BERICHT DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT, DEN RAT, DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS- UND SOZIALAUSSCHUSS UND DEN AUSSCHUSS DER REGIONEN Ex-Post-Evaluierung der Veranstaltung „Kulturhauptstädte Europas 2013” (Košice und Marseille-Provence) /* COM/2015/074 final */
BERICHT DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE
PARLAMENT, DEN RAT, DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS- UND SOZIALAUSSCHUSS UND DEN
AUSSCHUSS DER REGIONEN Ex-Post-Evaluierung der Veranstaltung
„Kulturhauptstädte Europas 2013” (Košice und Marseille-Provence) 1. Einleitung Dieser Bericht wird gemäß Artikel 12 des
Beschlusses Nr. 1622/2006/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom
24. Oktober 2006 über die Einrichtung einer Gemeinschaftsaktion zur
Förderung der Veranstaltung „Kulturhauptstadt Europas“ für die Jahre 2007 bis
2019[1] vorgelegt, wonach die Kommission alljährlich die externe und
unabhängige Evaluierung der Ergebnisse der Veranstaltung „Kulturhauptstadt
Europas“ des Vorjahres veranlassen und dem Europäischen Parlament, dem Rat, dem
Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und dem Ausschuss der Regionen
über diese Evaluierung Bericht erstatten soll. Im vorliegenden Bericht wird der Standpunkt
der Kommission zu den wichtigsten Schlussfolgerungen und Empfehlungen der
externen Evaluierung der Veranstaltung „Kulturhauptstädte Europas 2013“[2] dargelegt, die über den folgenden Link abgerufen werden kann: http://ec.europa.eu/programmes/creative-europe/actions/documents/ecoc-2013-full-report.pdf. 2. Hintergrund der Aktion 2.1. EU-Aktion zur Förderung der
Veranstaltung „Kulturhauptstadt Europas“ Die ursprüngliche Idee der „Kulturstadt Europas“ wurde 1985 auf
Regierungsebene initiiert[3].
Ausgehend von dieser Erfahrung wurde mit dem Beschluss Nr. 1419/1999/EG[4] eine
Gemeinschaftsaktion zur Förderung der Veranstaltung „Kulturhauptstadt Europas“
für die Jahre 2005 bis 2019 eingerichtet. Darin wurden die Mitgliedstaaten in
der zeitlichen Reihenfolge aufgeführt, in der sie berechtigt waren, die
Veranstaltung durchzuführen. Der Beschluss Nr. 1419/1999/EG wurde
durch den Beschluss Nr. 1622/2006/EG ersetzt. Dabei wurde der Grundsatz
der zeitlichen Reihenfolge der Mitgliedstaaten beibehalten, jedoch erfolgte
eine Präzisierung der Ziele der Aktion und eine Einführung neuer Auswahl- und
Überwachungsmodalitäten. 2.2. Auswahl und Überwachung der
Europäischen Kulturhauptstädte 2013 Gemäß Beschluss Nr. 1622/2006/EG waren
Frankreich und die Slowakei berechtigt, die Veranstaltung „Kulturhauptstadt
Europas 2013“ auszurichten. Die Europäischen Kulturhauptstädte 2013 waren
die ersten, für die die neuen Auswahlmodalitäten des Beschlusses vollständig
zur Anwendung kamen. So wird das Auswahlverfahren von den entsprechenden
Behörden des betreffenden Mitgliedstaates, in der Regel vom Kulturministerium,
geleitet. Die Auswahl erfolgt in zwei Phasen, bei denen es sich um die
Vorauswahlphase und neun Monate später die Endauswahlphase handelt. Eine Jury
aus 13 Mitgliedern, von denen sechs von den betreffenden Mitgliedstaaten
und die anderen sieben von europäischen Organen benannt werden, prüft die
Bewerbungen der Städte auf der Basis der im Beschluss festgelegten Kriterien.
In der Slowakei gingen neun Bewerbungen ein, von denen vier im Dezember 2007
auf die Auswahlliste gesetzt wurden[5].
Im September 2008 empfahl die Auswahljury dann Košice als Kulturhauptstadt
Europas. In Frankreich gingen acht Bewerbungen ein, und vier Städte wurden im
Januar 2008 auf die Auswahlliste gesetzt. Schließlich empfahl die Jury im
September 2008, dass Marseille-Provence der Titel zuerkannt wird. Im Mai 2009 wurden die beiden Städte vom
Ministerrat der Europäischen Union offiziell zu Kulturhauptstädten Europas 2013
ernannt. Entsprechend den Überwachungsmodalitäten müssen
die ernannten Städte zwei Jahre bzw. acht Monate vor dem Veranstaltungsjahr an
zwei formalen Sitzungen mit einer Überwachungsjury teilnehmen, die aus sieben
von den EU-Organen benannten Experten besteht. Zum Abschluss des
Überwachungsverfahrens empfiehlt die Jury der Kommission, den Europäischen
Kulturhauptstädten eine mit 1,5 Mio. EUR dotierte Auszeichnung zu
Ehren von Melina Mercouri zu verleihen, sofern sie die im Beschluss
Nr. 1622/2006/EG genannten Kriterien erfüllen und den Empfehlungen der
Auswahljury und der Überwachungsjury nachgekommen sind. Die beiden
Überprüfungssitzungen mit Košice und Marseille-Provence fanden im Dezember 2010
und im April 2012 statt. In ihrem Bericht von 2012 empfahl die Überwachungsjury
die Vergabe des Melina-Mercouri-Preises an die beiden Städte. 3. Die externe Evaluierung 3.1. Rahmenbedingungen der
Evaluierung Bei der Evaluierung wird geprüft, wie die
beiden Städte in der Zeit, in der sie als „Kulturhauptstadt Europas 2013“
fungierten, diese Rolle erfüllt haben, und wie sich dies auf sie ausgewirkt
hat. Insbesondere werden Relevanz, Effizienz, Effektivität und Nachhaltigkeit
der Aktion bewertet, Schlussfolgerungen für beide Städte gezogen und die Folgen
der Initiative „Kulturhauptstadt Europas“ insgesamt bewertet. 3.2. Methodik Mit der Evaluierung und ihrer Methodik soll
die in der Rechtsgrundlage verankerte Standardanforderung erfüllt werden.
