MITTEILUNG DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT, DEN RAT, DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS- UND SOZIALAUSSCHUSS UND DEN AUSSCHUSS DER REGIONEN Offene Daten:Ein Motor für Innovation, Wachstum und transparente Verwaltung /* KOM/2011/0882 endgültig */
MITTEILUNG DER KOMMISSION AN DAS
EUROPÄISCHE PARLAMENT, DEN RAT, DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS- UND
SOZIALAUSSCHUSS UND DEN AUSSCHUSS DER REGIONEN Offene Daten:
Ein Motor für Innovation, Wachstum und transparente Verwaltung
1.
Einleitung
Das zentrale Ziel der Strategie
Europa 2020 besteht darin, die europäischen Volkswirtschaften wieder auf
den Weg zu einem starken und nachhaltigen Wachstum zu bringen. Europa muss
daher sein Innovationspotenzial stärken und seine Ressourcen bestmöglich
einsetzen. Eine dieser Ressourcen sind die Informationen
des öffentlichen Sektors (PSI)[1],
also alle Informationen, die öffentliche Stellen in der gesamten Europäischen
Union produzieren, sammeln oder erwerben. Beispiele sind Geoinformationen,
Statistiken, Wetterdaten, Daten von öffentlich finanzierten Forschungsprojekten
und digitalisierte Bücher aus Bibliotheken. Diese Informationen haben ein
beträchtliches und derzeit ungenutztes Potenzial für die Weiterverwendung in
neuen Produkten und Dienstleistungen und für Effizienzsteigerungen in den
Verwaltungen. Aus der Öffnung dieser Ressource könnte sich ein
gesamtwirtschaftlicher Nutzen von bis zu 40 Mrd. EUR jährlich in der
EU ergeben. Die Öffnung öffentlicher Datenbestände wird auch eine stärkere
Beteiligung der Bürger am politischen und gesellschaftlichen Leben ermöglichen
und bestimmten Politikbereichen (z. B Umwelt) zugute kommen. In dieser Mitteilung wird ein Paket von
Maßnahmen vorgestellt, die im Rahmen der Digitalen Agenda für Europa dazu
beitragen sollen, bestehende Hindernisse und eine EU-weite Fragmentierung zu
überwinden. Dabei werden drei Ansätze verfolgt, die sich gegenseitig ergänzen: ·
Anpassung des Rechtsrahmens für die
Weiterverwendung von Daten. Ein Vorschlag für eine überarbeitete Richtlinie
über die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors und ein
überarbeiteter Beschluss der Kommission über die Weiterverwendung ihrer eigenen
Informationen werden zusammen mit dieser Mitteilung verabschiedet. ·
Mobilisierung von Finanzierungsinstrumenten zur
Unterstützung offener Daten und Einführungsmaßnahmen wie die Schaffung
europäischer Datenportale. ·
Förderung der Koordinierung und des
Erfahrungsaustauschs zwischen den Mitgliedstaaten. Die Maßnahmen konzentrieren sich auf Bereiche,
die für das Funktionieren des Binnenmarktes von kritischer Bedeutung sind, und
in denen gemeinsame Standards und Konzepte zur Entwicklung neuer und besserer
Dienstleistungen und Informationsprodukte für den europäischen Verbraucher
führen werden. Sie bauen auf den nationalen Regelungen für den Zugang zu
Informationen auf, ohne diese jedoch zu berühren.
2.
Warum sind offene Daten so wichtig für Europa?
2.1.
Unerschlossene Potenziale für Unternehmen und
Wirtschaft
In dem Bericht „Digital Britain” von 2009
werden Daten als „Innovationswährung” und als „Lebenselixir der
Wissenswirtschaft” bezeichnet[2].
Diese Innovationswährung wird zum großen Teil von den Regierungsbehörden in der
ganzen EU produziert, gesammelt oder bezahlt. Daten sind ein wesentlicher
Rohstoff für ein breites Spektrum neuer Informationsprodukte und
-dienstleistungen, die auf neuen Möglichkeiten der Analyse und Visualisierung
von Daten aus verschiedenen Quellen basieren. Das Spektrum dieser Produkte reicht von Entscheidungshilfesystemen für
Unternehmen über standortgebundene Dienstleistungen und
Fahrzeug-Navigationssysteme bis hin zu Wettervorhersagen und anderen „Apps” für
Smartphones. Der Marktumfang und das Wachstum des Sektors
der Geoinformationen veranschaulicht das Potenzial der öffentlichen Daten als
Motor für die Schaffung von Arbeitsplätzen. Der deutsche Markt für
Geoinformationen wurde im Jahr 2007 mit 1,4 Mrd. EUR
veranschlagt, das bedeutet ein Wachstum von 50 % seit 2000[3]. In den Niederlanden waren 2008
im Geo-Sektor 15 000 Vollzeitkräfte beschäftigt. Auch andere Bereiche wie meteorologische
Daten, juristische Informationen und Unternehmensdaten bilden die Grundlage für
ständig wachsende Märkte. In einer aktuellen Studie wurde der
Gesamtmarkt für Informationen des öffentlichen Sektors im Jahr 2008
EU-weit auf 28 Milliarden EUR geschätzt[4]. In derselben Studie wird der
wirtschaftliche Gesamtnutzen einer weiteren Öffnung von Informationen des
öffentlichen Sektors durch Gewährung eines einfacheren Zugangs für die EU-27
auf etwa 40 Mrd. EUR pro Jahr beziffert. Der direkte und indirekte
wirtschaftliche Nutzen, der aus PSI-Anwendungen und deren Nutzung in den
Volkswirtschaften der 27 EU-Mitgliedstaaten erwächst, läge folglich in einer
Größenordnung von jährlich 140 Milliarden EUR.
