben hat sich die Herstellung des Zuckerbrotes im Landkreis Santa Maria da Feira fest eingebürgert.
Seine besonderen Merkmale, vor allem seine Kegelform, sind auf den engen Bezug zum geografischen Gebiet und zum lokalen Know-how in Bezug auf seine Zubereitung zurückzuführen; dies gilt insbesondere für die Zutaten und die Teigherstellung (Kneten, Ausrollen und Formen, zuerst als Rolle und anschließend in Form einer Krawatte) und schließlich die Herstellung der Kegelform und den charakteristischen Schnitt in die Oberseite des Brotes: Die vier Spitzen stehen für die vier Türme der Burg Santa Maria da Feira, wodurch sich die Fogaça da Feira deutlich von anderen Zuckerbroten unterscheidet.
Besonders wichtig ist, dass die kegelförmige Teigmasse stets in ein und dieselbe Richtung, und zwar von unten nach oben, auszurollen ist. Für diese Phase ist das lokale Know-how essenziell, so z. B. für die Einschätzung der klimatischen Bedingungen (die einen Einfluss auf das Gären des Teigs haben können) oder die fachgerechte manuelle Bearbeitung des Teigs, damit er die charakteristische Form erhält.
Während des Backens werden die Fogaças aus dem Ofen genommen und die „Zinnen“ aufgerichtet. Dann werden sie wieder in den Ofen gegeben, bis sie fertig gebacken sind. Hierbei ist es wichtig, dass die Fogaças bis nach innen gleichmäßig durchgebacken werden, so dass der Teig aufgrund der Abstimmung zwischen Backzeit und Temperatur innen locker und leicht wird.
Wichtig ist auch, dass die Fogaças nach dem Backen das typische Erscheinungsbild mit den Türmen des Castelo da Feira haben. Es erfordert das Fingerspitzengefühl eines erfahrenen Bäckers, dafür den genauen Zeitpunkt zu finden.
Aufgrund ihrer Geschichte, Tradition, ihres Geschmacks und ihrer Textur ist die Fogaça da Feira das gastronomische Aushängeschild des Landkreises und wird stets auf Messen, Verkaufsausstellungen und Vorstellungen des Landkreises angeboten.
Hinweis auf die Veröffentlichung der Spezifikation
(Artikel 6, Absatz 1 Unterabsatz 2 der Verordnung)
http://www.dgadr.mamaot.pt/images/docs/val/dop_igp_etg/Valor/CE_Fogaca_Feira_IGP.pdf
(1) ABl. L 343 vom 14.12.2012, S. 1.