15.9.2010   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

C 248/8


Veröffentlichung eines Eintragungsantrags nach Artikel 6 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 des Rates zum Schutz von geografischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

2010/C 248/07

Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, nach Artikel 7 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 des Rates (1) Einspruch gegen den Antrag einzulegen. Der Einspruch muss innerhalb von sechs Monaten ab dieser Veröffentlichung bei der Europäischen Kommission eingehen.

EINZIGES DOKUMENT

VERORDNUNG (EG) Nr. 510/2006 DES RATES

„MIÓD DRAHIMSKI“

EG-Nr.: PL-PGI-0005-0619-09.07.2007

g.g.A. ( X ) g.U. ( )

1.   Name:

„Miód drahimski“

2.   Mitgliedstaat oder Drittland:

Polen

3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder des Lebensmittels:

3.1   Erzeugnisart:

Klasse 1.4:

Sonstige Erzeugnisse tierischen Ursprungs und Honig

3.2   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt:

Unter der geschützten Ursprungsbezeichnung für Honig „Miód drahimski“ können fünf verschiedene Honigsorten verkauft werden, nämlich: Buchweizenhonig, Heidehonig, Rapshonig, Lindenhonig und Mischblütenhonig.

1.

Buchweizenhonig „Miód drahimski“ stammt von der Tracht des Buchweizens (Fagopyrum). Dieser Honig ist dunkelbraun, beinahe schwarz. Kristallisiert hat er eine goldbraune Farbe. Seine langsame Kristallisation verleiht ihm eine grobkörnige, uneinheitliche Konsistenz. An der Honigoberfläche kann eine flüssige Schicht verbleiben. Der Honig besitzt einen sehr ausgeprägten, angenehmen Geruch von Buchweizenblüten und ist im Geschmack kräftig, süß und etwas brennend.

2.

Heidehonig „Miód drahimski“ stammt von der Tracht der Besenheide (Calluna vulgaris), auch Heidekraut genannt. Dieser Honig ist bernstein- bis teefarben und tritt in helleren wie dunkleren Farbschattierungen auf. Vor der Kristallisation hat er eine Bernsteinfarbe oder sogar einen rötlichen Bernsteinton. Nach der Kristallisation reicht seine Färbung von gelblich-orange bis zu einem Braunton. Heidehonig ist von dickflüssiger, geleeartiger Konsistenz. Er kristallisiert mittelkörnig und hat einen ausgeprägten Geruch von Heidekraut. Im Geschmack ist er schwach süß, aber kräftig mit einer bitteren Note.

3.

Rapshonig „Miód drahimski“ stammt von der Tracht der Rapses (Brassica napus var. arvensis). Dieser Honig ist nahezu farblos, d. h. leicht strohfarben mit einer grünlichen Schattierung je nach den Pflanzen, deren Nektar gesammelt wurde. Kristallisiert ist er weiß oder grau bis cremefarben. Seine rasche Kristallisation führt zu einer feinkristallinen Struktur und verleiht dem Honig damit eine schmalzige Konsistenz. Dem Geschmack nach ist er mild, unaufdringlich und leicht bitter.

4.

Lindenhonig „Miód drahimski“ stammt von der Tracht der Linden (Tilia). In flüssigem Zustand ist dieser Honig grünlich-gelb bis hell bernsteinfarben. Nach der Kristallisation zeigt er eine Färbung von weißlich-gelb bis goldgelb. Flüssiger Lindenhonig erinnert an Rizinusöl. Er kristallisiert feinkörnig und grießig. Sein Geschmack ist recht kräftig und häufig leicht bitter.

5.

Mischblütenhonig „Miód drahimski“ stammt von der Tracht zahlreicher verschiedener Pflanzen. Je nach dem Erntezeitpunkt kann die Farbe dieses Honigs unterschiedlich aussehen, von hell creme- bis teefarben. Kristallisiert hat er eine Färbung von hellgrau bis zu einem hellen Braun. Seine Konsistenz hängt ebenfalls vom Erntezeitpunkt ab und ist flüssig, viskös oder aber teilweise oder ganz kristallisiert. Der Honig hat gewöhnlich einen ausgeprägten Wachsgeruch. Im Geschmack ist er je nach Nektarzusammensetzung unterschiedlich, gemeinhin jedoch mild und süß. Bisweilen dominiert der Geschmack eines bestimmten Nektars.

