BERICHT DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT UND DEN RAT Abschließende Bewertung des gemeinsamen Programms „Umgebungsunterstütztes Leben“ (AAL JP) /* COM/2013/0898 final */
BERICHT DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE
PARLAMENT UND DEN RAT Abschließende Bewertung des gemeinsamen
Programms „Umgebungsunterstütztes Leben“ (AAL JP) 1. Einleitung Die Europäische Union ist sich dessen bewusst,
dass die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) eine wichtige Rolle
bei der Bewältigung der Herausforderungen und der Nutzung der Chancen spielen,
die sich aus dem Altern der Bevölkerung ergeben. Hiermit hat sich die
Europäische Kommission insbesondere in ihrer Mitteilung Wohltuendes Altern
in der Informationsgesellschaft (2007)[1]
befasst, und sie hat erhebliche Finanzmittel für Forschung, Entwicklung und
Innovation in diesem Bereich zur Verfügung gestellt. Die Mitteilung der
Kommission Eine digitale Agenda für Europa (2010)[2] hat das Engagement der
Union für die Nutzung der IKT für ein aktives und gesundes Altern bekräftigt.
Die Beteiligung der Union am gemeinsamen Programm „Umgebungsunterstütztes
Leben“ (AAL JP) ist ein wesentlicher Teil dieses Engagements. Das AAL JP wurde 2008 von 20 EU-Mitgliedstaaten
und drei assoziierten Ländern eingerichtet[3].
Die Union beschloss, die Finanzmittel der Teilnehmerstaaten auf der Grundlage
des Artikels 185 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union
(AEUV) durch Mittel des Siebten Rahmenprogramms für Forschung und
technologische Entwicklung (RP7) zu ergänzen[4]. Der Schwerpunkt des AAL JP liegt auf der
angewandten Forschung und der Innovation zu IKT-gestützten Produkten und
Dienstleistungen für eine alternde Bevölkerung, deren Zeit bis zur Marktreife
zwei bis drei Jahre beträgt. Haupteigentümer des Programms sind die
Teilnehmerstaaten. Sie führen das Programm im Rahmen einer internationalen
Vereinigung ohne Erwerbszweck („AAL Association“) durch, der eine
Generalversammlung vorsteht und deren organisatorische Arbeit von einer
zentralen Durchführungsstelle („Central Management Unit“) geleistet wird. Die
Kommission hat in der Generalversammlung Beobachterstatus und ein Vetorecht bei
der Verabschiedung des Jahresarbeitsprogramms. Im Zusammenhang mit dem
Finanzbeitrag der EU ist sie Vertragspartei der Vereinbarungen mit der
AAL Association. In der Entscheidung über die finanzielle
Beteiligung der Gemeinschaft am AAL JP (2008) ist eine abschließende Bewertung
des Programms bis 2013 vorgeschrieben. Diese wurde von einem hochrangigen
Gremium unabhängiger Sachverständiger unter Vorsitz des ehemaligen
EU-Kommissars Philippe Busquin vorgenommen. Das Gremium hat die erzielten Ergebnisse und
die Fortschritte auf dem Weg zur Verwirklichung der Ziele des AAL JP
bewertet und Empfehlungen zu strategischen und operativen Folgemaßnahmen an die
Kommission und die Mitgliedstaaten gerichtet. In diesem Bericht werden die wichtigsten
Empfehlungen des Gremiums analysiert und Maßnahmen der Kommission
vorgeschlagen, die zusammen mit anderen EU-Institutionen und Akteuren sowie im
Rahmen der Rolle der Kommission im AAL JP durchzuführen wären. 2. Hintergrund: Die
Herausforderung der Bevölkerungsalterung Die grundlegenden Daten über das Altern der
Bevölkerung Europas lassen erkennen, dass in der Gesellschaft und Wirtschaft
ein signifikanter Wandel kurz bevorsteht, für den die EU immer noch nicht
ausreichend vorbereitet ist. Bis 2020 dürften – sofern keine entsprechenden
Maßnahmen ergriffen werden – bis zu zwei Millionen Arbeitsplätze in Pflege und
Gesundheitswesen fehlen, was bedeuten würde, dass 15 % der notwendigen
Arbeit im Gesundheitswesen nicht abgedeckt würde.[5] Das Verhältnis der
Bürger über 65 Jahre und der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 bis
