4.11.2022   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

L 284/69


DURCHFÜHRUNGSBESCHLUSS (EU) 2022/2110 DER KOMMISSION

vom 11. Oktober 2022

über Schlussfolgerungen zu den besten verfügbaren Techniken (BVT) gemäß der Richtlinie 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rates über Industrieemissionen in Bezug auf die Eisenmetallverarbeitungsindustrie

(Bekannt gegeben unter Aktenzeichen C(2022) 7054)

(Text von Bedeutung für den EWR)

DIE EUROPÄISCHE KOMMISSION —

gestützt auf den Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union,

gestützt auf die Richtlinie 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 24. November 2010 über Industrieemissionen (integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung) (1), insbesondere auf Artikel 13 Absatz 5,

in Erwägung nachstehender Gründe:

(1)

BVT-Schlussfolgerungen dienen als Referenzdokumente für die Festlegung der Genehmigungsauflagen für unter Kapitel II der Richtlinie 2010/75/EU fallende Anlagen, und die zuständigen Behörden sollten Emissionsgrenzwerte festsetzen, die gewährleisten, dass die Emissionen unter normalen Betriebsbedingungen nicht über den mit den besten verfügbaren Techniken assoziierten Emissionswerten gemäß den BVT-Schlussfolgerungen liegen.

(2)

Das mit dem Beschluss der Kommission vom 16. Mai 2011 (2) eingerichtete Forum, dem Vertreter der Mitgliedstaaten, der betreffenden Industriezweige und von Nichtregierungsorganisationen angehören, legte der Kommission gemäß Artikel 13 Absatz 4 der Richtlinie 2010/75/EU am 17. Dezember 2021 eine Stellungnahme zu dem vorgeschlagenen Inhalt des BVT-Merkblatts für die Eisenmetallverarbeitungsindustrie vor. Diese Stellungnahme ist öffentlich zugänglich. (3)

(3)

Die im Anhang dieses Beschlusses enthaltenen BVT-Schlussfolgerungen berücksichtigen die Stellungnahme des Forums zu dem vorgeschlagenen Inhalt des BVT-Merkblatts. Sie enthalten die wichtigsten Elemente des BVT-Merkblatts.

(4)

Die in diesem Beschluss vorgesehenen Maßnahmen entsprechen der Stellungnahme des mit Artikel 75 Absatz 1 der Richtlinie 2010/75/EU eingesetzten Ausschusses —

HAT FOLGENDEN BESCHLUSS ERLASSEN:

Artikel 1

Die im Anhang enthaltenen Schlussfolgerungen zu den besten verfügbaren Techniken (BVT) für die Eisenmetallverarbeitungsindustrie werden angenommen.

Artikel 2

Dieser Beschluss ist an die Mitgliedstaaten gerichtet.

Brüssel, den 11. Oktober 2022

Für die Kommission

Virginijus SINKEVIČIUS

Mitglied der Kommission


(1)  ABl. L 334 vom 17.12.2010, S. 17.

(2)  Beschluss der Kommission vom 16. Mai 2011 zur Einrichtung eines Forums für den Informationsaustausch gemäß Artikel 13 der Richtlinie 2010/75/EU über Industrieemissionen (ABl. C 146 vom 17.5.2011, S. 3).

(3)  https://circabc.europa.eu/ui/group/06f33a94-9829-4eee-b187-21bb783a0fbf/library/b8ba39b2-77ca-488a-889b-98e13cee5141/details


ANHANG

1.   SCHLUSSFOLGERUNGEN ZU DEN BESTEN VERFÜGBAREN TECHNIKEN (BVT) FÜR DIE EISENMETALLVERARBEITUNG

ANWENDUNGSBEREICH

Diese BVT-Schlussfolgerungen betreffen folgende, in Anhang I der Richtlinie 2010/75/EU genannte Tätigkeiten:

2.3.

Verarbeitung von Eisenmetallen:

a)

Warmwalzen mit einer Leistung von mehr als 20 t Rohgut pro Stunde;

c)

Aufbringen von schmelzflüssigen metallischen Schutzschichten mit einer Verarbeitungskapazität von mehr als 2 t Rohstahl pro Stunde; dies umfasst kontinuierliche Schmelztauchveredelung und Stückverzinkung.

2.6.

Oberflächenbehandlung von Eisenmetallen durch elektrolytische oder chemische Verfahren, wenn das Volumen der Wirkbäder 30 m3 übersteigt, wenn sie beim Kaltwalzen, Drahtziehen oder der Stückverzinkung durchgeführt wird.

6.11.

Eigenständig betriebene Behandlung von Abwasser, das nicht unter die Richtlinie 91/271/EWG fällt, sofern die Hauptschadstoffbelastung aus den Tätigkeiten stammt, die unter diese BVT-Schlussfolgerungen fallen.

Diese BVT-Schlussfolgerungen decken auch folgende Tätigkeiten ab:

Kaltwalzen und Drahtziehen, wenn sie unmittelbar mit dem Warmwalzen und/oder der kontinuierlichen Schmelztauchveredelung verbunden sind.

Säurerückgewinnung, wenn sie unmittelbar mit den Tätigkeiten verbunden ist, die von diesen BVT-Schlussfolgerungen abgedeckt werden.

Die kombinierte Behandlung von Abwässern verschiedenen Ursprungs, sofern die Abwasserbehandlung nicht unter die Richtlinie 91/271/EWG fällt und die Hauptschadstoffbelastung aus den Tätigkeiten stammt, die unter diese BVT-Schlussfolgerungen fallen.

Verbrennungsprozesse, die unmittelbar mit den von diesen BVT-Schlussfolgerungen abgedeckten Tätigkeiten verbunden sind, sofern

1.

die gasförmigen Verbrennungsprodukte in unmittelbaren Kontakt mit dem Material gebracht werden (z. B. direkte Erhitzung des Einsatzmaterials oder direkte Trocknung des Einsatzmaterials), oder

2.

die Strahlungs- und/oder Konduktionswärme durch eine feste Wand übertragen wird (indirekte Erhitzung):

ohne Einsatz einer intermediären Wärmeträgerflüssigkeit (dies umfasst auch die Beheizung des Verzinkungskessels) oder

wenn beim Haubenglühen ein Gas (z. B. H2) als Wärmeträgermedium dient.

Diese BVT-Schlussfolgerungen decken folgende Tätigkeiten nicht ab:

Metallische Beschichtung durch thermisches Spritzen;

galvanisches Beschichten und stromloses Galvanisieren; dies kann durch die BVT-Schlussfolgerungen für die Oberflächenbehandlung von Metallen und Kunststoffen (STM) abgedeckt werden.

Weitere BVT-Schlussfolgerungen und BVT-Merkblätter, die für die unter die vorliegenden BVT-Schlussfolgerungen fallenden Tätigkeiten relevant sein können, umfassen unter anderem:

Eisen- und Stahlerzeugung (IS);

Großfeuerungsanlagen (LCP);

Oberflächenbehandlung von Metallen und Kunststoffen (STM);

Oberflächenbehandlung unter Verwendung von organischen Lösungsmitteln (STS);

Abfallbehandlung (WT);

Überwachung der Emissionen aus IE-Anlagen in die Luft und in das Wasser (ROM);

ökonomische und medienübergreifende Effekte (ECM);

Emissionen aus der Lagerung (EFS);

Energieeffizienz (ENE);

industrielle Kühlsysteme (ICS).

Diese BVT-Schlussfolgerungen gelten unbeschadet anderer einschlägiger Rechtsvorschriften, z. B. zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH) oder zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen (CLP).

BEGRIFFSBESTIMMUNGEN

Für die Zwecke dieser BVT-Schlussfolgerungen gelten die folgenden Begriffsbestimmungen:

Allgemeine Begriffe

Verwendeter Begriff

Definition

Stückverzinkung

Diskontinuierliches Eintauchen von Werkstücken aus Stahl in ein Bad mit geschmolzenem Zink, um ihre Oberfläche mit Zink zu beschichten. Dazu gehören auch alle unmittelbar damit verbundenen Vor- und Nachbehandlungsprozesse (z. B. Entfettung und Passivierung).

Hartzink

Reaktionsprodukt aus geschmolzenem Zink mit Eisen oder Eisensalzen, die vom Beizen oder Fluxen mitgeschleppt wurden. Dieses Reaktionsprodukt sinkt auf den Boden des Zinkbads.

Kohlenstoffstahl

Stahl, bei dem der Gehalt der einzelnen Legierungselemente weniger als 5 Gew.-% beträgt.

Gefasste Emissionen

Schadstoffemissionen in die Umwelt über alle Arten von Leitungen, Rohren, Schornsteinen usw.

Kaltwalzen

Verdichtung von Stahl durch Walzen bei Umgebungstemperaturen, um seine Eigenschaften zu verändern (z. B. Größe, Form und/oder metallurgische Eigenschaften). Dazu gehören auch alle unmittelbar damit verbundenen Vor- und Nachbehandlungsprozesse (z. B. Beizen, Glühen und Ölen).

Kontinuierliche Messung

Messung mit einem vor Ort fest installierten automatischen Messsystem.

Direkteinleitung

Einleitung in ein aufnehmendes Gewässer ohne weitere nachgeschaltete Abwasserbehandlung.

Bestehende Anlage

Eine Anlage, bei der es sich nicht um eine neue Anlage handelt.

Einsatzmaterial

Jeder Stahleinsatz (unverarbeitet oder teilweise verarbeitet) oder Werkstücke, die in einen Produktionsschritt eintreten.

Erhitzung des Einsatzmaterials

Jeder Prozessschritt, bei dem das Einsatzmaterial erhitzt wird. Das Trocknen des Einsatzmaterials und das Erhitzen des Verzinkungskessels sind dabei nicht mit eingeschlossen.

Ferrochrom

Eine Legierung aus Chrom und Eisen, die üblicherweise zwischen 50 und 70 Gew.-% Chrom enthält.

Rauchgas

Abgas, das aus einer Verbrennungseinheit austritt.

Hochlegierter Stahl

Stahl, der mindestens ein Legierungselement mit einem Anteil von 5 Gew.-% oder mehr enthält.

Kontinuierliche Schmelztauchveredelung

Kontinuierliches Eintauchen von Stahlblechen oder -drähten in ein Bad mit einem oder mehreren geschmolzenen Metallen, z. B. Zink und/oder Aluminium, um die Oberfläche mit Metall(en) zu beschichten. Dazu gehören auch alle unmittelbar damit verbundenen Vor- und Nachbehandlungsprozesse (z. B. Beizen und Phosphatierung).

Warmwalzen

Verdichtung von erhitztem Stahl durch Walzen bei Temperaturen von typischerweise 1 050  °C bis 1 300  °C, um seine Eigenschaften zu verändern (z. B. Größe, Form und/oder metallurgische Eigenschaften). Darunter fallen das Warmwalzen von Ringen und nahtlosen Rohren sowie alle direkt damit verbundenen Vor- und Nachbehandlungsprozesse (z. B. Flämmen, Fertigbearbeiten, Beizen und Ölen).

Indirekte Einleitung

Eine Einleitung, bei der es sich nicht um eine Direkteinleitung handelt.

Zwischenerwärmung

Erhitzung des Einsatzmaterials zwischen den Warmwalzstufen.

Prozessgase aus der Eisen- und Stahlherstellung

Hochofengas, Konvertergas, Kokereigas oder deren Gemische aus der Eisen- und Stahlproduktion.

Bleilegierter Stahl

Stahlsorten, bei denen der Bleianteil in der Regel zwischen 0,15 und 0,35 Gew.-% liegt.