2.2.
Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen
Eine intelligente Datenverarbeitung ist für
die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen von zentraler Bedeutung.
So können Daten zum Beispiel genutzt werden, um die Tragfähigkeit der
nationalen Gesundheitssysteme zu steigern. Im McKinsey-Bericht von 2011 wird
geschätzt, dass durch eine effektive Verwendung von Daten ein Wert von
300 Mrd. $ jährlich entstehen kann[5]. Fortschritte in der Genomik, bei der Entdeckung von Medikamenten und
der Diagnose und Behandlung schwerer Erkrankungen wie Krebs oder Herzversagen
hängen zunehmend von komplexen Techniken der Datenerfassung und -analyse ab. Der Datenverwaltung kommt bei der Bewältigung ökologischer
Herausforderungen eine große Bedeutung zu. Beispiele sind die Verarbeitung
von Energieverbrauchsmustern zur Verbesserung der Energieeffizienz oder die
Verarbeitung von Schadstoffdaten bei der Verkehrssteuerung. Für fundierte
politische Entscheidungen in den Bereichen Verkehr, Bodennutzung und
Klimawandel gewinnt eine Analyse der verfügbaren Daten immer stärker an Bedeutung.
2.3.
Beschleunigung des wissenschaftlichen Fortschritts
Forschungstätigkeiten
erfolgen immer häufiger im Rahmen einer globalen Zusammenarbeit über das
Internet unter Verwendung sehr großer Datensammlungen, enormer
Rechnerkapazitäten und Hochleistungsvisualisierung. Die E-Wissenschaft (Forschung
auf der Grundlage von E-Infrastrukturen/IKT) ist unverzichtbar für die
Bewältigung der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts im Hinblick auf
wissenschaftliche Entdeckungen und Erkenntnisse. Die verwendeten Daten stammen
aus Simulationen, von digitalen Instrumenten, Messnetzen und
Beobachtungsstellen. In dem Bericht „Riding the Wave” von 2010[6] wurde die zentrale Bedeutung
von Daten für die Wissenschaft und ihr Potenzial zur grundlegenden Veränderung
des Wissenschaftsprozesses hervorgehoben. Ein breiter Zugang zu wissenschaftlichen Daten wird es zum Beispiel
Forschern aus verschiedenen Bereichen ermöglichen, gemeinsam am gleichen
Datensatz zu arbeiten, völlig neue Formen der wissenschaftlichen Forschung zu
entwickeln und die Wechselbeziehungen zwischen Forschungsergebnissen zu
untersuchen. Der durch die E-Wissenschaft bewirkte Wandel
im Wissenschaftsprozess wird zu einer Steigerung der Forschungsproduktivität
führen und Impulse für neue und unerwartete Lösungen gesellschaftlicher
Herausforderungen liefern. Außerdem werden Stimulationseffekte zwischen
öffentlich finanzierter Forschung und kommerziellem Sektor im „Europäischen
Forschungsraum online” es ermöglichen, die Innovation zu beschleunigen und ihre
Wirkungskraft zu steigern.
2.4.
Handlungsbedarf auf allen Ebenen: auf lokaler,
regionaler, nationaler und EU-Ebene
Öffentliche Daten werden auf allen
Verwaltungsebenen produziert. Die Bedingungen, unter denen die Daten für die
kommerzielle oder nichtkommerzielle Weiterverwendung verfügbar gemacht werden,
haben Auswirkungen für den Wettbewerb und die Wettbewerbsfähigkeit. Viele Produkte und Dienstleistungen auf der
Grundlage von Informationen des öffentlichen Sektors sind grenzübergreifender
Natur. Es ist nicht sehr praktisch, wenn Handys ab der Grenze nicht mehr
funktionieren, und europaweite Wirtschaftsinformationsdienste, die für ein Land
oder sogar mehrere Länder keine Angaben liefern können, sind nicht besonders
attraktiv. Darüber hinaus sollte, um die Vorteile der Größe des Binnenmarktes
wirklich nutzen und KMU bei der Expansion über ihre nationalen Grenzen hinaus
helfen zu können, die Erbringung von Dienstleistungen in der gesamten EU
erleichtert werden. Daher sollten in der gesamten Europäischen
Union die gleichen grundlegenden Bedingungen gelten. So werden einheitliche
Voraussetzungen für die Akteure geschaffen und Anreize für die Entstehung eines
florierenden Marktes für innovative Produkte und Dienstleistungen auf der
Grundlage öffentlicher Daten geschaffen.
3.
Wo stehen wir und was wurde bisher erreicht?
3.1.
Wo stehen wir?
