7.5.2008   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

C 112/39


Veröffentlichung eines Eintragungsantrags nach Artikel 6 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 des Rates zum Schutz von geografischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

(2008/C 112/21)

Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, nach Artikel 7 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 des Rates (1) Einspruch gegen den Antrag einzulegen. Der Einspruch muss innerhalb von sechs Monaten ab dieser Veröffentlichung bei der Europäischen Kommission eingehen.

EINZIGES DOKUMENT

VERORDNUNG (EG) NR. 510/2006 DES RATES

„ACEITE DE LA ALCARRIA“

Nr. EG: ES/PDO/005/562/06.11.2006

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1.   Name

„Aceite de La Alcarria“

2.   Mitgliedstaat oder Drittland

Spanien

3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder des Lebensmittels

3.1.   Erzeugnisart

Klasse 1.5. — Öle und Fette (Butter, Margarine, Öl, etc.).

3.2.   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt

Beschreibung des Erzeugnisses: Natives Olivenöl extra, direkt aus Oliven der lokalen Sorte Castellana (Verdeja) mit mechanischen Verfahren oder anderen physikalischen Mitteln gewonnen, die das Öl nicht verändern und den Geschmack, das Aroma und die typischen Eigenschaften der Frucht, aus der es gewonnen wurde, erhalten.

Säuregehalt: höchstens 0,7°,

Peroxidzahl: höchstens 15,

Ultraviolettabsorption: K 270: höchstens 0,20,

K 232: höchstens 2,

Feuchtigkeit: höchstens 0,1 %,

Unreinheiten: höchstens 0,1 %,

Organoleptische Entwicklung: Fehlermedian Md = 0,

Fruchtigkeitsmedian Mf > 0.

Die vorherrschende Farbe ist ein mehr oder weniger intensives Gelbgrün je nach Erntezeitpunkt und Reifegrad der Olive.

Organoleptische Eigenschaften der Öle dieser Sorte: fruchtig und aromatisch, abgerundet im Geruch nach Blättern, in dem sich Aromen von Gras, Haselnüssen oder Bananen vermischen, gelegentlich pikant im Abgang.

3.3.   Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse)

3.4.   Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs)

3.5.   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen

Erzeugung, Verarbeitung und Abfüllung.

3.6.   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw.

Um die typischen Eigenschaften des Erzeugnisses in allen Phasen zu bewahren, muss die Abfüllung innerhalb des anerkannten geografischen Gebietes erfolgen. Auf diese Weise ist die vollständige Überwachung des Herstellungsprozesses durch die Kontrollstellen gewährleistet und wird schließlich sichergestellt, dass die Endverarbeitung dieses Erzeugnisses in den Händen der Erzeuger aus diesem Gebiet bleibt. Diese kennen das Verhalten der Öle beim Abfüllen am besten: den Zeitpunkt und die Art des Dekantierens, die Handhabung beim Filtrieren, Diatomeenerde, Zellulose, Abfülltemperaturen, das Kälte- und Lagerungsverhalten. All das mit dem Ziel, die typischen Produkteigenschaften zu erhalten und die Nachverfolgbarkeit der Olivenöle zu gewährleisten.

Der Abfüller muss über Systeme verfügen, die ein unabhängiges Abfüllen der Öle mit geschützter Ursprungsbezeichnung neben der Abfüllung anderer Öle sicherstellen.

Darüber hinaus müssen amtlich zugelassene Messsysteme für Öl vorhanden sein.

Das Abfüllen muss in Glasgefäße, beschichtete Metallgefäße, PET-Flaschen oder Glaskeramik erfolgen.

3.7.   Besondere Vorschriften für die Etikettierung

Die Etikettierung des Olivenöls enthält neben der Handelsbezeichnung den Vermerk „Denominación de Origen (oder D.O.) Aceite de La Alcarria“ und fakultativ den Konformitätsvermerk der entsprechenden Zertifizierungsstelle der Kontrolleinrichtung für das jeweilige Erzeugnis.

Die Gefäße, in denen das geschützte Olivenöl in den Verbrauch gelangt, müssen mit einem Garantieband, nummerierten Etiketten oder Kontrolletiketten, die von der Kontrollstelle geliefert und geprüft werden, versehen sein, damit eine Wiederverwendung ausgeschlossen ist.

