18.6.2009 |
DE |
Amtsblatt der Europäischen Union |
C 138/9 |
Veröffentlichung eines Antrags gemäß Artikel 8 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 509/2006 des Rates über die garantiert traditionellen Spezialitäten bei Agrarerzeugnissen und Lebensmitteln
2009/C 138/10
Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 9 der Verordnung (EG) Nr. 509/2006 Einspruch gegen den Antrag einzulegen. Der Einspruch muss innerhalb von sechs Monaten ab dieser Veröffentlichung bei der Europäischen Kommission eingehen.
ANTRAG AUF EINTRAGUNG EINER G.T.S.
VERORDNUNG (EG) Nr. 509/2006 DES RATES
„PREKMURSKA GIBANICA“
EG-Nr. SI-TSG-007-0025-29.10.2004
1. Name und Anschrift der Antragstellenden vereinigung
Name: |
Društvo za promocijo in zaščito prekmurskih dobrot |
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Anschrift: |
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Telefon |
+386 25261435 |
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Telefax |
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E-Mail: |
kodila@siol.net dpzdp@siol.net |
2. Mitgliedstaat oder Drittland
Slowenien
3. Produktspezifikation
3.1. Einzutragender Name
„Prekmurska Gibanica“
Die Eintragung wird nur in slowenischer Sprache beantragt.
Die ergänzende Angabe „auf traditionelle slowenische Weise zubereitet“, die sich neben der Bezeichnung „Prekmurska gibanica“ befindet, wird in die Sprache des Landes übersetzt, wo das Produkt vermarktet und produziert wird.
3.2. Es handelt sich um einen Namen, der:
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für sich genommen spezifisch ist |
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den spezifischen Charakter des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels wiedergibt |
Laut „Etimološki slovar slovenskega jezika“ (Etymologisches Wörterbuch der slowenischen Sprache) ist die „Gibanica“ eine Sorte Kuchen („Potica“) aus dem östlichen Teil Sloweniens. Der Name hängt zusammen mit „gibâničnik“, „gibâničnjak“, Weidenkorb zum Backen, und „gibâničar“, Bäcker. Die ersten schriftlichen Quellen reichen ins 18. Jahrhundert zurück, als das Backwerk von Pohlin als „gebanza“ erwähnt wird. Das Wort selbst geht auf „gybati“ (falten) zurück, denn die Gibanica ist nach dem mehrschichtigen Teig (gyüba, guba = Falte) benannt. Die „Prekmurska Gibanica“ wird aus zwei verschiedenen Sorten Teig und vier Füllungen hergestellt, die je zweimal eingearbeitet werden, wodurch die „Prekmurska Gibanica“ ihr charakteristisches, spezifisches Aussehen und ihren typischen Geschmack erhält. Die „Prekmurska Gibanica“ ist daher für sich genommen spezifisch und weist wegen der speziellen Zusammensetzung auch besondere Eigenschaften auf.
3.3. Wird gemäß Artikel 13 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 509/2006 die Vorbehaltung des Namens beantragt?
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Eintragung mit Vorbehaltung des Namens |
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Eintragung ohne Vorbehaltung des Namens |
3.4. Art des Erzeugnisses
Klasse 2.3. |
Süßwaren, Backwaren, feine Backwaren und Kleingebäck |
3.5. Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels, das den unter Ziffer 3.1 angegebenen Namen führt
Die „Prekmurska Gibanica“ ist ein süßes Gebäck, das aus zwei Sorten Teig (Mürbeteig als Boden und Strudelteig (Ziehteig) zwischen den Schichten der Füllung) und vier verschiedenen Füllungen (Mohn-, Quark-/Topfen-, Walnuss- und Apfelfüllung) in genau festgelegter Reihenfolge und jeweils mit einer Lage Strudelteig dazwischen besteht. Die Schichten der Füllungen werden in der gleichen Reihenfolge noch einmal wiederholt. Auf die letzte Schicht der Füllung folgt noch eine Lage Strudelteig. Darauf kann saure oder süße Sahne geträufelt werden, in die Eigelb eingerührt wurde, oder die letzte Schicht wird nur mit Butterguss bestrichen. Die Gibanica kann in einer runden oder rechteckigen Form gebacken werden.