Der
Trend zu offenen Daten gewinnt in mehreren Mitgliedstaaten an Dynamik. Diese
greifen dieses Konzept aus Gründen der Transparenz, Verwaltungseffizienz und
wegen des wirtschaftlichen Potenzials der Weiterverwendung auf. Sie
unterstützen eine offene Verwaltung durch die Rechtsetzung und praktische
Maßnahmen wie die Produktion von Daten in maschinenlesbaren Formaten und die
Einrichtung von Datenportalen. Das vereinigte Königreich hat das Portal
data.gov.uk portal eingerichtet, in dem Daten von Verwaltungsstellen auf allen
Ebenen zusammengeführt werden. In anderen Mitgliedstaaten werden ähnliche
Portale eingerichtet, z. B.ETALAB in Frankreich. Auch auf regionaler Ebene
bestehen Datenportale, z. B. dadesobertes.gencat.cat in Katalonien und
dati.piemonte.it im Piemont (Italien). Trotzdem sind Handlungsbereitschaft und
Sensibilisierung für das Thema offene Daten in den einzelnen Mitgliedstaaten
unterschiedlich ausgeprägt. Es besteht die Gefahr, dass Europa Chancen verpasst,
die sich durch offene Daten bieten, und dass ein Rückstand zu anderen Regionen
entsteht, die über gut entwickelte Strategien für offene Daten verfügen.
3.2.
Was wurde bisher auf EU-Ebene erreicht?
3.2.1.
Rechtsrahmen und politische Initiativen
(1)
Richtlinie über die Weiterverwendung von
Informationen des öffentlichen Sektors Durch die Richtlinie über die Weiterverwendung
von Informationen des öffentlichen Sektors[7]
aus dem Jahr 2003 wurde der allgemeine Rechtsrahmen auf europäischer Ebene
festgelegt. Der Vorschlag sieht ein Mindestmaß an Harmonisierung vor. Bei der
Überprüfung der Richtlinie im Jahr 2009 zeigte sich, dass trotz der
Fortschritte seit 2003 immer noch Barrieren für die Weiterverwendung von
Informationen des öffentlichen Sektors bestehen. Einige dieser Barrieren können
auf der Grundlage der bestehenden Rechtsvorschriften beseitigt werden, andere
nicht. (2)
Politische Initiativen Die allgemeine Strategie der Weiterverwendung
wird durch legislative und politische Initiativen in bestimmten Bereichen
ergänzt. Beispiele dafür sind: ·
Der Zugang zu Umweltinformationen und die
INSPIRE-Richtlinien[8],
die auf eine möglichst weite Verbreitung von Umweltinformationen und die
Harmonisierung der wichtigsten Datensätze abzielen; ·
die Mitteilung der Kommission zum Thema Meereskenntnisse 2020[9], die unter anderem bewirken
soll, dass der Zugang zu Meeresdaten leichter und kostengünstiger wird; ·
die Initiativen des Aktionsplans von 2008[10] zur Einführung
intelligenter Verkehrssysteme in Europa, deren Gegenstand unter anderem der
Zugang privater Dienstleistungsanbieter zu Reise- und
Echtzeit-Verkehrsinformationen ist; ·
die Politik der Kommission für einen offenen Zugang
zu wissenschaftlichen Informationen[11],
die auch ein Pilotvorhaben für den offenen Zugang zu Veröffentlichungen, die
auf der Grundlage von durch die Europäische Union finanzierten Projekten
zustande gekommen sind, und eine gesamteuropäische partizipative e-Infrastruktur
für frei zugängliche Archive umfasst; auch das Archiv für
Veröffentlichungen der JRC ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung; ·
die Politiken zur Digitalisierung des kulturellen
Erbes und die Entwicklung von Europeana (digitale Bibliothek, Museum und
Archiv Europas), die darauf abzielen, eine möglichst breite Nutzung des
digitalisierten kulturellen Materials und der zugehörigen Metadaten zu
gewährleisten. Bei der Weiterverwendung von Informationen des
öffentlichen Sektors, sei es zu kommerziellen oder zu nichtkommerziellen
Zwecken, sollten die europäischen und die nationalen Rechtsvorschriften zum
Schutz der Privatsphäre in vollem Umfang beachtet werden. Die Ziele einer
Förderung offener Verwaltungsdaten einerseits und des Schutzes persönlicher
Daten andererseits können sich gegenseitig stützen, wenn ein proaktives und
bewusstes Informationsmanagement durch den öffentlichen Sektor gewährleistet
ist. Auch sollten bei der Umsetzung von Strategien
für offene Daten die Rechte des geistigen Eigentums Dritter und die
Verpflichtungen der Europäischen Union aufgrund internationaler Verträge über
Rechte des geistigen Eigentums in vollem Umfang respektiert werden.
3.2.2.
Kofinanzierung von F&E&I
Die Kommission hat offene Daten durch ihre
Finanzierungsprogramme unterstützt, insbesondere durch die Rahmenprogramme für
Forschung und Entwicklung, das Programm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation
und das ISA-Programm. Die finanzierten Projekte decken verschiedene Forschungs-
und Anwendungsbereiche und Arten von Organisationen ab. Das Projekt Linked Open Data (LOD2)[12]
begann im September 2010 und hat eine Laufzeit von 4 Jahren. Gegenstand des
Projekts sind die Nutzung des Web als Plattform für Daten- und
Informationsintegration und der Einsatz semantischer Technologien, um
Verwaltungsdaten nutzungsfreundlicher zu machen. Das Projekt OpenAIRE[13],
das im Dezember 2009 mit Partnern aus 25 EU-Ländern und mehreren assoziierten
Ländern begann, soll zum Aufbau einer partizipatorischen Infrastruktur für das
EG-Pilotprojekt für den offenen Zugang zu Forschungsinformationen dienen. Durch die ISA-Aktion zur semantischen Interoperabilität (SEMIC.EU)[14] wird das Konzept offener
Metadaten aus der Verwaltung als erster Schritt zum Alignment von Metadaten auf
nationaler und europäischer Ebene unterstützt.