64 Jahre), das 2008 etwa 1:4 betrug, dürfte bis 2020 auf 1:3 und bis 2050
auf 1:2 sinken, wodurch die Solidarität zwischen den Generationen stark
belastet wird.[6]
Die Kostensteigerung aufgrund der Bevölkerungsalterung wird sich spürbar auf
die öffentlichen Finanzen[7]
aber auch auf die private Vermögenssituation auswirken. Die über 50-Jährigen
haben ein beträchtliches verfügbares Einkommen, und auch das Einkommen der
Rentner ist gestiegen.[8]
Hier bestehen jedoch enorme Unterschiede, denn 19 % der älteren Menschen
leben an der Armutsgrenze – eine Zahl, die insbesondere in den Ländern der
EU-10[9]
rasch zunimmt. Diese demografische Herausforderung kann nur
durch eine kohärente Kombination von sozial-, wirtschafts-, gesundheits- und
innovationspolitischen Strategien und Maßnahmen im IKT-Bereich bewältigt
werden.[10]
Werden jetzt Maßnahmen ergriffen, kann dies dreifachen Nutzen bringen: ·
eine bessere Lebensqualität für die Bürger, ·
tragfähigere Pflegelösungen für die Gesellschaft
und ·
neue Arbeitsplätze und Geschäftsmöglichkeiten
aufgrund einer wachsenden Seniorenwirtschaft („silver economy“). Aufgrund des transformativen Charakters der
IKT kann die Pflege älterer Menschen völlig neu organisiert werden, indem der
Verwaltungsaufwand verringert und die Pflege effizienter und wirksamer gemacht werden,
so dass das Pflegepersonal mehr Zeit mit den pflegebedürftigen Menschen
verbringen könnte. Die IKT können auch zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen
und des Wohls nicht professioneller Pflegekräfte, z. B. von
Familienangehörigen, beitragen. Schließlich können sie dazu beitragen, dass
ältere Menschen dank eines verbesserten Gesundheitsmanagements und der
Anpassung des Arbeitsumfelds ein gesundes und aktives Leben führen und
weiterhin aktiv an Wirtschaft und Gesellschaft teilhaben können. Aus immer zahlreicheren
Fallstudien geht hervor, dass Maßnahmen im Pflegesektor zu
Effizienzsteigerungen von 10–30 %, zu einer größeren Nutzerzufriedenheit
und zu einem jährlichen Wirtschaftswachstum von über 10 % in diesem Sektor
führen können.[11] Die zunehmende Bevölkerungsalterung wurde in
der Strategie „Europa 2020“[12]
als Herausforderung, aber auch als Chance für ein intelligentes, nachhaltiges
und integratives Wachstum beschrieben. In den Leitinitiativen Eine digitale
Agenda für Europa und Innovationsunion[13] wird dieses Thema
jeweils prioritär behandelt. Der Schwerpunkt der Digitalen Agenda liegt auf
IKT-gestützten innovativen Diensten, Produkten und Prozessen und digitalen
Lösungen. Die Maßnahmen im Rahmen des AAL JP spielen eine wichtige Rolle in der
Europäischen Innovationspartnerschaft für Aktivität und Gesundheit im Alter
(EIP AHA). 3. Bewertungsverfahren Die abschließende Bewertung deckt die
sechsjährige Laufzeit des AAL JP von 2008 bis 2013 ab. Im Einklang mit der
Aufgabenstellung des Bewertungsgremiums bezieht sich die Bewertung auf folgende
Aspekte: ·
Fortschritte im Hinblick auf die Ziele des
Programms und die Umsetzung der im Rahmen der Zwischenbewertung formulierten
Empfehlungen ·
Fortschritte bei der bestmöglichen Organisation der
Programmdurchführung und bei der Wirksamkeit des Ansatzes nach Artikel 185
in diesem Bereich Außerdem
werden Empfehlungen für mögliche Folgemaßnahmen zum AAL JP im Rahmen von
Horizont 2020 formuliert. Die Zusammensetzung des Gremiums wurde so
gewählt, dass ein gutes Verständnis der technischen und
gesundheitswirtschaftlichen Fragen und der Bedürfnisse der Nutzer, ferner
Erfahrungen bei der Programmbewertung und eine Kontinuität mit dem für die
Zwischenbewertung zuständigen Gremium gewährleistet waren. Die
Ergebnisse des Gremiums stützen sich auf eine Auswertung umfangreicher
Hintergrundinformationen (Zwischenbericht, Fallstudien, statistische
Informationen über das AAL JP und rund 20 Befragungen von Akteuren usw.).