Wesentliche Anlagenänderung

Eine größere Veränderung im Aufbau oder in der Technologie einer Anlage mit erheblichen Umstellungen oder Erneuerungen des Verfahrens und/oder der Reinigungstechniken und der dazugehörigen Anlagenteile.

Massenstrom

Die Masse eines bestimmten Stoffes oder eines Parameters, die über einen bestimmten Zeitraum emittiert wird.

Walzzunder

Eisenoxide, die sich auf der Oberfläche von Stahl bilden, wenn Sauerstoff mit heißem Metall reagiert. Dies geschieht unmittelbar nach dem Gießen, beim Wiedererwärmen und beim Warmwalzen.

Mischsäure

Eine Mischung aus Fluorwasserstoffsäure und Salpetersäure.

Neue Anlage

Eine Anlage, die am Anlagenstandort erstmals nach der Veröffentlichung dieser BVT-Schlussfolgerungen genehmigt wird, oder eine vollständige Ersetzung einer Anlage nach der Veröffentlichung dieser BVT-Schlussfolgerungen.

Periodische Messung

Manuelle oder automatische Ermittlung einer Messgröße in festgelegten Zeitabständen.

Anlage

Alle Teile einer Einrichtung, die in den Anwendungsbereich dieser BVT-Schlussfolgerungen fällt, sowie alle anderen direkt damit verbundenen Tätigkeiten, die sich auf den Verbrauch und/oder die Emissionen auswirken. Anlagen können neue Anlagen oder bestehende Anlagen sein.

Nachträgliche Wärmebehandlung

Erhitzung des Einsatzmaterials nach dem Warmwalzen.

Prozesschemikalien

Stoffe und/oder Gemische, die in Artikel 3 der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates (1) definiert sind und in dem/den Prozess/en verwendet werden.

Verwertung

Verwertung gemäß der Definition in Artikel 3 Nummer 15 der Richtlinie 2008/98/EG des Europäischen Parlaments und des Rates (2).

Die Verwertung von verbrauchten Säuren umfasst deren Rückgewinnung, Regenerierung und Recycling.

Wiederverzinkung

Die Aufbereitung von gebrauchten verzinkten Artikeln (z. B. Autobahnleitplanken), die nach langer Nutzung neu verzinkt werden. Die Verarbeitung dieser Artikel erfordert zusätzliche Arbeitsschritte, da die Oberflächen teilweise korrodiert sind oder die restliche Zinkschicht entfernt werden muss.

Wiedererwärmung

Erhitzung des Einsatzmaterials vor dem Warmwalzen.

Rückstand

Stoffe oder Gegenstände, die infolge der Tätigkeiten, die in den Anwendungsbereich dieser BVT-Schlussfolgerungen fallen, als Abfall- oder Nebenprodukt anfallen.

Sensible Standorte

Besonders schutzbedürftige Bereiche wie:

Wohngebiete;

Bereiche, an denen menschliche Tätigkeiten stattfinden (z. B. benachbarte Arbeitsstätten, Schulen, Tagesstätten, Freizeitbereiche, Krankenhäuser oder Pflegeheime).

Rostfreier Stahl

Hochlegierter Stahl, der in der Regel einen Chromgehalt von 10-23 Gew.-% aufweist. Darunter fällt auch austenitischer Stahl, der auch Nickel enthält, in der Regel in einem Bereich von 8-10 Gew.-%.

Oberflächenschlacke

Oxidschicht, die sich beim Schmelztauchen auf der Oberfläche des geschmolzenen Zinkbads durch die Reaktion mit Eisen und Aluminium bildet.

Gültiger stündlicher (bzw. halbstündlicher) Mittelwert

Ein stündlicher (bzw. halbstündlicher) Mittelwert gilt als gültig, wenn keine Wartung oder Fehlfunktion des automatischen Messsystems vorliegt.

Flüchtiger Stoff

Ein Stoff, der leicht von einer festen oder flüssigen Form in Dampf übergehen kann, einen hohen Dampfdruck und einen niedrigen Siedepunkt hat (z. B. Salzsäure). Dies schließt flüchtige organische Verbindungen gemäß der Definition in Artikel 3 Nummer 45 der Richtlinie 2010/75/EU mit ein.

Drahtziehen

Ziehen von Stahlstangen oder -drähten durch Matrizen, um ihren Durchmesser zu verringern. Dies schließt auch alle unmittelbar damit verbundenen Vor- und Nachbehandlungsprozesse (z. B. das Beizen von Walzdraht und die Erhitzung des Einsatzmaterials nach dem Ziehen) ein.

Zinkasche

Eine Mischung aus Zinkmetall, Zinkoxid und Zinkchlorid, die sich auf der Oberfläche des geschmolzenen Zinkbads bildet.


Schadstoffe und Parameter

Verwendeter Begriff

Definition

B

Die Summe von Bor und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, angegeben als B.

Cd

Die Summe von Cadmium und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, angegeben als Cd.

CO

Kohlenmonoxid.

CSB

Chemischer Sauerstoffbedarf. Sauerstoffmenge, die für die chemische Oxidation der gesamten organischen Substanz zu Kohlendioxid unter Verwendung von Dichromat benötigt wird. Der CSB ist ein Indikator für die Massenkonzentration organischer Verbindungen.

Cr

Die Summe von Chrom und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, angegeben als Cr.

Cr(VI)

Sechswertiges Chrom, ausgedrückt als Cr(VI), umfasst alle Chromverbindungen mit Chrom in der Oxidationsstufe +6.

Staub

Gesamtmenge an Partikeln (in der Luft).

Fe

Die Summe von Eisen und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, angegeben als Fe.

F-

Gelöstes Fluorid, angegeben als F-.

HCl

Chlorwasserstoff.

HF

Fluorwasserstoff.

Hg

Die Summe von Quecksilber und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, angegeben als Hg.

KW-Index

Kohlenwasserstoff-Index. Die Summe der mit einem Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel extrahierbaren Verbindungen (wie langkettige oder verzweigte aliphatische, alicyclische, aromatische oder alkylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffe).

H2SO4

Schwefelsäure.

NH3

Ammoniak.

Ni

Die Summe von Nickel und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, angegeben als Ni.

NOX

Die Summe von Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2), ausgedrückt als NO2.

Pb

Die Summe von Blei und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, angegeben als Pb.

Sn

Die Summe von Zinn und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, angegeben als Sn.

SO2

Schwefeldioxid.

SOX

Die Summe von Schwefeldioxid (SO2), Schwefeltrioxid (SO3) und Schwefelsäure-Aerosolen, angegeben als SO2.

TOC

Gesamter organisch gebundener Kohlenstoff (total organic carbon), angegeben als C (in Wasser); dies schließt alle organischen Stoffe mit ein.

Gesamtphosphor (Pges)

Gesamtphosphor, angegeben als Pges, umfasst alle anorganischen und organischen Phosphorverbindungen.

AFS

Abfiltrierbare Stoffe. Massenkonzentration aller suspendierten Feststoffe (in Wasser), gemessen mittels Filtration durch Glasfaserfilter und Gravimetrie.

TVOC

Gesamter flüchtiger organisch gebundener Kohlenstoff (total volatile organic carbon), angegeben als C (in Luft).

Zn

Die Summe von Zink und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, angegeben als Zn.

ABKÜRZUNGEN

Für die Zwecke dieser BVT-Schlussfolgerungen gelten die folgenden Abkürzungen:

Abkürzung/Begriff

Definition

BG

Stückverzinkung (batch galvanising)

CMS

Chemikalienmanagementsystem

CR

Kaltwalzen (cold rolling)

UMS

Umweltmanagementsystem

FMP

Eisenmetallverarbeitung (ferrous metals processing)

HDC

Kontinuierliche Schmelztauchveredelung (hot dip coating)

HR

Warmwalzen (hot rolling)

OTNOC

Betriebszustände außerhalb des Normalbetriebs (other than normal operating conditions)

SCR

Selektive katalytische Reduktion (selective catalytic reduction)

SNCR

Selektive nichtkatalytische Reduktion (selective non-catalytic reduction)

WD

Drahtziehen (wire drawing)

ALLGEMEINE ERWÄGUNGEN

Beste verfügbare Techniken

Die in diesen BVT-Schlussfolgerungen genannten und beschriebenen Techniken sind weder normativ noch erschöpfend. Andere Techniken können eingesetzt werden, die ein mindestens gleichwertiges Umweltschutzniveau gewährleisten.

Soweit nicht anders angegeben, sind die BVT-Schlussfolgerungen allgemein anwendbar.

BVT-assoziierte Emissionswerte und indikative Emissionswerte für Emissionen in die Luft

Die in diesen BVT-Schlussfolgerungen angegebenen, mit den besten verfügbaren Techniken assoziierten Emissionswerte („BVT-assoziierte Emissionswerte“) und indikativen Emissionswerte für Emissionen in die Luft beziehen sich auf Konzentrationen (Masse emittierter Stoffe pro Volumen Abgas), die unter folgenden Standardbedingungen ausgedrückt werden: trockenes Gas bei einer Temperatur von 273,15 K und einem Druck von 101,3 kPa, angegeben in mg/Nm3.

Die in diesen BVT-Schlussfolgerungen zur Angabe von BVT-assoziierten Emissionswerten und indikativen Emissionswerten verwendeten Referenz-Sauerstoffgehalte sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Quelle der Emissionen

Referenz-Sauerstoffgehalt (OR)

Verbrennungsprozesse im Zusammenhang mit:

Erhitzung und Trocknung des Einsatzmaterials;

Erhitzung des Verzinkungskessels.

3 Vol.-% (trocken)

Alle anderen Quellen

Keine Korrektur des Sauerstoffgehalts

In den Fällen, in denen ein Referenz-Sauerstoffgehalt angegeben ist, lautet die Gleichung zur Berechnung der Emissionskonzentration bezogen auf den Referenz-Sauerstoffgehalt:

Formula

wobei:

ER

:

Emissionskonzentration bezogen auf den Referenz-Sauerstoffgehalt OR;

OR

:

Referenz-Sauerstoffgehalt in Vol.-%;

EM

:

gemessene Emissionskonzentration;

OM

:

gemessener Sauerstoffgehalt in Vol.-%.

Die oben genannte Gleichung gilt nicht, wenn für den/die Verbrennungsprozess(e) sauerstoffangereicherte Luft oder reiner Sauerstoff verwendet wird oder wenn ein zusätzlicher Lufteinlass aus Sicherheitsgründen den Sauerstoffgehalt im Abgas sehr nah an 21 Vol.-% erhöht. In diesem Fall wird die Emissionskonzentration bezogen auf den Referenz-Sauerstoffgehalt von 3 Vol.-% anders berechnet, z. B. durch Normalisierung auf der Grundlage des bei der Verbrennung erzeugten Kohlendioxids.

Für BVT-assoziierte Emissionswerte für Emissionen in die Luft sind folgende Mittelungszeiträume definiert:

Art der Messung

Mittelungszeitraum

Definition

Kontinuierlich

Tagesmittelwert

Mittelwert über einen Zeitraum von einem Tag, ausgehend von gültigen stündlichen bzw. halbstündlichen Mittelwerten.

Periodisch

Mittelwert über den Probenahmezeitraum

Mittelwert von drei aufeinanderfolgenden Messungen von jeweils mindestens 30 Minuten  (3).

Werden die Abgase aus zwei oder mehreren Quellen (z. B. Öfen) über einen gemeinsamen Schornstein abgeleitet, so gelten die BVT-assoziierten Emissionswerte für den kombinierten Ausstoß aus dem Schornstein.

Für die Berechnung der Massenströme in Bezug auf BVT 7 und BVT 20 werden Abgase aus einer Art von Quelle (z. B. Öfen), die über zwei oder mehr getrennte Schornsteine abgeleitet werden, jedoch nach Auffassung der zuständigen Behörde über einen Schornstein abgeleitet werden könnten, als Abgase betrachtet, die über einen einzigen Schornstein abgeleitet werden.

