BERICHT DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT UND DEN RAT Jahresbericht über die Strategien der Europäischen Union für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz und deren Umsetzung im Jahr 2013 /* COM/2014/0537 final */
Inhaltsverzeichnis Die wichtigsten Punkte. 3 Globaler Kontext 4 Zunehmende Anzahl von Notfällen. 4 Verletzungen des humanitären Völkerrechts. 5 Wirtschaftlich schwierige Zeiten. 6 Humanitäre Maßnahmen. 7 Vorbereitung auf den Katastrophenfall und Resilienz. 12 EU-Initiative „Kinder des Friedens“. 13 Verbindung mit anderen EU-Instrumenten. 14 Katastrophenschutzmaßnahmen. 14 Finanzielle und personelle Ressourcen. 16 Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz. 19 Schlussfolgerung. 22
Einleitung In diesem Jahresbericht werden die wichtigsten
politischen Ergebnisse und Maßnahmen der Europäischen Kommission im Bereich der
humanitären Hilfe beschrieben, die 2013 vorwiegend über ihre Generaldirektion
Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO) durchgeführt wurde. Dabei werden
nicht alle Tätigkeiten und Maßnahmen ausführlich erläutert, sondern vielmehr
die wichtigsten Aktivitäten und Entwicklungen vorgestellt. Das Mandat von ECHO umfasst sowohl die
humanitäre Hilfe als auch den Katastrophenschutz. Dies sind die beiden
wichtigsten Instrumente der Europäischen Union (EU), um schnell und wirksam
Soforthilfe für Menschen zu leisten, die mit den unmittelbaren Folgen von
Katastrophen konfrontiert sind. Im Rahmen der humanitären Hilfe der EU
wird für die hilfsbedürftigsten Menschen in Drittländern Soforthilfe
bereitgestellt. Sie sichert in vielen Fällen das Überleben derjenigen, die von
natürlichen und vom Menschen verursachten Katastrophen betroffen sind, und
bereitet Bevölkerungsgruppen, die Opfer fortgesetzter Krisen sind, darauf vor,
den Auswirkungen zukünftiger Notfälle besser entgegenzutreten. Ergänzend zur
humanitären Hilfe bieten Katastrophenschutzmaßnahmen sowohl innerhalb
der EU als auch über deren Grenzen hinaus Soforthilfe mit Expertenteams,
Rettungsausrüstung und einer Echtzeit-Überwachung der Entwicklung von
Katastrophen. In Katastrophenfällen muss rasch Hilfe
geleistet werden. Das schnelle und wirksame Eingreifen der internationalen
Gemeinschaft kann dabei über Leben und Tod entscheiden. Die EU und ihre
Mitgliedstaaten stellten mehr als die Hälfte der Finanzmittel[1] bereit,
die weltweit für die Bedürfnisse von Menschen, die von natürlichen oder vom
Menschen verursachten Katastrophen betroffen waren, verwendet wurden. Durch
die humanitäre Hilfe reagiert die EU unverzüglich auf Katastrophen, bereitet
die Gemeinschaften auf bevorstehende Herausforderungen vor und setzt sich mit
Stärke für die Achtung des humanitären Völkerrechts ein. Die wichtigsten Punkte Die EU leistete 2013 über die Instrumente der
humanitären Hilfe und des Katastrophenschutzes umfangreiche bedarfsorientierte
Hilfe mit Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von insgesamt
1353 Mio. EUR[2].
Schlüsselfaktoren und -zahlen: ·
Es wurden rund 124 Mio. Opfer[3]
von Naturkatastrophen, durch Menschen verursachte Krisen oder Langzeitkrisen
unterstützt; ·
mehr als 90 Nicht-EU-Länder erhielten humanitäre Hilfe; ·
die EU stand zusammen mit ihren Mitgliedstaaten an
vorderster Front aller wichtigen Krisensituationen weltweit, insbesondere bei
der Reaktion auf die Syrien-Krise, und sie war der wichtigste Geldgeber auf
internationaler Ebene. ·
Im Zusammenhang mit der vom Taifun Haiyan
ausgelösten Naturkatastrophe leistete die EU auf den Philippinen einen beispiellose
Beitrag; die EU und ihre Mitgliedstaaten stellten 180 Mio. EUR sowie
Sachleistungen zur Verfügung; ·
Die EU-Initiative des Europäischen
Freiwilligenkorps für humanitäre Hilfe[4]
wurde angenommen; sie wird zwischen 2014 und 2020 18 000 Hilfsdienstmöglichkeiten
bieten; ·
Das EU-Katastrophenschutzverfahren (EU Civil
Protection Mechanism, EUCPM)[5]
wurde 2013 in 36 Fällen aktiviert (ausgehend von Anträgen auf
Unterstützung, Voralarmen und/oder Beobachtungsersuchen). Ein Meilenstein wurde im Mai 2013 mit der
Einrichtung des Notfallabwehrzentrums (Emergency Response
Coordination Centre, ERCC) erreicht, das die operative Zusammenarbeit stark
erleichtert, insbesondere im Bereich Koordinierung und Reaktion im
Katastrophenfall. Das Zentrum ist (ab dem 1. Oktober 2013) täglich
rund um die Uhr einsatzbereit. Die zentrale Aufgabe des ERCC besteht in der
operativen Unterstützung, der integrierten Lageerkennung und Analyse zur
Koordinierung der Maßnahmen im Rahmen der Instrumente der humanitären Hilfe und
des Katastrophenschutzes. Globaler Kontext Zunehmende Anzahl von Notfällen Die Häufigkeit, Komplexität und Schwere der
Naturkatastrophen nehmen weltweit zu und werden durch Herausforderungen wie den
Klimawandel, die rasche Urbanisierung und die Unterentwicklung weiter
verschärft. Bewaffnete Konflikte und anhaltende Krisen nehmen ebenfalls auf der
ganzen Welt besorgniserregend zu. Als weltweit größte Geber reagierten die EU
und ihre Mitgliedstaaten 2013 mit Nachdruck auf diese Herausforderungen. Die Zahl der humanitären Krisen und
Katastrophen war 2013 überaus hoch und die Vulnerabilität groß. Die jährlichen Trends zeigen, dass der Bedarf die verfügbaren
Ressourcen mehr und mehr übersteigt. Humanitäre Krisen treten mit weniger
Vorwarnung auf, weil die Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen mit
schwerwiegenden Folgen zunimmt, weshalb das Erbringen von humanitärer Hilfe und
Katastrophenschutz immer schwieriger wird. 2013 kam es nach Statistiken, die vom
Forschungszentrum für Katastrophenepidemiologie (Centre for Research on the
Epidemiology of Disasters, CRED)[6]
und vom UN-Büro für Katastrophenvorsorge (UN Office for Disaster Risk
Reduction, UNISDR)[7]
veröffentlicht wurden, zu 356 Naturkatastrophen unterschiedlicher
Größenordnung[8].
Diese Katastrophen forderten weltweit fast 20 000 Todesopfer und brachten
99 Millionen Menschen in eine Notlage. Weltweit war Asien der
Kontinent, der am stärksten von Naturkatastrophen betroffen war. Dies
spiegelt sich sowohl in der Zahl der Katastrophen (44 % der Katastrophen
weltweit) als auch in der Zahl der Opfer (80 %) wider. Besonders
dramatisch sind die Auswirkungen von Katastrophen für weniger entwickelte
Volkswirtschaften – beispielsweise die Schäden, die durch den Taifun
Haiyan auf den Philippinen und die Überschwemmungen in Bangladesch und Mosambik
verursacht wurden. Afrika wurde sowohl von Dürre- als auch von Flutkatastrophen
heimgesucht. Die Folgen schwerer Katastrophen sind vielfältig und verheerend:
Menschen kommen ums Leben und Häuser, Ernten und Existenzgrundlagen werden
zerstört. Verletzungen des humanitären Völkerrechts Bürgerkriege sind nach wie vor die
Hauptursache für durch Menschen verursachte humanitäre Katastrophen, bei denen die Bevölkerung stärker denn je Gewalt und Leid ausgesetzt
ist. Diese Art von Konflikten ist häufig dadurch gekennzeichnet, dass die
Konfliktparteien das humanitäre Völkerrecht und seine Grundsätze missachten.