Obgleich die Aufgabe in erster Linie darin bestand, die Veranstaltung 2013
anhand der Ziele und Kriterien zu bewerten, die im Beschluss Nr. 1622/2006/EG
(der zum Zeitpunkt der offiziellen Ernennung geltenden Rechtsgrundlage)
aufgeführt sind, finden die sich verändernden politischen Rahmenbedingungen für
diese EU-Aktion und Änderungen der Rechtsgrundlage[6] Berücksichtigung, wo
immer es möglich ist. Damit die Ergebnisse mit früheren
Evaluierungen vergleichbar sind, folgt die Methodik bei der Sammlung von
Belegen und bei der Analyse einem einheitlichen Ansatz. Die beiden Städte
wurden getrennt evaluiert. Dies geschah anhand von Primärdaten, die entweder
vor Ort eingeholt oder jeweils von der Kulturhauptstadt bereitgestellt wurden,
sowie durch die Analyse von Sekundärdaten. Zu den Primärdatenquellen gehörten
Befragungen, die während zwei Besuchen in jeder Stadt oder telefonisch sowie
mithilfe einer Online-Erhebung durchgeführt wurden. Mit den Befragungen sollten
unterschiedliche Sichtweisen zur jeweiligen Kulturhauptstadt ermittelt werden,
so beispielsweise Meinungen von Leitungsteams, Entscheidungsträgern auf lokaler
und nationaler Ebene, wichtigen Kulturakteuren und verschiedenen an der
Durchführung der Veranstaltung beteiligten Partnern sowie einer Auswahl von
Organisationen, die Kulturhauptstadtprojekte entweder leiten oder daran
teilnehmen. Die Sekundärdatenquellen umfassten Angaben in
der ursprünglichen Bewerbung, von der Kulturhauptstadt erstellte oder in
Auftrag gegebene Untersuchungen und Berichte, Veranstaltungsprogramme,
Werbematerial und Websites, statistische Daten zu Kultur und Tourismus sowie
quantitative Angaben der Kulturhauptstadt in Bezug auf Finanzen, Aktivitäten,
Leistungen und Ergebnisse. 4. Die Ergebnisse der
Evaluierung Die Evaluierung bestätigt,
dass viele der Erkenntnisse früherer Berichte, vor allem in Bezug auf die
Relevanz, Effizienz und Effektivität der Aktion als Ganzes, nach wie vor gültig
sind. Diese Erkenntnisse wurden nach Möglichkeit mit neuen Informationen aus
der Evaluierung 2013 aktualisiert. 4.1. Relevanz der Veranstaltung
„Kulturhauptstadt Europas“ Die Erfahrungen von 2013 unterstreichen die
Erkenntnis aus früheren Evaluierungen, dass die Veranstaltung „Kulturhauptstadt
Europas“ hinsichtlich des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union
weiterhin von großer Bedeutung ist, insbesondere Artikel 167. Sie trägt
dazu bei, die Kulturen der Mitgliedstaaten aufblühen zu lassen, das gemeinsame
kulturelle Erbe herauszustellen und die kulturelle Vielfalt und wachsende
kulturelle Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und darüber hinaus zu
stärken. 4.2. Relevanz der beiden
Europäischen Kulturhauptstädte 2013 Den Bewertern zufolge wurde mit dem durch
Beschluss Nr. 1622/2006/EG eingeführten Auswahlverfahren sichergestellt,
dass in den Bewerbungen der beiden späteren Titelinhaber Ziele und Konzepte
aufgeführt waren, die im Einklang mit der Rechtsgrundlage standen. Sie
vertreten die Auffassung, dass die beiden Kulturhauptstädte kulturelle Projekte
und Aktivitäten durchgeführt haben, die dem Wesen ihrer Bewerbungen entsprachen
und somit mit den strategischen und operationellen Zielen der Aktion
„Kulturhauptstadt Europas“ übereinstimmten. Im Evaluierungsbericht wird festgestellt, dass
das Konzept „Kulturhauptstadt Europas“ für die Ziele lokaler
Entscheidungsträger und Akteure relevant bleibt. Wie die Erfahrungen von 2013
zeigen, leistete die Veranstaltung einen positiven Beitrag zum Ausbau der
Reichweite und Vielfalt des Kulturangebots der Städte, zur Verbesserung der
sozialen Entwicklung sowie zur Förderung des internationalen Ansehens und der
wirtschaftlichen Entwicklung der Städte (insbesondere durch die Förderung von
Tourismus und Kreativwirtschaft). 4.3. Effizienz von Gesamtleitung
und Verwaltung sowie Durchführungskapazitäten Im Rahmen der Evaluierung wurden die
Durchführungskapazitäten der Städte und die Effizienz von Leitungsstruktur und
Verwaltung der Veranstaltung untersucht. Dies schloss die Organisationsmodelle,