Die Bewertung wurde zwischen Mai 2013 und September 2013 durchgeführt, der
Abschlussbericht[14] wurde im Oktober 2013
vorgelegt. Die
Bewertung fand zeitgleich mit der Ausarbeitung des Vorschlags der Kommission
über die Folgemaßnahmen zum AAL JP mit finanzieller Unterstützung aus dem
Programm Horizont 2020 statt, und die vorläufigen Ergebnisse wurden bei
der Ausarbeitung des endgültigen Vorschlags berücksichtigt. 4. Ergebnisse der Bewertung und
Empfehlungen In dem abschließenden Bewertungsbericht werden
der hohe Mehrwert und die wichtigen Ergebnisse des AAL JP bestätigt.
Insbesondere kommt das Gremium zu folgenden Schlussfolgerungen: 1) Das AAL JP hat gute
Fortschritte im Hinblick auf seine Ziele gemacht, und die in der
Zwischenbewertung des Gremiums unter dem Vorsitz von Meglena Kuneva
formulierten Empfehlungen wurden angemessen berücksichtigt; 2) die zunehmende Tragweite der
Bevölkerungsalterung – eine gemeinsame und dringliche Herausforderung in ganz
Europa – rechtfertigt eindeutig das Bestehen des AAL JP; 3) das AAL JP bietet einen
kohärenten Rahmen, der einen klaren Mehrwert für Europa bringt; 4) die damit verbundenen
Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationstätigkeiten erreichen eine kritische
Masse; 5) Tätigkeiten, die auf eine
Verbesserung der Bedingungen für eine industrielle Nutzung abzielen, wurden
seit der Zwischenbewertung deutlich ausgebaut; 6) das Programmmanagement wird
als erfolgreich beurteilt und das Programm verfügt über gut funktionierende
Verwaltungsregelungen und 7) die Fortschritte im Rahmen
des Programms sind erfreulich, allerdings sind derzeit noch keine sozialen und
wirtschaftlichen Auswirkungen größeren Umfangs sichtbar. Das Gremium bestätigte ferner wichtige Erfolge
und frühe Ergebnisse, die als vielversprechende Indikatoren für beträchtliche
Gesamtauswirkungen gewertet werden, unter anderem die Folgenden: ·
gute Beteiligung von KMU (über 40 %); ·
geschätzte Eigeninvestitionen der teilnehmenden
Unternehmen (überwiegend KMU) in Höhe von über 325 Mio. EUR, die
durch die gemeinsamen Investitionen der EU und der Teilnehmerländer
(150 Mio. EUR bzw. 220 Mio. EUR) mobilisiert wurden; ·
der Start von bisher rund 130 Projekten mit guter Beteiligung von
Endnutzern; ·
die Tatsache, dass fast 50 % der Projekte im
Rahmen der ersten beiden Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen sich
bereits geistige Eigentumsrechte an ihren Ergebnissen gesichert haben;
25 % konnten Finanzmittel für die Vermarktung neuer IKT-Produkte und
-Dienstleistungen mobilisieren, z. B. für Alarmsysteme, Fernüberwachung,
Robotersysteme, Kommunikationsmittel und spielegestützte Schulungsangebote für
ältere Menschen; ·
das Vorhandensein einer Reihe kommerzieller
Produkte und Dienstleistungen, die direkt aus den ersten AAL JP-Projekten
hervorgegangen sind, und ·
die Schaffung eines neuen Innovations-„Ökosystems“,
das durch die fünf AAL-Foren hervorgehoben wird, die seit 2009 einmal pro Jahr
veranstaltet werden, und deren Teilnehmerzahl – parallel zum Anstieg der Zahl
der Aussteller, kommerziellen Sponsoren und aktiven Medienpartner – von 500 auf
1200 gestiegen ist. Das Gremium hat eine Reihe von Empfehlungen zu
weiteren Verbesserungsmöglichkeiten abgegeben, die sich unter anderem auf
Fragen beziehen, die bereits in der Zwischenbewertung thematisiert wurden, wie
die stärkere Einbeziehung der Endnutzer, verstärkte Ausrichtung auf
Dienstleistungen und soziale Innovation, weitere Beachtung der Aspekte
Geschäftsmodelle und Planung, besserer Erfahrungsaustausch und Stärkung der
Rolle der zentralen Verwaltungsstelle. Das Gremium begrüßte ferner den Vorschlag der
Kommission, das AAL JP im Rahmen von Horizont 2020 fortzusetzen und
formulierte Empfehlungen in Bezug auf die Ein- und Durchführung eines
Folgeprogramms im Sinne einer größtmöglichen Wirkung. Der Anhang enthält eine
ausführliche Liste der Empfehlungen des Gremiums. Die Antwort der Kommission auf die
Empfehlungen des Gremiums wird im Folgenden dargelegt. 4.1. Allgemeine Bemerkungen Die Kommission begrüßt den abschließenden
Bewertungsbericht.