Beim Zugang zu Menschen in Not sahen sich humanitäre Organisationen 2013
zunehmend mit Problemen konfrontiert. Häufig engen Regierungskräfte und Milizen
oder bewaffnete Gruppen den humanitären Raum ein und missachten auch die
grundlegendsten Schutzbestimmungen, die durch das humanitäre Völkerrecht
garantiert werden. Vor allem in Konfliktregionen und/oder in
Regionen, in denen aufgrund politischer Probleme die Rechtsstaatlichkeit massiv
außer Kraft gesetzt ist, war der Zugang für humanitäre Organisationen
eingeschränkt. Die Gesamtsituation und die Arbeitsbedingungen haben sich
2013 in all diesen Aspekten verschlechtert, vor allem in Syrien, Afghanistan
und in der Zentralafrikanischen Republik. In anderen Ländern, besonders in
Somalia, der Demokratischen Republik Kongo und im Jemen, ist seit dem letzten
Jahr keine Verbesserung der Sicherheitslage erkennbar. In vielen
Konfliktgebieten (z. B. Somalia, Syrien und in der Demokratischen Republik
Kongo) wurden humanitäre Helfer Zeugen besonders brutaler Methoden der
Kriegsführung. Hierzu gehörten Angriffe auf Zivilisten und der Einsatz
sexueller Gewalt als Mittel der Kriegsführung. Die Zahl der Angriffe auf die humanitären
Helfer selbst, von Entführungen, Ausweisungen bis hin zur Ermordung, blieb
gegenüber 2012 unverändert. Die humanitären Helfer müssen sich dieser Gefahr
ständig bewusst sein, um die Risiken möglichst gering zu halten. Wirtschaftlich schwierige Zeiten Die Auswirkungen der weltweiten Katastrophen
haben die Kapazitäten der internationalen humanitären Gemeinschaft in den
letzten Jahren an die Grenzen ihrer Reaktionsfähigkeit gebracht. Die Vereinten
Nationen riefen 2013 zu humanitärer Hilfe in einer bislang einmaligen
Größenordnung von 13 Mrd. USD zur Deckung des humanitären Bedarfs in
24 Ländern auf. Es besteht eine wachsende Diskrepanz zwischen
dem steigenden humanitären Bedarf einerseits und den immer knapperen
finanziellen Mitteln, um diesen Bedarf zu decken, andererseits. Dies gilt
vor allem vor dem Hintergrund der Wirtschafts- und Finanzkrise, von der
zahlreiche westliche Geberländer betroffen sind. Die chronische Anfälligkeit in
vielen Teilen der Welt wird durch die globale Wirtschaftskrise verstärkt. Deshalb müssen die Geber ihre Anstrengungen
verstärken und ihre begrenzten Ressourcen noch besser nutzen, um effizienter
auf Katastrophen reagieren zu können. Für die Kommission bedeutet dies, dass
bei der Zusammenarbeit mit ihren Partnern Effizienzsteigerungen angestrebt
werden müssen. Humanitäre Maßnahmen Nach Artikel 214 des Vertrags über die
Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) sowie der Verordnung über die
humanitäre Hilfe[9]
und dem Europäischen Konsens über die humanitäre Hilfe[10]
besteht der Auftrag der EU darin, Menschenleben zu retten und zu erhalten. Die
Maßnahmen der Europäischen Union zielen auch darauf ab, menschliches Leid zu
vermeiden und zu lindern und in humanitären Krisen die Integrität und Würde von
Menschen durch Rettungs- und Schutzmaßnahmen zu schützen. Die Kommission trägt
auch zur Koordinierung mit und zwischen den EU-Mitgliedstaaten in Bezug auf
humanitäre Maßnahmen und die humanitäre Politik bei, um die Wirksamkeit der
humanitären Hilfe zu verbessern und dafür zu sorgen, dass die Maßnahmen sich
gegenseitig[11]
ergänzen. Oberste Priorität ist es, für eine möglichst
effiziente Mittelverwaltung zu sorgen, um so zu gewährleisten, dass mit der
Unterstützung der EU für Menschen in Not die größtmögliche Wirkung erreicht
wird und die Grundsätze des Völkerrechts gewahrt werden. Die humanitären
Grundsätze der Unparteilichkeit, der Neutralität, der Menschlichkeit und
der Unabhängigkeit werden von der EU jederzeit eingehalten. Sie leistet Hilfe
ohne Rücksicht auf politische Programme und ungeachtet der Nationalität, der
Religion, des Geschlechts, der ethnischen Herkunft oder der Parteizugehörigkeit
der Opfer. Die EU finanzierte 2013 Maßnahmen in einer
Reihe von Notsituationen, die auf Naturkatastrophen zurückgingen: ·
Der Tropensturm Haiyan suchte im
November 2013 die Philippinen
heim und brachte beispiellose Zerstörung und Verzweiflung. Der Taifun, einer
der stärksten tropischen Wirbelstürme, die seit Beginn verlässlicher
Wetteraufzeichnungen beobachtet wurden, forderte Tausende Todesopfer,
4 Millionen Obdachlose und betraf insgesamt zwischen 14 und
16 Millionen Menschen. In den am schwersten betroffenen Gebieten kamen
bereits wenige Stunden nach Eintreten der Katastrophe humanitäre und
Rettungsschutzexperten der EU zum Einsatz zur Unterstützung der
Hilfsanstrengungen und zur Bewertung des Bedarfs an der dringendsten Hilfe. Die
EU und die Mitgliedstaaten leisteten beachtliche humanitäre Hilfe und stellten
Sachleistungen bereit, insgesamt im Wert von mehr als 180 Mio. Euro.
Auf Anfrage der philippinischen Regierung wurde das Katastrophenschutzverfahren
der EU (EUCPM) eingeleitet, wodurch die Koordinierung der europäischen
Hilfsanstrengungen verbessert und die Logistik erleichtert wurde,
einschließlich den EU-Beiträgen zu den Transportkosten. Die Kommission
verpflichtete sich auch zur Unterstützung des mittelfristigen Wiederaufbaus, um
so die Bevölkerung bei ihren Bemühungen, ihre vernichtete Existenz wieder
aufzubauen, zu unterstützen. http://ec.europa.eu/echo/files/aid/countries/factsheets/philippines_haiyan_en.pdf
·
In der gesamten Sahelzone führte die
anhaltende Nahrungsmittel- und Ernährungskrise zu einer Gefährdung des Lebens
von Millionen von Menschen, fast 16 Millionen Menschen waren von
Lebensmittelmangel bedroht, wovon 8 Millionen Nahrungsmittelsoforthilfe
benötigten. Die Resilienz gefährdeter Bevölkerungsgruppen im Hinblick auf zukünftige
Krisen zu verbessern, war eine der Prioritäten des Jahres 2013. Nach der
schweren Nahrungsmittel- und Ernährungskrise, die die Region 2012 heimsuchte,
kämpften die gefährdeten Haushalte in diesem Jahr immer noch mit deren Folgen.