Verfahren für die Auswahl und Durchführung kultureller Aktivitäten und
Veranstaltungen, Kommunikation und Werbemaßnahmen sowie Verfahren der
Mittelbeschaffung ein. Die für die Umsetzung von Košice 2013
zuständige Agentur („Košice – Európske hlavné mesto kultúry 2013, n.o.“) wurde
zu einem relativ frühen Zeitpunkt der Entwicklungsphase in Form eines von der
Stadt in gewisser Weise unabhängigen, eigenständigen und gemeinnützigen Vereins
gegründet. Die Agentur trug die Hauptverantwortung für die kulturelle
Programmgestaltung, während die Stadt die alleinige Verantwortung für die
Umsetzung der Infrastrukturprojekte hatte. Dem Evaluierungsbericht zufolge war die
positive Unterstützung vonseiten aller Verwaltungsebenen (nationale, regionale
und lokale Ebene) und aller Parteien des politischen Spektrums ein wichtiger
Faktor für den Erfolg von Košice 2013. Dies sei dies ausgehend von früheren
Veranstaltungen darauf zurückzuführen gewesen, dass man sich des Profils und
der Vorzüge des Programms und der dringend benötigten Schubkraft einer
derartigen Aktion (besonders auf kommunaler Ebene) bewusst gewesen sei und auch
Fragen des Nationalstolzes und des Ansehens der Slowakei innerhalb Europas eine
Rolle gespielt hätten. Die Gewährleistung einer erfolgreichen Aktion
Kulturhauptstadt sei für das Land trotz der rückläufigen Wirtschaftsentwicklung
als nationale politische Priorität betrachtet worden. Aus diesem Grunde
investierte die Landesregierung erhebliche nationale und EU-Strukturfondsmittel
in die Veranstaltung, und die Stadtverwaltung wurde zu einem aktiven Partner
bei der erfolgreichen Umsetzung der Infrastrukturvorhaben innerhalb äußerst
kurzer Fristen. Allerdings waren die Bemühungen um privatwirtschaftliche
Sponsoren zumindest teilweise nicht ganz so erfolgreich, weil es an einer
Spendenkultur bei Unternehmen mangelte und steuerliche Anreize fehlten. In Marseille wurde die Aktion
„Kulturhauptstadt Europas“ von einer eigenständigen Agentur, der Association Marseille-Provence
2013, umgesetzt. Da Marseille-Provence eines der größten Gebiete und mit die
höchste Zahl von Gemeinden aller bisherigen Kulturhauptstädte umfasste, erwies
sich die Errichtung einer wirksamen Leitungsstruktur und effektiver Verwaltungsmodalitäten
als besondere Herausforderung, vor allem in einer Zeit knapper öffentlicher
Kassen. Der Evaluierung zufolge waren die Leitungsstrukturen trotz der Anzahl
und Vielfalt der beteiligten Partner, nicht zuletzt staatlicher Stellen
unterschiedlicher politischer Überzeugungen, durchaus effektiv. Alle wichtigen
Akteure zogen an einem Strang, die versprochenen Mittel wurden bereitgestellt
und die künstlerische Unabhängigkeit wurde zumeist respektiert. Darüber hinaus benötigte und sicherte sich
Marseille-Provence 2013 die Unterstützung maßgeblicher Sponsoren aus der
Wirtschaft. Diese Unterstützung wurde durch die Umsetzung einer klaren und in
sich stimmigen Strategie des gezielten Ansprechens potenzieller Sponsoren
unterschiedlicher Größe und Art, die die gesamte Spannbreite von
multinationalen Konzernen bis zu lokalen KMU umfasste, gewonnen. Die Strategie
beruhte auf einer genauen Kenntnis des Mittelumfangs, den die einzelnen Arten
potenzieller Sponsoren anzubieten bereit sein würden, und des Nutzens, den sie
dafür erwarteten. Schließlich wurden ca. 16,5 Mio. EUR an
Untenehmensspenden eingenommen und die anvisierten 14 Mio. EUR somit
übertroffen. Die Marketing- und Kommunikationsaktivitäten
stellten an jede Stadt andere Herausforderungen und wurden durch die begrenzten
Marketingbudgets der Städte und der Notwendigkeit, die verschiedensten
touristischen und öffentlichen Stellen einzubinden, erschwert. Weiterhin kostengünstig erweist sich die
Veranstaltung „Kulturhauptstadt Europas“ aus europäischer Warte, fällt doch die
EU-Finanzierung, die über den Melina-Mercouri-Preis erfolgt, im Vergleich zu
anderen Politikinstrumenten und ‑mechanismen der EU sehr bescheiden aus. Die Europäischen Kulturhauptstädte 2013 waren
