22.6.2013   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

C 177/18


Veröffentlichung eines Änderungsantrags gemäß Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

2013/C 177/09

Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 51 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (1) Einspruch gegen den Änderungsantrag zu erheben.

ÄNDERUNGSANTRAG

VERORDNUNG (EG) Nr. 510/2006 DES RATES

zum Schutz von geografischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel  (2)

ÄNDERUNGSANTRAG GEMÄSS ARTIKEL 9

„PERAS DE RINCÓN DE SOTO“

EG-Nr.: ES-PDO-0105-0251-05.10.2010

g.g.A. ( ) g.U. ( X )

1.   Rubrik der Produktspezifikation, auf die sich die Änderung bezieht

Name des Erzeugnisses

Beschreibung des Erzeugnisses

Geografisches Gebiet

Ursprungsnachweis

Erzeugungsverfahren

Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

Etikettierung

Einzelstaatliche Vorschriften

Sonstiges (Kontrollstelle, gesetzliche Anforderungen)

2.   Art der Änderung(en)

Änderung des Einzigen Dokuments oder der Zusammenfassung

Änderung der Spezifikation einer eingetragenen g.U. oder g.g.A., für die weder ein Einziges Dokument noch eine Zusammenfassung veröffentlicht wurde

Änderung der Spezifikation, die keine Änderung des veröffentlichten Einzigen Dokuments erfordert (Artikel 9 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006)

Vorübergehende Änderung der Spezifikation aufgrund der Einführung verbindlicher gesundheitspolizeilicher oder pflanzenschutzrechtlicher Maßnahmen durch die Behörden (Artikel 9 Absatz 4 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006)

3.   Änderung(en)

3.1   Beschreibung

Geändert wird Abschnitt B.3: „Unterscheidungsmerkmale“. Dieser Abschnitt wird inhaltlich in folgende Unterabschnitte untergliedert: B.3.1: „Physikalisch-chemische Eigenschaften“, B.3.2: „Organoleptische Eigenschaften“ und B.3.3: „Physische Eigenschaften“.

Außerdem wird in Unterabschnitt B.3.1: „Physikalisch-chemische Eigenschaften“ (die beim Versand des Erzeugnisses statt bei der Ernte gemessen werden) der Höchstwert des Gehalts an löslichen Feststoffen gestrichen, da ein solcher Höchstwert nicht sinnvoll ist, weil der Zuckergehalt ein kennzeichnendes und unterscheidendes Merkmal unseres Erzeugnisses ist. Auch der Mindestwert der Druckfestigkeit wird gestrichen, da sich diese im Laufe der Reifung der Frucht ändert, die Ethylen abgibt, daher nach der Ernte nachreift und süßer wird, wobei die Konsistenz des Fruchtfleisches weicher wird. Diese Änderung trägt den Erfordernissen des Marktes und dem Geschmack der Verbraucher Rechnung. Ferner darf die spezifizierte Mindestgröße um 5 mm verkleinert werden, wenn der Zielmarkt dies verlangt. In Unterabschnitt B.3.3: „Physische Eigenschaften“ wird der Verweis auf die Verordnung (EG) Nr. 1619/2001 gestrichen, weil diese auf jeden Fall beachtet werden muss.

3.2   Geografisches Gebiet

Das geografische Gebiet wird erweitert, weil es ursprünglich falsch abgegrenzt war. Es wird auf folgende Orte im Ebrotal ausgedehnt: Albelda, Alberite, Alcanadre, Agoncillo, Arrubal, Ausejo, Azofra, Cenicero, Entrena, Fuenmayor, Hormilla, Hormilleja, Huércanos, Lardero, Logroño, Murillo, Nalda, Nájera, Navarrete, Pradejón, San Asensio, Torremontalbo, Uruñuela und Villamediana de Iregua.

Dieses vollständig im Ebrotal und weit von der Gebirgsregion entfernt liegende Gebiet weist die gleichen menschlichen und natürlichen Faktoren auf wie das ursprüngliche geografische Gebiet und bildet mit diesem ein unteilbares Ganzes.

3.3   Ursprungsnachweis

Der neue Wortlaut ist knapper und bündiger und berücksichtigt die neue Nomenklatur des Instituto de Calidad Agroalimentaria in La Rioja sowie die neue Struktur des Registers der Betriebsinhaber. Außerdem wird die Angabe „Asociación para la Promoción de la Pera de Rincón de Soto“ jeweils durch „Consejo Regulador“ (Kontrollstelle) ersetzt.