Kenngröße

Buchweizenhonig

Heidehonig

Rapshonig

Lindenhonig

Mischblütenhonig

Zulässiger Wassergehalt

< 18 %

< 21 %

< 18 %

< 18 %

< 18 %

Gehalt an reduzierenden Zuckern (Glucose und Fructose)

> 67 %

> 67 %

> 67 %

> 67 %

> 67 %

HMF-Gehalt

< 25 mg/kg

< 25 mg/kg

< 25 mg/kg

< 25 mg/kg

< 25 mg/kg

Freie Säuren

< 40 mval/kg

< 40 mval/kg

< 40 mval/kg

< 40 mval/kg

< 40 mval/kg

Saccharosegehalt

< 4 %

< 4 %

< 4 %

< 4 %

< 4 %

Prolingehalt

> 25 mg/100 g

> 25 mg/100 g

> 25 mg/100 g

> 25 mg/100 g

>25 mg/100 g

Leitpollenanteil

> 45 % Buchweizenpollen (Fagopyrum)

> 45 % Heidekrautpollen (Calluna vulgaris)

> 45 % Rapspollen (Brassica napus var. arvensis)

> 20 % Lindenpollen (Tilia)

< 35 % Anteil eines bestimmten Pflanzenpollens

Tabelle 1Charakteristische Merkmale des Honigs „Miód drahimski“ (Zeichenerklärung: „<“ bedeutet „weniger als“; „>“ bedeutet „mehr als“)

Zum Verkaufszeitpunkt kann der Honig „Miód drahimski“ flüssig (patoka), kremig oder kristallisiert (krupiec) sein. Bei der Ursprungsbezeichnung „Miód drahimski“ handelt es sich um Bienenhonig aus Blütennektar. Der Honig kann geringe Mengen Honigtau enthalten, doch darf dies nicht zu einer Veränderung des Geschmacks, des Geruchs oder der charakteristischen Merkmale führen. Das Erzeugnis „Miód drahimski“ kann auch als Wabenhonig verkauft werden.

3.3   Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse):

3.4   Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs):

Während der Gewinnungsperiode des Honigs „Miód drahimski“ ist jede Zufütterung der Bienen unzulässig. Nur in Ausnahmefällen, wenn die normale Entwicklung der Bienenschwärme gefährdet ist, dürfen die Bienen vor Beginn der Gewinnungsperiode ein Zusatzfutter erhalten, doch sollte diese Zufütterung spätestens 14 Tage vor der geplanten Honigernte beendet sein. Die Dosierung darf den zweitägigen Futterbedarf der Bienen nicht überschreiten. Den Bienen darf als Zusatzfutter nur Weißzucker aus Rüben oder aber fertiger Sirup (Bienenfutter) mit einem Zuckergehalt (Glucose, Fructose, Saccharose) von mindestens 73 % verabreicht werden. Der Rübenweißzucker und der Zuckersirup können von außerhalb des Erzeugungsgebiets des Honigs „Miód drahimski“ stammen. Die Honigqualität wird hierdurch nicht beeinträchtigt.

3.5   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen:

Alle Stufen des Erzeugungsprozesses — von der Aufstellung der Bienenstöcke bis hin zur Endabfüllung des Honigs — müssen in dem abgegrenzten geografischen Gebiet stattfinden. Gegen Ende der Gewinnungsperiode werden aus den Beuten die Wabenrahmen mit dem reifen Honig (die Honigwaben sollten mindestens zu 3/4 verdeckelt sein) entnommen. Der Honig wird in den Imkereibetrieben mithilfe von Honigschleudern, die die Zentrifugalkraft nutzen, kalt geschleudert. Zulässig ist auch, dass der Honig mittels mechanischer Pressen aus dem Entdeckelungswachs kalt gepresst wird. Der abgeschleuderte Honig läuft durch ein Sieb und gelangt dann in einen Absetzbehälter. Unzulässig sind jedoch ein Herausfiltern der Pollen und die Pasteurisierung des Honigs „Miód drahimski“. Auf keiner Erzeugungsstufe darf eine Temperatur von 42 °C überschritten werden. In der Gewinnungsperiode des Honigs ist es verboten, Arzneimittel an die Bienen zu verabreichen oder chemische Stoffe und sonstige Bienenvertreibungsmittel in festem, flüssigem oder gasförmigem Zustand einzusetzen. Für die Erzeugung des Honigs „Miód drahimski“ werden ausschließlich die folgenden Bienenrassen und ihre Kreuzungen verwendet: Apis mellifera carnica (Kärntner Honigbiene) und Apis mellifera mellifera (Dunkle West- bzw. Mitteleuropäische Honigbiene).