die ersten, die formal das mit Beschluss Nr. 1622/2006/EG eingeführte
Auswahlverfahren zu durchlaufen hatten. Den Bewertern zufolge ermöglichte das
neue Verfahren die Auswahl zweier Bewerbungen hoher Qualität und zweier
interessanter, innovativer Kulturhauptstädte. Darüber hinaus deutet einiges
darauf hin, dass konkrete Empfehlungen der Überwachungsjury die endgültige
Umsetzung der Veranstaltung positiv beeinflusst haben. Bei Marseille-Provence
bezieht sich dies auf die Weiterentwicklung der europäischen Dimension im
Programm, wie es in seiner endgültigen Fassung umgesetzt wurde, während Košice
Empfehlungen zur zukunftsorientierten Planung und zur notwendigen Gewinnung
neuer Publikumskreise befolgte. 4.4. Erfolge bei der Ausarbeitung
kultureller Aktivitäten sowie kultureller und künstlerischer Inhalte Trotz fehlender umfassender Daten zu
Ergebnissen und Auswirkungen gelangen die Bewerter zu dem Schluss, dass im
Veranstaltungsjahr die Aktion „Kulturhauptstadt Europas 2013“ in beiden Städten
zu einem reichhaltigeren kulturellen Angebot geführt hat. Marseille-Provence realisierte ein breites
Spektrum von Aktivitäten und zog ein Publikum an, das auf über
11 Millionen Besucher geschätzt wurde, so dass es sich um die bisher am
besten besuchte Kulturhauptstadt handeln könnte. Neben Aktivitäten in größerem
Umfang als zuvor führte Marseille-Provence erfolgreich auch viele neue
Kulturansätze ein. Vor allem das Hafengebiet wurde auf neue Weise genutzt,
darunter der Vieux Port (wo maßgebliche Freiluftveranstaltungen stattfanden)
sowie das Gebiet zwischen Fort Saint-Jean und dem jetzigen Hafen (mit neuen
Veranstaltungsorten). Darüber hinaus war die Veranstaltung „Kulturhauptstadt
Europas“ der Anlass dazu, dass es im Großraum Marseille-Provence erstmals in
einem solchen Maßstab zu einer Kooperation im Bereich der Kultur kam. Diese
Kooperation legte den Grundstein für künftige Aktivitäten und führte zu
wichtigen Erfahrungen und entsprechenden Lehren. Viele der Ziele von Košice waren langfristiger
und auf die Zukunft gerichteter Art, wobei eine detaillierte Bewertung der
Wirksamkeit aufgrund fehlender Daten schwieriger ist. Obgleich das Programm von
Košice eindeutig kleiner und über einen längeren Zeitraum angelegt war, war es
doch dem Umfang und dem Inhalt nach ausgesprochen innovativ. Stark vertreten
waren dabei experimentelle Kunstformen und Kreativität im weiteren Sinne. Das
Programm von Košice leistete einen Beitrag zu vielen EU-Zielen für die
„Kulturhauptstädte Europas“, vor allem in Sachen Stärkung der Kapazitäten der
Kultur- und Kreativbranchen und deren Vernetzung sowie Zugang und Teilhabe im
kulturellen Bereich eines breiten Querschnitts der Einwohner (größtenteils dank
Investitionen in SPOTs – ein Programm zur Wiederbelebung stillgelegter
Verteilerstationen für die Fernwärme und Kulturveranstaltungen in den
Wohngebieten von Košice – und anderen kulturellen Einrichtungen sowie der Zahl
von öffentlichen Großveranstaltungen). 4.5. Erfolge bei der Förderung der
europäischen Dimension Die europäische Dimension von
Marseille-Provence 2013 betonte insbesondere die Lage der Stadt am Mittelmeer,
im Einklang mit dem breiter gefassten Thema „Den Süden teilen“, als Hauptaspekt
des Kulturhauptstadtjahres. In dieser Hinsicht lag der Schwerpunkt auf
Marseille-Provence als Ort des Zusammentreffens und des Dialogs zwischen
verschiedenen europäischen Kulturen und ihren Nachbarn im Mittelmeerraum. Wie
in der Evaluierung festgestellt wurde, haben etwa 80 % der Projekte das
Thema Europa-Mittelmeerraum in der einen oder anderen Form übernommen, so dass
damit die europäische Dimension fester Bestandteil des Programms von
Marseille-Provence war. Nach Ansicht der Bewerter lag beim endgültigen
Programm von Košice die Betonung weniger auf der europäischen Dimension, die
zwar in einer Reihe von einzelnen Aktivitäten vorhanden war, aber nicht das
gesamte Programm durchzog. Zu den herausragenden Aspekten gehörten das
Artist-in-Residence-Programm sowie eine Palette von Netzwerkaktivitäten und
