Vorschlag für eine VERORDNUNG DES RATES zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 7/2010 zur Eröffnung und Verwaltung autonomer Zollkontingente der Union für bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse und gewerbliche Waren /* COM/2012/0161 final - 2012/0086 (NLE) */
BEGRÜNDUNG 1. KONTEXT DES VORSCHLAGS Autonome Zollkontingente der Europäischen
Union müssen für Erzeugnisse eingerichtet werden, deren Produktion innerhalb
der Europäischen Union zur Deckung des Bedarfs der Verarbeitungsindustrien der
Union im laufenden Kontingentszeitraum nicht ausreicht. Auf Antrag mehrerer
Mitgliedstaaten haben die Kommissionsdienststellen in Zusammenarbeit mit den
zuständigen Regierungssachverständigen geprüft, inwieweit die Eröffnung
autonomer Zollkontingente für bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse und
gewerbliche Waren zweckmäßig ist. Am 22. Dezember 2009 hat der Rat die
Verordnung (EU) Nr. 7/2010 zur Eröffnung und Verwaltung autonomer
Zollkontingente der Union für bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse und
gewerbliche Waren erlassen, um den Bedarf der EU an diesen Waren unter
möglichst günstigen Bedingungen decken zu können. Zu diesem Zweck sollten autonome
EU-Kontingente zu ermäßigten Zollsätzen oder zum Nullsatz mit angemessenen
Mengen eröffnet werden, ohne den Markt für diese Waren zu stören. Die
Diskussionen in den Sitzungen der Gruppe „Wirtschaftliche Tariffragen“ haben
ergeben, dass die Mitgliedstaaten bereit sind, zwei neue Kontingente zu
eröffnen, die Mengen von drei bestehenden Zollkontingenten zu erhöhen und die Warenbezeichnung
für das Kontingent mit der laufenden Nummer 09.2633 zu ändern, ohne dass dies
den Markt für diese Waren stört. Zudem war es erforderlich, das Kontingent mit
der laufenden Nummer 09.2767 zu schließen, da am 1. Juli 2012 für die
betreffende Ware eine autonome Zollaussetzung eingeführt wird. Der Vorschlag steht mit den agrar-, handels-,
unternehmens- und entwicklungspolitischen Maßnahmen sowie mit den Maßnahmen im
Bereich Außenbeziehungen im Einklang. Er geht nicht zu Lasten von Ländern, mit
denen die EU präferenzielle Handelsabkommen geschlossen hat (APS, AKP-Regelung,
Bewerberländer und potenzielle Bewerberländer). 2. ERGEBNISSE DER ANHÖRUNGEN
INTERESSIERTER KREISE UND DER FOLGENABSCHÄTZUNGEN Die Gruppe „Wirtschaftliche Tariffragen“, in
der die betreffenden Wirtschaftszweige aller Mitgliedstaaten vertreten sind,
wurde konsultiert. Alle genannten Kontingente entsprechen der bei den
Erörterungen innerhalb der Gruppe erzielten Einigung. Es gab keine Hinweise auf gravierende Risiken
mit irreversiblen Folgen. Dieser Vorschlag wird nach einem
dienststellenübergreifenden Konsultationsverfahren vorgelegt und nach seiner
Annahme durch den Rat veröffentlicht. 3. RECHTLICHE ELEMENTE Änderung einer Verordnung des Rates zur
Eröffnung und Verwaltung autonomer Zollkontingente der Union für bestimmte
landwirtschaftliche Erzeugnisse und gewerbliche Waren auf der Grundlage von
Artikel 31 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union. Nach Artikel 31 AEUV legt der Rat auf
Vorschlag der Kommission autonome Zollkontingente mit qualifizierter Mehrheit
fest. Der Vorschlag fällt unter die ausschließliche
Zuständigkeit der Europäischen Union. Daher findet das Subsidiaritätsprinzip
keine Anwendung. Das Maßnahmenpaket steht mit den Grundsätzen
zur Vereinfachung der Verfahren für im Außenhandel tätige Unternehmen und der
Mitteilung 98/C 128/02 der Kommission aus dem Jahr 1998 zu den autonomen
Zollaussetzungen und Zollkontingenten im Einklang (ABl. C 128 vom
25.4.1998, S. 2). 4. AUSWIRKUNGEN AUF DEN
HAUSHALT Nicht vereinnahmte Zölle in Höhe von insgesamt
– 1 254 825 EUR. 5. FAKULTATIVE ANGABEN Eröffnungen, Erhöhungen und Änderungen der