BVT-assoziierte Emissionswerte für Emissionen in Gewässer

Die in diesen BVT-Schlussfolgerungen genannten BVT-assoziierten Emissionswerte für Emissionen in Gewässer beziehen sich auf Konzentrationen (Masse emittierter Stoffe pro Volumen Wasser), angegeben in mg/l oder μg/l.

Bei den für die BVT-assoziierten Emissionswerte angegebenen Mittelungszeiträumen sind zwei Fälle zu unterscheiden:

bei kontinuierlicher Einleitung Tagesmittelwerte, d. h. durchflussproportionale Mischproben über jeweils 24 Stunden. Zeitproportionale Mischproben können verwendet werden, sofern eine ausreichende Durchflussstabilität nachgewiesen ist. Punktuelle Stichproben können verwendet werden, wenn die Emissionswerte eine ausreichende Stabilität aufweisen;

bei chargenweiser Einleitung Mittelwerte über die Freisetzungsdauer als durchflussproportionale Mischproben oder, falls das Abwasser angemessen gemischt und homogen ist, als punktuelle Stichprobe vor der Einleitung.

Die BVT-assoziierten Emissionswerte gelten an dem Punkt, an dem die Emission aus der Anlage austritt.

Mit den besten verfügbaren Techniken assoziierte sonstige Umweltleistungswerte (BVT-assoziierte Umweltleistungswerte)

BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für den spezifischen Energieverbrauch (Energieeffizienz)

Die BVT-assoziierten Umweltleistungswerte für den spezifischen Energieverbrauch beziehen sich auf Jahresmittelwerte, die nach folgender Gleichung berechnet werden:

Formula

wobei:

Energieverbrauch

:

die von dem/den betreffenden Prozess(en) verbrauchte Gesamtmenge an Wärme (aus primären Energiequellen erzeugt) und Elektrizität, angegeben in MJ/Jahr oder kWh/Jahr und

Eingangsmaterial

:

Gesamtmenge des verarbeiteten Einsatzmaterials, angegeben in t/Jahr.

Bei der Erhitzung des Einsatzmaterials entspricht der Energieverbrauch der von allen Öfen in dem/den betreffenden Prozess(en) verbrauchte Gesamtmenge an Wärme (aus primären Energiequellen erzeugt) und Elektrizität.

BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für den spezifischen Wasserverbrauch

Die BVT-assoziierten Umweltleistungswerte für den spezifischen Wasserverbrauch beziehen sich auf Jahresmittelwerte, die nach folgender Gleichung berechnet werden:

Formula

wobei:

Wasserverbrauch

:

die Gesamtmenge des in der Anlage verbrauchten Wassers, ohne

wiederaufbereitetes und wiederverwendetes Wasser und

Kühlwasser, das in Durchlaufkühlsystemen verwendet wird, sowie

Wasser für den häuslichen Gebrauch,

angegeben in m3/Jahr und

Chargenleistung

:

Gesamtmenge der in der Anlage hergestellten Erzeugnisse, angegeben in t/Jahr.

BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für den spezifischen Materialverbrauch

Die BVT-assoziierten Umweltleistungswerte für den spezifischen Materialverbrauch beziehen sich auf Durchschnittswerte über drei Jahre, die nach folgender Gleichung berechnet werden:

Formula

wobei:

Materialverbrauch

:

Dreijahresdurchschnitt der Gesamtmenge an Material, die durch den/die betreffenden Prozess(e) verbraucht wird, angegeben in kg/Jahr und

Eingangsmaterial

:

Dreijahresdurchschnitt der Gesamtmenge des verarbeiteten Einsatzmaterials, ausgedrückt in t/Jahr oder m2/Jahr.

1.1.    Allgemeine BVT-Schlussfolgerungen für die Eisenmetallverarbeitung

1.1.1.   Allgemeine Umweltleistung

BVT 1

Die BVT zur Verbesserung der allgemeinen Umweltleistung besteht in der Einführung und Anwendung eines Umweltmanagementsystems (UMS), das alle folgenden Merkmale aufweist:

i)

Engagement, Führungsstärke und Rechenschaftspflicht der Führungskräfte, auch auf leitender Ebene, für die Umsetzung eines wirksamen UMS;

ii)

eine Analyse, die die Bestimmung des Kontextes der Organisation, die Ermittlung der Erfordernisse und Erwartungen der interessierten Parteien, die Identifizierung der Anlagencharakteristik, die mit möglichen Risiken für die Umwelt (oder die menschliche Gesundheit) in Verbindung stehen, sowie der geltenden Umweltvorschriften umfasst;

iii)

Festlegung einer Umweltstrategie, die eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung der Anlage beinhaltet;

iv)

Festlegung von Zielen und Leistungsindikatoren in Bezug auf bedeutende Umweltaspekte, einschließlich der Gewährleistung der Einhaltung geltender Rechtsvorschriften;

v)

Planung und Verwirklichung der erforderlichen Verfahren und Maßnahmen (einschließlich Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen, falls notwendig), um die Umweltziele zu erreichen und Risiken für die Umwelt zu vermeiden;

vi)

Festlegung von Strukturen, Rollen und Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit Umweltaspekten und -zielen und Bereitstellung der erforderlichen finanziellen und personellen Ressourcen;

vii)

Sicherstellung der erforderlichen Kompetenz und des erforderlichen Bewusstseins des Personals, dessen Tätigkeit sich auf die Umweltleistung der Anlage auswirken kann (z. B. durch Informations- und Schulungsmaßnahmen);

viii)

interne und externe Kommunikation;

ix)

Förderung der Einbeziehung der Mitarbeitenden in bewährte Umweltmanagementpraktiken;

x)

Etablierung und Aufrechterhaltung eines Managementhandbuchs und schriftlicher Verfahren zur Steuerung von Tätigkeiten mit bedeutender Umweltauswirkung sowie entsprechende Aufzeichnung;

xi)

wirksame betriebliche Planung und Prozesssteuerung;

xii)

Umsetzung geeigneter Instandhaltungsprogramme;

xiii)

Prozesse zur Notfallvorsorge und Gefahrenabwehr, darunter die Vermeidung und/oder Minderung der negativen (Umwelt-)Auswirkungen von Notfallsituationen;

xiv)

bei Neuplanung oder Umbau einer (neuen) Anlage oder eines Teils davon Berücksichtigung der Umweltauswirkungen während der gesamten Lebensdauer, einschließlich Bau, Instandhaltung, Betrieb und Stilllegung;

xv)

xv)Verwirklichung eines Programms zur Überwachung und Messung; Informationen dazu finden sich, falls erforderlich, im Referenzbericht über die Überwachung der Emissionen aus IE-Anlagen in die Luft und in das Wasser;

xvi)

regelmäßige Durchführung von Benchmarkings auf Branchenebene;

xvii)

regelmäßige unabhängige (soweit machbar) interne Umweltbetriebsprüfungen und regelmäßige unabhängige externe Prüfung, um die Umweltleistung zu bewerten und um festzustellen, ob das UMS den vorgesehenen Regelungen entspricht und ob es ordnungsgemäß verwirklicht und aufrechterhalten wurde;

xviii)

Bewertung der Ursachen von Nichtkonformitäten, Umsetzung von Korrekturmaßnahmen als Reaktion auf Nichtkonformitäten, Überprüfung der Wirksamkeit von Korrekturmaßnahmen und Bestimmung, ob ähnliche Nichtkonformitäten bestehen oder potenziell auftreten könnten;

xix)

regelmäßige Bewertung des UMS durch die oberste Leitung der Organisation auf seine fortdauernde Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit;

xx)

Beobachtung und Berücksichtigung der Entwicklung von sauberen Techniken.

Speziell für die Eisenmetallverarbeitung muss das UMS im Rahmen der BVT auch folgende Merkmale aufweisen:

xxi)

eine Liste der verwendeten Prozesschemikalien sowie der Abwasser- und Abgasströme (siehe BVT 2);

xxii)

ein Chemikalienmanagementsystem (siehe BVT 3);

xxiii)

einen Plan zur Vermeidung und Bekämpfung von Leckagen und Verschüttungen (siehe BVT 4 Buchstabe a);

xxiv)

einen OTNOC-Managementplan (siehe BVT 5);

xxv)

einen Energieeffizienzplan (siehe BVT 10 Buchstabe a);

xxvi)

einen Wassermanagementplan (siehe BVT 19 Buchstabe a);

xxvii)

einen Managementplan für Lärm und Erschütterungen (siehe BVT 32);

xxviii)

einen Managementplan für Rückstände (siehe BVT 34 Buchstabe a).

Anmerkung

Mit der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 wurde das System der Europäischen Union für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) eingerichtet, das ein Beispiel für ein UMS ist, das mit dieser BVT im Einklang steht.

Anwendbarkeit

Die Detailtiefe und der Grad an Formalisierung des UMS hängen in der Regel mit der Art, der Größe und der Komplexität der Anlage sowie dem Ausmaß ihrer potenziellen Umweltauswirkungen zusammen.

BVT 2

Die BVT zur Verringerung der Emissionen in das Wasser und in die Luft besteht in der Erstellung, der Pflege und der regelmäßigen Überprüfung (auch bei wesentlichen Änderungen) einer Liste der verwendeten Prozesschemikalien und der Abwasser- und Abgasströme im Rahmen des UMS (siehe BVT 1), die alle folgenden Elemente beinhaltet:

i)

Informationen über die Herstellungsprozesse, einschließlich:

a)

vereinfachter Prozess-Fließschemata zur Darstellung der Emissionsquellen;

b)

Beschreibungen prozessintegrierter Techniken und der Abwasser-/Abgasbehandlung an der Quelle einschließlich ihrer Leistungsfähigkeit;

ii)

Informationen über die Merkmale der Abwasserströme wie:

a)

Mittelwerte und Schwankungen von Durchfluss, pH-Wert, Temperatur und Leitfähigkeit;

b)

durchschnittliche Konzentrations- und Massenstromwerte relevanter Stoffe (z. B. AFS, TOC oder CSB, Kohlenwasserstoff-Index, Phosphor, Metalle, Fluoride) und ihrer Schwankungen;

iii)

Informationen über die Menge und die Eigenschaften der verwendeten Prozesschemikalien:

a)

die Identität und die Eigenschaften von Prozesschemikalien, einschließlich der Eigenschaften mit schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt und/oder die menschliche Gesundheit;

b)

die Mengen der verwendeten Prozesschemikalien und den Ort ihrer Verwendung;

iv)

Informationen über die Merkmale der Abgasströme wie:

a)

Mittelwerte und Schwankungen von Durchfluss und Temperatur;

b)

durchschnittliche Konzentrations- und Massenstromwerte relevanter Stoffe (z. B. Staub, NOX, SO2, CO, Metalle, Säuren) und ihrer Schwankungen;

c)

Vorhandensein anderer Stoffe, die das System zur Abgasreinigung (z. B. Sauerstoff, Stickstoff, Wasserdampf) oder die Sicherheit der Anlage (z. B. Wasserstoff) beeinträchtigen können.

Anwendbarkeit

Die Detailtiefe der Liste hängt in der Regel mit der Art, der Größe und der Komplexität der Anlage sowie dem Ausmaß ihrer potenziellen Umweltauswirkungen zusammen.