3.4   Erzeugungsverfahren

Der neue Wortlaut ist knapper und bündiger. Inhaltlich wurde er an neue technische Erkenntnisse, die die Qualität des Erzeugnisses nicht schmälern, sowie an die neuen privatrechtlichen Qualitätsprotokolle angepasst, wobei Verweise auf Vorgänge, die nur von Hand vorgenommen werden durften, und Hinweise, dass nur die Verwendung von Holzkisten erlaubt ist, gestrichen wurden.

3.5   Sonstiges

In Abschnitt G: „Kontrollstelle“ wurde die neue Bezeichnung der Kontrollstelle angepasst, und in Abschnitt I: „Gesetzliche Anforderungen“ wurde das geltende Recht aktualisiert.

EINZIGES DOKUMENT

VERORDNUNG (EG) Nr. 510/2006 DES RATES

zum Schutz von geografischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel  (3)

„PERAS DE RINCÓN DE SOTO“

EG-Nr.: ES-PDO-0105-0251-05.10.2010

g.g.A. ( ) g.U. ( X )

1.   Bezeichnung

„Peras de Rincón de Soto“

2.   Mitgliedstaat oder Drittland

Spanien

3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder des Lebensmittels

3.1   Erzeugnisart

Klasse 1.6

Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet und verarbeitet.

3.2   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt

Zum Frischverzehr bestimmte Früchte der Art Pyrus Communis L. der Sorten Blanquilla und Conference (Konferenz-Birne), Handelsklassen „Extra“ und „I“.

Die Birnen müssen beim Versand folgende Merkmale aufweisen:

 

Druckfestigkeit: Höchstwert 6,12 kg/cm2

 

Lösliche Feststoffe: Der Gehalt an löslichen Feststoffen beträgt mindestens 13 °Brix.

 

Mindestkaliber: Das Kaliber (maximaler Querdurchmesser) beträgt 58 mm bei der Sorte Blanquilla und 60 mm bei der Sorte Conference. Falls der Markt dies erforderlich macht, dürfen beide Größen um 5 mm verringert werden.

Natürliche Berostung ohne Einsatz abrasiver Chemikalien.

Sichtbarer Stiel.

3.2.1   Organoleptische Eigenschaften

Die in diesem Gebiet erzeugte Birne Blanquilla zeichnet sich durch ihren starken, intensiven und hinsichtlich Säure und Süße ausgewogenen Geschmack aus. Die Conference mit ihrer holzigen Konsistenz besitzt einen hinsichtlich Säure und Süße ausgezeichneten und kräftigen, intensiven und ausgewogenen Geschmack. Beide Birnen sind sehr saftig und haben einen hohen Zuckergehalt, der die Geschmackseigenschaften dieser Frucht stark beeinflusst.

3.3   Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse)

3.4   Futter (nur für tierische Erzeugnisse)

3.5   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen

Die Früchte werden im Erzeugungsgebiet auch gelagert und endgültig sortiert.

Die Birne mit der geschützten Ursprungsbezeichnung „Pera de Rincón de Soto“ muss die Verbraucher nicht nur in einwandfreiem Zustand erreichen, es muss auch gewährleistet sein, dass sämtliche spezifischen Eigenschaften zu jedem Zeitpunkt erfüllt sind.

Die Birne „Pera de Rincón de Soto“ muss nicht nur adäquat gelagert, sondern vor dem Versand auch ein letztes Mal sorgfältig sortiert werden, wobei nicht nur mangelhafte oder beschädigte Birnen, sondern auch alle jene ausgelesen werden, die die typischen Qualitätsmerkmale nicht erfüllen.

Da diese letzte Sortierung erst kurz vor dem Zeitpunkt möglich ist, zu dem das Erzeugnis die Obst- und Gemüsebauzentrale verlässt, nämlich, wenn die Birnen aus den Kisten genommen werden, in denen sie gesammelt und gelagert wurden, gilt dieser Schritt als Teil des Erzeugungsvorgangs und muss demzufolge in dem geschützten geografischen Gebiet erfolgen.

Wenn Erzeugung, Lagerung und Sortierung im geografischen Gebiet der geschützten Bezeichnung erfolgen, ist nicht nur die Herkunft des betreffenden Erzeugnisses, sondern auch dessen optimale Kontrolle garantiert und wird dessen physische und organoleptische Beschaffenheit erhalten.

3.6   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw.

Da die Birnen mit der geschützten Ursprungsbezeichnung „Peras de Rincón de Soto“ beim Sortieren auch gleich verpackt werden, wobei die Birnen, welche die in der Spezifikation festgelegten Eigenschaften erfüllen, von den Erntekisten in Versandkartons verpackt werden, muss auch die Verpackung innerhalb des begrenzten geografischen Gebiets erfolgen.