autonomen Kontingente sind im Anhang der vorgeschlagenen Verordnung aufgeführt. 2012/0086 (NLE) Vorschlag für eine VERORDNUNG DES RATES zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 7/2010
zur Eröffnung und Verwaltung autonomer Zollkontingente der Union für bestimmte
landwirtschaftliche Erzeugnisse und gewerbliche Waren DER RAT DER EUROPÄISCHEN UNION — gestützt auf den Vertrag über die Arbeitsweise
der Europäischen Union, insbesondere auf Artikel 31, auf Vorschlag der Europäischen Kommission, in Erwägung nachstehender Gründe: (1) Um die ausreichende und
kontinuierliche Versorgung mit bestimmten Waren, die in der Europäischen Union
in unzureichendem Maße hergestellt werden, zu gewährleisten und um
Marktstörungen bei bestimmten landwirtschaftlichen Erzeugnissen und
gewerblichen Waren zu vermeiden, wurden mit der Verordnung (EU) Nr. 7/2010
des Rates[1]
für diese Waren autonome Zollkontingente zum Nullsatz oder zu ermäßigten
Zollsätzen eröffnet. Aus den gleichen Gründen muss für zwei Waren ab dem
1. Juli 2012 ein neues mit dem Nullsatz belegtes Kontingent mit
angemessenen Mengen eröffnet werden. (2) Die zuvor festgelegten
Kontingentsmengen der autonomen Zollkontingente der Europäischen Union mit den
laufenden Nummern 09.2638, 09.2814 und 09.2889 reichen nicht aus, um den Bedarf
der Industrie in der EU zu decken. Deshalb müssen diese Kontingente mit Wirkung
vom 1. Januar 2012 erhöht werden. (3) Zudem sollte für das autonome
Zollkontingent der EU mit der laufenden Nummer 09.2633 die Warenbezeichnung
geändert werden. (4) Außerdem liegt es nicht mehr
im Interesse der Europäischen Union, für das Kontingent mit der laufenden
Nummer 09.2767 ein Zollkontingent für das zweite Halbjahr 2012 zu
gewähren. Dieses Kontingent sollte daher mit Wirkung vom 1. Juli 2012
geschlossen und die entsprechende Zeile aus dem Anhang der Verordnung (EU) Nr.
7/2010 gestrichen werden. (5) Die Verordnung (EU) Nr.
7/2010 ist daher entsprechend zu ändern. (6) Da einige der in dieser
Verordnung vorgesehenen Maßnahmen ab dem 1. Januar 2012 und andere ab dem 1.
Juli 2012 wirksam werden müssen, sollte diese Verordnung ab diesen Daten an
gelten und unverzüglich in Kraft treten — HAT FOLGENDE VERORDNUNG ERLASSEN: Artikel 1 Der Anhang der Verordnung (EU) Nr. 7/2010
wird wie folgt geändert: (1) Die Zeilen mit den laufenden Nummern 09.2644 und 09.2645 in
Anhang I dieser Verordnung werden eingefügt; (2) die Zeilen für die Zollkontingente
mit den laufenden Nummern 09.2638, 09.2814 und 09.2889 erhalten die Fassung der
Zeilen in Anhang II der vorliegenden Verordnung; (3) die Zeile für das Zollkontingent
mit der laufenden Nummer 09.2633 erhält die Fassung der Zeile in Anhang I der
vorliegenden Verordnung; (4) die Zeile für das Zollkontingent
mit der laufenden Nummer 09.2767 wird gestrichen. Artikel 2 Diese Verordnung tritt am Tag ihrer
Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft. Sie gilt ab dem 1. Juli 2012. Artikel 1 Absatz 2 gilt jedoch ab
1. Januar 2012. Diese Verordnung ist in allen ihren
Teilen verbindlich und gilt gemäß den Verträgen unmittelbar in den
Mitgliedstaaten. Geschehen zu Brüssel am 13.4.2012 Im
Namen des Rates Der
Präsident ANHANG I Zollkontingente gemäß Artikel 1 Absätze 1