BVT 3

Die BVT zur Verbesserung der allgemeinen Umweltleistung besteht in der Ausarbeitung und Umsetzung eines Chemikalienmanagementsystems (CMS) im Rahmen des UMS (siehe BVT 1), das alle folgenden Elemente beinhaltet:

i)

eine Politik zur Verringerung des Verbrauchs und der Risiken von Prozesschemikalien, einschließlich einer Beschaffungspolitik zur Auswahl weniger schädlicher Prozesschemikalien und ihrer Lieferanten, mit dem Ziel, die Verwendung und die Risiken von Gefahrstoffen zu minimieren und die Beschaffung einer übermäßigen Menge an Prozesschemikalien zu vermeiden. Bei der Auswahl der Prozesschemikalien können berücksichtigt werden:

a)

ihre Eliminierbarkeit, ihre Ökotoxizität und das Risiko einer Freisetzung in die Umwelt, um Emissionen in die Umwelt zu verringern;

b)

die Charakterisierung der mit den Prozesschemikalien verbundenen Risiken auf der Grundlage des Gefahrenhinweises der Chemikalien, der Wege durch die Anlage, der möglichen Freisetzung und des Expositionsniveaus;

c)

die regelmäßige (z. B. jährliche) Analyse des Substitutionspotenzials zur Ermittlung etwaiger neu verfügbarer und sicherer Alternativen zur Verwendung von Gefahrstoffen (z. B. die Verwendung anderer Prozesschemikalien, die keine oder geringere Umweltauswirkungen haben; siehe BVT 9);

d)

die vorausschauende Überwachung regulatorischer Anforderungen in Bezug auf gefährliche Chemikalien und die Sicherstellung der Einhaltung geltender regulatorischer Anforderungen.

Die Liste der verwendeten Prozesschemikalien (siehe BVT 2) kann bei der Auswahl der Prozesschemikalien herangezogen werden.

ii)

Ziele und Aktionspläne zur Vermeidung oder Verringerung des Einsatzes und der Risiken von Gefahrstoffen;

iii)

Entwicklung und Umsetzung von Verfahren für die Beschaffung, die Handhabung, die Lagerung und die Verwendung von Prozesschemikalien zur Vermeidung oder Verringerung von Emissionen in die Umwelt (siehe z. B. BVT 4).

Anwendbarkeit

Die Detailtiefe des CMS hängt in der Regel mit der Art, der Größe und der Komplexität der Anlage zusammen.

BVT 4

Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung von Emissionen in den Boden und das Grundwasser bestehen in der Anwendung aller folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

a)

Aufstellung und Umsetzung eines Plans zur Vermeidung und Bekämpfung von Leckagen und Verschüttungen

Ein Plan zur Vermeidung und Bekämpfung von Leckagen und Verschüttungen ist Teil des UMS (siehe BVT 1) und umfasst unter anderem:

standortspezifische Störfallpläne für kleine und große Verschüttungen;

Festlegung der Aufgaben und Zuständigkeiten des betreffenden Personals;

Gewährleistung, dass das Personal umweltbewusst und geschult ist, um Verschüttungen zu vermeiden und mit ihnen umzugehen;

Ermittlung von Bereichen, in denen das Risiko von Verschüttungen und/oder Leckagen von gefährlichem Material besteht, und Einstufung dieser Bereiche je nach Risiko;

Bestimmung geeigneter Vorrichtungen für das Auffangen und die Reinigung von Verschüttungen und regelmäßige Sicherstellung, dass diese Vorrichtungen verfügbar und in gutem Betriebszustand sind und sich in der Nähe von Orten befinden, an denen solche Zwischenfälle auftreten können;

Abfallmanagement-Leitlinien für den Umgang mit Abfällen, die bei der Bekämpfung von Verschüttungen entstehen;

regelmäßige (mindestens jährliche) Inspektionen der Lager- und Handhabungsbereiche, Prüfung und Kalibrierung der Leckagedetektoren und unverzügliche Reparatur von Leckagen aus Ventilen, Stopfbuchsen, Flanschen usw.

Die Detailtiefe des Plans hängt in der Regel mit der Art, der Größe und der Komplexität der Anlage sowie der Art und Menge der eingesetzten Flüssigkeiten zusammen.

b)

Verwendung von öldichten Wannen oder Lager

Hydraulikstationen und öl- oder fettgeschmierte Geräte sind in öldichten Wannen oder Lagern untergebracht.

Allgemein anwendbar.

c)

Vermeidung von und Umgang mit verschütteten Säuren und Leckagen

Die Lagerbehälter für frische und verbrauchte Säure sind mit einem versiegelten Sekundärsicherheitsbehälter ausgestattet, der mit einer säurefesten Beschichtung geschützt ist und regelmäßig auf mögliche Schäden und Risse überprüft wird. Die Be- und Entladebereiche für Säuren sind dergestalt, dass mögliche Verschüttungen und Leckagen eingedämmt und einer Behandlung am Standort (siehe BVT 31) oder einer Behandlung außerhalb des Standorts zugeführt werden.

Allgemein anwendbar.

BVT 5

Die BVT zur Verringerung der Häufigkeit des Auftretens von Betriebszuständen außerhalb des Normalbetriebs (OTNOC) und zur Verringerung der Emissionen unter OTNOC besteht in der Aufstellung und Umsetzung eines risikobasierten OTNOC-Managementplans im Rahmen des UMS (siehe BVT 1), der alle folgenden Elemente beinhaltet:

i)

Identifizierung potenzieller OTNOC (z. B. Ausfall von Anlagenkomponenten mit kritischer Bedeutung für den Schutz der Umwelt (im Folgenden „kritische Anlagenkomponenten“)), ihrer Ursachen und ihrer etwaigen Folgen sowie regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Liste der ermittelten OTNOC im Anschluss an die nachstehende regelmäßige Bewertung;

ii)

geeignete Auslegung kritischer Anlagenkomponenten (z. B. Abschottung des Gewebefilters);

iii)

Erstellung und Umsetzung eines Plans zur Inspektion und vorbeugenden Instandhaltung kritischer Anlagenkomponenten (siehe BVT 1 Ziffer xii);

iv)

Überwachung (d. h. Schätzung oder, wo möglich, Messung) und Aufzeichnung der Emissionen unter OTNOC und der damit verbundenen Umstände;

v)

periodische Beurteilung der unter OTNOC auftretenden Emissionen (z. B. Häufigkeit von Ereignissen, Dauer, Menge der emittierten Schadstoffe) sowie gegebenenfalls Umsetzung von Korrekturmaßnahmen.

1.1.2.   Überwachung

BVT 6

Die BVT besteht in der mindestens jährlichen Überwachung von Folgendem:

jährlicher Verbrauch von Wasser, Energie und Materialien;

jährliches Abwasseraufkommen;

jährliche Menge jeder Art von Rückständen, die erzeugt werden, und jeder der Entsorgung zugeführten Abfallart.

Beschreibung

Die Überwachung kann durch direkte Messungen, Berechnungen oder Aufzeichnungen erfolgen, z. B. mit geeigneten Mess- oder Aufzeichnungsgeräten. Die Überwachung erfolgt auf der am besten geeigneten Ebene (z. B. auf Prozess- oder Anlagenebene). Erhebliche Änderungen an der Anlage sind zu berücksichtigen.

BVT 7

Die BVT besteht in der Überwachung gefasster Emissionen in die Luft mit mindestens der unten angegebenen Häufigkeit und nach EN-Normen. Wenn keine EN-Normen verfügbar sind, besteht die BVT in der Anwendung von ISO-Normen bzw. nationalen oder anderen internationalen Normen, die Daten von gleichwertiger wissenschaftlicher Qualität gewährleisten.

Stoff/Parameter

Spezifische(s) Verfahren

Sektor

Norm(en)

Mindesthäufigkeit der Überwachung  (4)

Überwachung verbunden mit

CO

Erhitzung des Einsatzmaterials  (5)

HR, CR, WD, HDC

EN 15058  (6)

Einmal jährlich

BVT 22

Erhitzung des Verzinkungskessels  (5)

HDC von Drähten, BG

Einmal jährlich

Rückgewinnung von Salzsäure durch Sprührösten oder in Wirbelschichtreaktoren

Rückgewinnung von Mischsäuren durch Sprührösten

HR, CR, HDC, WD

Einmal jährlich

BVT 29

Staub

Erhitzung des Einsatzmaterials

HR, CR, WD, HDC

EN 13284-1  (6)  (7)

Kontinuierlich für jeden Schornstein mit Staubmassenströmen

> 2 kg/h

Einmal pro Halbjahr für jeden Schornstein mit Staubmassenströmen zwischen 0,1 kg/h und 2 kg/h

Einmal jährlich für jeden Schornstein mit Staubmassenströmen

< 0,1 kg/h

BVT 20

Schmelztauchen nach dem Fluxen

HDC, BG

Einmal jährlich  (8)

BVT 26

Rückgewinnung von Salzsäure durch Sprührösten oder in Wirbelschichtreaktoren

Rückgewinnung von Mischsäuren durch Sprührösten oder Verdampfung

HR, CR, HDC, WD

Einmal jährlich

BVT 29

Mechanische Bearbeitung (einschließlich Längsschneiden, Entzunderung, Schleifen, Vorwalzen, Walzen, Fertigbearbeitung, Richten), Flämmen (außer manuellem Flämmen) und Schweißen

HR

Einmal jährlich

BVT 42

Abhaspeln, mechanisches Vorentzundern, Richten und Schweißen

CR

Einmal jährlich

BVT 46

Bleibäder

WD

Einmal jährlich

BVT 51

Schmierstofffreies Drahtziehen

Einmal jährlich

BVT 52

HCl

Beizen mit Salzsäure

HR, CR, HDC, WD

EN 1911  (6)

Einmal jährlich

BVT 24

Beizen und Entzinken mit Salzsäure

BG

Einmal jährlich

BVT 62

Rückgewinnung von Salzsäure durch Sprührösten oder in Wirbelschichtreaktoren

HR, CR, HDC, WD

Einmal jährlich

BVT 29

Beizen und Entzinken mit Salzsäure in offenen Beizbädern

BG

Keine EN-Norm verfügbar

Einmal jährlich  (9)

BVT 62

HF

Beizen mit fluorwasserstoffsäurehaltigen Säuregemischen

HR, CR, HDC

EN-Norm in Entwicklung  (6)

Einmal jährlich

BVT 24

Rückgewinnung von Mischsäure durch Sprührösten oder Verdampfung

HR, CR

Einmal jährlich

BVT 29

Metalle

Ni

Mechanische Bearbeitung (einschließlich Längsschneiden, Entzunderung, Schleifen, Vorwalzen, Walzen, Fertigbearbeitung, Richten), Flämmen (außer manuellem Flämmen) und Schweißen

HR

EN 14385

Einmal jährlich  (10)

BVT 42

Abhaspeln, mechanisches Vorentzundern, Richten und Schweißen

CR

Einmal jährlich  (10)

BVT 46

Pb

Mechanische Bearbeitung (einschließlich Längsschneiden, Entzunderung, Schleifen, Vorwalzen, Walzen, Fertigbearbeitung, Richten), Flämmen (außer manuellem Flämmen) und Schweißen

HR

Einmal jährlich  (10)

BVT 42

Abhaspeln, mechanisches Vorentzundern, Richten und Schweißen

CR

Einmal jährlich  (10)

BVT 46

Bleibäder

WD

Einmal jährlich

BVT 51

Zn

Schmelztauchen nach dem Fluxen

HDC, BG

Einmal jährlich  (8)

BVT 26

NH3

Wenn die SNCR und/oder SCR eingesetzt werden

HR, CR, WD, HDC

EN ISO 21877  (6)

Einmal jährlich

BVT 22,

BVT 25,

BVT 29

NOX

Erhitzung des Einsatzmaterials  (5)

HR, CR, WD, HDC

EN 14792  (6)