3.2.3.
Den Worten Taten folgen lassen
Im Jahr 2006 führte die Kommission durch den
Beschluss über die Weiterverwendung von Informationen der Kommission eine
Politik zur offenen Weiterverwendung ihrer eigenen Informationsressourcen ein.
Dadurch werden alle allgemein zugänglichen Informationen der Kommission für
kommerzielle und nichtkommerzielle Zwecke verfügbar gemacht. Beispiele sind
Eurostat-Daten und Übersetzungsspeicher der EU-Organe. Die Informationen stehen
in der Regel kostenlos zur Verfügung, nur in Ausnahmefällen werden die
Zusatzkosten für die Verbreitung in Rechnung gestellt.
4.
Herausforderungen und Chancen
4.1.
Neue Chancen durch den technologischen Fortschritt
Verschiedene Entwicklungen führen zu neuen
Möglichkeiten für die Weiterverwendung von Daten — auch Daten des öffentlichen
Sektors — in neuen Informationsprodukten und -dienstleistungen. Vor allem explodiert die Datenmenge
weltweit. Die US Library of Congress sammelte allein im April 2011 Daten
im Umfang von 235 Terabyte[15].
Das Wachstum der jährlich weltweit produzierten Daten wird mit 40 %
veranschlagt. Ein Teil dieses Wachstums ist auf neue
Datentypen zurückzuführen. So sind in den Bereichen Verkehr,
Kraftfahrzeuge, Versorgungsdienste und in anderen Bereichen bereits über
30 Millionen vernetzte Sensorknoten vorhanden[16]. Gleichzeitig erleben wir eine Revolution der Technologien
für die Analyse, Nutzung und die Verarbeitung von Daten, zum Beispiel im
Hinblick auf mehrsprachige Suchfunktionen und die automatische Extraktion von
Bedeutungsinhalten aus Sensornetzen.
4.2.
Herausforderungen und verbleibende Hindernisse
Zwar wurden in den letzten Jahren gewisse
Fortschritte bei der Öffnung öffentlicher Daten erzielt, doch bleiben
verschiedene Hindernisse nach wie vor bestehen. Der rechtliche Rahmen Ungeachtet der Minimalharmonisierung von 2003
durch die Richtlinie über die Weiterverwendung von Informationen des
öffentlichen Sektors bestehen erhebliche Unterschiede bei den nationalen
Vorschriften und Praktiken fort. So kommt es zu einer Fragmentierung des
Binnenmarktes für Information und Behinderungen bei der Entwicklung
grenzübergreifender Informationsdienstleistungen. Am deutlichsten sind diese Unterschiede bei
den Gebühren, wobei in manchen Fällen mit Kostendeckung gearbeitet wird und in
anderen Fällen die Weiterverwendung (fast) kostenlos ist. Aus einer Analyse
aktueller Studien ergibt sich, dass aus makroökonomischer Sicht die offenen
Datenmodelle zu besseren Gesamtergebnissen führen[17]. Eine Reihe von Fallstudien
über Einrichtungen des öffentlichen Sektors, die von der vollen Kostendeckung
auf Zusatzkostendeckung umgestellt haben, hat ergeben, dass dadurch nicht nur
die Weiterverwendung intensiviert wurde, sondern auch Vorteile für die
betroffenen Einrichtungen des öffentlichen Sektors entstanden[18]. Das Konzept offener Daten
beugt zudem etwaigen monopolistischen Tendenzen vor, die bei Daten aus einer
einzigen Quelle entstehen könnten. Sensibilisierung von öffentlichen
Einrichtungen und Unternehmen Ein weiterer Schlüsselfaktor ist die mangelnde
Sensibilisierung bei öffentlichen Einrichtungen für das Potenzial offener
Daten. Die Furcht vor einem Kontrollverlust ist noch immer weit verbreitet.
Manche Vorbehalte sind durchaus gerechtfertigt, z. B. Schutz der
Privatsphäre, nationale Sicherheit und die Notwendigkeit des Schutzes von
Rechten des geistigen Eigentums Dritter. Andere Argumente sind wohl eher
Vorwände für das Ausbleiben von Maßnahmen[19]. Die Änderung des Denkens in Verwaltungen
verlangt eine starken politischen Willen auf höchster Ebene und einen
dynamischen Dialog zwischen Interessenträgern (einschließlich Verwaltungen und
Besitzern öffentlicher Daten), Unternehmen und Wissenschaftskreisen.
Pilotprojekte und Testfälle, der Austausch bewährter Praktiken und
Mobilisierungskampagnen (z. B. mit Wettbewerben zu offenen Daten) können
es dem öffentlichen Sektor erleichtern, eine Kultur offener Daten einzuführen.