Physikalische Beschreibung: Wird die „Prekmurska Gibanica“ aufgeschnitten, sind die Schnitten fest und kompakt. Für ein korrektes Aussehen der einzelnen Schnitten müssen die Schichten deutlich unterscheidbar sein. Die Form der Schnitten (dreieckig oder rechteckig) hängt von der verwendeten Backform ab.
Aussehen der „Prekmurska Gibanica“ und Querschnitt der einzelnen Stücke: Die „Prekmurska Gibanica“ kann in einer runden oder rechteckigen Form gebacken werden. Die Höhe der „Prekmurska Gibanica“ und damit auch der einzelnen Schnitten beträgt 5-7 cm. Die Schnitten können zweierlei Formen haben (dreieckige Schnitte — runde Backform; rechteckige Schnitte — rechteckige Backform). Die Schnitte muss ordentlich gebacken sein, sie darf keine austretende Füllung aufweisen und muss eine gleichmäßig glatte, leicht wellige Oberfläche ohne Risse haben. Die einzelnen Füllungen müssen durch Strudelteiglagen schön voneinander getrennt sein. Jede Füllung hat ihre charakteristische Farbe (die Quark-/Topfenfüllung ist sahnig weiß, die Walnussfüllung goldbraun, die Apfelfüllung braun und die Mohnfüllung schimmernd schwarz). Die oberste Lage Strudelteig darf sich nicht von der obersten Schicht Füllung ablösen. Eine Schnitte der „Prekmurska Gibanica“ hat damit acht Schichten; die Füllungen weisen die festgelegte Abfolge (Mohn-, Quark-/Topfen-, Walnuss-, Apfelfüllung) und eine einheitliche Dicke hinsichtlich der einzelnen Sorten Füllung auf. Die zweite Abfolge der Füllungen ist identisch mit der ersten.
Aroma: charakteristisches intensives Aroma mit Geschmack und Geruch nach frischem Mohn, Quark/Topfen, zarten Walnüssen und leicht säuerlichen Äpfeln. Die „Prekmurska Gibanica“ muss saftig, nicht zu fett und auf harmonische Weise süß sein.
Textur: Die Textur einer Schnitte ist weich, zart, fein, glatt und leicht. Außerdem muss sie, was die einzelnen Zutaten angeht, gleichmäßig sein.
3.6. Beschreibung des Verfahrens zur Herstellung des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels, das den unter Ziffer 3.1 angegebenen Namen führt
Vorgeschriebene grundlegende Zutaten und Zusätze der „Prekmurska Gibanica“:
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Mürbeteig: 200 g Weizenmehl (100 g griffig und 100 g glatt), 100 g Margarine oder Butter, eine Prise Salz oder Zucker und 1 dl kaltes Wasser zum Verkneten; |
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Strudelteig: 900 g Weizenmehl glatt, 1 Ei, 1 Esslöffel Pflanzenöl, eine Prise Salz, eine Prise Zucker und lauwarmes Wasser zum Verkneten; |
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Füllungen: Mohnfüllung (300 g fein gemahlener Mohn, 100 g Kristallzucker, 1 Päckchen Vanillezucker); Quark-/Topfenfüllung (1,2 kg Quark/Topfen vollfett, 100 g Kristallzucker, 2 Päckchen Vanillezucker, 2 Eier und eine Prise Salz); Nussfüllung (300 g gemahlene Walnüsse, 100 g Kristallzucker, 1 Päckchen Vanillezucker); Apfelfüllung (1,5 kg Äpfel — eher säuerliche Sorte, eine Prise Salz, 120 g Kristallzucker, 2 Päckchen Vanillezucker, eine Prise Zimt); |
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Guss: Sahneguss (800 ml Sahne, 3 Eier) und Butterguss (250 g Margarine, Butter oder Pflanzenöl). |
Zubereitung der „Prekmurska Gibanica“:
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Der Mürbeteig (Knetteig) wird immer frisch zubereitet. Mehl auf ein Nudelbrett sieben, salzen oder zuckern und das klein geschnittene Fett mit einem Messer oder mit kalten Händen in das Mehl einarbeiten. Unter Hinzufügung von kaltem Wasser oder Ei und Milch rasch einen glatten Teig kneten. |