Die Etikettierung muss den allgemeinen Etikettierungsvorschriften genügen.

4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets

Der Bezirk La Alcarria umfasst 95 Gemeinden der Provinz Guadalajara und 42 Gemeinden der Provinz Cuenca.

5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

5.1.   Besonderheit des geografischen Gebiets

Es ist durch starke Temperaturschwankungen mit sehr heißen Sommern mit über 35 °C und sehr kalten Wintern, häufigem Frost und wenig Regen gekennzeichnet. Die Niederschläge verteilen sich über den Frühling und den Herbst.

Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 13 °C, im kältesten Monat herrschen durchschnittlich 3 °C und im wärmsten 21 °C.

Das entscheidende Merkmal der Böden ist die hohe Konzentration an CaCO3 (Calciumcarbonat) neben geringen Anteilen an organischem Material, ausgeprägtem Gefälle und einer dadurch bedingten geringen Stabilität.

Vom landwirtschaftlichen Gesichtspunkt aus gesehen handelt es sich um sehr arme Böden.

Die Gemeinden von Alcarria liegen in einer Höhe von 700 bis 900 Metern.

5.2.   Besonderheit des Erzeugnisses

Das Olivenöl „Aceite de La Alcarria“ hat folgende Eigenschaften:

Sehr ausgeglichen und stabil aufgrund seines Verhältnisses zwischen ungesättigten und gesättigten Fettsäuren.

Hoher Anteil an Ölsäure.

Die vorherrschende Farbe ist ein mehr oder weniger intensives Gelbgrün je nach Erntezeitpunkt und Reifegrad der Olive.

Das Verhältnis zwischen dem Carotin- und dem Chlorophyllgehalt bedingt die charakteristische Färbung der Olivenöle mit dieser Ursprungsbezeichnung.

Organoleptische Eigenschaften der Öle der Sorte Castellana (Verdeja): fruchtig und aromatisch, abgerundet im Geruch nach Blättern, in dem sich Aromen von Gras, Haselnüssen oder Bananen vermischen, gelegentlich pikant im Abgang.

5.3.   Ursächlicher Zusammenhang zwischen dem geografischen Gebiet und der Qualität oder den Merkmalen des Erzeugnisses (im Falle einer g.U.) oder einer bestimmten Qualität, dem Ansehen oder sonstigen Eigenschaften des Erzeugnisses (im Falle einer g.g.A.)

Die Bodenverhältnisse in diesem Gebiet haben einen großen Anteil an der natürlichen Auslese, die dazu geführt hat, dass dieser Bezirk der einzige ist, in dem dieses native Olivenöl aus einer einzigen Sorte, der Castellana oder Verdeja, vorkommt.

In klimatologischer Hinsicht toleriert die Pflanze problemlos Fröste bis – 5 °C, ohne dass die Peroxidzahl übermäßig ansteigt.

Bezüglich der Auswirkungen geologischer Eigenschaften und der Bodenbeschaffenheit ist zu erwähnen, wie hier flache, alkalische und salzhaltige Böden mit Gefälle erneut ihre Spuren in einer Kultur hinterlassen haben, die ständigem Stress ausgesetzt ist, diese Aspekte haben wie eine natürliche Auslese gewirkt und zu einer niedrigen Produktion und Differenzierung des Produktes geführt.

Die Sorte Castellana zusammen mit der Bodenbeschaffenheit in diesem Gebiet verleihen dem Olivenöl seine besonderen unter Punkt 4.2. erwähnten physikalisch-chemischen und organoleptischen Eigenschaften.

Hinweis auf die Veröffentlichung der Spezifikation

Beschluss der Consejería de Agricultura vom 2. Oktober 2006 über den Antrag auf Eintragung der geschützten Ursprungsbezeichnung „Aceite de La Alcarria“.

Veröffentlicht im Amtsblatt von Castilla-La Mancha Nummer 209 vom 10. Oktober 2006, Seite 20702.

http://www.jccm.es/cgi-bin/docm.php3


(1)  ABl. L 93 vom 31.3.2006, S. 12.