Die EU war eine der treibenden Kräfte bei der Einrichtung der Initiative
AGIR-Sahel[12],
die alle Interessenvertreter vereint, um das „Null-Hunger-Ziel“ in der
Sahelzone in den nächsten 20 Jahren zu erreichen. Die Unterstützung des
Aufbaus der Resilienz der Bevölkerung ist eine der wichtigsten politischen
Prioritäten weltweit und innerhalb Europas. In der regionalen „Roadmap“ der
Resilienz-Prioritäten von AGIR werden die Grundsätze, vorrangigen Aktionen und
Indikatoren im Detail dargelegt. Diese „Roadmap“ wurde im April 2013 formell
von den wichtigen regionalen Organisationen und Gebern angenommen, die in
dieser Region tätig sind. http://ec.europa.eu/echo/files/aid/countries/factsheets/sahel_en.pdf ·
Drei Jahre nach dem verheerenden Erdbeben von 2010
ist der Bedarf an humanitärer Hilfe in Haiti immer noch hoch. Von den
ursprünglich 1,5 Millionen Obdachlosen sind heute noch 130 000
Menschen ohne Bleibe, das Land wurde von der größten Cholera-Epidemie der Welt
heimgesucht und hatte mit struktureller Ernährungsunsicherheit zu kämpfen. Die
EU setzte sich weiterhin mit allen Mitteln für die Unterstützung der
Überlebenden auf Haiti ein. 2013 wurde humanitäre Hilfe im Wert von
30,5 Mio. EUR zur Unterstützung der Obdachlosen, Cholera-Kranken
sowie den von Hurrikan Sandy und dem tropischen Sturm Isaac betroffenen
Personen geleistet. Mit den von der EU zur Verfügung gestellten Finanzmitteln
führten die humanitären Organisationen eine Vielzahl von Hilfsmaßnahmen durch.
Als Beispiel der konkreten Auswirkungen der Bemühungen der EU im Rahmen der
Bekämpfung der Cholera-Epidemie sei erwähnt, dass die EU-Mittel es im ersten
Jahr nach Ausbruch der Epidemie erlaubten, 158 814 Menschen zu behandeln,
26 Gesundheitseinrichtungen und 42 Behandlungszentren zu
unterstützen, in 122 500 Fällen eine orale Rehydrierung durchzuführen und
894 511 Menschen Zugang zu besseren sanitären Einrichtungen zu gewähren,
während Hygienepakete an 1,3 Millionen Menschen verteilt wurden. Die Reaktion
der EU trug dazu bei, die Anzahl der Neuerkrankungen zu senken, und erlaubte
es, zahlreichen Menschen das Leben zu retten, da die Sterblichkeitsrate von
2,4 % im November 2010 auf 1,2 % im Dezember 2013
zurückging. http://ec.europa.eu/echo/files/aid/countries/factsheets/haiti_en.pdf Ferner
leistete die EU humanitäre Hilfe zur Bewältigung der Auswirkungen folgender Naturkatastrophen: ·
Dürre: Kambodscha, Vietnam, Laos, Mexiko, Dschibuti
und Äthiopien ·
Überschwemmungen: Bangladesch, Kambodscha, Vietnam,
Laos, Indien, Äthiopien, Kenia, Mosambik, Nigeria, St. Lucia, Saint Vincent und
die Grenadinen; ·
Zyklone, Hurrikane und Tropenstürme: Philippinen,
Bangladesch, Kambodscha, Vietnam, Dominikanische Republik, Kuba, Haiti,
Jamaika, Pazifik; ·
Erdbeben: Philippinen, Indonesien; ·
Epidemien: Afghanistan, Burkina Faso, Somalia,
Demokratische Republik Kongo, Nigeria, Zimbabwe, Kenia, Dominikanische
Republik, Mexiko, Laos, Kirgisistan. Bei diesen Naturkatastrophen setzte die
Kommission auf eine zweigleisige Strategie: ·
Soforthilfe durch Bereitstellung von humanitärer
Hilfe und durch die Erleichterung und Koordinierung der Katastrophenhilfe. ·
Vorbereitung auf den Katastrophenfall durch Ermittlung
von geografischen Gebieten und Bevölkerungsgruppen, die durch Naturkatastrophen
besonders gefährdet sind und für die spezifische Programme zur Vorbereitung auf
den Katastrophenfall ausgearbeitet werden. 2013 setzte die EU ihre
Unterstützung von DIPECHO-Programmen[13] im südlichen Kaukasus (Armenien, Aserbaidschan und Georgien), der
Karibik, Mittelamerika, Südamerika, dem Pazifik, dem südlichen Afrika und
Zentralasien fort. Was „durch Menschen verursachten Krisen“
anbelangt, erbrachte die EU Hilfe bei mehreren Konflikten, wovon einige
inzwischen als komplexe Langzeitkrisen eingestuft werden:
Der weitreichende Konflikt und Bürgerkrieg
in Syrien mit einem massiven Zustrom syrischer Flüchtlinge in
benachbarte Länder (wie den Libanon, die Türkei, Jordanien und Irak) machte
von Anfang an eine groß angelegte humanitäre Antwort der EU erforderlich.
Es wird geschätzt, dass Ende 2013 9,3 Millionen Menschen, die Hälfte
davon Kinder, von der anhaltenden Gewalt betroffen waren und innerhalb
Syriens humanitäre Hilfe benötigten. Ferner lag die Zahl der
Binnenvertriebenen Ende 2013 bei rund 6,5 Millionen Menschen, während
sich die Anzahl der Flüchtlinge in den benachbarten Ländern im Dezember
auf mehr als 2,3 Millionen belief, was die komplexe regionale
Dimension dieser Katastrophe unterstreicht. Die europäische Hilfe
erreichte die von der Krise betroffenen Menschen in Syrien, aber auch die
Flüchtlinge und aufnehmenden Gemeinden in der Region, und erreichte die
Hilfsbedürftigen unmittelbar. Die EU mobilisierte 2013 350 Millionen
EUR für humanitäre Hilfe zusätzlich zu den Mitteln aus den Vorjahren,
wodurch die Hilfsmittel, die von der EU und ihren Mitgliedstaaten seit
Ende 2011 zur Verfügung gestellt wurden, auf mehr als
2 Milliarden EUR anstiegen. Den benachbarten Staaten, die Flüchtlinge
aus Syrien aufgenommen haben, wurden außerdem Hilfsgüter (wie
Krankenwagen, Heizgeräte und Hygieneartikel) zur Verfügung gestellt.
Ebenfalls zu erwähnen ist die Unterstützung Bulgariens durch andere
Mitgliedstaaten. Das Land verzeichnete 2013 einen zunehmenden
Flüchtlingszustrom aus Syrien.
Während bei den
humanitären Maßnahmen der Kommission lebensrettende Aktionen in Syrien und den
Nachbarländern im Vordergrund standen und ein besonderes Schwergewicht auf die
Schwächsten gelegt wurde, insbesondere die Binnenvertriebenen, Flüchtlinge und
die aufnehmenden Gemeinden[14], zielten andere EU-Instrumente (ENPI, DCI, IFS, IPA)[15] auf die Stabilisierung und mittel- bis langfristigen Maßnahmen und die
Verbesserung der Grundversorgung (Wasser- und Sanitärversorgung sowie Hygiene,
Gesundheit und Erziehung) in den aufnehmenden Gemeinden sowie die Verbesserung
der Erwerbsmöglichkeiten dieser Gemeinden ab. Zwischen den verschiedenen
Kommissionsdienststellen und dem Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD) fanden Koordinierungssitzungen
zur Syrien-Krise zur Erörterung der Strategien und zur Planung der Maßnahmen
mit dem Ziel statt, die Wirkung der Reaktion der EU zu maximieren und
Arbeitsüberschneidungen zu vermeiden. Die EU spielte
eine wichtige Rolle beim Aufruf weiterer Geber zur Bereitstellung zusätzlicher
Mittel und setzt sich dafür ein, dass diese Hilfe der vertriebenen Bevölkerung
in ganz Syrien und nicht nur den Menschen in den Gebieten, in denen die Lage
besonders problematisch ist, zugute kommt. Die EU drängte außerdem auf eine
Verbesserung des humanitären Zugangs durch Erhöhung der Zahl der
Hilfsorganisationen, die in Syrien Hilfe leisten dürfen, um so den wachsenden
Bedarf zu decken. Im Vordergrund standen die Gewährung eines landesweit
ungehinderten Zugangs zu den Konfliktgebieten und die Forderung, dass
Zivilisten (auch humanitäre Helfer und medizinisches Personal) und
Einrichtungen angemessen geschützt werden. http://ec.europa.eu/echo/files/aid/countries/factsheets/syria_en.pdf
Die EU stellte der von anhaltenden
bewaffneten Auseinandersetzungen betroffenen Bevölkerung im nördlichen Mali
wesentliche humanitäre Hilfe zur Verfügung (77 Mio. EUR). Fast
70 % der Gesundheitseinrichtungen waren einsatzbereit und Schätzungen
zufolge erhielten 900 000 Personen dank der Unterstützung der
EU-Partner zielgerichtete Ernährungshilfe. Seit 2013 stellt die Kommission
eine koordinierte Nutzung der humanitären Hilfe der EU und der Instrumente
zur Entwicklungszusammenarbeit in der Übergangsphase sicher. Außerdem
wurden 20 Mio. EUR durch das Stabilitätsinstrument[16] für kurzfristige Stabilisierung und andere Sicherheitsmaßnahmen
zur Verfügung gestellt. Ein Teil der humanitären Hilfe der EU in Mali
wurde über eine EEF-/SRE-Entscheidung[17] in Höhe von 23 Mio. EUR genehmigt. Ziel dieses
Finanzrahmens war es, Zugang zu Basisdiensten während der Übergangsphase
sicherzustellen, während die Kommission über DEVCO eine ursprüngliche
Mittelbindung in Höhe von 225 Millionen EUR in einem Vertrag zum
Staatsaufbau vorsah, um die Regierung von Mali bei der Wiederherstellung
der öffentlichen Gewalt, Recht und Ordnung und Demokratie und der
Erbringung von Basisdiensten in ganz Mali zu unterstützen. Die EU
unterstützte die Flüchtlinge in beiden Ländern aktiv dadurch, dass der
Zugang zur Gesundheitsversorgung wiederhergestellt, die Ernährungs- und
Nahrungsmittelhilfe in den Mittelpunkt gestellt und Schutz gewährt wurde. http://ec.europa.eu/echo/files/aid/countries/factsheets/mali_en.pdf
Die Zentralafrikanische Republik befindet
sich seit Dezember 2012 in einer katastrophalen humanitären Lage.