Hierdurch wird auch bei den Unternehmen das Bewusstsein für die Verfügbarkeit
der Daten und die damit verbundenen Möglichkeiten geschaffen. Praktische
und technische Hindernisse Schließlich sollten bestimmte praktische
und technische Fragen angesprochen werden. Sprachbarrieren und
Interoperabilitätsprobleme müssen beseitigt werden, um Informationsressourcen
verschiedener Einrichtungen und Länder kombinieren zu können. Die Verfügbarkeit
der Informationen in einem maschinenlesbaren Format sowie eine dünne Schicht
gemeinsam vereinbarter Metadaten könnte Querverweise zwischen Daten und die
Interoperabilität erleichtern und den Wert der Daten für eine Weiterverwendung
erheblich steigern. Auch muss die technische Infrastruktur vorhanden sein, um
die langfristige Verfügbarkeit der Informationen zu gewährleisten. Außerdem ist
mehr Unterstützung für F&E und Innovationen bei Datenanalyse und
Visualisierungsinstrumenten erforderlich.
4.3.
Schlussfolgerung
Die Nutzung öffentlicher Daten birgt ein
enormes Potenzial für die Wirtschaft der EU und das Verbraucherwohl. Doch
behindern die bestehenden Regulierungsinstrumente und ihre Anwendung, das
mangelnde Bewusstsein bei Verwaltungen und Unternehmen und die zögerliche
Einführung innovativer Technologien die Entwicklung eines echten Marktes für
die Weiterverwendung öffentlicher Daten und verhindern eine optimale Nutzung
der Chancen, die sich im Bereich der Daten und der sich weiter entwickelnden
Technologien bieten. Aufgrund dieser Erwägungen hat die Kommission
ihre Strategie zu öffentlichen Daten in Bezug auf den Rechtsrahmen für die
Weiterverwendung und die verfügbaren Unterstützungsinstrumente überarbeitet und
ausgebaut.
5.
Massnahmen auf europäischer Ebene: überarbeitete Strategie für
öffentliche offene Daten
Die überarbeitete Strategie der Kommission basiert
auf drei sich gegenseitig ergänzenden Ansätzen: ·
Anpassung des Rahmens für die Weiterverwendung von
Daten, einschließlich rechtlicher, unverbindlicher und politischer Maßnahmen, ·
Mobilisierung von Finanzierungsinstrumenten durch
bevorzugte Berücksichtigung offener Daten in Forschungs-, Entwicklungs- und
Innovationsprogrammen und in Infrastrukturprogrammen, ·
Förderung der Koordinierung und des
Erfahrungsaustauschs zwischen den Mitgliedstaaten.
5.1.
Ein überarbeiteter Rechtsrahmen, der Offenheit und
Weiterverwendung begünstigt
Dieser Mitteilung ist ein Vorschlag beigefügt,
der auf die Überarbeitung der Richtlinie über die Weiterverwendung von
Informationen des öffentlichen Sektors hinsichtlich folgender Aspekte abzielt: –
Einführung des Grundsatzes, dass alle öffentlichen Informationen,
die nicht eindeutig unter eine der Ausnahmen fallen, für gewerbliche und
nichtgewerbliche Zwecke weiterverwendet werden dürfen, –
Festsetzung des Betrags, der für Informationen des
öffentlichen Sektors zu den durch die Verbreitung verursachten Zusatzkosten
erhoben werden darf; Schaffung der Möglichkeit, in Ausnahmefällen die
Gesamtkosten für die Aufbereitung und Verbreitung der Informationen in Rechnung
zu stellen, –
Erweiterung des Geltungsbereichs der Richtlinie auf
Bibliotheken, Archive, Museen und Universitätsbibliotheken, allerdings so, dass
die möglichen finanziellen Effekte begrenzt bleiben und diesen Einrichtungen
keine zu hohen Verwaltungslasten auferlegt werden. Auch für andere Einrichtungen des öffentlichen
Sektors werden die Änderungen der Richtlinie höchstens begrenzte finanzielle
und administrative Belastungen mit sich bringen, die jedoch durch den
erwarteten Nutzen für die Gesellschaft insgesamt bei weitem wieder ausgeglichen
werden. Gleichzeitig aktualisiert die Kommission die
Vorschriften für die Weiterwendung ihrer eigenen Informationsressourcen. Die
wichtigsten Änderungen beziehen sich auf die Einbeziehung der Forschungsdaten,
die von der Gemeinsamen Forschungsstelle stammen, Maßnahmen zur Verbesserung
der Durchführung des Beschlusses und eine Bestimmung, die der Umstellung auf
maschinenlesbare Formate Rechnung trägt. 2012 wird die Kommission prüfen, ob
und wie ähnliche Regelungen auch von den übrigen EU-Organen und den wichtigsten
europäischen Agenturen übernommen werden könnten. Bei ihren nächsten Rechtsetzungs- und
Politikinitiativen in Bereichen wie Verkehr, Umwelt, Meeres- und
Raumfahrtpolitik wird die Kommission die Möglichkeiten offener Daten in vollem
Umfang berücksichtigen. Wo dies angezeigt ist, wird sie über den Mindestrahmen
der Richtlinie über die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen
Sektors hinausgehen, um eine möglichst umfassende Nutzung von Datenressourcen
zu gewährleisten.