gemeinsamen Nutzungen bewährter Verfahren (insbesondere in Bezug auf die
Kreativwirtschaft, den Ausbau des Tourismus und Aspekte der
Gemeinwesenentwicklung im SPOTs-Programm). Dies war fester Bestandteil der
allgemeinen Strategie von Košice 2013 zur Profilierung der Stadt, zur
Diversifizierung ihres kulturellen Angebots und zur Etablierung langfristiger
internationaler Partnerschaften mit dem Potenzial der Förderung der
Kreativwirtschaft. Es gab eine gewisse Kooperation zwischen den
beiden Kulturhauptstädten, angesichts der auch ansonsten sehr begrenzten
Beziehungen zwischen den beiden Orten allerdings in bescheidenem Umfang. 4.6. Erfolge bei der Einbindung
der Bürger und Öffentlichkeitswirksamkeit In Košice lag ein Schwerpunkt auf großen neuen
Kulturevents (z. B. im öffentlichen Raum) und der entsprechenden
Infrastruktur, um eine stärkere Nutzung der Stadt durch die einheimische
Bevölkerung zu fördern. Mit den vor allem durch das SPOTs-Programm
unterstützten Projekten gelang es, den Zugang zur Kultur zu dezentralisieren
und außerhalb des Stadtzentrums zu erweitern und zugleich die
Gemeinwesenentwicklung, bürgerschaftliches Engagement und Interaktionen mit
Minderheiten und ausgegrenzten Gruppen zu fördern. Nach Meinung der Bewerter handelte es sich bei
der Veranstaltung „Europäische Kulturhauptstadt Marseille-Provence“ in erster
Linie um ein kulturelles Event, das von einem allgemeinen Ausbau der
kulturellen Infrastruktur des Gebiets, vor allem in Marseille, begleitet war.
Dabei waren wesentliche soziale Auswirkungen vielleicht kein vorrangiges Ziel,
doch waren sie in gewissem Maße zu verzeichnen. Mit der Kulturhauptstadt-Aktion
gelang es, durch viele Freiluftveranstaltungen im öffentlichen Raum eine
breitere Teilhabe an Kultur zu fördern. Zudem gab es spezielle Veranstaltungen
für junge Leute und Vorhaben (z. B. das Projekt „Quartiers créatifs“ –
„Kreative Wohnviertel“), mit denen Menschen erreicht werden sollten, die
normalerweise keine kulturellen Orte aufsuchen oder in benachteiligten Teilen
der Gegend wohnen. Der Evaluierung zufolge lassen die Erfahrungen
beider Kulturhauptstädte erkennen, dass die wirksame Einbindung nichttraditioneller
Kulturpublikumsgruppen oder benachteiligter Gruppen umfangreiche
Vorbereitungsarbeiten und/oder eine effektive partnerschaftliche Zusammenarbeit
mit Mittlerorganisationen erfordert. Da diese Organisationen oft klein und
unerfahren sind und somit als „amateurhaft“ bezeichnet werden können, haben sie
weniger Aussicht auf Erfolg bei der Beantragung von Mitteln für Programme
dieser Größenordnung und Bedeutung. Die Erfahrung von Marseille-Provence zeigt,
dass es sinnvoll sein kann, wenn die mit der Durchführung der Veranstaltung
„Kulturhauptstadt Europas“ beauftragten Agenturen gesonderte und speziell
gestraffte Finanzierungsinstrumente für „Neulinge“, kleinere Kulturbetreiber
und Basisgruppen in Betracht zu ziehen, entweder durch beschränkte oder
gezielte Aufrufe, kapazitätsbildende Maßnahmen und praktische Unterstützung. 4.7. Beförderung der
wirtschaftlichen und städtischen Entwicklung und des Tourismus Den Bewertern zufolge leisteten, was die
wirtschaftlichen Auswirkungen betrifft, beide Veranstaltungen „Kulturhauptstadt
Europas“ einen spürbaren Beitrag zur Entwicklung der Kreativwirtschaft und das
Fremdenverkehrsangebot in ihren jeweiligen Städten. Beide hatten einen
positiven Effekt auf das nationale und internationale Profil der Städte und
zogen eine erhebliche Zahl zusätzlicher Besucher an. Die Zahl der
Hotelaufenthalte und Besuche von Touristen aus dem Ausland stieg in Marseille
um 9 % bzw. 17 % gegenüber dem Vorjahr, während die Zahl der
Übernachtungen in Košice um 10 % zunahm und die Stadt in einem bekannten
Reiseführer zu den zehn führenden Reisezielen gezählt wurde. Vor allem über
Marseille-Provence wurde sehr häufig in den Medien berichtet, und der
Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung war hoch (97 % der Einwohner hatten
von der Veranstaltung gehört). Belegt ist auch, dass das negative Image von