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Strudelteig ist ein sehr elastischer Teig mit wenig Fett. Zur Herstellung benötigt man trockenes und gut abgelagertes Mehl. In das auf das Nudelbrett gesiebte Mehl eine Vertiefung eindrücken und Fett, Salz und Zucker (nach Wunsch auch ein Ei) hineingeben. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Während des Knetens nach Bedarf laufwarmes Wasser zugeben. Den Teig so lange kneten, bis er glatt und elastisch ist. Den Teig in 10 Teile teilen, eventuell noch einen Teil als Reserve vorsehen. |
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Mohnfüllung: Zum fein gemahlenen Mohn Kristall- und Vanillezucker geben und alles gut vermischen. In zwei Teile teilen. |
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Quark-/Topfenfüllung: Zum Quark/Topfen Ei, Vanille- und Kristallzucker und eine Prise Salz geben. Alles gut verrühren, bis die Mischung glatt und geschmeidig ist. In zwei Teile teilen. |
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Nussfüllung: Die Grundlage sind fein gemahlene Walnüsse. Gemahlene Nüsse mit Kristall- und Vanillezucker vermischen. In zwei Teile teilen. |
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Apfelfüllung: Äpfel schälen, in feine Scheibchen schneiden, Kristall- und Vanillezucker sowie Zimt hinzufügen. Alles leicht vermischen. Werden sehr saftige Äpfel verwendet, diese reiben, nach Wunsch leicht salzen und etwas ruhen lassen, dann ausdrücken und erst danach die anderen Zutaten hinzufügen. Füllung in zwei Teile teilen. |
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Sahneguss: Die ganzen Eier langsam mit der sauren oder süßen Sahne verquirlen. Mit dem so erhaltenen Guss werden die einzelnen Schichten Füllung der „Prekmurska Gibanica“ beträufelt. Dabei erhalten die einzelnen Schichten nicht die gleiche Menge Sahneguss, weshalb die Gesamtmenge in dementsprechende Mengen unterteilt werden muss. Für die beiden so genannten „trockenen“ Füllungen (Mohn und Nüsse) wird die größte Menge Sahneguss benötigt, für die Quark-/Topfenfüllung eine kleinere Menge und für die Apfelfüllung die kleinste Menge oder überhaupt kein Sahneguss, falls die Äpfel so saftig sind, dass sie keinen Guss benötigen. |
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Butterguss: Für den Butterguss kann Butter oder auch Pflanzenfett verwendet werden. Wie der Sahneguss wird bei der „Prekmurska Gibanica“ auch der Butterguss auf die einzelnen Schichten der Füllung geträufelt. Auch die mengenmäßige Aufteilung ist gleich wie beim Sahneguss. |
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Der Mürbeteig wird hergestellt und die übrigen Zutaten werden vorbereitet. Dann wird der Mürbeteig (frisch oder aus dem Kühlschrank, wo man ihn ruhen gelassen hat) passend für die Backform der „Prekmurska Gibanica“ (rechteckig oder rund) ausgerollt. Die Teigschicht soll nach dem Ausrollen höchstens 5 mm dick sein. Die Backform wird mit Fett ausgestrichen und mit dem ausgerollten Mürbeteig ausgelegt, der mit einer Gabel mehrfach eingestochen wird. Man kann die Form für ein paar Minuten in den vorgeheizten Backofen stellen, so dass der Teig leicht vorgebacken wird (dieser Schritt kann entfallen). |
Je nach der verwendeten Backform (rechteckig oder rund) kann der Strudelteig auf zwei unterschiedliche Weisen verarbeitet werden:
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Rechteckige Backform Der frisch zubereitete Strudelteig wird in 10 kleine Laibe unterteilt. Die Laibe werden mit zerlassenem Schweinefett, zerlassener Butter oder zerlassenem Pflanzenfett bepinselt, damit sie nach dem Ruhen frisch und elastisch sind. Nachdem der Teig geruht hat, werden die einzelnen Laibe ausgerollt und erneut mit flüssigem Fett bestrichen, damit sich der Teig leichter ziehen lässt. Der ausgezogene Teig eines Laibes wird so in die vorbereitete eingefettete und mit dem Mürbeteig ausgelegte Backform gelegt, dass die Ränder des Strudelteigs über den Rand der Form hinausreichen. Auf dem Strudelteig wird die Hälfte der Mohnfüllung verteilt und darauf Sahne- und Butterguss geträufelt. Auf die Mohnfüllung wird eine weitere ausgerollte und ausgezogene Portion Strudelteig gelegt. Darauf wird die Hälfte der Quark-/Topfenfüllung verteilt, die mit der angemessenen Menge Sahne- und Butterguss (also weniger als bei der Mohnfüllung) beträufelt wird. Es folgt eine dritte Lage ausgezogenen Strudelteigs, darauf die Hälfte der Nussfüllung und die entsprechende Menge Sahne- und Butterguss (gleiche Menge wie für die Mohnfüllung). Nun folgt die vierte Lage ausgezogenen Strudelteigs, darauf die Hälfte der Apfelfüllung, die mit einer kleinen Menge Sahne- und Butterguss beträufelt wird. Wurde die Apfelfüllung aus sehr saftigen Äpfeln hergestellt, wird weder Sahne- noch Butterguss verwendet. Darauf folgt eine fünfte Lage ausgezogenen Strudelteigs. Der gesamte Vorgang wird dann noch einmal in der gleichen Reihenfolge wiederholt, also so, dass auf die Mohnfüllung die Quark-/Topfenfüllung, die Nussfüllung und die Apfelfüllung folgen. Die einzelnen Füllungen müssen jeweils durch eine Lage Strudelteig getrennt werden. |
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Runde Backform Der gesamte Strudelteig wird zunächst mit flüssigem Fett bestrichen und dann zu einer großen runden Fläche ausgezogen. Der ausgezogene Teig wird mittig über die eingefettete, mit dem Mürbeteig ausgekleidete Form gelegt, und die über den Rand der Backform hinausreichenden Teile des Teiges werden den Backformrand entlang abgeschnitten und in neun ungefähr gleich große Stücke geteilt. Auf dem Teig in der Form wird die Hälfte der Mohnfüllung verteilt, die dann mit Sahne- und Butterguss beträufelt wird. Darauf wird der erste Teil des zerschnittenen Teigs so gelegt, dass er über die Ränder der Form hinausreicht. Auf jede Schicht Füllung folgt eine der abgeschnittenen Teiglagen. Auf der zweiten Lage Strudelteig wird die Hälfte der vorbereiteten Quark-/Topfenfüllung verteilt, die mit einer kleineren Menge Sahne- und Butterguss beträufelt wird. Auf der dritten Lage Strudelteig wird gleichmäßig die Hälfte der Nussfüllung verteilt, auf die die entsprechende Menge (die gleiche wie bei der Mohnfüllung) Sahne- und Butterguss geträufelt wird. Es folgt die vierte Lage Strudelteig und darauf die Hälfte der Apfelfüllung, die wiederum mit einer kleinen Menge Sahne- und Butterguss beträufelt wird. Der ganze Vorgang wird in der gleichen Reihenfolge wiederholt. Sobald die acht Schichten Füllung mit den entsprechenden Zwischenlagen aus Strudelteig beisammen sind, wird auf die letzte Schicht Füllung die achte Lage Strudelteig gelegt, die entweder mit Sahne- oder mit Butterguss beträufelt wird. Darauf folgt noch die letzte, also neunte Lage Strudelteig. |
Alle dicken Ränder des Strudelteigs, die beim Aufschichten der „Prekmurska Gibanica“ übrig bleiben und über den Rand der Backform hinausreichen, werden abgeschnitten, der Rest wird in den Spalt zwischen Gibanica und Backform gedrückt. Die oberste Lage Strudelteig wird mit Butterguss oder einer Mischung aus Butterguss, saurer oder süßer Sahne und Eigelb übergossen. Dann wird die „Prekmurska Gibanica“ an mehreren Stellen mit einer langen dünnen Nadel bis zum Boden der Backform durchgestochen.