Um mögliche Schäden beim Transport und Vertrieb zu vermeiden, müssen die Früchte in der Obstbauzentrale so in einlagige Kartons verpackt werden, dass sie nicht hin und her rollen können.

Diese Versandkartons sind jedoch nicht als Verkaufsverpackung zu verstehen, weil sie dem Verbraucher letztendlich nicht so dargeboten werden müssen.

3.7   Besondere Vorschriften für die Etikettierung

Auf den Etiketten muss die geschützte Ursprungsbezeichnung „Peras de Rincón de Soto“ angegeben sein. Etiketten, die aus irgendeinem Grund für den Verbraucher irreführend sind, sind nicht zugelassen.

4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets

Die Orte Albelda, Alberite, Alcanadre, Aldeanueva de Ebro, Alfaro, Agoncillo, Arrubal, Ausejo, Azofra, Calahorra, Cenicero, Entrena, Fuenmayor, Hormilla, Hormilleja, Huércanos, Lardero, Logroño, Murillo, Nalda, Nájera, Navarrete, Pradejón, Rincón de Soto, San Asensio, Torremontalbo, Uruñuela und Villamediana de Iregua, die allesamt im Ebrotal liegen.

5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

5.1   Besonderheit des geografischen Gebiets

Natürliche Faktoren

La Rioja ist so stark von der Topografie des Geländes beeinflusst, dass die Berge im Süden eine klare natürliche Grenze zwischen dem Ebrotal und dem restlichen Land bilden und ein starkes Niederschlags- und Temperaturgefälle bewirken.

Da das geografische Gebiet vollständig im Ebrotal und weit vom Gebirge entfernt liegt, besitzt es eine Bodenbeschaffenheit und ein Klima, die für das gesamte Gebiet charakteristisch und einheitlich sind. Sie bewirken, dass das Gebiet für die Erzeugung von Birnen mit spezifischen, besonders geschätzten organoleptischen und qualitativen Eigenschaften ausgesprochen gut geeignet ist und auch aufgrund der starken Verwurzelung der landwirtschaftlichen Tradition dieser Anbauform ein einheitliches, unteilbares Ganzes bildet.

Geländebeschaffenheit: Die Lage des geografischen Gebiets der geschützten Ursprungsbezeichnung eignet sich wegen der Nähe zum Ebrotal und dessen Einfluss auf die Faktoren Frost, Sonneneinstrahlung und Verdunstung für das Wachstum von Birnen ausgezeichneter Qualität, da es sich um ein ebenes, offenes Gebiet ohne Hindernisse handelt, das gut belüftet und feucht ist und auf diese Weise zum einen eine hohe Sonneneinstrahlung begünstigt und zum anderen Frost durch Verdunstung verhindert.

Bodenbeschaffenheit: Aufgrund der Ansprüche des Birnbaums konzentriert sich der Anbau in dem geografischen Gebiet der g.U. auf die ausgedehnten, gut belüfteten Ebenen in Flussnähe mit ihren gesunden, homogenen, tiefgründigen Lehm- oder tonigen Sandböden ohne Aktivkalk (ein zu hoher Kalkgehalt fördert die Anfälligkeit für Chlorose). Die Böden müssen außerdem durchlässig sein, da Birnbäume bewässert werden müssen und sehr empfindlich auf Staunässe reagieren.

Klima: Das abgegrenzte geografische Gebiet liegt im Ebrotal weit von den Bergen entfernt und weist ein gemäßigtes Mittelmeerklima auf, das bis zu einem gewissen Grad kontinental geprägt ist, mit milden Wintern, langen Sommern und geringen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht (außer in den Sommermonaten). Es bietet so das ideale Klima für das Wachstum von Birnbäumen.

Bezüglich Feuchtigkeit, Dauer, Intensität und jahreszeitlicher Lage der Trockenperiode gilt es als trockenes Mittelmeerklima.

Menschliche Faktoren

Anbau- und/oder Erzeugungsbedingungen: Die Landwirte bemühen sich bei ihren Bäumen um ein adäquates Verhältnis von Frucht zu Holz, indem sie die Bäume zum erforderlichen Zeitpunkt von Hand auslichten.

Seit jeher sind die Obstbauern auch um eine ausgewogene Baumform mit einem stabil geformten Astgerüst und einer luft- und lichtdurchlässigen Krone bemüht, die die Photosynthese und die Atmung sowie einen normalen Ertrag begünstigt, indem sie die Bäume von Hand beschneiden.