Marseille bei den eigenen Einwohnern und innerhalb Frankreichs aufgebessert
werden konnte und die Stadt erstmals als kulturelles Reiseziel wahrgenommen
wird. Die Intention für Marseille-Provence war
stets, für Impulse in einem größeren subregionalen Gebiet zu sorgen. Obwohl
durchaus etwas davon erreicht wurde, waren und sind die Auswirkungen zum großen
Teil in der Stadt Marseille selbst zu spüren, da sich die neu errichtete
Infrastruktur und die Durchführung der Kulturveranstaltungen dort
konzentrierten. „Košice 2013“ hatte die größte Wirkung auf die
Stadt selbst, während die regionalen Effekte begrenzter waren und sich vor
allem auf eine verbesserte regionale Zusammenarbeit richteten. Dazu gehörten
die Renovierung von regional verwalteten kulturellen Einrichtungen der Stadt
sowie einige gemeinsame Projekte mit dem Hauptschwerpunkt Kultur- und
Kulturerbetourismus. 4.8. Nachhaltigkeit Die Veranstaltung „Kulturhauptstadt Europas“
soll laut dem Beschluss Nr. 1622/2006/EG „nachhaltig und unmittelbarer
Bestandteil einer längerfristigen Strategie für die kulturelle und soziale
Entwicklung der Stadt“ sein. Das Fazit des Bewertungsteams lautet, dass in
beiden Kulturhauptstädten 2013 Belege für Nachhaltigkeit zu finden sind. Dazu
gehören frisch renovierte Kulturstätten, erweiterte Kapazitäten und ein
Zugewinn an Know-how im Kultursektor sowie Verbesserungen bei der Vernetzung
und Kooperation innerhalb des Sektors und mit anderen Bereichen. Die Belege für dauerhafte Verbesserungen in
Sachen kulturelle Lebendigkeit der Städte sind im Falle von Košice wohl am
deutlichsten zu erkennen und zeigen sich in der Zahl weiterlaufender Projekte
und der Etablierung eines neuen Kalenders wiederkehrender Veranstaltungen und Festivals.
„Marseille-Provence 2013“ konnte hingegen eine positive Wirkung auf der Ebene
der (internationalen) Kooperation und der Vernetzung lokaler Kulturträger
verzeichnen. Beide Städte registrierten wesentliche
Verbesserungen ihrer kulturellen Infrastruktur, was am meisten nachwirken wird.
In Anbetracht eines über viele Jahre hinweg währenden Investitionsstaus
verdienen diese Verbesserungen in Košice die größte Beachtung. In die kulturelle Infrastruktur der Stadt
Marseille wurde in den Jahren bis 2013 massiv investiert, wobei das
Kulturhauptstadtjahr einen Anreiz für die rechtzeitige Fertigstellung und die
Gelegenheit bot, dort Veranstaltungen im Rahmen der Kulturhauptstadt-Aktion
stattfinden und sie durch die entsprechende Bewerbung bekannt werden zu lassen.
So werden das im Juni 2013 eröffnete Museum der Kulturen Europas und des
Mittelmeerraums (MuCEM) wie auch andere neue Orte weiterhin Besucher anziehen
und die Dynamik der Stadt auch über 2013 hinaus erhalten. Obgleich ein Hauptziel von „Marseille-Provence
2013“ darin bestand, die Kooperation im Großraum Marseille-Provence zu stärken,
wird dies in Ermangelung formaler weiterführender Strukturen oder
Kulturkompetenzen des Gemeindeverbands Marseille-Provence Métropole
höchstwahrscheinlich künftig auf einer informellen Basis erfolgen. Es ist
jedoch klar, dass das Kulturhauptstadtjahr 2013 viel dazu beigetragen hat, die
lokalen Akteure für das kulturelle Potenzial zu sensibilisieren und größere
Entwicklungen in ihren Gemeinden anzuschieben. Wie die Erfahrungen von 2013 zeigen, muss eine
Langfristigkeitsplanung unter Mitarbeit verschiedenster Partnerorganisationen
erfolgen, zu einem früheren Zeitpunkt beginnen und mit ausreichenden Mitteln
ausgestattet sein, wenn die Veranstaltung „Kulturhauptstadt Europas“ nachhaltige
längerfristige Wirkungen entfalten soll. Das Programm von Košice war
Bestandteil eines langfristigen Stadtentwicklungsprozesses, so dass sich aus
diesem Grund (und auch infolge der Empfehlungen der Überwachungsjury) die
Langfristigkeitsplanung zum Ende des Kulturhauptstadtjahres bereits auf einem
guten Stand befand. Dazu zählten die Bildung von drei entsprechenden Gremien
(zuständig für Kulturpolitik, Verwaltung der kulturellen Infrastruktur bzw.