5.2.
Unverbindliche Vorschriften für offene
Forschungsinformationen
Aufgrund der Besonderheiten von
Forschungsdaten wird die Kommission ihre Strategie für Wissenschafts- und
Forschungsdaten und damit zusammenhängende Infrastrukturen ausführlich und
in separaten Dokumenten niederlegen. Sie hat die Absicht, 2012 eine Mitteilung
und eine Empfehlung zur Zugänglichkeit und Bewahrung von wissenschaftlichen
Informationen zu verabschieden. Sie wird mit den Mitgliedstaaten
zusammenarbeiten, um deren Initiativen zur Ermöglichung eines offenen Zugangs
zu wissenschaftlichen Informationen auf der Grundlage konkreter Maßnahmen
auszubauen. Parallel dazu wird die Kommission ausführlich darlegen, wie sie mit
den Ergebnissen der von der Europäischen Union finanzierten Forschung zu
verfahren gedenkt.
5.3.
Finanzierungs- und Fördermaßnahmen: Förderung von
F&E&I in offenen Daten
Die Kommission wird Tätigkeiten zur Öffnung
von Verwaltungsdaten weiterhin durch ihre Finanzierungsprogramme fördern. Sie
wird sich dabei verschiedener Instrumente zur Stimulierung des Marktes, zur
Erprobung und Förderung der Entwicklung innovativer Lösungen und zur
Gewährleistung einer möglichst breiten Nutzung offener Daten bedienen. (1)
Förderung von F&E&I Die Kommission wird weiterhin F&E
im Bereich der Datenverarbeitungstechnologien unterstützen (z. B. Data
Mining, Analyse oder Visualisierung). Im Zeitraum 2011-2013 wird die Kommission
etwa 100 Mio. EUR für F&E in diesem Bereich ausgeben. Das
Informationsmanagement ist ein weiterer vorrangiger Bereich, der bei den IKT im
Programm „Horizont 2020” vorgesehen ist, das den Rahmen für die
EU-Unterstützung für Forschung und Innovation im Zeitraum 2014-2020 bildet. Die Kommission wird die Innovation
und die Verbreitung von Technologien durch Pilotaktionen, Tests und
besondere Präsentation innovativer Anwendungen wie geografischer Informationssysteme
und standortgebundene Dienstleistungen sowie kreative inhaltsbezogene
Anwendungen für Bildung oder Mode fördern. Eine Unterstützung im Zeitraum
2012-13 ist im Rahmen von CIP-IKT PSP sowie von „Horizont 2020”
vorgesehen. Die Kommission wird außerdem Unterstützung bei
der Durchführung von Wettbewerben für offene Daten leisten, um die
Entwicklung neuer Informationsdienstleistungen zu fördern, und Initiativen zur
Verbesserung des Zugangs zu Kapital für Unternehmer ergreifen, die neue
Informationsdienstleistungen auf der Grundlage von Daten des öffentlichen
Sektors aufbauen. (2)
Unterstützung für Dateninfrastrukturen —
Datenportale für Europa Zur Erleichterung der Entwicklung von
Informationsprodukten und -dienstleistungen, bei denen Daten aus der gesamten Europäischen
Union verwendet werden, wird die Kommission auf die Schaffung zweier
miteinander verbundener europäischer Datenportale hinarbeiten. Im 2012 wird sie ein Portal in Betrieb nehmen,
das die Datenressourcen der Kommission selbst und derer anderer europäischer
Organe und Agenturen leicht zugänglich und nutzbar machen wird. Parallel dazu
werden Metadaten-Definitionen mit hohem Weiterverwendungspotenzial
identifiziert und gefördert. In Übereinstimmung mit dem Beschluss der
Kommission zur Weiterverwendung von Kommissionsdokumenten sollen
Standardbedingungen für die Nutzung eine Verwendung europäischer Daten in
innovativen Informationsdienstleistungen auf möglichst breiter Ebene
gewährleisten. Die Kommission wird mit den Mitgliedstaaten,
Einrichtungen des öffentlichen Sektors und regionalen Sammelstellen
zusammenarbeiten, um ein gesamteuropäisches Datenportal zu entwickeln, das 2013
seinen Betrieb aufnehmen und einen direkten Zugang zu einer Auswahl von
Datensätzen aus der gesamten EU ermöglichen soll (einschließlich der Daten, die
über das Kommissionsportal zugänglich sind). Wo immer möglich, werden die
Arbeiten auf bestehenden Strukturen und Entwicklungen aufbauen, und der Inhalt
des Portals wird kontinuierlich erweitert, bis schließlich schrittweise die
wichtigsten Datensätze aus allen Mitgliedstaaten einbezogen sind. In der Anfangsphase (2011-2013) wird die
Unterstützung aus dem CIP-Programm kommen. Im Zeitraum 2014-2020 sollen die
Mittel für die europäische e-Service-Infrastruktur für öffentliche Daten aus
der Fazilität „Connecting Europe“[20] stammen. Die Kommission wird auch weiterhin
Digitalisierungstätigkeiten und die Einrichtung der Plattform Europeana
fördern, bei der ein wichtiger Aspekt der Weiterverwendung von Daten zum Tragen
kommt. (3)
Unterstützung für Forschungsdaten-Infrastrukturen Die Kommission unterstützt bereits beim RP7
(und plant die Fortsetzung dieser Unterstützung durch das Programm
„Horizont 2020”) die Entwicklung einer dauerhaften und robusten
Diensteinfrastruktur für wissenschaftliche Daten in Europa, die den
Anforderungen der datenintensiven Wissenschaft und Forschung von 2020 gerecht
wird, wobei sie sich von den Empfehlungen des Berichts „Riding the Wave” leiten
lässt. Die Infrastruktur wird den Zugang zu einem kontinuierlichen Informationsfluss
aus rohen Beobachtungs- und Experimentaldaten bis hin zu Veröffentlichungen in
allen Forschungsbereichen und die Interaktion mit diesen Daten ermöglichen. Mit dieser Infrastruktur sind technische,
organisatorische und regulatorische Aspekte verbunden, die eine umfassende
Koordinierung mit Mitgliedstaaten, Drittstaaten und internationalen
Organisationen erfordern, um eine globale Interoperabilität und den Zugang auf
Gegenseitigkeitsbasis zu ermöglichen. Die Kommission wird in Zusammenarbeit mit
den internationalen Partnern Standards für den globalen Datenzugang und die
globale Interoperabilität ausarbeiten.