Zur Gewährleistung guter Erträge und zur Vermeidung von Trockenschäden im Sommer müssen die Landwirte die Kulturen angesichts des mediterranen Klimas im abgegrenzten Gebiet bewässern. Die Landwirte, die die klimatischen Besonderheiten in diesem Gebiet kennen, wissen aus Erfahrung, dass von Beginn des Austreibens bis zum Fruchtansatz und vom Beginn der Reifung über den ganzen Sommer hinweg am häufigsten bewässert werden muss, da der Wasserbedarf der Kultur in der Zeit am höchsten ist, in der es am wenigsten regnet.

Alle Landwirte wissen, dass die Ernte einer der entscheidenden Momente für den Erhalt hochwertiger Früchte ist. Deshalb erfolgt diese stets sorgfältig und in einem geeigneten Reifestadium. Die Reife ist wesentlich, um zum einen eine hochwertige Frucht zu erhalten, diese (reference to fruit more clearly) zum anderen aber auch lange und optimal lagern zu können. Die Frucht wird exakt am Ansatzpunkt des Stieles am Zweig abgetrennt; dies gewährleistet, dass der Stiel unbeschädigt bleibt. Bei der Blanquilla-Birne ist besondere Vorsicht geboten, weil die Ernte schwieriger ist, da sie eine weichere Haut als die Conference-Birne hat und ihr Stiel brüchiger ist.

5.2   Besonderheit des Erzeugnisses

Die in dem geografischen Gebiet mit der g.U. erzeugte Birne ist größer, länger, süßer, fester und mit grünerer Schale als die in den angrenzenden Gebieten erzeugten Birnen und hat deshalb einen höheren Marktwert. Die Höhenlage des Gebiets und die Nähe zu den angrenzenden Flüssen ermöglichen außerdem die Bildung von natürlicher Berostung, ohne dass Chemikalien verwendet werden müssen.

5.3   Ursächlicher Zusammenhang zwischen dem geografischen Gebiet und der Qualität oder den Merkmalen des Erzeugnisses (im Falle einer g.U.) bzw. einer bestimmten Qualität, dem Ansehen oder sonstigen Eigenschaften des Erzeugnisses (im Falle einer g.g.A.)

Ansehen

Als historischer Beleg für die Bedeutung der Birnenerzeugung und -vermarktung in diesem Gebiet kann das Jahr 1747 angeführt werden, in dem die Blanquilla-Birne erstmals als „köstliche Frucht“, die bereits am Hof Philipps des Fünften verzehrt wurde, Erwähnung findet. Manuskripten aus dem Jahr 1752 ist zu entnehmen, dass bereits damals in dem Ort Rincón de Soto Birnen angebaut und geerntet wurden. Im 19. Jahrhundert begann mit der von Mendizábal vorgenommenen Desamortisation (Überführung von Kirchenbesitz in Staatseigentum) die Liberalisierung der Landwirtschaft in diesem Gebiet, und es wurde hier erstmals frisches Obst vermarktet. Alfaro (Gerichtssitz, der wie auch Calahorra auf dieselbe Geschichte und Tradition zurückblicken kann wie Rincón de Soto, jedoch erst im 19. Jahrhundert eine eigenständige Gemeinde wurde) dehnte den Anbau seines unvergleichlichen Obstes und seiner hervorragenden Blanquilla-Birnen auf ganz Spanien und das Ausland aus. Gleichzeitig gewann der Anbau der Birnensorte Conference an Bedeutung. So hat sich die Landwirtschaft in diesem Gebiet zur einzigen Wohlstandsquelle entwickelt, wobei die Birne eine besonders herausragende Rolle spielt, weil sie schon damals hoch geschätzt wurde.

Natürliche Faktoren

Geländebeschaffenheit: Die Höhenlage des Tals und die Flussnähe ermöglichen die Bildung von Frühnebel, der sich binnen weniger Stunden auflöst und die Sonne durchlässt. Die Verdunstung des durch den Nebel entstandenen Niederschlags auf der Oberfläche der Conference-Birne und die fortwährende Sonneneinstrahlung ermöglichen die Bildung von natürlicher Berostung, ohne dass Chemikalien eingesetzt werden müssen, die die Hautoberfläche künstlich verbrennen. Diese natürliche Berostung ist eine sehr geschätzte Eigenschaft in diesem Gebiet, weil sie das Erzeugnis von anderen benachbarten Gebieten unterscheidet.