Entwicklung des Tourismus), die Verabschiedung einer neuen Langzeitstrategie
für die kulturelle Entwicklung sowie die erneuerte Bereitschaft der staatlichen
Stellen, Investitionen in die Kultur einen Stellenwert zuzuweisen und sie zu
finanzieren. Nach Aussage von Akteuren in Košice hatte die
Veranstaltung „Kulturhauptstadt Europas“ auch positive Auswirkungen auf die
Atmosphäre in den Wohnvierteln der Stadt und stärkte das Vertrauen der
Einwohner sowie die Kapazitäten lokaler Organisationen. Die
Kulturhauptstadtaktion spielte zudem bei der Ausgestaltung des kulturellen
Lebens in Košice eine Rolle. So zeigte sie die Bedeutung von Dialog und
Partnerschaft, partnerschaftlicher Zusammenarbeit, „flexibleren“
Finanzierungsmodellen (die weniger auf staatliche Finanzierung setzen) und
einer verstärkten Interaktion zwischen Kulturakteuren, anderen Bereichen und
der Einwohnerschaft. 5. Die wichtigsten Empfehlungen
der externen Evaluierung und Schlussfolgerungen der Kommission Nach Auffassung der Kommission liefert der Evaluierungsbericht eine
hinreichend solide Grundlage, auf der sich fundierte Schlüsse zur Leistung der
Veranstaltung „Kulturhauptstadt Europas“ ziehen lassen. Nicht alle
Schlussfolgerungen lassen sich durch entsprechende Daten zur Wirkung der
Veranstaltung untermauern, doch werden die verfügbaren Daten durch weitere
Belege ergänzt, darunter eine Online-Erhebung und Befragungen. Andererseits
sind die meisten qualitativen Belege in Form von Ergebnissen der
Online-Erhebung und der Befragungen von ihrer Herkunft her auf Personen
beschränkt, die unmittelbar am Programm beteiligt waren und davon profitiert
haben. Einige der Zielsetzungen sind zudem breit gefasst und schwer messbar,
und es ist noch zu früh, um mit dieser Evaluierung längerfristige Auswirkungen
bewerten zu können. Infolgedessen konzentrieren sich die Belege zum großen Teil
auf die Ergebnisse und nicht auf die Wirkungen. Um Wirkungen besser zu
erfassen, wären für beide Städte Längsschnittbewertungen sinnvoll, vor allem
mit dem Ziel, die Effizienz der öffentlichen Ausgaben für das
Kulturhauptstadtjahr sowohl unter sozialen als auch unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten zu bestätigen. Dazu sollte auch ein breiteres Spektrum an
Bewertungsdaten zur Untermauerung der Schlussfolgerungen herangezogen werden. Dennoch sieht die Kommission in den Daten und anderen Belegen eine
ausreichende Basis für die Evaluierung, so dass sie sich der Gesamtbeurteilung
und den Schlussfolgerungen des Bewertungsteams anschließen kann, die ein
weitgehend getreues und vollständiges Bild der beiden Veranstaltungen
„Kulturhauptstadt Europas 2013“ vermitteln, obwohl aussagekräftige Daten und
andere unabhängige Belege für fundierte Schlussfolgerungen zur Effizienz und zu
den Auswirkungen fehlen. Aus dem Evaluierungsbericht geht hervor, dass der Titel
„Kulturhauptstadt Europas“ bei den Empfängern der Finanzmittel weiterhin hoch
angesehen ist, für die Einrichtung umfassender Kulturprogramme steht und eine
positive Wirkung entfaltet, die sich jedoch noch nicht vollständig bewerten
lässt. Die Kommission gelangt überdies zu dem Schluss, dass die von den beiden
Kulturhauptstädten 2013 umgesetzten Programme innovativ waren und im Einklang
mit den Zielen der Aktion standen. Sie spiegelten deren europäische Dimension
wider, bezogen viele Einwohner ein, brachten die Kultur einem neuen Publikum
nahe, weckten das Interesse von Bürgern aus dem Ausland und dürften einiges an
Langzeitwirkung zeigen. Zur Bestätigung der Bedeutung des Programms wird jedoch
eine eingehendere Bewertung des Umfangs der positiven Auswirkungen im Vergleich
zu den entstandenen Kosten sinnvoll sein. Die Empfehlungen des Bewertungsteams ergeben sich aus seinen
Erkenntnissen im Zusammenhang mit den „Kulturhauptstädten Europas 2013“,
betreffen jedoch die Durchführung der Veranstaltung „Kulturhauptstadt Europas“
insgesamt. So wird empfohlen, den Beitrag anderer Finanzierungsquellen wie der
EU-Strukturfonds durch die Ausweisung bewährter Verfahren und entsprechende
Hinweise zu stärken, mit den Mitgliedstaaten für die Bereitstellung von
Anreizen für Investitionen des privaten Sektors in Kunst und Kultur in einen
politischen Dialog zu treten, die Verbreitung bewährter Verfahren im
Zusammenhang mit dem Kulturhauptstadtjahr insbesondere bei den
Kommunikationsaktivitäten des Programms „Kreatives Europa“ und künftiger
Europäischer Kulturforen zu verbessern und Leitlinien und Indikatoren für von
den Städten vorgenommene Evaluierungen und die Veröffentlichung ihrer
Evaluierungsberichte festzulegen. Ebenfalls empfohlen wird, dass sich die Empfehlungen der Auswahl- und
Überwachungsjurys auf die Kriterien in Artikel 14 des Beschlusses
Nr. 445/2014/EU beziehen und die Mitgliedstaaten angehalten werden, bei
Veröffentlichung des Bewerbungsaufrufs die Höhe des finanziellen Beitrags
anzugeben, den sie bereit sind, für potenzielle Bewerberstädte beizusteuern. Die Kommission akzeptiert die Empfehlungen des Bewertungsteams und hebt
in dieser Hinsicht Folgendes hervor: –
Auf ihrer Website hat die Kommission einen
überarbeiteten Leitfaden für Bewerberstädte[7]
sowie einen weiteren Leitfaden veröffentlicht, Letzteren unter dem Titel „How
to strategically use the EU support programmes, including Structural Funds, to
foster the potential of culture for local, regional and national development
and the spill-over effects on the wider economy“[8].