Kontinuierlich für jeden Schornstein mit NOX-Massenströmen

> 15 kg/h

Einmal pro Halbjahr für jeden Schornstein mit NOX-Massenströmen zwischen 1 kg/h und 15 kg/h

Einmal jährlich für jeden Schornstein mit NOX-Massenströmen

< 1 kg/h

BVT 22

Erhitzung des Verzinkungskessels  (5)

HDC von Drähten, BG

Einmal jährlich

Beizen mit Salpetersäure allein oder in Kombination mit anderen Säuren

HR, CR

Einmal jährlich

BVT 25

Rückgewinnung von Salzsäure durch Sprührösten oder in Wirbelschichtreaktoren

Rückgewinnung von Mischsäuren durch Sprührösten oder Verdampfung

HR, CR, WD, HDC

Einmal jährlich

BVT 29

SO2

Erhitzung des Einsatzmaterials  (11)

HR, CR, WD, Beschichtung von Blechen durch HDC

EN 14791  (6)

Kontinuierlich für jeden Schornstein mit SO2-Massenströmen > 10 kg/h

Einmal pro Halbjahr für jeden Schornstein mit SO2-Massenströmen zwischen

1 kg/h und 10 kg/h

Einmal jährlich für jeden Schornstein mit SO2-Massenströmen < 1 kg/h

BVT 21

Rückgewinnung von Salzsäure durch Sprührösten oder in Wirbelschichtreaktoren

HR, CR, HDC, WD

Einmal jährlich  (8)

BVT 29

SOX

Beizen mit Schwefelsäure

HR, CR, HDC, WD

Einmal jährlich

BVT 24

BG

TVOC

Entfetten

CR, HDC

EN 12619  (6)

Einmal jährlich  (8)

BVT 23

Walzen, Nassdressieren und Fertigbearbeitung

CR

Einmal jährlich  (8)

BVT 48

Bleibäder

WD

Einmal jährlich  (8)

Ölabschreckbäder

WD

Einmal jährlich  (8)

BVT 53

BVT 8

Die BVT besteht in der Überwachung von Emissionen in das Wasser mit mindestens der unten angegebenen Häufigkeit und unter Anwendung der EN-Normen. Wenn keine EN-Normen verfügbar sind, besteht die BVT in der Anwendung von ISO-Normen bzw. nationalen oder anderen internationalen Normen, die Daten von gleichwertiger wissenschaftlicher Qualität gewährleisten.

Stoff/Parameter

Spezifische(s) Verfahren

Norm(en)

Mindest-häufigkeit der Überwachung (12)

Überwachung verbunden mit

Abfiltrierbare Stoffe (AFS)  (13)

Alle Prozesse

EN 872

Einmal in der Woche  (14)

BVT 31

Gesamter organisch gebundener Kohlenstoff (TOC)  (13)  (15)

Alle Prozesse

EN 1484

Einmal pro Monat

Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB)  (13)  (15)

Alle Prozesse

Keine EN-Norm verfügbar

Kohlenwasserstoff-Index (KW-Index)  (16)

Alle Prozesse

EN ISO 9377-2

Einmal pro Monat

Metalle/Metalloide  (16)

Bor

Prozesse, bei denen Borax verwendet wird

Verschiedene EN-Normen

verfügbar (z. B.

EN ISO 11885,

EN ISO 17294-2)

Einmal pro Monat

Cadmium

Alle Prozesse  (17)

Verschiedene EN-Normen verfügbar (z. B. EN ISO 11885, EN ISO 15586, EN ISO 17294-2)

Einmal pro Monat

Chrom

Alle Prozesse  (17)

Eisen

Alle Prozesse

Nickel

Alle Prozesse  (17)

Blei

Alle Prozesse  (17)

Zinn

Kontinuierliche Schmelztauchveredelung unter Verwendung von Zinn

Zink

Alle Prozesse  (17)

Quecksilber

Alle Prozesse  (17)

Verschiedene EN-Normen verfügbar (z. B. EN ISO 12846, EN ISO 17852)

Sechswertiges Chrom

Beizen von hochlegiertem Stahl oder Passivierung mit Chrom(VI)-Verbindungen

Verschiedene EN-Normen verfügbar (z. B. EN ISO 10304-3, EN ISO 23913)

Gesamtphosphor (Pges)  (13)

Phosphatierung

Verschiedene EN-Normen verfügbar (z. B. EN ISO 6878, EN ISO 11885, EN ISO 15681-1 und -2)

Einmal pro Monat

Fluorid (F-)  (16)

Beizen mit fluorwasserstoffsäurehaltigen Säuregemischen

EN ISO 10304-1

Einmal pro Monat

1.1.3.   Gefahrstoffe

BVT 9

Die BVT zur Vermeidung der Verwendung von Chrom(VI)-Verbindungen bei der Passivierung besteht in der Verwendung anderer metallhaltiger Lösungen (z. B. mit Mangan, Zink, Titanfluorid, Phosphaten und/oder Molybdaten) oder organischer Polymerlösungen (z. B. mit Polyurethanen oder Polyestern).

Anwendbarkeit

Die Anwendbarkeit kann aufgrund von Produktspezifikationen (z. B. Oberflächenqualität, Lackierbarkeit, Schweißbarkeit, Formbarkeit, Korrosionsbeständigkeit) eingeschränkt sein.

1.1.4.   Energieeffizienz

BVT 10

Die BVT zur Steigerung der allgemeinen Energieeffizienz der Anlage besteht in der Anwendung aller folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

a))

Energieeffizienzplan und Energieaudits

Ein Energieeffizienzplan ist Teil des UMS (siehe BVT 1) und umfasst die Definition und Überwachung des spezifischen Energieverbrauchs der Tätigkeit/Prozesse (siehe BVT 6), die Vorgabe von Leistungsindikatoren auf jährlicher Basis (z. B. MJ/t Produkt) und Zielplanungen für regelmäßige Verbesserungen und entsprechende Maßnahmen.

Mindestens einmal jährlich werden Energieaudits durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Ziele des Energiemanagementplans erreicht werden.

Der Energieeffizienzplan und die Energieaudits können in den Gesamtenergieeffizienzplan einer größeren Anlage (z. B. für die Eisen- und Stahlerzeugung) eingebunden werden.

Die Detailtiefe des Energieeffizienzplans, der Energieaudits und des Energiebilanzberichts hängen in der Regel mit der Art, der Größe und der Komplexität der Anlage sowie der Art der genutzten Energiequellen zusammen.

b)

Energiebilanzbericht

Die jährliche Erstellung eines Energiebilanzberichts, der eine Aufschlüsselung des Energieverbrauchs und der Energiegewinnung (einschließlich Energieausfuhr) nach der jeweiligen Energiequelle (z. B. Elektrizität, Erdgas, Prozessgase aus der Eisen- und Stahlherstellung, erneuerbare Energien, importierte Wärme und/oder Kühlung) enthält. Er umfasst:

die Bestimmung der Energiegrenze der Prozesse;

Angaben zum Energieverbrauch anhand der angelieferten Energie;

Angaben zu der von der Anlage abgegebenen Energie;

Angaben zum Energiefluss (z. B. Sankey-Diagramme oder Energiebilanzen), aus denen hervorgeht, wie die Energie in den gesamten Prozessen genutzt wird.

BVT 11

Die BVT zur Steigerung der Energieeffizienz beim Heizen (einschließlich Erhitzung und Trocknung von Einsatzmaterialien sowie Erhitzung von Bädern und Verzinkungskesseln) besteht in der Anwendung einer geeigneten Kombination der unten aufgeführten Techniken.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

Konzeption und Betrieb

a)

Optimale Konstruktion des Ofens für die Erhitzung des Einsatzmaterials

Dazu gehören Techniken wie:

Optimierung der wichtigsten Eigenschaften des Ofens (z. B. Anzahl und Art der Brenner, Luftdichtigkeit und Isolierung mit geeigneten Feuerfestmaterialien);

Minimierung von Wärmeverlusten an den Ofentüren, z. B. durch die Verwendung mehrerer anhebbarer Segmente statt eines einzigen in Wärmeöfen mit Dauerbetrieb;

Minimierung der Anzahl der Einsatzmaterial tragenden Strukturen im Ofen (z. B. Träger, Gestelle) und Verwendung einer geeigneten Isolierung, um die Wärmeverluste durch die Wasserkühlung der tragenden Strukturen in Wärmeöfen mit Dauerbetrieb zu verringern.

Nur anwendbar bei neuen Anlagen und wesentlichen Anlagenänderungen.

b)

Optimale Gestaltung des Verzinkungskessels

Dazu gehören Techniken wie:

gleichmäßige Erhitzung der Wände des Verzinkungskessels (z. B. durch Hochgeschwindigkeits- oder Strahlrohrbrenner);

Minimierung des Feuerungsaggregats des Ofens durch isolierte Außen- und Innenwände (z. B. Keramikauskleidung).

Nur anwendbar bei neuen Anlagen und wesentlichen Anlagenänderungen.

c)

Optimaler Betrieb des Verzinkungskessels

Dazu gehören Techniken wie:

Minimierung von Wärmeverlusten aus dem Verzinkungskessel bei der kontinuierlichen Schmelztauchveredelung von Drähten oder bei der Stückverzinkung, z. B. durch die Verwendung isolierter Abdeckungen während der Stillstandszeiten.

Allgemein anwendbar.

d)

Optimierung der Verbrennung

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Allgemein anwendbar.

e)

Automatisierung und Steuerung des Ofens

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Allgemein anwendbar.

f)

Managementsystem für Prozessgase

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Es wird der Heizwert von Prozessgasen aus der Eisen- und Stahlherstellung und/oder CO-reichem Gas aus der Ferrochromherstellung verwendet.

Nur anwendbar, wenn Prozessgase aus der Eisen- und Stahlherstellung und/oder CO-reiches Gas aus der Ferrochromherstellung vorhanden sind.

g)

Haubenglühen mit 100 % Wasserstoff

Das Haubenglühen wird in Glühöfen mit 100 % Wasserstoff als Schutzgas mit erhöhter Wärmeleitfähigkeit durchgeführt.

Nur anwendbar bei neuen Anlagen und wesentlichen Anlagenänderungen.

h)

Oxy-Fuel-Verbrennung

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Die Anwendbarkeit kann in Öfen für hochlegierten Stahl eingeschränkt sein.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch die Konstruktion des Ofens und die Notwendigkeit eines Mindestabgasstroms eingeschränkt sein.

Nicht anwendbar in Öfen, die mit Strahlrohrbrennern ausgestattet sind.

i)

Flammenlose Verbrennung

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Die Anwendbarkeit auf bestehende Anlagen kann durch die Konstruktion des Ofens (d. h. Volumen, Platz für die Brenner, Abstand zwischen den Brennern) und die Notwendigkeit eines Austauschs der feuerfesten Auskleidung eingeschränkt sein.

Die Anwendbarkeit kann bei Prozessen eingeschränkt sein, bei denen eine genaue Kontrolle der Temperatur oder des Temperaturprofils erforderlich ist (z. B. Rekristallisation).

Nicht anwendbar in Öfen, die mit einer niedrigeren Temperatur als der für eine flammenlose Verbrennung erforderlichen Selbstentzündungstemperatur betrieben werden, oder in Öfen, die mit Strahlrohrbrennern ausgestattet sind.

j)

Impulsbrenner

Die Wärmezufuhr zum Ofen wird durch die Brenndauer der Brenner oder durch das sequenzielle Starten der einzelnen Brenner gesteuert, anstatt die Verbrennungsluft- und Brennstoffströme zu regulieren.

Nur anwendbar bei neuen Anlagen und wesentlichen Anlagenänderungen.

Wärmerückgewinnung aus Rauchgasen

k)

Vorerhitzung des Einsatzmaterials

Das Einsatzmaterial wird vorerhitzt, indem heiße Rauchgase direkt darauf geblasen werden.