3.6   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw.:

Mit der Verpflichtung, dass die Abfüllung des Honigs in Einzelhandelsgefäße ebenfalls in dem (unter Punkt 4 abgegrenzten) Erzeugungsgebiet geschehen muss, soll die Wahrung der besonderen Produktqualität gewährleistet werden. Diese Auflage ermöglicht es, eine verstärkte Überwachung und Kontrolle hinsichtlich des Ursprungs des Honigs mit der geschützten Bezeichnung durchzuführen und dadurch auszuschließen, dass der Honig „Miód drahimski“ mit anderem Honig vermischt wird. Dank der obligatorischen Abfüllung im Erzeugungsgebiet genießt das Kontrollsystem hohe Vertrauenswürdigkeit und werden Risikofaktoren für die Honigqualität ausgeschaltet.

3.7   Besondere Vorschriften für die Etikettierung:

Alle Imker sowie Betriebe, die Honig zwecks Abfüllung und Aufmachung unter der geschützten Bezeichnung ankaufen, sind verpflichtet, ein einheitliches Etikett zu verwenden. Ausgegeben werden die Etiketten durch den Erzeugerverband Stowarzyszenie Producentów Miodu Drahimskiego, der der zuständigen Kontrollstelle auch die detaillierten Grundsätze für die Etikettenausgabe mitteilt. Mit der einheitlichen Etikettierung sollen die zu erwartende Qualität des Produkts gewährleistet und seine Rückverfolgung erleichtert werden. Diese Grundsätze und Verfahren dürfen Erzeuger, die dem Verband nicht angehören, keinesfalls diskriminieren.

4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets:

Der Honig „Miód drahimski“ wird innerhalb der Verwaltungsgrenzen der Stadt- und Landgemeinden Czaplinek, Wierzchowo, Barwice und Borne Sulinowo sowie des Forstamtsbezirks Borne Sulinowo, gelegen im pommerschen Seengebiet Pojezierze Drawskie, gewonnen. Die Ursprungsbezeichnung „Miód drahimski“ ist von dem Namen der mittelalterlichen Starostenburg „Drahim“ und ihrer Burgsiedlung abgeleitet; heute heißt diese Ortschaft Stare Drawsko, wonach auch die ganze Seenplatte mit dem Erzeugungsgebiet benannt ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im amtlichen Namensgebrauch und in der Verwaltungsgliederung der alte Dorfname Drahim nicht wiederaufgenommen, und es wurde stattdessen der neue Ortsname Stare Drawsko (ehem. Alt Draheim) gewählt. Trotz des veränderten Amtsgebrauchs sind Bezugnahmen auf den historischen Burg- und Ortsnamen „Drahim“ traditionell weiterhin sehr gängig und haben große emotionale Aussagekraft.

5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet:

5.1   Besonderheit des geografischen Gebiets:

Das unter Punkt 4 abgegrenzte Gebiet gehört von seinem Klima her gesehen zum Ostseeraum und unterliegt im Vergleich zu anderen Regionen in Polen sehr viel stärkeren maritimen Einflüssen. Die Nähe zur Ostsee sorgt hier für mildere Winter und kühlere Sommer. Ein wichtiges Klimamerkmal sind auch die eng mit den topografischen Gegebenheiten zusammenhängenden Temperaturverhältnisse. Die relative Höhenlage des Erzeugungsgebiets hat nämlich niedrigere Temperaturwerte zur Folge. Die Durchschnittstemperatur in den Monaten Mai-Juni beträgt 14,4 °C, während der Jahresdurchschnitt im Bereich von 7,0-7,3 °C liegt. Die Böden des Erzeugungsgebiets entstanden hauptsächlich aus den Ablagerungen eiszeitlicher Gletscher und ihrer Schmelzwässer. Es handelt sich vorwiegend um Podsolböden aus losem, tonarmem Sand, aber auch aus Geschiebelehm sowie Sand über tonigen und lehmigen Unterböden. Das Erzeugungsgebiet des Honigs „Miód drahimski“ liegt zu einem großen Teil im Naturpark Drawski Park Krajobrazowy und verdankt seinen naturbelassenen Charakter dem Fehlen umweltverschmutzender Industrieanlagen. Innerhalb des Naturparks wurden sieben Naturschutzgebiete ausgewiesen, die sich durch ihre vielfältige Fauna und Flora auszeichnen und in deren Ökosysteme der Mensch kaum eingegriffen hat. Die äußerst abwechslungsreiche und ausgedehnte Seen- und Flusslandschaft trägt ihrerseits zu der außergewöhnlichen Vielfalt der örtlichen Pflanzenwelt bei. An kristallklaren Seen mit Lobelienvegetation finden sich Reliktpflanzen, wie z. B. die Dickblättrige Sternmiere (Stellaria crassifolia), die Schwarze Krähenbeere (Empetrum nigrum ssp. nigrum) und das Moor-Reitgras (Calamagrostis stricta). Ein bedeutender Teil der hiesigen Flora besteht ferner aus anderen geschützten Pflanzenarten, wie der Gemeinen Akelei (Aquilegia vulgaris), dem Echten Seidelbast (Daphne mezereum) und dem Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris).