Diese Krise wurde zu lange von der internationalen Gemeinschaft
vernachlässigt. 2013 für die Kommission die Sensibilisierung für die Lage
in der Zentralafrikanischen Republik im Mittelpunkt. Kommissionsmitglied
Georgieva reiste zu zwei Einsätzen in das Land und organisierte zusammen
mit den Vereinten Nationen und Frankreich eine hochrangige Sitzung zur
Krise anlässlich der Generalversammlung der Vereinten Nationen 2013. Die
EU stellte dem Land humanitäre Hilfe im Wert von 39 Mio. EUR
bereit, wodurch sie der wichtigste internationale Geber war. Davon waren
bis Mitte Dezember 2013 18,5 Mio. EUR erbracht, als nach dem
5. Dezember 2013 die Gewalt zwischen den Bevölkerungsgruppen
dramatisch eskalierte und Hunderttausende in der Hauptstadt Bangui und im
ganzen Land in die Flucht getrieben wurden. Die Mehrzahl der finanzierten
Aktionen war auf lebensrettende Aktivitäten ausgerichtet. Die Mittel
wurden überwiegend Gesundheitsprojekten zugeordnet, um den Schwächsten
Zugang zur primären und sekundären Gesundheitsversorgung zu gewähren, da
es in weiten Teilen des Landes keinen öffentlichen Gesundheitsdienst mehr
gibt. Die EU organisierte außerdem wiederholt Luftbrücken in das Land zur
Unterstützung des Transports humanitärer Hilfe und von Personal unter sehr
prekären Sicherheitsbedingungen. Die EU organisierte eine spezielle
Luftbrücke mit 37 Tonnen medizinischer Hilfsmittel sowie zwei Flüge
von Nairobi aus mit Notunterkünften und Hilfsmitteln für mehr als
100 000 Vertriebene (Bettlaken und Basishausrat wie Küchenutensilien,
Seife, Moskitonetze). Um rasch eingreifen zu können, erwarb und versandte
die EU mehr als 20 000 Kunststoffplanen zum Bau von Unterkünften für
Vertriebene in Bangui und auf dem Land. http://ec.europa.eu/echo/files/aid/countries/factsheets/car_en.pdf
Das ganze Jahr über lag der Fokus der EU
insbesondere auf den „vergessenen Krisen“ der Welt, wobei 15 % der
Gesamtmittel aufgewandt wurde, um Menschen zu helfen, die unter verheerenden
humanitären Dauerkrisen leiden, vor denen die internationalen Gemeinschaft
weitgehend die Augen verschließt. Die Krisenreaktion der EU war weiterhin
bedarfsorientiert und maßgeschneidert. Die Hilfe wurde mit vielfältigen Mitteln
erbracht und betraf viele Bereiche, wie Gesundheit (unter anderem
psychologische Betreuung, Finanzierung von Krankenhäusern), Schutz (unter
anderem Maßnahmen gegen sexuelle Gewalt), Nahrungsmittel und Hilfsgüter,
Unterkunft, Wasser und sanitäre Einrichtungen, Wiederaufbau und
Wiederherstellung. Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der 2013
geleisteten Hilfe nach Interventionsbereichen:[18] Vorbereitung auf den Katastrophenfall und Resilienz Die langfristigen Auswirkungen größerer Krisen
auf die Lebensbedingungen und Existenzgrundlagen – wie im Falle des
Erdbebens in Haiti (2010) und den wiederkehrenden Dürrekatastrophen am Horn von
Afrika und in der Sahelzone – zeigen, wie wichtig es ist, die Vorbereitung
zu verbessern und die Resilienz gefährdeter Gemeinschaften zu stärken. Diese
Katastrophen führen uns vor Augen, dass es entscheidend ist, bereits in der
frühen Anfangsphase humanitärer Maßnahmen auch längerfristige Wiederaufbau- und
Entwicklungserfordernisse angemessen zu berücksichtigen. Um die drastischen
Auswirkungen wiederkehrender Katastrophen zu mildern und die Aussicht auf eine
nachhaltige Entwicklung zu verbessern, müssen humanitäre Helfer und
Entwicklungsakteure Hand in Hand arbeiten. Die Kommission verstärkte über ECHO
und EuropeAid ihre Anstrengungen im Hinblick auf den Aufbau der Resilienz in
krisenanfälligen Ländern. Die Mitteilung der Kommission zur Resilienz und ihr
Aktionsplan bieten den politischen und operativen Rahmen für eine Verstärkung
der EU-Anstrengungen im Hinblick auf den Aufbau der Resilienz auf
unterschiedlichen Ebenen und innerhalb eines erweiterten geografischen Rahmens. 2013 setzte die Kommission ihre Anstrengungen
zur Förderung von Resilienz-Initiativen, wie den wichtigen Initiativen AGIR und
SHARE[19], fort, die darauf abzielen, die Länder West- und Ostafrikas auf
wiederkehrende Naturkatastrophen vorzubereiten. http://ec.europa.eu/echo/en/what/humanitarian-aid/resilience Außerdem arbeitete die Kommission mit den
Mitgliedstaaten zusammen, um eine EU-Position zur Gestaltung einer umfassenden
Revision des Aktionsrahmens von Hyogon auszuarbeiten, die 2015 bei einer
internationalen Konferenz angenommen werden soll. Es sollte dabei auch auf den
in Europa erzielten Erfahrungen und Ergebnissen aufgebaut werden, um so weitere
Synergien zwischen der Katastrophenvorsorge und der Anpassung an den
Klimawandel zu entwickeln. Als Teil des internationalen humanitären
Systems spielte die EU eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung anderer Länder
und Regionen mit Blick auf einen Ausbau ihrer Beteiligung an der humanitären
Vorsorge und Reaktion. Dazu zählte auch die Zusammenarbeit mit
Schwellenländern, um deren wachsende Ressourcen wirksamer für humanitäre Hilfe
und Katastrophenabwehr zu mobilisieren. EU-Initiative „Kinder des Friedens“ Mit der EU-Initiative „Kinder des Friedens“
setzte die EU ihre Anstrengungen fort, Jungen und Mädchen auf der ganzen Welt
zu unterstützen, denen es nicht gegönnt ist, in Frieden aufzuwachsen. Diese
Initiative wurde 2012 ins Leben gerufen, nachdem der EU der Friedensnobelpreis
verliehen worden war. Mit der Initiative soll mehr als 28 000 von
Konflikten betroffenen Kindern in Pakistan, Äthiopien, der Demokratischen
Republik Kongo, Kolumbien und syrischen Flüchtlingen im Irak Zugang zu Grundbildung
verschafft werden. Die Projekte ermöglichen Kindern den Zugang zu einer
sicheren Lernumgebung sowie eine psychologische Betreuung zur Überwindung ihrer
traumatischen Kriegserlebnisse. Im November 2013 bestätigte die EU ihre
Entscheidung, die Initiative fortzuführen und zu erweitern und kündigte
zusätzliche Mittel für neue Projekte im Jahr 2014 an, mit denen
80 000 Jungen und Mädchen unterstützt werden sollen. http://ec.europa.eu/echo/en/what/humanitarian-aid/children-of-peace Verbindung mit anderen EU-Instrumenten Die ECHO-Maßnahmen bezwecken, Maßnahmen, die
im Rahmen anderer EU-Instrumente finanziert werden, zu fördern und zu ergänzen.