Nur anwendbar für Wärmeöfen mit Dauerbetrieb. Nicht anwendbar in Öfen, die mit Strahlrohrbrennern ausgestattet sind.

l)

Trocknung der Werkstücke

Bei der Stückverzinkung wird die Wärme der Rauchgase zum Trocknen der Werkstücke genutzt.

Allgemein anwendbar.

m)

Vorwärmen der Verbrennungsluft

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Dies kann zum Beispiel durch den Einsatz von Regenerativ- oder Rekuperativbrennern erreicht werden. Es gilt, ein Gleichgewicht zwischen der Maximierung der Wärmerückgewinnung aus Rauchgasen und der Minimierung der NOX-Emissionen zu erreichen.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch einen Mangel an Platz für den Einbau von Regenerativbrennern eingeschränkt sein.

n)

Wärmerückgewinnungskessel

Die Wärme der heißen Rauchgase wird zur Erzeugung von Dampf oder Heißwasser genutzt, das in anderen Prozessen (z. B. zum Beheizen von Beiz- und Fluxbädern), für Fernwärme oder zur Elektrizitätserzeugung verwendet wird.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch einen Mangel an Platz und/oder einen geeigneten Dampf- oder Heißwasserbedarf eingeschränkt sein.

Weitere sektorspezifische Techniken zur Steigerung der Energieeffizienz sind in den Abschnitten 1.2.1, 1.3.1 und 1.4.1 dieser BVT-Schlussfolgerungen enthalten.

Tabelle 1.1

BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für den spezifischen Energieverbrauch für die Erhitzung des Einsatzmaterials beim Warmwalzen

Spezifische(s) Verfahren

Stahlerzeugnisse am Ende des Walzens

Einheit

BVT-assoziierter Umweltleistungswert

(Jahresmittelwert)

Wiedererwärmung des Einsatzmaterials

Warmbänder

MJ/t

1 200 -1 500  (18)

Grobbleche

MJ/t

1 400 -2 000  (19)

Stangen, Stäbe

MJ/t

600 -1 900  (19)

Träger, Knüppel, Schienen, Rohre

MJ/t

1 400 -2 200

Zwischenerwärmung des Einsatzmaterials

 

 

Stangen, Stäbe, Rohre

MJ/t

100 -900

Nachträgliche Wärmebehandlung des Einsatzmaterials

Grobbleche

MJ/t

1 000 -2 000

Stangen, Stäbe

MJ/t

1 400 -3 000  (20)

Tabelle 1.2

BVT-assoziierter Umweltleistungswert für den spezifischen Energieverbrauch beim Glühen nach dem Kaltwalzen

Spezifische(s) Verfahren

Einheit

BVT-assoziierter Umweltleistungswert

(Jahresmittelwert)

Glühen nach dem Kaltwalzen (Hauben- und Durchlaufglühen)

MJ/t

600 -1 200  (21)  (22)

Tabelle 1.3

BVT-assoziierter Umweltleistungswert für den spezifischen Energieverbrauch für die Erhitzung des Einsatzmaterials vor der kontinuierlichen Schmelztauchveredelung

Spezifische(s) Verfahren

Einheit

BVT-assoziierter Umweltleistungswert

(Jahresmittelwert)

Erhitzung des Einsatzmaterials vor der kontinuierlichen Schmelztauchveredelung

MJ/t

700 -1 100  (23)

Tabelle 1.4

BVT-assoziierter Umweltleistungswert für den spezifischen Energieverbrauch bei der Stückverzinkung

Spezifische(s) Verfahren

Einheit

BVT-assoziierter Umweltleistungswert

(Jahresmittelwert)

Stückverzinkung

kWh/t

300 -800  (24)  (25)  (26)

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 6.

1.1.5.   Materialeffizienz

BVT 12

Die BVT zur Erhöhung der Materialeffizienz bei der Entfettung und zur Verringerung des Aufkommens an verbrauchter Entfettungslösung besteht in der Anwendung einer Kombination der folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

Vermeiden oder Verringern der Notwendigkeit der Entfettung

a)

Verwendung von Einsatzmaterialien mit geringer Öl- und Fettkontamination

Die Verwendung von Einsatzmaterialien mit geringer Öl- und Fettkontamination verlängert die Lebensdauer der Entfettungslösung.

Die Anwendbarkeit kann eingeschränkt sein, wenn die Qualität des Einsatzmaterials nicht beeinflusst werden kann.

b)

Verwendung eines direkt befeuerten Ofens bei der kontinuierlichen Schmelztauchveredelung von Blechen

Das Öl auf der Oberfläche des Blechs wird in einem direkt befeuerten Ofen verbrannt. Bei einigen hochwertigen Erzeugnissen oder bei Blechen mit hohem Restölgehalt kann es erforderlich sein, sie vor dem Einbringen in den Ofen zu entfetten.

Die Anwendbarkeit kann eingeschränkt sein, wenn ein sehr hohes Maß an Oberflächenreinheit und Zinkhaftung erforderlich ist.

Optimierung der Entfettung

c)

Allgemeine Techniken zur Steigerung der Effizienz bei der Entfettung

Dazu gehören Techniken wie:

Überwachung und Optimierung der Temperatur und der Konzentration der Entfettungsmittel in der Entfettungslösung;

Verbesserung der Wirkung der Entfettungslösung auf das Einsatzmaterial (z. B. durch Bewegen des Einsatzmaterials, Rühren der Entfettungslösung oder durch den Einsatz von Ultraschall zur Erzeugung von Kavitation in der Lösung auf der zu entfettenden Oberfläche).

Allgemein anwendbar.

d)

Minimierung des Austrags von Entfettungslösung

Dazu gehören Techniken wie:

Verwendung von Abquetschrollen, z. B. bei der kontinuierlichen Entfettung von Bändern;

Einhaltung einer ausreichenden Abtropfzeit, z. B. durch langsames Anheben der Werkstücke.

Allgemein anwendbar.

e)

Entfettung durch Gegenstromkaskadenspülung

Die Entfettung erfolgt in zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Bädern, wobei das Einsatzmaterial vom am stärksten kontaminierten Entfettungsbad in das sauberste verbracht wird.

Allgemein anwendbar.

Verlängerung der Lebensdauer der Entfettungsbäder

f)

Reinigung und Wiederverwendung der Entfettungslösung

Die Entfettungslösung wird durch Magnetabscheidung, Ölabscheidung (z. B. Skimmer, Ablaufrinnen, Wehre), Mikro- oder Ultrafiltration oder biologische Behandlung für die Wiederverwendung gereinigt.

Allgemein anwendbar.

BVT 13

Die BVT zur Erhöhung der Materialeffizienz beim Beizen und zur Verringerung des Aufkommens an verbrauchter saurer Beizlösung beim Erhitzen der sauren Beizlösung besteht in der Anwendung einer der folgenden Techniken und nicht in der direkten Einleitung von Dampf.

Technik

Beschreibung

a)

Säureerhitzung mit Wärmetauschern

Korrosionsbeständige Wärmetauscher werden zur indirekten Erhitzung, z. B. mit Dampf, in die saure Beizlösung getaucht.

b)

Erhitzen von Säure durch Tauchbrenner

Die Verbrennungsgase durchströmen die saure Beizlösung und setzen die Energie durch direkte Wärmeübertragung frei.

BVT 14

Die BVT zur Erhöhung der Materialeffizienz beim Beizen und zur Verringerung des Aufkommens an verbrauchter saurer Beizlösung besteht in der Anwendung einer geeigneten Kombination der folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

Vermeiden oder Verringern der Notwendigkeit des Beizens

a)

Minimierung der Stahlkorrosion

Dazu gehören Techniken wie:

schnellstmögliche Kühlung des warmgewalzten Stahls, je nach Produktspezifikation;

Lagerung des Einsatzmaterials in überdachten Bereichen;

Begrenzung der Lagerdauer des Einsatzmaterials.

Allgemein anwendbar.

b)

Mechanische (Vor-)Entzunderung

Dazu gehören Techniken wie:

Kugelstrahlen;

Biegen;

Schleifen;

Bürsten;

Strecken und Richten.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein.

Die Anwendbarkeit kann aufgrund von Produktspezifikationen eingeschränkt sein.

c)

Elektrolytisches Vorbeizen von hochlegiertem Stahl

Verwendung einer wässrigen Lösung von Natriumsulfat (Na2SO4) zur Vorbehandlung von hochlegiertem Stahl vor dem Beizen mit Mischsäure, um die Entfettung des Oberflächenoxidzunders zu beschleunigen und zu verbessern. Das Abwasser, das sechswertiges Chrom enthält, wird unter Anwendung der Technik unter BVT 31 Buchstabe f behandelt.

Nur anwendbar für das Kaltwalzen.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein.

Optimierung des Beizens

d)

Spülen nach alkalischer Entfettung

Die Übertragung der alkalischen Entfettungslösung in das Beizbad wird durch das Spülen des Einsatzmaterials nach der Entfettung verringert.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein.

e)

Allgemeine Techniken zur Steigerung der Effizienz beim Beizen

Dazu gehören Techniken wie:

Optimierung der Beiztemperatur zur Maximierung der Beizgeschwindigkeit bei gleichzeitiger Minimierung der Säureemissionen;

Optimierung der Zusammensetzung des Beizbads (z. B. Säure- und Eisenkonzentration);

Optimierung der Beizzeit, um ein Überbeizen zu vermeiden;

Vermeidung drastischer Veränderungen in der Zusammensetzung des Beizbades, indem es häufig mit frischer Säure aufgefüllt wird.

Allgemein anwendbar.

f)

Reinigung des Beizbades und Wiederverwendung der freien Säure

Es wird ein Reinigungskreislauf, z. B. mit Filtration, durchgeführt, um Partikel aus der sauren Beizlösung zu entfernen, gefolgt von der Rückgewinnung der freien Säure durch Ionenaustausch, z. B. mit Harzen.

Nicht anwendbar, wenn eine Kaskadenbeize (oder Ähnliches) verwendet wird, da dies zu einem sehr geringen Gehalt an freier Säure führt.

g)

Beizen durch Gegenstromkaskadenspülung

Das Beizen wird in zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Bädern durchgeführt, wobei das Einsatzmaterial vom Bad mit der niedrigsten Säurekonzentration in das Bad mit der höchsten Konzentration verbracht wird.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein.

h)

Minimierung des Austrags von saurer Beizlösung

Dazu gehören Techniken wie:

Verwendung von Abquetschrollen, z. B. beim kontinuierlichen Beizen von Bändern;

Einhaltung einer ausreichenden Abtropfzeit, z. B. durch langsames Anheben der Werkstücke;

Verwendung von vibrierenden Walzdrahtspulen.

Allgemein anwendbar.

i)

Turbulenzbeizen

Dazu gehören Techniken wie:

Einspritzung der sauren Beizlösung mit hohem Druck über Düsen;

Umrühren der sauren Beizlösung durch eine Tauchturbine.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein.

j)

Verwendung von Beizinhibitoren

Der sauren Beizlösung werden Beizinhibitoren zugesetzt, um metallisch reine Teile des Einsatzmaterials vor Überbeizen zu schützen.

Nicht anwendbar auf hochlegierten Stahl.

Die Anwendbarkeit kann aufgrund von Produktspezifikationen eingeschränkt sein.

k)

Aktiviertes Beizen beim Beizen mit Salzsäure

Das Beizen wird mit einer niedrigen Salzsäurekonzentration (d. h. etwa 4-6 Gew.-%) und einer hohen Eisenkonzentration (d. h. etwa 120-180 g/l) bei Temperaturen von 20-25 °C durchgeführt.