Beziehung zwischen dem geografischen Gebiet und den hier vorkommenden Trachtpflanzen

Buchweizen

Die geringe Fruchtbarkeit der Podsolböden, der ausgeglichene Wasserhaushalt und die Klimabedingungen in dem geografischen Gebiet begünstigen den Anbau von Buchweizen. Besonders wichtig ist dabei die hohe Luftfeuchtigkeit (von bis zu 81 %). Buchweizen wird hier deshalb von etwa 400 Öko-Bauernhöfen angebaut, deren Buchweizenanbauflächen sich auf insgesamt etwa 1 120 ha erstrecken.

Linden

In dem abgegrenzten Gebiet finden sich zahlreiche als Naturdenkmal eingestufte Linden. So sind im Erzeugungsgebiet des Honigs „Miód drahimski“ die Ränder von rund 90 % der Straßen zwischen den Dörfern, der Nebenstraßen und Wege mit alten Linden bepflanzt und bilden ganze Lindenalleen. Diese allgemeine Verbreitung der Linden hängt mit den für sie günstigen Bodenverhältnissen und der intakten Umwelt zusammen. Herausragendes Merkmal der Umwelt dieses Gebiets ist nämlich, dass es hier keine durch Industriebetriebe verursachte Luftverschmutzung gibt, auf die Linden besonders empfindlich reagieren.

Raps

Der Rapsanbau in dem abgegrenzten Gebiet ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass er auf mehrere Hektar großen Feldern betrieben wird, die durch zahlreiche Wälder unterteilt sind. Vor Windböen geschützt, finden die Bienen somit ausgezeichnete Bedingungen für ihre Entwicklung und für das Nektarsammeln. In dem beschriebenen Gebiet dienen nahezu 1 400 ha dem Anbau von Raps.

Heidekraut

Im Forstamtsbezirk Borne Sulinowo liegt eine der größten typischen Heidelandschaften in Europa. Die Heidekrautvegetation nimmt hier insgesamt rund 6 000 ha ein, und es finden sich von der Besenheide geprägte Pflanzengesellschaften (Polio-Callunetum) sowie Heideformationen mit Färberginster (Scabiosa canescentisGenistetum tinctoriae). Das große Heidevorkommen in diesem Gebiet erklärt sich durch geeignete Bodenverhältnisse und eine hohe Sonneneinstrahlung auf ausgedehnten unbewaldeten Flächen.

Handwerkliches Können der Imker

Im Zuge der langen Tradition der Imkerei in dem abgegrenzten Gebiet konnten die örtlichen Imker hohe handwerkliche Fähigkeiten ausbilden und spezifische Methoden bei der Bienenzucht und der Honigernte entwickeln, die sich unmittelbar in der chemischen Zusammensetzung des Honigs widerspiegeln. Ein Grundprinzip ist, dass für die Honiggewinnung nur Wabenrahmen mit mindestens zu 3/4 verdeckelten Honigwaben ausgewählt werden, so dass gewährleistet ist, dass nur reifer Honig geerntet wird. Ferner darf auf keiner Erzeugungsstufe eine Temperatur von 42 °C überschritten werden.