Ausgehend von früheren DIPECHO-Programmen wurden in Haiti im Rahmen des
Stabilitätsinstruments 3000 „Brigadiers“ zur Stärkung der Reaktionsfähigkeit
des öffentlichen Katastrophenschutzes finanziert. Ein weiteres Beispiel ist der
Beitrag der von der EU finanzierten Notfallmaßnahmen zur langfristigen
Entwicklung: Wirbelsturmsichere Schutzunterkünfte haben eine Lebensdauer von
mehr als einem Jahrzehnt und bieten den Überlebenden über die erste
Notfallphase hinaus eine Bleibe. Die von der EU finanzierten Einkommen
schaffenden Aktivitäten tragen zusammen mit Mietzuschüssen in vielen Fällen zur
Wiederherstellung von Mechanismen bei, die eine Krisenbewältigung ermöglichen,
sowie zur Unterstützung nachhaltiger wirtschaftlicher Aktivitäten. Das ERCC
unterstützte die EU-Mitgliedstaaten und ihre Partner während Katastrophen und
Krisen innerhalb der Union und über deren Grenzen hinweg durch den
Copernicus-Notfalldienst, der von der Europäischen Kommission geleitet wird.
Das ERCC wurde ferner vom internen wissenschaftlichen Dienst der Kommission,
der Gemeinsamen Forschungsstelle, analytisch und technisch unterstützt. Die
direkte humanitäre Reaktion der EU und die Kontrollmaßnahmen im Zusammenhang
mit Cholera-Epidemien wurden in Verbindung mit wichtigen Infrastrukturprojekten
und Projekten zum Aufbau von Institutionen durchgeführt, die im Rahmen der
EU-Entwicklungsinstrumente finanziert wurden. Katastrophenschutzmaßnahmen Die Kommission setzt sich aktiv dafür ein, die
Zusammenarbeit zwischen den 32 Staaten, die am EU-Katastrophenschutzverfahren
beteiligt sind, zu stärken und zu erleichtern, um so die Verhütung, von und die
Vorbereitung auf sowie den Schutz vor natürlichen, technischen und durch
Menschen verursachten Katastrophen innerhalb und außerhalb Europas zu
verbessern. Das EU-Katastrophenschutzverfahren(EUCPM) wurde
2013 insgesamt 36-mal aktiviert, einschließlich Anträgen auf
Unterstützung, Voralarmen und Beobachtung. Die meisten dieser Fälle betreffen
Naturkatastrophen (extreme Witterungsbedingungen, Stürme, Waldbrände,
Überschwemmungen, tropische Stürme, Erdbeben und Tsunamis) und zehn Fälle
standen in Zusammenhang mit durch vom Menschen verursachte Katastrophen
(Errichtung von Flüchtlingsunterkünften aufgrund von Unruhen, Chemie-Unfällen
und Verkehrsunfällen). Es gab vier Anträge auf Unterstützung durch
Teilnehmerstaaten und zwölf Anträge von Ländern außerhalb des EUCPM. Das neue Notfallabwehrzentrum (ERCC),
das innerhalb von ECHO im Mai 2013 als Nachfolgeeinrichtung des Monitoring and
Information Centre (MIC) eröffnet wurde, ist die operative Drehscheibe des
EUCPM. Das Zentrum ist in der Lage, mehrere gleichzeitig auftretende
Notsituationen in verschiedenen Zeitzonen zu bearbeiten, Daten über
Katastrophen in Echtzeit zusammenzutragen und zu analysieren, Einsatzpläne für
die Entsendung von Experten, Teams und Ausrüstung zu erstellen, sich gemeinsam
mit den Mitgliedstaaten einen Überblick über die vorhandenen Ressourcen zu
verschaffen und die Katastrophenabwehrmaßnahmen der EU zu koordinieren, indem
die Hilfsangebote auf die Bedürfnisse des von einer Katastrophe betroffenen
Landes abgestimmt werden. Dieses Zentrum dient außerdem als
Informationszentrale und als Eingangsstelle für Anträge auf Unterstützung von
EU-Mitgliedstaaten. Das ERCC spielt ferner eine wichtige Rolle,
wenn es darum geht, die Kommission, andere Institutionen und die
Mitgliedstaaten für Situationen zu sensibilisieren, die
Katastrophenabwehrmaßnahmen erforderlich machen. Im Bereich der Naturkatastrophen wurde
der Mechanismus aufgrund von tropischen Stürmen auf den Philippinen, in Myanmar,
Madagaskar, Überschwemmungen in Mitteleuropa und Nigeria, Waldbränden in
Portugal, Bosnien und Herzegowina und extremen Witterungsbedingungen in
Nordeuropa aktiviert. Teilnehmerstaaten des EUCPM boten den
Regierungen Jordaniens, des Libanon und Bulgariens Unterstützung zur
Bewältigung der Flüchtlingsströme aus Syrien an. In all diesen Fällen wurde
sichergestellt, dass sich humanitäre Hilfe und Katastrophenhilfe gegenseitig
ergänzen. Im Rahmen der Katastrophenschutzpolitik und in
Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten unterstützte die Kommission auch
Maßnahmen zur Vorbereitung auf den Katastrophenfall und zur
Katastrophenprävention innerhalb der EU. Dazu zählten unter anderem die
Schulung von Katastrophenschutzpersonal und umfangreiche Übungen, der Austausch
von Experten und Kooperationsprojekte zur Prävention und Vorbereitung. Zur Unterstützung von Einsätzen vor Ort
stellte die Kommission 2013 für EU-Mitgliedstaaten und andere beteiligte Nutzer
Karten zur Orientierung und Darstellung des Schadensausmaßes sowie zur
Beurteilung zur Verfügung, die durch den Dienst Copernicus (GMES Initial
Operations – Emergency Management Service (Erste Operative Tätigkeiten von
GMES – Katastrophen- und Krisenmanagement)) erstellt wurden, für den das
ERCC die zentrale Anlaufstelle für die Anforderung von Aufnahmen ist. 2013
wurde der Dienst 42-mal in Anspruch genommen (18-mal bei Überschwemmungen und
11-mal im Zusammenhang mit Flüchtlings- und Binnenvertriebenenkrisen) und
stellte satellitenbasierte Karten für verschiedene Arten von Katastrophen und
Krisen zur Verfügung. Finanzielle und personelle Ressourcen Im zweiten Jahr in Folge wurden für den
Bereich der humanitären Hilfe mehr als 1,3 Milliarden EUR im
EU-Haushalt zur Verfügung gestellt. Dies wurde durch wesentliche Erhöhungen
der Verpflichtungsermächtigungen und einen entsprechenden Anstieg der Anzahl
von Maßnahmen und der erreichten Opfer möglich. Doch selbst mit diesen höheren
Verpflichtungsermächtigungen konnte der finanzielle Bedarf aus bereits
bestehenden und neuen rechtlichen Verpflichtungen (Verträge) nicht abgedeckt
werden. Aus diesem Grund führte die Kommission 2013
eine Reihe von Ad-hoc-Maßnahmen durch, hauptsächlich durch Umordnen von
Zahlungsplänen, um den bestehenden finanziellen Zwängen Rechnung zu tragen. Der
Generaldirektor von ECHO stellt (als bevollmächtigter
Anweisungsbefugten) – unter uneingeschränkter Beachtung des Grundsatzes
der wirtschaftlichen Haushaltsführung – Anträge auf Mittelaufstockungen
und ergriff Ad-hoc-Maßnahmen zur Bewältigung unzureichender
Zahlungsermächtigungen, wozu auch die Reduzierung von Vorauszahlungen
(Vorfinanzierungen) und die Verschiebung der Abschlusszahlungen zählten.