Allgemein anwendbar.

Tabelle 1.5

BVT-assoziierter Umweltleistungswert für den spezifischen Verbrauch saurer Beizlösung bei der Stückverzinkung

Saure Beizlösung

Einheit

BVT-assoziierter Umweltleistungswert

(Dreijahresdurchschnitt)

Salzsäure, 28 Gew.-%

kg/t

13 -30  (27)

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 6.

BVT 15

Die BVT zur Steigerung der Materialeffizienz beim Fluxen und zur Verringerung der zu entsorgenden Menge an verbrauchtem Flussmittel besteht in der Anwendung aller folgenden Techniken a, b und c in Kombination mit der Technik d oder in Kombination mit der Technik e.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

a)

Spülen der Werkstücke nach dem Beizen

Bei der Stückverzinkung wird die Übertragung von Eisen in das Flussmittel durch Abspülen der Werkstücke nach dem Beizen verringert.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein.

b)

Optimierte Durchführung des Fluxens

Die chemische Zusammensetzung des Flussmittels wird häufig überwacht und angepasst.

Die Menge des verwendeten Flussmittels wird auf das Mindestmaß, das erforderlich ist, um die Produktspezifikationen zu erfüllen, verringert.

Allgemein anwendbar.

c)

Minimierung des Austrags von Flussmittel

Der Austrag des Flussmittels wird auf ein Mindestmaß reduziert, indem genügend Zeit zum Abtropfen vorgesehen wird.

Allgemein anwendbar.

d)

Entfernung von Eisen und Wiederverwendung des Flussmittels

Eisen wird unter Anwendung einer der folgenden Techniken aus dem Flussmittel entfernt:

elektrolytische Oxidation;

Oxidation unter Verwendung von Luft oder H2O2;

Ionenaustausch.

Nach der Entfernung des Eisens kann das Flussmittel wiederverwendet werden.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Stückverzinkungsanlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein.

e)

Rückgewinnung von Salzen aus verbrauchtem Flussmittel zur Herstellung von Flussmitteln

Das verbrauchte Flussmittel wird verwendet, um die darin enthaltenen Salze zurückzugewinnen und neues Flussmittel herzustellen. Dies kann vor Ort oder außerhalb des Standorts erfolgen.

Die Anwendbarkeit kann abhängig von der Verfügbarkeit eines Marktes eingeschränkt sein.

BVT 16

Die BVT zur Steigerung der Materialeffizienz bei der kontinuierlichen Schmelztauchveredelung von Drähten und bei der Stückverzinkung sowie zur Verringerung des Abfallaufkommens besteht in der Anwendung aller folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

a)

Verringerung der Entstehung von Hartzink

Die Erzeugung von Hartzink wird reduziert, z. B. durch ausreichendes Spülen nach dem Beizen, Entfernung von Eisen aus dem Flussmittel (siehe BVT 15 Buchstabe d), Verwendung von Flussmitteln mit milder Beizwirkung und Vermeidung von lokaler Überhitzung im Verzinkungskessel.

b)

Vermeidung, Auffangen und Wiederverwendung von Zink-Spritzern bei der Stückverzinkung

Die Entstehung von Zink-Spritzern aus dem Verzinkungskessel wird durch die Minimierung der Übertragung des Flussmittels verringert (siehe BVT 26 Buchstabe b). Zink-Spritzer aus dem Kessel werden aufgefangen und wiederverwendet. Die Umgebung des Kessels wird sauber gehalten, um eine Verunreinigung der Spritzer zu vermeiden.

c)

Verringerung der Entstehung von Zinkasche

Die Bildung von Zinkasche, d. h. die Oxidation von Zink auf der Badoberfläche, wird reduziert, z. B.:

durch ausreichende Trocknung der Werkstücke/Drähte vor dem Eintauchen;

durch Vermeidung unnötiger Störungen des Bades während der Produktion, auch beim Abschöpfen;

beim kontinuierlichen Schmelztauchen von Drähten, indem die Badoberfläche, die mit Luft in Berührung kommt, durch eine schwimmende feuerfeste Abdeckung reduziert wird.

BVT 17

Die BVT zur Steigerung der Materialeffizienz und zur Verringerung der Menge des zu entsorgenden Abfalls aus der Phosphatierung und Passivierung besteht in der Anwendung der Technik a und einer der folgenden Techniken b oder c.

Technik

Beschreibung

Verlängerung der Lebensdauer der Behandlungsbäder

a)

Reinigung und Wiederverwendung der Phosphatierungs- oder Passivierungslösung

Ein Reinigungskreislauf, z. B. mit Filtration, wird durchgeführt, um die Phosphatierungs- oder Passivierungslösung zu reinigen, damit sie wiederverwendet werden kann.

Optimierung der Behandlung

b)

Verwendung der Walzenbeschichtung für Bänder

Die Walzenbeschichtung wird verwendet, um eine Passivierung durchzuführen oder eine phosphathaltige Schicht auf die Oberfläche von Bändern aufzutragen. Dies ermöglicht eine bessere Kontrolle der Schichtdicke und damit einen verringerten Verbrauch von Chemikalien.

c)

Minimierung des Austrags der chemischen Lösung

Der Austrag der chemischen Lösung wird minimiert, z. B., indem die Bänder durch Abquetschrollen geführt werden oder indem eine ausreichende Abtropfzeit für die Werkstücke vorgesehen wird.

BVT 18

Die BVT zur Verringerung der Menge der zu entsorgenden verbrauchten sauren Beizlösung besteht in der Rückgewinnung verbrauchter saurer Beizlösungen (d. h. Salzsäure, Schwefelsäure und Mischsäure). Die Neutralisierung von verbrauchten sauren Beizlösungen oder die Verwendung von verbrauchten sauren Beizlösungen zur Emulsionsspaltung ist keine BVT.

Beschreibung

Zu den Techniken zur Rückgewinnung verbrauchter saurer Beizlösung vor Ort oder außerhalb des Standorts gehören:

i)

Sprührösten oder die Verwendung von Wirbelschichtreaktoren für die Rückgewinnung von Salzsäure;

ii)

Kristallisation von Eisen(III)-Sulfat für die Rückgewinnung von Schwefelsäure;

iii)

Sprührösten, Verdampfung, Ionenaustausch oder Diffusionsdialyse zur Rückgewinnung von Mischsäure;

iv)

Verwendung von verbrauchter saurer Beizlösung als Sekundärrohstoff (z. B. für die Herstellung von Eisenchlorid oder Pigmenten).

Anwendbarkeit

Wenn bei der Stückverzinkung die Verwendung von verbrauchter saurer Beizlösung als Sekundärrohstoff durch mangelnde Verfügbarkeit auf dem Markt eingeschränkt ist, kann in Ausnahmefällen eine Neutralisierung der verbrauchten sauren Beizlösung erfolgen.

Weitere sektorspezifische Techniken zur Steigerung der Materialeffizienz sind in den Abschnitten 1.2.2, 1.3.2, 1.4.2, 1.5.1 und 1.6.1 dieser BVT-Schlussfolgerungen enthalten.

1.1.6.   Wasserverbrauch und Abwasseranfall

BVT 19

Die BVT zur Optimierung des Wasserverbrauchs, zur Verbesserung der Wiederverwendbarkeit des Wassers und zur Verringerung des Abwasseranfalls besteht in der Anwendung der beiden Techniken a und b sowie einer geeigneten Kombination der folgenden Techniken c bis h.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

a)

Wassermanagementplan und Prüfungen der Wassernutzung

Ein Wassermanagementplan und Prüfungen der Wassernutzung sind Teil des UMS (siehe BVT 1) und umfassen:

Flussdiagramme und Massenbilanzen der Anlage für Wasser;

Festlegung von Zielen für eine effiziente Wassernutzung;

Umsetzung von Techniken zur Optimierung der Wassernutzung (z. B. Kontrolle des Wasserverbrauchs, Recycling von Wasser, Ortung und Reparatur von Leckagen).

Mindestens einmal jährlich werden Prüfungen der Wassernutzung durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Ziele des Wassermanagementplans erreicht werden.

Der Wassermanagementplan und die Prüfungen der Wassernutzung können in den Gesamtwassermanagementplan einer größeren Anlage (z. B. für die Eisen- und Stahlerzeugung) eingebunden werden.

Die Detailtiefe des Wassermanagementplans und der Prüfungen der Wassernutzung hängen in der Regel mit der Art, der Größe und der Komplexität der Anlage zusammen.

b)

Getrennthaltung von Wasserströmen

Alle Wasserströme (z. B. ablaufendes Oberflächenwasser, Prozesswasser, alkalisches oder saures Abwasser, verbrauchte Entfettungslösung) werden je nach Schadstoffgehalt und der erforderlichen Behandlungstechniken getrennt gesammelt. Abwasserströme, die ohne Behandlung aufbereitet werden können, werden von Abwasserströmen getrennt, die eine Behandlung erfordern.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch den Aufbau des Wassersammelsystems eingeschränkt sein.

c)

Minimierung der Verunreinigung des Prozesswassers durch Kohlenwasserstoffe

Die Verunreinigung des Prozesswassers durch Öl- und Schmiermittelverluste wird durch folgende Techniken minimiert:

öldichte Lager und Lagerdichtungen für Arbeitswalzen;

Leckage-Indikatoren;

regelmäßige Inspektionen und vorbeugende Instandhaltung von Pumpendichtungen, Rohrleitungen und Arbeitswalzen.

Allgemein anwendbar.

d)

Wiederverwendung und/oder Aufbereitung von Wasser

Wasserströme (z. B. Prozesswasser, Abwässer aus Nasswäschen oder Abschreckbädern) werden in geschlossenen oder halbgeschlossenen Kreisläufen wiederverwendet und/oder aufbereitet, falls dies nach der Behandlung erforderlich ist (siehe BVT 30 und BVT 31).

Der Grad der Wiederverwendung oder der Aufbereitung von Wasser ist durch die Wasserbilanz der Anlage, die Menge an Verunreinigungen und/oder die Eigenschaften der Wasserströme begrenzt.

e)

Gegenstromkaskadenspülung

Das Spülen erfolgt in zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Bädern, wobei das Einsatzmaterial vom am stärksten kontaminierten Spülbad in das sauberste verbracht wird.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein.

f)

Aufbereitung oder Wiederverwendung von Spülwasser

Wasser vom Spülen nach dem Beizen oder Entfetten wird, falls erforderlich, nach der Behandlung als Zusatzwasser, Spülwasser oder, wenn die Säurekonzentration ausreichend hoch ist, zur Säurerückgewinnung in die vorhergehenden Prozessbäder zurückgeführt bzw. darin wiederverwendet.

Allgemein anwendbar.

g)

Behandlung und Wiederverwendung von öl- und zunderhaltigem Prozesswasser beim Warmwalzen

Öl- und zunderhaltige Abwässer aus Warmwalzwerken werden in verschiedenen Reinigungsschritten getrennt behandelt, darunter in Zundergruben, Absetzbecken, Zyklonen und Filtern, um Öl und Zunder zu trennen. Ein großer Teil des behandelten Wassers wird dabei wiederverwendet.

Allgemein anwendbar.

h)

Entzunderung durch Wasserstrahl, ausgelöst durch Sensoren beim Warmwalzen

Sensoren und Automatisierung werden eingesetzt, um die Position des Eingangsmaterials zu verfolgen und die Menge des Wassers für die Entzunderung, das durch die Wasserdüsen fließt, anzupassen.

Allgemein anwendbar.