Sofort nach der Zubereitung kann die (ungebackene) „Prekmurska Gibanica“, in geeignetem Material verpackt, noch am gleichen Tag tiefgekühlt werden (so ist sie maximal drei Monate haltbar).
Die (frisch zubereitete oder tiefgekühlte) „Prekmurska Gibanica“ wird im Backofen ausgebacken, und zwar 1 Stunde bei 200 °C und eine weitere Stunde bei 170—180 °C. Wurde die „Prekmurska Gibanica“ vor dem Backen nur mit Butterguss beträufelt, muss sie nach dem Backen noch mit saurer oder süßer Sahne bepinselt werden. Die „Prekmurska Gibanica“ muss bei Raumtemperatur einige Stunden auskühlen.
Sie darf nicht aufgeschnitten werden, solange sie noch heiß ist. Wurde sie in einer runden Backform gebacken, wird sie in dreieckige Stücke geschnitten, eine in einer rechteckigen Form gebackene dagegen in rechteckige Stücke. Die einzelnen Stücke der „Prekmurska Gibanica“ müssen nach dem Backen 5—7 cm hoch und höchstens 250 g schwer sein. Die Oberseite der Scheiben wird mit Streuzucker bestreut. Bei industrieller Herstellung darf ein Stück Gibanica höchstens 200 g wiegen und ungefähr 5 × 7 cm groß sein.
3.7. Besonderer Charakter des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels
Die traditionelle „Prekmurska Gibanica“ wird aus zwei unterschiedlichen Sorten Teig (Mürbeteig als Boden und Strudelteig zwischen den Schichten) und vier verschiedenen Füllungen (Mohn-, Quark-/Topfenfüllung, Walnussfüllung und Apfelfüllung) hergestellt. Die Füllungen folgen in einer festgelegten Reihenfolge zweimal aufeinander, wodurch das charakteristische Aussehen ebenfalls mitbestimmt wird. Die oberste Schicht besteht aus Strudelteig und ist bestrichen. Bei der Herstellung der „Prekmurska Gibanica“ ist es wichtig, dass ausschließlich frische Zutaten bester Qualität verwendet werden und dass die vorgeschriebene Vorgehensweise konsequent eingehalten wird, was ein beträchtliches Maß an Exaktheit und Sachkunde voraussetzt. Besonders wichtig sind das charakteristische Aussehen und der Geschmack, die durch die Vielzahl der Schichten zustande kommen.