5.4.
Koordinierung der Maßnahmen auf Ebene der
Mitgliedstaaten und der EU
Die Kommission wird auch weiterhin die
Koordinierung und den Erfahrungsaustausch zwischen Mitgliedstaaten erleichtern,
insbesondere durch: ·
Die PSI-Gruppe, eine Gruppe aus Experten der
Mitgliedstaaten, die für den Austausch bewährter Maßnahmen und Initiativen zur
Förderung der Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors
eingesetzt wurde, ·
die Plattform für Informationen des öffentlichen
Sektors. Dieses Webportal bietet Nachrichten über europäische Entwicklungen,
bewährte Verfahren, Beispiele für neue Produkte und Dienstleistungen und
Rechtssachen, die die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen
Sektors betreffen, ·
das Netz LAPSI, das rechtliche Fragen im
Zusammenhang mit Informationen des öffentlichen Sektors untersucht und
Diskussionen zwischen Forschern und Interessenträgern fördert. Es wird einen
Katalog von Leitlinien für den Zugang zu und die Weiterverwendung von
Strategien und Verfahren zur Weiterverwendung erarbeiten, ·
die ISA-Initiative zur semantischen
Interoperabilität. Die Kommission wird auch weiterhin
strategische Beratergruppen (z. B. Forum für e-Infrastrukturen und
Reflexionsgruppe e-Infrastrukturen) unterstützen und sich an ihrer Arbeit
beteiligen, die für die Koordinierung zwischen den Mitgliedstaaten im Hinblick
auf Infrastrukturen für wissenschaftliche Daten wichtig sind.
6.
SCHLUSSFOLGERUNG
Informationen, die von öffentlichen
Einrichtungen in der gesamten Europäischen Union produziert, gesammelt oder
bezahlt wurden, sind eine Schlüsselressource der Informationswirtschaft.
Derzeit wird das volle Potenzial dieser Ressource bei weitem nicht ausgeschöpft.
In dieser Mitteilung schlägt die Kommission konkrete Schritte zur Freisetzung
des Potenzials der Ressourcen des öffentlichen Sektors in Europa vor, die von
einer Überarbeitung der Richtlinie über die Weiterverwendung von Informationen
des öffentlichen Sektors bis zur Einrichtung eines gesamteuropäischen Portals
reichen. Durch eine zügige Annahme, Umsetzung und
Anwendung der überarbeiteten Richtlinie über die Weiterverwendung von
Informationen des öffentlichen Sektors können die Mitgliedstaaten dazu
beitragen, dass offene Daten Realität werden. So werden die Voraussetzungen für
die Nutzung offener Daten durch die Wirtschaft geschaffen und
grenzübergreifende Anwendungen gefördert. Ferner sollten die Mitgliedstaaten unter
Einbeziehung guter Praxisbeispiele aus der EU politische Konzepte für offene
Daten formulieren und umsetzen. Unterstützung sollte zum Beispiel für
Pilotprojekte und Wettbewerbe im Bereich offene Daten bereitgestellt werden,
insbesondere wenn diese auf die Entwicklung grenzübergreifender Produkte und
Dienstleistungen abzielen. Schließlich fordert die Kommission die
Mitgliedstaaten auf, sich an der Entwicklung eines gesamteuropäischen
Datenportals zu beteiligen. Die Kommission wird Gespräche mit Sachverständigen
aus den Mitgliedstaaten aufnehmen, um zu gewährleisten, dass dieses Portal eine
solide Grundlage erhält. In der Einführungsphase müssen die Mitgliedstaaten
über das Portal eine breite Auswahl an Datensätzen zur Verfügung stellen, damit
es ein erfolgreicher Dienst und eine echte Grundlage für Wirtschaftstätigkeiten
werden kann. Die Kommission fordert das Europäische
Parlament und den Rat auf, im Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeiten die
geeigneten Rahmenbedingungen für die Weiterverwendung von Informationen des
öffentlichen Sektors in der gesamten Europäischen Union zu schaffen und
Projekte und Infrastrukturen zu unterstützen, die dazu beitragen können, die
öffentlichen Daten in Europa zu einem Motor für Innovation, Wachstum und
Transparenz zu machen. Strategie für offene Daten, wichtigste Maßnahmen Rechtsrahmen ·
Vorschlag für eine überarbeitete Richtlinie über
die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors, Dezember 2011 ·
Überarbeiteter Beschluss der Kommission über die
Weiterverwendung von Kommissionsdokumenten, Dezember 2011; Arbeiten zur