Klima

Die Klimaverhältnisse in dem Gebiet der g.U. haben einen ganz klaren Einfluss darauf, dass die „Peras de Rincón de Soto“ die Farbe, das Aroma und die Größe, den Säuregehalt, die Konsistenz des Fruchtfleischs und den hohen Gehalt an löslichen Feststoffen haben, die für dieses Gebiet typisch sind. Die hohe Durchschnittstemperatur im Juni ohne starke nächtliche Schwankungen und die Abwesenheit von Frühjahrsfrösten begünstigen das rasche Wachstum der Früchte. Während der Reifezeit hingegen sind das Kürzerwerden der Tage, der nächtliche Temperaturkontrast und die hohe Zahl der Sonnenscheinstunden mit der starken Sonneneinstrahlung direkt dafür verantwortlich, dass die „Peras de Rincón de Soto“ einen höheren Gehalt an löslichen Feststoffen aufweisen als die Früchte der angrenzenden Gebiete. Der Zuckergehalt aber ist der wichtigste Qualitätsmaßstab, da er zusammen mit dem Säuregehalt den Geschmack prägt.

Andererseits bestimmt der Kontrast zwischen der hohen Tagestemperatur im Sommer und der niedrigen Nachttemperatur um den Erntezeitpunkt die typische Fruchtfleischfestigkeit und -konsistenz, während die hohen Temperaturen in der Reifezeit die Abgabe von leicht flüchtigen Stoffen, vor allem Ethylen und dessen Aromastoffe auslösen, die für den besonderen Geschmack der „Peras del Rincón de Soto“ verantwortlich sind.

Menschliche Faktoren

Schließlich sind auch die traditionellen, gebietstypischen Anbauverfahren ein Faktor für den Zusammenhang zwischen den speziellen Eigenschaften der „Peras de Rincón de Soto“ einerseits und ihrem geografischem Umfeld und der menschlichen Tätigkeit andererseits.

Die Landwirte im Gebiet der g.U. bemühen sich darum, für ein ausgewogenes Verhältnis Früchte/ Holz ihrer Bäume zu sorgen. Zu diesem Zweck werden die Bäume seit Urzeiten von Hand ausgelichtet und geschnitten. Bei einem adäquaten Verhältnis von Holz zu Frucht wachsen größere, süßere Früchte heran. Zur Erzielung guter Erträge und zur Vermeidung von Trockenschäden im Sommer sind die Landwirte dank ihrer Erfahrung mit den klimatischen Besonderheiten in diesem Gebiet jederzeit in der Lage, mit einer adäquaten Bewässerung der Kulturen Größenverluste der Frucht, organoleptische Verluste, Runzelbildung oder massiven Fruchtfall zu verhindern. Außer bei widrigen Witterungsverhältnissen wird direkt vor der Ernte nicht mehr bewässert, da dies zu einer geringeren Konzentration an löslichen Feststoffen führen würde, wodurch der Wert gemindert und die spätere Konservierung erschwert würden.

Die Tatsache, dass die Landwirte gelernt haben, durch Beobachtung vor Ort anhand der Entwicklung der Frucht, ihrer Farbe, der Farbe ihrer Kerne, des Widerstands beim Pflücken und der Festigkeit des Fruchtfleischs den Erntezeitpunkt recht genau zu bestimmen, ermöglicht es zusammen mit der Analyse des Gehalts an löslichen Feststoffen sowie der Bestimmung der Festigkeit des Fruchtfleisch mittels Penetrometer, die „Pera de Rincón de Soto“ im optimalen Reifestadium zu ernten, weder zu grün, noch zu reif.

In dem abgegrenzten geografischen Gebiet haben die Obstbauzentralen außerdem umfassende Erfahrung mit der Behandlung, Konservierung und Sortierung von Birnen. Sie kennen zudem die speziellen Besonderheiten der „Pera de Rincón de Soto“ in allen Einzelheiten und wissen, wie sie bis zum Versand gelagert werden muss, so dass ungeeignete oder beschädigte Früchte mit bloßem Auge erkannt werden können.

Hinweis auf die Veröffentlichung der Spezifikation

(Artikel 5 Absatz 7 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 (4))

http://www.larioja.org/upload/documents/733015_Pliego_y_documento_unico_peras_de_rincon.pdf?idtab=438497


(1)  ABl. L 343 vom 14.12.2012, S. 1.

(2)  Ersetzt durch die Verordnung (EU) Nr. 1151/2012.

(3)  Vgl. Fußnote 2.

(4)  Vgl. Fußnote 2.