Beide sind für die Initiative „Kulturhauptstadt Europas“ von hoher Relevanz.
Vor allem im Hinblick auf die Strukturfonds dürfte die im Beschluss
Nr. 445/2014/EU enthaltene Verpflichtung, die Initiative
„Kulturhauptstädte Europas“ weiter in die langfristige Entwicklung der Städte
einzubinden, diesen Städten dabei helfen, ihr Kulturhauptstadtjahr
strategischer zu planen, was die Nutzung der Strukturfonds erleichtert. –
Die Kommission hat einen Leitfaden für die von den
Städten vorzunehmende Eigenevaluierung ihres Kulturhauptstadtjahrs[9] herausgegeben, der
weitgehend auf den Erkenntnissen der seit 2007 erstellten externen und
unabhängigen Evaluierungen der Veranstaltung „Kulturhauptstadt Europas“ beruht
und mit dem den Städten gemeinsame Indikatoren sowie gemeinsame Leitlinien in
Form einer Liste von Fragen zur Verfügung stehen, die sich die Städte stellen
sollten, die sie sich für eine Bewerbung entscheiden oder ihre
Evaluierungsverfahren planen. Im Leitfaden wird den Städten nahegelegt,
Längsschnittevaluierungen vorzunehmen. –
Die Kommission wird ihren Dialog mit den
Mitgliedstaaten und Akteuren über den Nutzen von Investitionen in Kunst und
Kultur als Möglichkeit des Anschubs von Investitionen in diesem Bereich
fortsetzen. –
Zum 30. Jahrestag der Pläne für eine
Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2015 wird die Kommission den Anlass nutzen, um
die Öffentlichkeitswirksamkeit dieser EU-Aktion weiter zu erhöhen, vor allem im
Rahmen ihres nächsten Europäischen Kulturforums im Herbst 2015. Dies soll dazu
beitragen, Beispiele für bewährte Verfahren aus der Aktion herauszustellen und
zu verbreiten, darunter die Nutzung der EU-Strukturfonds oder
privatwirtschaftlicher Investitionen. Die Kommission wird darüber hinaus einen
internen Aktionsplan erarbeiten, in dem die Empfehlungen dieses Evaluierungsberichts
aufgegriffen werden. Eine Nachbereitung dieses Aktionsplans erfolgt im Jahr
2016. Außerdem plant die Kommission, den
Evaluierungsansatz für die Veranstaltung „Kulturhauptstadt Europas“
weiterzuentwickeln, um die Datenlage zu erweitern und zu verbessern und die
Effizienz und Wirkung dieser EU-Aktion besser messen zu können. [1] ABl. L 304 vom 3.11.2006, S. 1. [2] Ex-post-Evaluierung der Europäischen Kulturhauptstädte
2013, Abschlussbericht für die Europäische Kommission, durchgeführt 2013 von
ECORYS UK Ltd im Auftrag der Kommission unter dem Dienstleistungsrahmenvertrag
Nr. EAC/50/2009, Bewertung und bewertungsbezogene Leistungen sowie
Unterstützung bei der Folgenabschätzung. [3] Entschließung der im Rat vereinigten für Kulturfragen
zuständigen Minister vom 13. Juni 1985 für die alljährliche Benennung
einer ,,Kulturstadt Europas“ (85/C 153/02), http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:C:1985:153:0002:0003:DE:PDF. [4] Beschluss
Nr. 1419/1999/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom
25. Mai 1999 über die Einrichtung einer Gemeinschaftsaktion zur Förderung
der Veranstaltung „Kulturhauptstadt Europas“ für die Jahre 2005 bis 2019 (ABl.
L 166 vom 1.7.1999, S. 1. Dieser Beschluss wurde durch den Beschluss
Nr. 649/2005/EG, (ABl. L 117 vom 4.5.2005, S. 20) geändert. [5] Alle Berichte der beiden Auswahlverfahren 2013 sind auf
folgender Webseite abrufbar (in Englisch): http://ec.europa.eu/programmes/creative-europe/actions/capitals-culture_en.htm [6] Beschluss Nr. 445/2014/EU des Europäischen
Parlaments und des Rates vom 16. April 2014 zur Einrichtung einer Aktion der
Europäischen Union für die „Kulturhauptstädte Europas“ im Zeitraum 2020 bis
2033 und zur Aufhebung des Beschlusses Nr. 1622/2006/EG (ABl. L 132
vom 3.5.2014, S. 1). [7] http://ec.europa.eu/programmes/creative-europe/actions/documents/ecoc-candidates-guide_de.pdf [8] http://ec.europa.eu/culture/policy/strategic-framework/documents/structural-funds-handbook_en.pdf [9] http://ec.europa.eu/programmes/creative-europe/actions/documents/ecoc/city-own-guide_en.pdf