Dadurch wurde die Kontinuität der Maßnahmen sichergestellt und die Kommission
in die Lage versetzt, ihre operativen Zielsetzungen zu erreichen, obgleich die
finanzielle Wirkung dieser Maßnahmen zu Liquiditätsproblemen führte,
insbesondere bei einigen der kleinen Nichtregierungsorganisationen. Rund 98 % der EU-Haushaltsmittel für
humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz wurden 2013 für operative Aktivitäten
verwendet, während rund 2 % für Verwaltungs- und politische Aufgaben
ausgegeben wurden. 53 % der Humanressourcen sind operativ tätig, während
der restliche Anteil teilweise in der Verwaltung und teilweise im Rahmen der
politischen Unterstützung tätig ist. Ein Rekordniveau der Hilfe wurde dank der
erhöhten Produktivität insgesamt möglich, was auf eine Verbesserung der
Verfahren und eine Vereinfachung und Rationalisierung der Prozesse
zurückgeführt werden kann. Eine derartige Optimierung war das Ergebnis der 2011
eingeleiteten „Überprüfung der Verfahren“. Diese Überprüfung war in den letzten
Jahren eine wesentliche Managementpriorität, deren Ziel darin bestand, die
Arbeitsabläufe und Unterstützungssysteme zu optimieren, um so für mehr
Effizienz und eine Steigerung der Qualität und Wirksamkeit bei ECHO zu sorgen.
Das Ziel besteht letztendlich darin, die Fähigkeit gefährdeter Gemeinschaften
zur Bewältigung von Katastrophen zu verbessern und so die verheerenden Folgen
für die betroffenen Bevölkerungsgruppen und ihre Existenzgrundlagen
abzumildern. Die EU-Mittel wurden für folgende Regionen
eingesetzt (gerundete Beträge, in Mio. EUR der
Verpflichtungsermächtigungen):[20] Wie bereits in den Vorjahren wurde auch 2013
der größte Anteil der EU-Mittel für Afrika bereitgestellt (40 %).
Erhebliche Hilfen flossen darüber hinaus in den Nahen Osten (Syrien und
Nachbarländer) und wurden im Zusammenhang mit Naturkatastrophen in Zentral- und
Südostasien aufgewendet. Die Kommission selbst führt keine
Hilfsprogramme durch.[21]
Als Geber von humanitärer Hilfe erfüllt die EU ihren Auftrag durch die
Finanzierung humanitärer Maßnahmen, die von Partnerorganisationen durchgeführt
werden, mit denen die EU einen Partnerschaftsrahmenvertrag abgeschlossen hat.
Zu den Partnern der EU zählen eine Vielzahl unterschiedlicher
Fachorganisationen: europäische NRO und internationale Organisationen wie das
Rote Kreuz und die verschiedenen Sonderorganisationen der Vereinten Nationen
(mit denen die Kommission ein Rahmenabkommen über die Zusammenarbeit im Finanz-
und Verwaltungsbereich unterzeichnet hat). Die Fachorganisationen der
Mitgliedstaaten werden ebenfalls als humanitäre Partner der EU betrachtet. Dank dieses breiten Spektrums an
Umsetzungspartnern ist die EU in der Lage, auf die wachsende Zahl von
Bedürfnissen in verschiedenen Teilen der Welt, häufig in immer komplexeren
Situationen, zu reagieren. Die von der Kommission verwalteten Zuschüsse und
Beiträge werden im Rahmen eines Auswahlverfahrens für die geeignetsten
Projektvorschläge vergeben. 2013 verteilten sich die unterzeichneten Verträge
für die humanitäre Hilfe wie folgt: · 48 % der Maßnahmen von Nichtregierungsorganisationen durchgeführt
(115 Partner) · 42 % von UN-Sonderorganisationen (16 Partner) · 9 % von internationalen Organisationen (3 Partner) · 1 % als direkter Vertrag im Rahmen von ECHO-Flight
(2 Partner). Im Jahr 2013 waren 321 Bedienstete der
Kommission in der ECHO-Zentrale in Brüssel tätig. Um auf Katastrophen in
Nicht-EU-Ländern reagieren zu können, unterhält die Kommission außerdem ein
einzigartiges Netz weltweit tätiger ECHO-Experten. Zum 31. Dezember 2013
waren mit 149 Experten vor Ort und 315 lokalen Bediensteten insgesamt
464 Mitarbeiter in den ECHO-Außenstellen der Kommission eingesetzt. Deren
Hauptaufgabe bestand darin, Bedarfsbewertungen unmittelbar nach einer
Katastrophe durchzuführen und die Durchführung der von der EU finanzierten
humanitären Projekte zu überwachen. Im Bereich Sicherheit hat die Kommission die
weitere Stärkung ihres eigenen Sicherheits- und Finanzmanagementsystems
vorangetrieben. Dies wurde sowohl auf der Ebene der Zentrale als auch vor Ort
in den Einsatzgebieten durch eine bessere Koordinierung und Zusammenarbeit mit
humanitären Partnern, durch die Überwachung und den Besuch von Projekten, die
Durchführung von Ex-ante-Kontrollen, Audits und Evaluierungen erreicht. Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz Auf politischer Ebene wurden 2013 mehrere
Initiativen von strategischer Bedeutung vorangetrieben. Zu den politischen
Prioritäten im Bereich der humanitären Hilfe zählten die Wirksamkeit, die
Ergebnisorientierung und Wirkung der Hilfe. Dies sind auch die Prioritäten
sowohl bei der Überarbeitung der Partnerschaftsrahmenverträge von ECHO als auch
bei der Einrichtung neuer Übertragungsvereinbarungen für das indirekte
Management (Indirect Management Delegation Agreements). Zu den wesentlichen Aktivitäten zählten die
Entwicklung klarer Orientierungshilfen zu thematischen und horizontalen
Fragen, wie Resilienz, Katastrophenvorsorge, WASH (Wasser- und
Sanitärversorgung sowie Hygiene), Gender-Fragen, Ernährung und sonstiges und
die gezielte Information, Ausbildungsmethoden und die Überwachung der
Projektumsetzung. Diese Aktivitäten tragen dazu bei, sicherzustellen, dass den Bedürfnissen
der am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen wirksam und effektiv Rechnung
getragen wird. Ferner wurden konkrete Anstrengungen unternommen, um die
Umsetzung der Mitteilung der Kommission zum Thema Resilienz und die Verbindung
zwischen humanitärer und Entwicklungshilfe zu fördern und diesbezüglich
Orientierungshilfen zu geben. 2013 wurden überarbeitete
Rechtsvorschriften für den Katastrophenschutz angenommen. Dadurch wird die
Planung der europäischen Katastrophenabwehrmaßnahmen verbessert und künftig ein
effektiveres, wirksameres und kohärenteres Katastrophenmanagement
gewährleistet. Unter anderem sollen die neuen Rechtsvorschriften die Schaffung
eines freiwilligen Pools der Kapazitäten der Mitgliedstaaten (Rettungsteams,
Geräte) ermöglichen, die zum sofortigen Einsatz als Teil einer gemeinsamen
europäischen Maßnahme bereitstehen. Im Mittelpunkt der überarbeiteten
Rechtsvorschriften stand auch die Prävention und Krisenvorbereitung. Ende 2013 wurde eine politische Einigung
bezüglich der Verordnung zur Einrichtung eines EU-Freiwilligenkorps
erzielt. Ziel dieser EU-Initiative ist die Stärkung der Kapazitäten der EU bei
der Erbringung bedürfnisorientierter humanitärer Hilfe zur Bewahrung von
Menschenleben, Vermeidung von Leid und Stärkung der Resilienz gefährdeter oder