3.8. Traditioneller Charakter des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels
Das Wort „gibanica“ geht auf das Substantiv „güba“ (heute „guba“, Falte) und das Verb „gibati“ („pregibati“, falten) zurück. Dass es diese Sorte Gebäck in Prekmurje schon seit langer Zeit gibt, bezeugen zahlreiche Quellen*. Die älteste schriftliche Quelle reicht in das Jahr 1828 zurück, als der Schriftsteller und Geistliche Jožef Košič auf Bitte des slowakischstämmigen Ethnographen Johann Csaplovics von Jeszenova eine Schrift über die vor hundert Jahren in einem Dorf in Prekmurje üblichen Speisen verfasste. Besonders ging er auf Gerichte wie Hajdinjača, Prekmurska Gibanica, Krapci und Vrtanki ein. Die Schrift wurde auch auf Ungarisch und Deutsch veröffentlicht (A magyarországi Vendus — tótokról, Croaten und Wenden in Ungern). Der Priester Košič schildert auch, welche Gerichte bei Hochzeitsfeiern in Prekmurje aufgetischt werden. Eine Speise, die dabei niemals fehlen darf, ist die Gibanica. Er erläutert, die Gibanica habe ihren Namen von den vielen Teigschichten (gyüba), nämlich zehn bis elf. Man habe die Gibanica in dreieckige Stücke geschnitten und auf dem Tisch zu einem Berg aufgestapelt. In dieser Schrift finden sich auch die ersten schriftlichen Quellen, in denen der Brauch des Zubereitens und Anbietens der Gibanica in Prekmurje beschrieben wird.
Der erste, der sich ausführlich und systematisch mit den Essgewohnheiten der Menschen in Prekmurje befasst hat, war Prof. Dr. Vilko Novak. In seiner ethnographischen Studie aus dem Jahr 1947 „Ljudska prehrana v Prekmurju“ (Traditionelle Speisen in Prekmurje) wird die „Prekmurska Gibanica“ als gebackene Mehlspeise erwähnt. Auch ihre Herstellung wird beschrieben: „Die Gibanica wird aus Mürbeteig zubereitet, der aus Butter oder Fett hergestellt wird. Die unterste Schicht wird als Sohle bezeichnet, auf der Quark/Topfen, Walnüsse, Mohn und Johannisbeeren/Ribisel verteilt werden. Auf diese Schicht folgt ein dünn ausgerollter Strudelteig, dann eine neue Schicht Füllung, und jede Schicht wird mit Sahne beträufelt. Es werden bis zu neun Schichten oder Falten hergestellt, und so entsteht die neunfach gefaltete Gibanica. Sie wird in einer Tonform (‘Tepsja’) gebacken und kommt bei Taufen, Hochzeiten und Kirchweihfesten auf den Tisch.“ Auf diese Studie greift noch heute zurück, wer auf diesem Gebiet forscht.
Ein sehr präzises Rezept für die „Prekmurska Gibanica“ haben Andreja Grum und Ivan Vozelj in ihrem Buch „Slovenske narodne jedi“ (Slowenische Nationalgerichte) aus dem Jahr 1964 aufgeschrieben. Es enthält zwei Rezepte für die „Prekmurska Gibanica“. In beiden heißt es: „Die Prekmurska Gibanica besteht aus zwei Sorten Teig. Die unterste Schicht besteht aus Mürbeteig und ist auch etwas dicker. Sie wird ‚Sohle‘ genannt. Die übrigen Teigschichten, die auf die erste folgen, sind aus Strudelteig. Die unterste Schicht ist auch dann dicker, wenn die ganze Gibanica aus dem gleichen Teig, nämlich Strudelteig, zubereitet wird.“
Über die „Prekmurska Gibanica“ spricht auch der größte Schriftsteller aus Prekmurje, Miško Kranjec, in seinem Werk „Povest o dobrih ljudeh“ (Eine Geschichte von guten Menschen) aus dem Jahr 1972. Darin schreibt er: Man muss zugeben, dass erst eine Gibanica ein Fest zu einem richtigen Fest macht. Auch wenn arme Leute sie sich kaum einmal im Jahr leisten können, so ist sie doch ein Zeichen dafür, dass niemand ein Jahr ohne mindestens einen Festtag überleben kann.’ Anna hatte inzwischen die Gibanica aus dem Ofen geholt und sie, die Backform mit einem Küchentuch tragend, um sich nicht die Hände zu verbrennen, auf den Tisch gestellt. Josef stellte den hölzernen Untersatz darunter, auf dem sonst der Wasserkrug stand. Dann betrachtete er die Gibanica. Da lag sie vor ihm, vielfarbig, gelb und weiß und mit dunklen Mohnsamen da und dort, noch dampfend, mit Sahne bestrichen und mit Zucker bestreut. Er nickte und sagte: „Sie ist gut. Ich würde sie essen, auch wenn ich auf dem Totenbett läge und genau wüsste, dass sie mir nichts mehr nützt. Und selbst im Himmel würde ich mich um sie grämen, wenn ich sie ganz auf der Erde zurücklassen müsste.“
In den vergangenen fünfzehn Jahren sind zahlreiche Bücher erschienen, in denen die „Prekmurska Gibanica“ beschrieben wird. Kulinarisch präsentierten sie Cilka Sukič in „Jedi nekdanjih in sedanjih dni. Prekmurska, prleška in štajerska kuhinja“ (Gerichte von gestern und heute. Die Küche in Prekmurje, Prlekija und Štajerska), 1997, Jože Zadravec in „Značilnosti ljudske prehrane v Prekmurju“ (Besonderheiten der traditionellen Ernährung in Prekmurje), 1998, und Branko Časar in „Boug žegnjaj“ (Gesegnete Mahlzeit), 2000. Die technische Seite der Herstellung und die organoleptischen Eigenschaften der „Prekmurska Gibanica“ werden dagegen genauestens beschrieben in dem Buch „Prekmurske dobrote“ (Gaumenfreuden aus Prekmurje) von Stanko Renčelj und Romana Karas aus dem Jahr 2001.
3.9. Mindestanforderungen und Verfahren für die Kontrolle der besonderen Merkmale
Die „Prekmurska Gibanica“ muss grundlegende Mindestanforderungen erfüllen, die in der Spezifikation vorgeschrieben sind und den charakteristischen Eigenschaften des Produkts entsprechen. Die grundlegenden Mindestanforderungen an eine „Prekmurska Gibanica“ sind:
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Es müssen die vorgeschriebenen Zutaten verwendet werden. |
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Es muss das Rezept für die Herstellung einer „Prekmurska Gibanica“ eingehalten werden. |
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Das fertige Produkt muss die richtige Reihenfolge der Füllungen (Mohn, Quark/Topfen, Walnüsse, Äpfel), die richtige Zahl von Schichten, gleichmäßig dicke Füllungen, die vorgeschriebene Höhe und Form und das vorgeschriebene Gewicht der Schnitten sowie Geruch, Geschmack und Textur wie vorgeschrieben aufweisen. |
Die Hersteller der „Prekmurska Gibanica“ müssen Aufzeichnungen über die Menge der produzierten und verkauften Mengen „Prekmurska Gibanica“ führen.
Die Einhaltung der Spezifikation hinsichtlich der Verwendung der vorgeschriebenen Zutaten, des Herstellungsprozesses, des Aussehens und der organoleptischen Eigenschaften muss vom einzelnen Erzeuger und/oder von der Erzeugerorganisation kontrolliert werden, mindestens einmal jährlich aber auch von einer Zertifizierungsstelle, die gemäß EN 45011 akkreditiert ist.
4. Behörden oder Stellen, die die Einhaltung der Produktspezifikation überprüfen
4.1. Name und Anschrift
Name: |
Bureau Veritas d.o.o. |
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Anschrift: |
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Telefon |
+386 14757670 |
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Telefax |
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E-Mail: |
info@bureauveritas.com |
Öffentlich Privat
4.2. Besondere Aufgaben der Behörde oder Stelle
Bureau Veritas ist die akkreditierte slowenische Stelle, die für die Kontrolle aller in der Spezifikation für „Prekmurska Gibanica“ vorgeschriebenen Phasen zuständig ist.