Die Empfehlungen stützen sich auf eine klare und kritische Analyse. Die
Kommission wird mit den Teilnehmerstaaten und anderen Akteuren
zusammenarbeiten, um die Empfehlungen wie nachstehend beschrieben umzusetzen. Insbesondere
wird die Kommission Maßnahmen ergreifen, um den Rechtsrahmen für das
vorgeschlagene Nachfolgeprogramm zum gemeinsamen Programm für
umgebungsunterstütztes Leben vorzuschlagen und einzuführen. Die
Kommission erkennt den Wert der Partnerschaft mit den Mitgliedstaaten auf der
Grundlage von Artikel 185 AEUV an, einschließlich der klaren
Verpflichtungen, mit denen gewährleistet werden soll, dass das AAL JP
frühzeitig vielversprechende Ergebnisse liefert. Trotz eines schwierigen Starts
„von der grünen Wiese“ aus hat das AAL JP seine Relevanz klar bewiesen und
hat seine ursprünglichen Ziele erreicht bzw. sogar übertroffen. Es hat sich ein
neuer Interessentenkreis gebildet, der die Kette der Nutzerorganisationen, der
Industrie (mit mehr als 40 % KMU), der Dienstleistungsanbieter, der
Investoren und Forschungseinrichtungen repräsentiert. Mehr als
130 Projekte wurden finanziert; hierfür wurden EU-Mittel in Höhe von
150 Mio. EUR bereitgestellt, die durch erhebliche Investitionen (mehr
als 220 Mio. EUR) aus den Teilnehmerstaaten ergänzt wurden und zudem
eine Kofinanzierung in Höhe von 250 Mio. EUR durch die
Programmteilnehmer mobilisiert haben. Der Beitrag der Teilnehmerstaaten ist
bemerkenswert: Er übersteigt die rechtsverbindlichen Verpflichtungen um fast
50 %. Praktisch
bedeutet dies, dass das AAL JP sich seit der Zwischenbewertung
beträchtlich verbessert hat, auch wenn es noch Spielraum für weitere
Verbesserungen gibt – die auch erforderlich sind, um sicherzustellen, dass das
Programm weiterhin relevant ist, insbesondere für KMU, die in Bezug auf den
Inhalt der Maßnahmen und die Fristen für Vertragsschließung/Zahlungen eine
gewisse Flexibilität benötigen. 4.2. Empfehlungen an die
Mitgliedstaaten Die Kommission pflichtet der Empfehlung des
Gremiums bei, dass Anstrengungen unternommen werden sollten, um die praktische
Durchführung des AAL JP weiter zu verbessern – was nun, da das Programm im
normalen Rhythmus durchgeführt wird und eine große Gruppe von Akteuren erreicht
hat, ein entscheidender Erfolgsfaktor ist. Die Verfahren und die Zuständigkeiten bei der
Programmverwaltung sollten kritisch geprüft werden, um mögliche Schwachstellen
und Bereiche zu ermitteln, die verbessert bzw. gestrafft werden könnten. Die
Kommission hat in ihrem Vorschlag für das AAL JP bereits gefordert, dass
die Teilnehmerstaaten gemeinsame verbindliche Fristen für Vertragsabschlüsse
und Zahlungen festlegen. Die
Kommission schließt sich ferner den Empfehlungen zur Ausrichtung künftiger
Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen an sozioökonomischen
Herausforderungen und zum Einsatz beweglicherer Instrumente und gemeinsamer
Projekte an, die die künftige Marktdynamik und künftige Entwicklungen im Bereich
des Programms vorwegnehmen. Die
Kommission hat diese Aspekte bereits im Zusammenhang mit „Horizont 2020“
erwogen, und ihr Vorschlag für das Nachfolgeprogramm zum AAL JP beinhaltet
die Möglichkeit, zusätzliche Instrumente wie Preise und Innovationsbeihilfen