von Katastrophen heimgesuchter Gemeinschaften, insbesondere durch die
Vorbereitung auf den Katastrophenfall, zur Reduzierung der Katastrophengefahr
und durch die Förderung der Verbindung zwischen Hilfe, Wiederaufbau und
Entwicklung. Im Dezember 2013 nahmen der Hohe
Vertreter und die Kommission die gemeinsame Mitteilung „The EU's Comprehensive
Approach to External Conflict and Crisis“ an, in der konkrete Schritte
dargelegt werden, die die EU kollektiv in den Bereichen der Frühwarnung und des
frühzeitigen Handelns, der Krisenverhütung, der Krisenreaktion und der
Verwaltung des Wiederaufbaus, der Stabilisierung und der Friedenskonsolidierung
ergreifen sollte. In diesem Kontext arbeiten die Dienste der Kommission,
einschließlich ECHO, eng mit dem Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD)
zusammen, wobei die spezifische Natur der humanitären Hilfe (die auf den
humanitären Grundsätzen und den Bedürfnissen der betroffenen Bevölkerung
basiert) voll und ganz anerkannt wird. Die Stärkung der Kohärenz und Koordinierung
zwischen der EU und ihren Mitgliedstaaten bei der Katastrophenabwehr oder bei
Langzeitkrisen ist ein wichtiger Schritt, um den Beitrag der EU zur humanitären
Hilfe insgesamt effizienter zu gestalten. Seit 2009 erfolgt die Koordinierung
mit den Mitgliedstaaten vorwiegend in der Arbeitsgruppe des Rates
„Humanitäre Hilfe und Nahrungsmittelhilfe“ (Council Working Party on
Humanitarian Aid and Food Aid, COHAFA). Strategisch trägt die COHAFA wesentlich
dazu bei, die humanitären Hilfsmaßnahmen der Kommission und der Mitgliedstaaten
kohärenter zu gestalten und besser darauf zu achten, wo sich die Maßnahmen
ergänzen können. Wie bereits in den Vorjahren fand auch 2013 ein jährlicher
Austausch über Maßnahmen, Strategien, Informationen und Analysen der Kommission
statt. Darüber hinaus bemühte sich die Kommission 2013 verstärkt darum, die
Arbeit der Ausschüsse des Europäischen Parlaments zu begleiten und einen
Beitrag dazu zu leisten. Das Europäische Parlament wurde über politische
Initiativen und Prioritäten ebenso unterrichtet wie über die Maßnahmen, die die
Kommission als Reaktion auf spezifische Krisen eingeleitet hat. Die Kommission leitete im Dezember 2012 eine
öffentliche Konsultation ein, um zu erfahren, wie die Akteure die
Herausforderungen und Ziele der humanitären Hilfe der EU bewerten und welche
Möglichkeiten sie sehen, die Wirksamkeit und Auswirkungen dieser Hilfe weiter
zu verbessern. Dabei wurde der sich wandelnde globale Kontext zu Beginn des
21. Jahrhunderts berücksichtigt. Im März 2013 wurde die
Konsultation der Interessengruppen „Fit for Purpose“ mit 55
Antworten abgeschlossen, bei der mehr als einhundert Interessengruppen
vertreten waren. Als Folgemaßnahme wurde im Juni 2013 eine Konferenz der
Interessengruppen organisiert, bei der fast einhundert Teilnehmer teilnahmen.
Die Ergebnisse der Konsultation sollen in die verschiedenen Politikbereiche wie
Resilienz, Innovation und Katastrophenschutz eingebaut werden. In diesem durch immer größere
Herausforderungen charakterisierten humanitären Umfeld ist die internationale
Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung. Während des gesamten Jahres
erhob die EU ihre Stimme in multilateralen Foren. Durch die Ergreifung einer
führenden Rolle in der Transformativen Agenda verfolgte die EU das Ziel, die kollektive
humanitäre Reaktion durch eine verbesserte globale Koordinierung, Führung und
Rechenschaftspflicht zu fördern. Unter dem Motto „Acting together for those in
need“ (Zusammen für die Notleidenden) übernahm die Kommission im Juli 2013
den Vorsitz der Donor Support Group des OCHA (ODSG) (das Mandat endet im Juli
2014). Die ODSG ist ein wichtiger Mechanismus zur Konsultation der humanitären
Gebergruppen zu den Aktivitäten des Büros der Vereinten Nationen zur
Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA). Die Ausweitung der Politik für humanitäre
Hilfe im Ernährungsbereich wurde 2013 ebenfalls weiter vorangetrieben. Der
Einsatz der EU im Rahmen des Ernährungshilfe-Übereinkommens ist ein Beweis für
deren Engagement zugunsten einer effektiven humanitären Hilfe im
Ernährungsbereich. Die EU war bereits bei den Verhandlungen zu diesem
Übereinkommen eine treibende Kraft und strebt nun an, eine führende Rolle bei
dessen Umsetzung zu spielen. Die politische Ausrichtung des Übereinkommens hat
sich von der Nahrungsmittelhilfe zur Ernährungshilfe gewandelt, wobei
gegebenenfalls auch Unterstützung im Rahmen von Barmitteln angeboten werden
wird und das Übereinkommen als Plattform verwendet wird, um das politische
Programm voranzubringen und innovative Ideen und Ansätze in internationalen
Foren zu fördern. Außerdem setzte sich die Kommission weiterhin
für den Ausbau und die Stärkung der kollektiven globalen Kapazitäten zur
Vorbereitung und Reaktion auf humanitäre Krisen ein. Es wurden 2013
insgesamt 21 Mio. EUR für Programme zum Ausbau der Kapazität für
humanitäre Maßnahmen zur Verfügung gestellt, wodurch 18 neue Projekte in diesem
Bereich für bis zu zwei Jahre unterstützt wurden. Diese Programme wurden in
Sonderorganisationen der Vereinten Nationen, in NRO und in der Internationalen
Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften durchgeführt.
Schwerpunkte der Programme sind: · Verbesserte globale humanitäre Architektur: im
Vordergrund stand die Stärkung des Systems der humanitären Reaktion,
beispielsweise durch Förderung der Synergien zwischen den Partnern und die
Zusammenlegung von Ressourcen und Instrumenten (wie Krisenreaktionsteams), um
die den Agenturen übertragenen Führungsfunktionen in den verschiedenen Clustern
zu stärken. · Ernährungshilfe und Ernährung: Unterstützung
von Initiativen zur Verbesserung der Umsetzung des Programms für humanitäre
Nahrungsmittelhilfe der Europäischen Union und ihrer Koordinierung. Schlussfolgerung Das ganze Jahr 2013 über hat die EU wirksame
Maßnahmen unternommen, um den ständig steigenden weltweiten Bedarf an Notfall-
und Soforthilfe Rechnung zu tragen, und unterstützte so mehr als 120 Millionen
Menschen. Durch das Beibehalten des hohen Niveaus der Hilfe von 2012 (mehr als
1,3 Mrd. EUR[22])
reagierte die EU auf alle schweren Notfälle (Syrien, Zentralafrikanische
Republik, Philippinen, Sahelzone usw.) und bekräftigte die Rolle der EU als
weltweit größter Geber für humanitäre Hilfe. Die Anzahl der Katastrophen steigt weltweit
weiter an, ein Trend der sich aufgrund des Klimawandels vermutlich fortsetzen
wird. Daher sind immer effizientere humanitäre Maßnahmen erforderlich.
Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds wurden weitere
Anstrengungen ergriffen, um dafür zu sorgen, dass jeder Euro zählt. Dabei kommt
es nicht nur darauf an, die richtige Hilfe zur richtigen Zeit für diejenigen
bereitzustellen, bei denen die Not am größten ist, sondern auch darauf, wie mit
geringeren Mitteln eine größere Wirkung erreicht werden kann. Besonderes
Gewicht wurde 2013 darauf gelegt, schneller und wirksamer zu helfen und
Überschneidungen bei Verfahren und Maßnahmen zu beseitigen. Es wurden wesentliche Fortschritte im Hinblick
auf den Katastrophenschutz erzielt, wozu auch die Eröffnung des
Notfallabwehrzentrums (Emergency Response Coordination Centre, ERCC) und die
Annahme neuer EU-Rechtsvorschriften im Bereich des Katastrophenschutzes
zählten, wodurch die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten bei
Katastropheneinsätzen wesentlich verbessert wird. Die Katastrophe auf den
Philippinen demonstrierte die erfolgreiche Kombination zwischen humanitärer
Hilfe und Katastrophenschutzmaßnahmen und die enge Zusammenarbeit zwischen der
Kommission und den Mitgliedstaaten auf anschauliche Weise. In der Zeit
unmittelbar nach der Katastrophe reagierten alle Mitgliedstaaten positiv auf
die Anträge auf Unterstützung, die vom ERCC koordiniert und durch die rasche
humanitäre und sonstige Unterstützung der EU ergänzt wurden. Allgemeine Informationen über ECHO können
unter folgender Adresse abgerufen werden: http://ec.europa.eu/echo/index_en.htm Finanzinformationen zur Tätigkeit der
Kommission im Bereich humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz im Jahr 2013
können unter folgender Adresse abgerufen werden: http://ec.europa.eu/echo/funding/key_figures/echo_en.htm Informationen über die operative Tätigkeit in
vorangehenden Jahren können unter folgender Adresse abgerufen werden: http://ec.europa.eu/echo/about/annual_reports_en.htm [1] Nach den aktuellsten (2013)
verfügbaren Daten (Global Humanitarian Assistance:
http://www.globalhumanitarianassistance.org). [2] 1326 Mio. EUR für humanitäre Hilfe und 27 Mio. EUR für den Katastrophenschutz
(20 Mio. EUR innerhalb der EU, 7 Mio. EUR außerhalb der
EU). [3] Davon erhielten 106 Millionen
Menschen Unterstützung in Form von humanitärer Hilfe und Ernährungshilfe und
18 Millionen Menschen über Programme zur Vorbereitung auf den
Katastrophenfall. [4] Die
Verordnung (EU) Nr. 375/2014 zur Einrichtung des Europäischen
Freiwilligenkorps für humanitäre Hilfe wurde am 3. April 2014
verabschiedet. Rund 18 000 Personen werden zwischen 2014 und 2020 an der
Initiative beteiligt sein, bei der EU-Bürger als Freiwillige bei der Ausbildung
von Menschen aus von Katastrophen heimgesuchten Drittstaaten zum Einsatz kommen
und online Hilfsdienstmöglichkeiten angeboten werden. Weitere Information dazu
finden sich unter http://ec.europa.eu/echo/en/what/humanitarian-aid/eu-aid-volunteers
[5] Das
EU-Katastrophenschutzverfahren (EUCPM) wurde 2013 von 32 Staaten
eingerichtet (28 EU-Staaten sowie die ehemalige jugoslawische Republik
Mazedonien, Island, Liechtenstein und Norwegen), die im Bereich des
Katastrophenschutzes zusammenarbeiten. Es wurde zur Unterstützung der
Anstrengungen dieser Staaten in Bezug auf die Präventions-, Vorsorge- und Abwehrsysteme
für Naturkatastrophen und durch Menschen verursachte Katastrophen innerhalb
oder außerhalb der EU eingerichtet. Die Unterstützung kann durch
Sachleistungen, Ausrüstung und Teams erfolgen oder die Entsendung von Experten
einschließen, die Bewertungen durchführen. Sie wird aus staatlichen Mitteln
finanziert und erfolgt, wenn Unterstützungsbedarf in Drittländern besteht,
meist parallel zur humanitären Hilfe. Die Operationszentrale des EUCPM ist das
Notfallabwehrzentrum ERCC, das täglich rund um die Uhr zur Verfügung steht.
Alle Länder innerhalb oder außerhalb der EU, die von einer Katastrophe
betroffen sind oder angesichts der Größenordnung der Katastrophe Hilfe
benötigen, können über das ERCC Unterstützung beantragen. [6] www.cred.be. [7] www.unisdr.org. [8] Dieselben Quellen berichteten 2012 von
310 Naturkatastrophen unterschiedlicher Größenordnung. [9] Verordnung (EG) Nr. 1257/96 des
Rates vom 20. Juni 1996 über die humanitäre Hilfe. [10] Der Konsens ist eine gemeinsame Erklärung
der Europäischen Kommission, des Rates und des Europäischen Parlaments, in der
eine gemeinsame Vision zur Verbesserung der Kohärenz, der Wirksamkeit und der
Qualität der humanitären Reaktion dargelegt wird. [11] Artikel 214 Absatz 6 AEUV. [12] AGIR – Global Alliance for Resilience
Initiative. [13] DISPECHO
(Disaster Preparedness ECHO) ist ein spezifisches Programm zur Vorbereitung auf
den Katastrophenfall. Die Zielgruppe des Programms sind besonders gefährdete
Bevölkerungsgruppen in einigen Regionen der Welt, die für Naturkatastrophen
besonders anfällig sind. [14] Die Kommission erbrachte
sektorübergreifende humanitäre Hilfe für Flüchtlinge und Aufnahmegemeinden in
benachbarten Staaten sowie für die betroffenen Bevölkerungsgruppen in Syrien
mit Unterkünften/Hilfsgütern, wobei die Ernährungshilfe, Wasser- und
Saniärversorgung sowie Hygiene, Gesundheit und der Schutz der Menschen im
Vordergrund standen. [15] ENPI – Europäisches
Nachbarschafts- und Partnerschaftsinstrument, DCI –
Finanzierungsinstrument für die Entwicklungszusammenarbeit, IFS –
Instrument für Stabilität, IPA – Instrument für Heranführungshilfe. [16] Verordnung (EU)
Nr. 230/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom
11. März 2014 zur Schaffung eines Instrumentes, das zu Stabilität und
Frieden beiträgt. [17] Verknüpfung von Soforthilfe,
Wiederaufbauhilfe und Entwicklung. [18] Bei dieser vereinfachten
Aufschlüsselung werden Projekte jeweils einem Bereich zugeordnet. In der Praxis
beziehen sich die meisten Projekte auf mehrere Bereiche. Der für die
Vorbereitung auf den Katastrophenfall angegebene Wert (5,49 %) bezieht
sich beispielsweise auf die von der EU finanzierten Projekte, die hauptsächlich
die Vorbereitung auf den Katastrophenfall betreffen. Wenn man jedoch alle
Verträge berücksichtigt, bei denen ein erheblicher Teil der Maßnahmen der
Vorbereitung auf den Katastrophenfall dient, deren Hauptinterventionsbereich
jedoch nicht die Vorbereitung auf den Katastrophenfall ist, liegt dieser Wert bei
insgesamt 15 %. [19] SHARE – Supporting Horn of African
Resilience (Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen Katastrophen am Horn von
Afrika). [20] Für den Katastrophenschutz sind die Zahlen
in der Tabelle nicht nach Land/Region aufgeschlüsselt. [21] Eine Maßnahme wird direkt durchgeführt,
nämlich das Programm „ECHO Flight“ in der Demokratischen Republik Kongo
und in Kenia, um logistische Unterstützung in einer Region zu leisten, in der
der Zugang besonders schwierig ist. [22] Nur Mittel der Kommission ohne Berücksichtigung
der Beiträge der EU-Mitgliedstaaten.