Ausdehnung der Regelung auf andere europäische Organe und Agenturen, 2012 ·
Einbeziehung offener Daten in sektorale
Rechtsetzungs- und Politikinitiativen. Portale und Plattformen für offene Daten auf europäischer Ebene ·
Portal für den Zugang zu Daten der Kommission und
Daten anderer EU-Organe und -Agenturen, Frühjahr 2012 ·
Einführung eines gesamteuropäischen Datenportals,
das den Zugang zu Datensätzen aus der gesamten EU ermöglicht,
Frühjahr 2013, nach Vorarbeiten mit den Mitgliedstaaten ab 2011 ·
Kofinanzierung der europäischen
e-Service-Infrastruktur für offene Daten durch die Fazilität „Connecting
Europe“ 2014-2020. Offene Daten für die Wissenschaft ·
Mitteilung und Empfehlung an die Mitgliedstaaten
über wissenschaftliche Informationen, Anfang 2012 ·
Erweiterung des Pilotvorhabens zum offenen Zugang
zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen auf das gesamte Programm
„Horizont 2020” und Pilotvorhaben für den offenen Zugang zu
Forschungsdaten. Forschung und Innovation ·
Forschungs- und Innovationsvorhaben mit Relevanz
für offene Daten, insbesondere im Rahmen von RP7, CIP und Horizont 2020,
mit Finanzierung von Forschungsinfrastrukturen, die den offenen Zugang zu
Forschungsartikeln und -daten unterstützen ·
Wettbewerbe zu offenen Daten (2012-2013) und
Verbesserung des Zugangs zu Kapital für Unternehmer in diesem Bereich. Ziele Ziele der
Kommission: ·
Einführung eines Portals der Kommission für offene
Daten 2012 ·
Einführung eines Pilotportals mit mehrsprachiger
Schnittstelle, mehrsprachigen Suchfunktionen und Datensätzen aus der gesamten
EU 2013. Ziele für die
Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten: ·
Formulierung und Durchführung von Konzepten für
offene öffentliche Daten in allen Mitgliedstaaten bis Anfang 2013. ·
Suchbarkeit von 1/3 aller verfügbaren strukturierten
Behördendaten über das gesamteuropäische Datenportal bis 2015. Angestrebte
Gesamtwirkung: ·
Bis 2017 (also drei Jahre nach dem erwarteten
Umsetzungsdatum der Richtlinie über die Weiterverwendung von Informationen des
öffentlichen Sektors) sollte der Gesamtnutzen der Weiterverwendung von
öffentlichen Daten einen Umfang von 100 Mrd. EUR jährlich in der EU
erreichen, einschließlich der Entstehung neuer Unternehmen und
Effizienzgewinnen bei den Dienstleistungen des öffentlichen Sektors. [1] Die Begriffe „Daten” und „Informationen” werden in
dieser Mitteilung synonym verwendet und bezeichnen jedwede Art von Inhalt,
ungeachtet seines Mediums. [2] http://www.official-documents.gov.uk/document/cm76/7650/7650.pdf. [3] „Assessment of the Re-use of Public Sector Information
(PSI) in the Geographical Information, Meteorological Information and Legal
Information sectors“, MICUS, 12/2008. [4] Review of recent studies on PSI re-use and related
market developments (Auswertung aktueller Studien über die Weiterverwendung
von Informationen des öffentlichen Sektors und damit zusammenhängende
Marktentwicklungen), G. Vickery, August 2011. [5] Mc Kinsey-Bericht „Big Data, The next frontier for
innovation, competition and productivity”, Mai 2011. [6] Abschlussbericht der hochrangigen Sachverständigengruppe
für wissenschaftliche Daten, Oktober 2010. [7] ABl. L 345 vom 31.12.2003. [8] Richtlinien 2003/4/EG, ABl. L 41/26 vom 14.2.03 und
2007/2/EG, ABl. L108/1 vom 14.3.2007. [9] KOM(2010) 461 endg. [10] KOM(2008) 886 endg./2. [11] Mitteilung über wissenschaftliche Informationen im
Digitalzeitalter, KOM(2007) 56, Mitteilung über IKT-Infrastrukturen für
die e-Wissenschaft KOM(2009) 108 und damit verbundene Schlussfolgerungen
des Rates. [12] http://lod2.eu/. [13] http://www.openaire.eu/. [14] http://www.semic.eu/ [15] McKinsey, op.cit. [16] Ebenda. [17] G. Vickery, op.cit. [18] Studie „Pricing of Public Sector Information”, Deloitte
consulting u.a., Juni 2011. [19] Hierzu einige Beispiele unter
http://www.dr0i.de/lib/2011/07/04/a_sample_of_data_hugging_excuses.html [20] Siehe Vorschläge der Kommission für die Fazilität,
KOM(2011)665, KOM(2011)657/3.