einzusetzen, um bei entsprechendem Bedarf ein rasches Tätigwerden zu
ermöglichen. Die
Kommission stimmt ferner der Empfehlung zu, das Programm solle weiter auf die
Nutzung der Ergebnisse ausgerichtet werden, wie auch der Anregung, klarere
Parameter heranzuziehen und eine systematische Nachbereitung vorzusehen, um ein
deutlicheres Bild von der Wirkung der Projekte zu erlangen, an dem die künftige
Umsetzung ausgerichtet werden kann. Diese Parameter
werden in künftigen Vereinbarungen zwischen der Kommission und der
AAL Association aufgenommen werden. Das Gremium empfiehlt zudem, dass neben einer
guten quantitativen Mitwirkung der Nutzer am Nachfolgeprogramm auch die Qualität
der Beteiligung (seitens der Nutzer und der Akteure auf der Nachfrageseite, wie
Dienstleister und Versicherungsunternehmen) verbessert werden sollte, um ein
größeres geografisches Gebiet zu erfassen und im Laufe des gesamten
Projektzyklus aufrechtzuerhalten. Die
Kommission teilt diese Ansicht und hat eine Anforderung eingeführt, nach der
von den Teilnehmerstaaten erwartet wird, dass sie die Beteiligung von
Organisationen auf der Nutzer- und Nachfrageseite im Rahmen nationaler
Finanzierungsprogramme zum AAL JP unterstützen. Die
Kommission schließt sich auch der Empfehlung des Gremiums an, die
Kommunikationsmaßnahmen und die Aktivitäten zum Aufbau von Gemeinschaften, die
ein Schlüsselelement des Programms bilden, weiter auszubauen. Dies wird sich in künftigen Unterstützungsmaßnahmen und in dem Mandat
der AAL Association niederschlagen. Die
oben genannten Empfehlungen werden ferner durch den Vorschlag, den
Gegenstandsbereich des AAL JP2 zu erweitern und auch das Thema aktives und
gesundes Altern einzubeziehen sowie durch die geplanten (und bereits
vorhandenen) engen Kontakte zwischen den AAL-Akteuren und den entsprechenden
Akteuren der Europäischen Innovationspartnerschaft für Aktivität und Gesundheit
im Alter (EIP AHA) umgesetzt. 4.3. Empfehlungen an die
Kommission Es
wird empfohlen, dass die Kommission dazu beiträgt, die Kohärenz und die Synergien
zwischen Forschungs-, Innovations- und Übernahmetätigkeiten im Bereich IKT für
aktives und gesundes Altern weiter auszubauen. Diese Empfehlung wird begrüßt
und es wurden bereits mehrere Schritte in diese Richtung unternommen. Im
Vorschlag für das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation
„Horizont 2020“ wird das Programm AAL JP2 bereits als Ergänzung zu
längerfristigen FuE-Tätigkeiten und Innovations-Pilotprojekten im Rahmen des
Abschnitts Gesellschaftliche Herausforderungen 1 (Gesundheit, demografischer
Wandel und Wohlergehen) betrachtet. Im Rahmen von Horizont 2020 wird das
AAL JP sich auf marktorientierte Forschung und Innovation beziehen und
darauf abzielen, vorgelagerte Forschungsergebnisse in IKT-gestützte Produkte
und Dienstleistungen, die als Reaktion auf den Bedarf der Nutzer neu auf den
Markt gebracht werden, einfließen zu lassen. Das AAL JP wiederum wird
ergänzt durch die gemeinsame Programmplanungsinitiative zum Thema „Länger und
besser leben“, die sich mit neuen multidisziplinären Forschungsvorhaben zum
demografischen Wandel als Reaktion auf politischen Bedarf befasst. Die
Kommission wird zudem die Komplementarität mit der vom Europäischen