5.2   Besonderheit des Erzeugnisses:

Die geschützte Ursprungsbezeichnung „Miód drahimski“ steht für einen Honig von hoher Qualität, der einerseits durch einen niedrigen HMF-Gehalt sowie andererseits durch einen hohen Gehalt an reduzierenden Zuckern gekennzeichnet ist. Ganz spezifisches Merkmal des Honigs „Miód drahimski“ ist, wie unter Punkt 3.2 zu ersehen, sein hoher Leitpollenanteil. Darüber hinaus unterscheidet sich dieser Honig auch noch grundlegend durch den Pollenanteil einzigartiger Reliktpflanzen, die im Erzeugungsgebiet endemisch vorkommen. Der Mischblütenhonig „Miód drahimski“ hat als besonderes Merkmal eine sehr differenzierte Pollenzusammensetzung, bei der keine der Pollenarten einen Anteil von 35 % überschreitet, so dass dieser Honig ein reiches Geschmacksbukett zu bieten hat.

5.3   Ursächlicher Zusammenhang zwischen dem geografischen Gebiet und der Qualität oder den Merkmalen des Erzeugnisses (im Falle einer g.U.) oder einer bestimmten Qualität, dem Ansehen oder sonstigen Eigenschaften des Erzeugnisses (im Falle einer g.g.A.):

Der Honig „Miód drahimski“ ist mit seinem Erzeugungsgebiet eng verbunden, denn unter dieser Ursprungsbezeichnung werden Honigsorten vertrieben, die dank der charakteristischen Pflanzen dieser Region gewonnen werden. Dabei handelt es sich um Buchweizenhonig, Rapshonig, Heidehonig, Lindenhonig und Mischblütenhonig. Kennzeichnend für das unter Punkt 5.1 beschriebene Gebiet sind eine vergleichsweise geringe Niederschlagsmenge, äußerst zahlreiche Oberflächengewässer, eine hohe relative Luftfeuchtigkeit sowie gemäßigte Windbewegungen, was eine entscheidende Voraussetzung für das Vorkommen und die Qualität der einzelnen Trachten ist, von denen die Sortenhonige „Miód drahimski“ stammen. Die Vielfalt der Ökosysteme in einer sauberen und naturbelassenen Umwelt sorgt ferner für die äußerst differenzierte Pollenzusammensetzung, die für den Mischblütenhonig „Miód drahimski“ so charakteristisch ist. Vom Reichtum der hiesigen Pflanzenwelt zeugt dabei die Tatsache, dass keine der Pollenarten in diesem Mischblütenhonig einen Anteil von 35 % überschreitet. In die Zusammensetzung sowohl der Sortenhonige als auch des Mischblütenhonigs unter der Ursprungsbezeichnung „Miód drahimski“ geht außer dem Pollen von Kulturpflanzen gleichfalls der Pollen der im Erzeugungsgebiet endemisch vorkommenden und anderer geschützter Pflanzen ein. Solche Bienenweiden sind eine Besonderheit des Erzeugungsgebiets, in dem ein Naturpark mit mehreren Naturschutzgebieten liegt, so dass es unmöglich wäre, den Honig „Miód drahimski“ andernorts zu erzeugen. Dank des bei der Honigernte angewendeten Verfahrens (bei dem nur Wabenrahmen mit mindestens zu 3/4 verdeckelten Honigwaben ausgewählt werden) wird ein reifer Honig mit einem hohen Gehalt an den reduzierenden Zuckern Glucose und Fructose gewonnen, wobei zugleich die Frische des Naturprodukts durch den niedrigen HMF-Gehalt belegt wird. Das Verbot einer Erhitzung des Honigs auf Temperaturen über 42 °C gewährleistet, dass die zahlreichen in diesem Honig natürlich vorhandenen Enzyme nicht zerstört werden. Die unter Punkt 3.2 beschriebenen Geschmackseigenschaften, die für die einzelnen Sorten des Honigs „Miód drahimski“ typisch sind und von den Verbrauchern sehr geschätzt werden, ergeben sich aus der Kombination einer intakten natürlichen Umwelt, einer reichen Pflanzenvielfalt sowie der auf Tradition beruhenden, hohen handwerklichen Fähigkeiten der örtlichen Erzeuger, deren untrennbarer Bestandteil die über viele Imkergenerationen hinweg gepflegten und vervollkommneten Methoden für die Gewinnung und Ernte des Honigs „Miód drahimski“ sind.

Hinweis auf die Veröffentlichung der Spezifikation:

(Artikel 5 Absatz 7 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006)

http://www.minrol.gov.pl/DesktopDefault.aspx?TabOrgId=1620&LangId=0


(1)  ABl. L 93 vom 31.3.2006, S. 12.