und 3: Laufende Nr. || KN-Code || TARIC || Warenbezeichnung || Kontingentszeitraum || Kontingentsmenge || Kontingentszollsatz (%) 09.2644 || ex 3824 90 97 || 96 || Zubereitung mit — 55 GHT oder mehr, jedoch nicht mehr als 78 GHT Dimethylglutarat — 10 GHT oder mehr, jedoch nicht mehr als 28 GHT Dimethyladipat und — nicht mehr als 25 GHT Dimethylsuccinat || 1.7.-31.12. || 7 500 Tonnen || 0 % 09.2645 || ex 3921 14 00 || 20 || Zellkunststoffblock aus regenerierter Cellulose, getränkt mit Magnesiumchlorid und quartäre Ammoniumverbindungen enthaltendem Wasser, mit den Maßen 100 cm (± 10 cm) x 100 cm (± 10 cm) x 40 cm (± 5 cm) || 1.7.-31.12. || 650 Tonnen || 0 % 09.2633 || ex 8504 40 82 || 20 || Elektrischer Gleichrichter, mit einer Kapazität von nicht mehr als 1 kVA, zur Verwendung bei der Herstellung von Haarentfernungsgeräten (1) || 1.1.-31.12. || 4 500 000 Stück || 0 % (1) Die Zulassung zu dieser Unterposition unterliegt Artikel 291 bis 300 der Verordnung (EWG) Nr. 2454/93 der Kommission (ABl. L 253 vom 11.10.1993, S. 1. ANHANG II Zollkontingente gemäß Artikel 1 Absatz 2: Laufende Nr. || KN-Code || TARIC || Warenbezeichnung || Kontingentszeitraum || Kontingentsmenge || Kontingentszollsatz (%) 09.2638 || ex 2915 21 00 || 10 || Essigsäure mit einer Reinheit von 99 GHT oder mehr (CAS RN 64-19-7) || 1.1.-31.12. || 1 000 000 Tonnen || 0 % 09.2889 || 3805 10 90 || || Sulfatterpentinöl || 1.1.-31.12. || 25 000 Tonnen || 0 % 09.2814 || ex 3815 90 90 || 76 || Katalysator, bestehend aus Titandioxid und Wolframtrioxid || 1.1.-31.12. || 3 000 Tonnen || 0 % FINANZBOGEN ZU VORSCHLÄGEN
FÜR RECHTSAKTE, DEREN FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN SICH AUF DIE EINNAHMEN
BESCHRÄNKEN 1. BEZEICHNUNG DES
VORGESCHLAGENEN RECHTSAKTS: Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung
(EU) Nr. 7/2010 zur Eröffnung und Verwaltung autonomer Zollkontingente der
Union für bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse und gewerbliche Waren 2. HAUSHALTSLINIEN Kapitel und Artikel: Kapitel 12
Artikel 120 Für das Haushaltsjahr 2012 veranschlagter Betrag: 19
171 200 000 EUR 3. FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN ¨ Der Vorschlag hat keine finanziellen Auswirkungen. X Der
Vorschlag wirkt sich nicht auf die Ausgaben, sondern ausschließlich auf die
Einnahmen aus, und zwar folgendermaßen: in Mio. EUR (bis zur 1. Dezimalstelle) || || Haushaltslinie || Einnahmen[2] || 12-Monatszeitraum ab 1.1.2012 || 6-Monatszeitraum ab 1.7.2012 Artikel 120 || Auswirkungen auf die Eigenmittel || - 0,7 || - 0,6 4. Betrugsbekämpfungsmassnahmen
Die Bestimmungen über die Verwaltung der
Zollkontingente sehen die notwendigen Maßnahmen zur Vorbeugung und zum Schutz
gegen Betrug und Unregelmäßigkeiten vor. 5. Sonstige
Anmerkungen ANHANG
I Gilt ab dem 1.7.2012: Zollkontingente gemäß Artikel 1 Absätze 1
und 3: Warenbezeichnung || Kontingentsmenge (Tonnen) || Geschätzter Preis (EUR/Tonne) || Zollsatz (%) (GZT 2012) || Kontingentszollsatz (%) || Erwartete Einnahmeverluste (in EUR) Zubereitung 09.2644 || + 7 500 Tonnen (Ursprüngliche Menge: 0 Tonnen) || 1 235 || 6,5 || 0 || 602 063 Celluloseblöcke 09.2645 || + 650 Tonnen (Ursprüngliche Menge: 0 Tonnen) || 4 230 || 6,5 || 0 || 178 718 Einnahmeverluste insgesamt:
(780 781 EUR– 195 195 EUR) = 585 586 EUR netto. ANHANG II Gilt ab dem 1.1.2012: Zollkontingente gemäß Artikel 1 Absatz 2 Warenbezeichnung || Änderung der Kontingentsmenge (Tonnen) || Geschätzter Preis (EUR/Tonne) || Zollsatz (%) (GZT 2012) || Kontingentszollsatz (%) || Erwartete Änderung bei den Einnahmeverlusten gegenüber dem vorherigen Kontingentszeitraum (in EUR) Essigsäure 09.2638 || + 500 000 Tonnen (Ursprüngliche Menge: 500 000 Tonnen) || 20 || 5,5 || 0 || 550 000 Terpentin 09.2889 || + 5 000 Tonnen (Ursprüngliche Menge: 20 000 Tonnen) || 677 || 3,2 || 0 || 108 320 Katalysator 09.2814 || + 800 Tonnen (Ursprüngliche Menge: 3 000 Tonnen) || 4 500 || 6,5 || 0 || 234 000 Einnahmeverluste insgesamt gegenüber dem
vorhergehenden Kontingentszeitraum:
(892 320 EUR– 223 080 EUR) = 669 240 EUR netto. [1] ABl. L 3 vom 7.1.2010, S. 1. [2] Bei den traditionellen Eigenmitteln (Agrarzölle,
Zuckerabgaben, Zölle) sind die Beträge netto, d. h. abzüglich 25 %
für Erhebungskosten, anzugeben.