Innovations- und Technologieinstitut geplanten Wissens- und
Innovationsgemeinschaft für Gesundheit im Alter gewährleisten. Schließlich
wurden im Rahmen der EIP-AHA die wichtigsten Prioritäten für Innovationen
festgelegt und wird sich mit dem Abbau einer Reihe von Hindernissen befassen,
damit innovative Lösungen für aktives und gesundes Altern rascher und im
richtigen Umfang auf den Markt gebracht werden können. Durch die Erweiterung
des Geltungsbereichs des Programms parallel zu demjenigen des EIP-AHA werden
starke Synergien geschaffen. 5. Schlussfolgerungen Die Kommission begrüßt den abschließenden Bewertungsbericht
zum AAL JP, aus dem die positiven Auswirkungen der gebündelten
Anstrengungen der EU und der teilnehmenden Staaten hervorgehen. Die Lehren aus
den Ergebnissen und Empfehlungen des Berichts sollten dazu führen, dass das
Nachfolgeprogramm zum AAL JP im Rahmen von „Horizont 2020“ eine Reihe
einschlägiger Initiativen auf EU- und nationaler Ebene noch wirksamer
beeinflusst und effektivere Synergien mit ihnen erzielt. Alle Mitgliedstaaten
sollten daher eine Beteiligung an dem AAL JP2 erwägen, wodurch die
europäische Integration in diesem Bereich weiter gestärkt würde. Das AAL JP ist ein gutes Beispiel für die
konkrete Umsetzung der Strategie Europa 2020, indem Europa sich hier bei
der Bewältigung einer wichtigen gesellschaftlichen Herausforderung auf IKT und
Innovation stützt und dabei gleichzeitig beträchtliche neue
Wachstumsmöglichkeiten für die Wirtschaft sowie dringend benötigte
Arbeitsplätze schafft. Das Europäische
Parlament und der Rat werden ersucht, zu der Analyse und den Empfehlungen des
Berichts Stellung zu nehmen und die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahme zu
unterstützen. [1] KOM(2007) 332 endg. vom 14. Juni 2007. [2] KOM(2010) 245 endg./2 vom 19. Mai 2010. [3] Belgien, Dänemark, Deutschland, Irland, Griechenland,
Spanien, Frankreich, Italien, Zypern, Luxemburg, Ungarn, die Niederlande,
Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Finnland, Schweden und das
Vereinigte Königreich (teilnehmende Mitgliedstaaten) sowie Israel, Norwegen und
die Schweiz. [4] Beschluss Nr. 742/2008/EG vom 9. Juli 2008. [5] Vorläufige Schätzungen der Europäischen Kommission auf
der Grundlage von EUROSTAT- und OECD-Daten. [6] SEK(2008) 2911. [7] KOM(2009) 545,
17. September 2009 [8] Silver Economy Network of
European Regions. [9] Gemeinsamer Rentenbericht des Ausschusses für Wirtschaftspolitik
und des Ausschusses für Sozialschutz vom 28. Mai 2010. [10] KOM(2006) 571, KOM(2009) 180, Bericht über die
demografische Alterung 2009 („European Economy“-Reihe). [11] European Commission ex-ante impact assessment of the
proposed Active and Assisted Living Joint Programme
(Vorab-Folgenabschätzung der Europäischen Kommission in Bezug auf das
vorgeschlagene gemeinsame Programm für umgebungsunterstütztes Leben),
SWD/2013/0251, 9. November 2012. http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=SWD:2013:0251:FIN:EN:PDF. [12] KOM(2010) 2020 vom 3. März 2010. [13] KOM(2010) 1161 vom 6. Oktober 2010. [14] https://ec.europa.eu/digital-agenda/en/news/second-interim-evaluation-artemis-and-eniac-joint-technology-initiatives.