Tabelle 1.6

BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für spezifischen Wasserverbrauch

Sektor

Einheit

BVT-assoziierter Umweltleistungswert

(Jahresmittelwert)

Warmwalzen

m3/t

0,5 -5

Kaltwalzen

m3/t

0,5 -10

Drahtziehen

m3/t

0,5 -5

Kontinuierliche Schmelztauchveredelung

m3/t

0,5 -5

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 6.

1.1.7.   Emissionen in die Luft

1.1.7.1.   Emissionen in die Luft durch Erhitzung

BVT 20

Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung von Staubemissionen in die Luft durch Erhitzung besteht entweder in der Verwendung von Elektrizität aus nicht-fossilen Energiequellen oder in der Anwendung der Technik a in Kombination mit der im Folgenden beschriebenen Technik b.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

a)

Verwendung von Brennstoffen mit niedrigem Staub- und Aschegehalt

Zu den Brennstoffen mit geringem Staub- und Aschegehalt gehören z. B. Erdgas, Flüssiggas, entstaubtes Hochofengas und entstaubtes Konvertergas.

Allgemein anwendbar.

b)

Begrenzung des Staubeintrags

Der Staubeintrag wird zum Beispiel durch folgende Faktoren brenzt:

soweit praktisch möglich, Verwendung von sauberem Einsatzmaterial oder Reinigung des Einsatzmaterials von losem Zunder und Staub vor der Beschickung des Ofens.

Minimierung der Staubentwicklung aufgrund von Schäden an der feuerfesten Auskleidung, z. B., indem der direkte Kontakt der Flammen mit der feuerfesten Auskleidung durch einen Keramiküberzug der feuerfesten Auskleidung vermieden wird;

Vermeidung des direkten Kontakts der Flammen mit dem Einsatzmaterial.

Vermeidung des direkten Kontakts der Flammen mit dem Einsatzmaterial ist bei direkt befeuerten Öfen nicht anwendbar.

Tabelle 1.7

BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Staubemissionen in die Luft durch Erhitzung des Einsatzmaterials

Parameter

Sektor

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert  (28)

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

Staub

Warmwalzen

mg/Nm3

< 2 -10

Kaltwalzen

< 2 -10

Drahtziehen

< 2 -10

Kontinuierliche Schmelztauchveredelung

< 2 -10

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 7.

BVT 21

Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung von SO2-Emissionen in die Luft durch Erhitzung besteht in der Verwendung von Elektrizität aus nicht-fossilen Energiequellen oder eines Brennstoffs bzw. einer Kombination von Brennstoffen mit niedrigem Schwefelgehalt.

Beschreibung

Zu den Brennstoffen mit niedrigem Schwefelgehalt gehören zum Beispiel Erdgas, Flüssiggas, Hochofengas, Konvertergas und CO-reiches Gas aus der Ferrochromherstellung.

Tabelle 1.8

BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste SO2-Emissionen in die Luft durch Erhitzung des Einsatzmaterials

Parameter

Sektor

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

SO2

Warmwalzen

mg/Nm3

50 -200  (29)  (30)

Kaltwalzen, Drahtziehen, kontinuierliche Schmelztauchveredelung von Blechen

20 -100  (29)

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 7.

BVT 22

Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung von NOX-Emissionen in die Luft durch Erhitzung bei gleichzeitiger Begrenzung der CO-Emissionen und der NH3-Emissionen bei Anwendung der selektiver nicht-katalytischen Reduktion (SNCR) und/oder selektiven katalytischen Reduktion (SCR) besteht in der Verwendung von Elektrizität aus nicht-fossilen Energiequellen oder in einer geeigneten Kombination der folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

Verringerung der Emissionserzeugung

a)

Verwendung eines Brennstoffs oder einer Kombination von Brennstoffen mit geringem NOX-Bildungspotenzial

Zu den Brennstoffen mit geringem NOX-Bildungspotenzial gehören z. B. Erdgas, Flüssiggas, Hochofengas und Konvertergas.

Allgemein anwendbar.

b)

Automatisierung und Steuerung des Ofens

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Allgemein anwendbar.

c)

Optimierung der Verbrennung

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Allgemein in Kombination mit anderen Techniken angewendet.

Allgemein anwendbar.

d)

Low-NOX-Brenner

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Bei bestehenden Anlagen kann die Anwendbarkeit aufgrund von konzeptionellen und/oder betriebsbedingten Beschränkungen eingeschränkt sein.

e)

Rauchgasrezirkulation

Rückführung (extern) eines Teils des Abgases in die Brennkammer, um dort einen Teil der frischen Verbrennungsluft zu ersetzen. Dies hat die doppelte Wirkung, dass einerseits die Temperatur gesenkt und andererseits der O2-Gehalt für die Stickstoffoxidation begrenzt und somit die Erzeugung von NOX eingeschränkt wird. Dies setzt die Zufuhr von Abgas aus dem Ofen in die Flamme voraus, damit der Sauerstoffgehalt verringert und somit die Temperatur der Flamme gesenkt wird.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein.

f)

Begrenzung der Temperatur der Luftvorwärmung

Die Begrenzung der Luftvorwärmtemperatur führt zu einer Verringerung der NOX-Konzentration der Emissionen. Es gilt, ein Gleichgewicht zwischen der Maximierung der Wärmerückgewinnung aus den Rauchgasen und der Minimierung der NOX-Emissionen zu erreichen.

Möglicherweise nicht anwendbar in Öfen, die mit Strahlrohrbrennern ausgestattet sind.

g)

Flammenlose Verbrennung

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Die Anwendbarkeit auf bestehende Anlagen kann durch die Konstruktion des Ofens (d. h. Volumen, Platz für die Brenner, Abstand zwischen den Brennern) und die Notwendigkeit eines Austauschs der feuerfesten Auskleidung eingeschränkt sein.

Die Anwendbarkeit kann bei Prozessen eingeschränkt sein, bei denen eine genaue Kontrolle der Temperatur oder des Temperaturprofils erforderlich ist (z. B. Rekristallisation).

Nicht anwendbar in Öfen, die mit einer niedrigeren Temperatur als der für eine flammenlose Verbrennung erforderlichen Selbstentzündungstemperatur betrieben werden, oder in Öfen, die mit Strahlrohrbrennern ausgestattet sind.

h)

Oxy-Fuel-Verbrennung

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Die Anwendbarkeit kann in Öfen für hochlegierten Stahl eingeschränkt sein.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch die Konstruktion des Ofens und die Notwendigkeit eines Mindestabgasstroms eingeschränkt sein.

Nicht anwendbar in Öfen, die mit Strahlrohrbrennern ausgestattet sind.

Abgasreinigung

i)

Selektive katalytische Reduktion (SCR)

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein.

Die Anwendbarkeit kann beim Haubenglühen aufgrund der unterschiedlichen Temperaturen während des Glühzyklus eingeschränkt sein.

j)

Selektive nichtkatalytische Reduktion (SNCR)

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch das optimale Temperaturfenster und die für die Reaktion erforderliche Verweilzeit eingeschränkt sein.

Die Anwendbarkeit kann beim Haubenglühen aufgrund der unterschiedlichen Temperaturen während des Glühzyklus eingeschränkt sein.

k)

Optimierung der Konzeption und der Durchführung von SNCR/SCR

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Nur anwendbar, wenn die SNCR/SCR zur Reduzierung von NOX-Emissionen verwendet wird.

Tabelle 1.9

BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste NOX-Emissionen in die Luft und indikative Emissionswerte für gefasste CO-Emissionen in die Luft aus der Erhitzung des Einsatzmaterials beim Warmwalzen

Parameter

Art des Brennstoffs

Spezifischer Prozess

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

Indikativer Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

NOX

100 % Erdgas

Wiedererwärmung

mg/Nm3

Neue Anlagen: 80 -200

bestehende Anlagen: 100 -350

Keine indikativen Werte

Zwischenerwärmung

mg/Nm3

100 -250

Nachträgliche Wärmebehandlung

mg/Nm3

100 -200

Andere Brennstoffe

Wiedererwärmung, Zwischenerwärmung, nachträgliche Wärmebehandlung

mg/Nm3

100 -350  (31)

CO

100 % Erdgas

Wiedererwärmung

mg/Nm3

Kein BVT-assoziierter Emissionswert

10 -50

Zwischenerwärmung

mg/Nm3

10 -100

Nachträgliche Wärmebehandlung

mg/Nm3

10 -100

Andere Brennstoffe

Wiedererwärmung, Zwischenerwärmung, nachträgliche Wärmebehandlung

mg/Nm3

10 -50

Tabelle 1.10

BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste NOX-Emissionen in die Luft und indikative Emissionswerte für gefasste CO-Emissionen in die Luft aus der Erhitzung des Einsatzmaterials beim Kaltwalzen

Parameter

Art des Brennstoffs

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

Indikativer Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

NOX

100 % Erdgas

mg/Nm3

100 -250  (32)

Keine indikativen Werte

Andere Brennstoffe

mg/Nm3

100 -300  (33)

CO

100 % Erdgas

mg/Nm3

Kein BVT-assoziierter Emissionswert

10 -50

Andere Brennstoffe

mg/Nm3

Kein BVT-assoziierter Emissionswert

10 -100

Tabelle 1.11

BVT-assoziierter Emissionswert für gefasste NOX-Emissionen in die Luft und indikativer Emissionswert für gefasste CO-Emissionen in die Luft aus der Erhitzung des Einsatzmaterials beim Drahtziehen

Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

Indikativer Emissionswert

(Mittelwert über den Probenahmezeitraum)

NOX

mg/Nm3

100 -250

Keine indikativen Werte

CO

mg/Nm3

Kein BVT-assoziierter Emissionswert

10 -50

Tabelle 1.12

BVT-assoziierter Emissionswert für gefasste NOX-Emissionen in die Luft und indikativer Emissionswert für gefasste CO-Emissionen in die Luft aus der Erhitzung des Einsatzmaterials bei der kontinuierlichen Schmelztauchveredelung

Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

Indikativer Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

NOX

mg/Nm3

100 -300  (34)

Keine indikativen Werte

CO

mg/Nm3

Kein BVT-assoziierter Emissionswert

10 -100

Tabelle 1.13

BVT-assoziierter Emissionswert für gefasste NOX-Emissionen in die Luft und indikativer Emissionswert für gefasste CO-Emissionen in die Luft aus der Erhitzung des Verzinkungskessels bei der Stückverzinkung

Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

Indikativer Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

NOX

mg/Nm3

70 -300

Keine indikativen Werte

CO

mg/Nm3

Kein BVT-assoziierter Emissionswert

10 -100

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 7.

1.1.7.2.   Emissionen in die Luft durch Entfettung

BVT 23

Die BVT zur Verringerung der Emissionen von Ölnebel, Säuren und/oder Laugen aus der Entfettung beim Kaltwalzen und der kontinuierlichen Schmelztauchveredelung von Blechen in die Luft besteht in der Erfassung der Emissionen mithilfe der Technik a und der Behandlung der Abgase mithilfe der Technik b und/oder der Technik c (siehe unten).

Technik

Beschreibung

Erfassung der Emissionen

a)

Geschlossene Entfettungstanks in Kombination mit Luftabsaugung bei kontinuierlicher Entfettung

Die Entfettung wird in geschlossenen Behältnissen durchgeführt und die Luft wird abgesaugt.

Abgasreinigung

b)

Nasswäsche

Siehe Abschnitt 1.7.2.

c)

Tropfenabscheider

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 7.

1.1.7.3.   Emissionen in die Luft durch Beizen

BVT 24

Die BVT zur Verringerung der Emissionen von Staub, Säuren (HCl, HF, H2SO4) und SOX in die Luft durch Beizen beim Warmwalzen, beim Kaltwalzen, bei der kontinuierlichen Schmelztauchveredelung und beim Drahtziehen besteht in der Anwendung der Technik a oder b in Kombination mit der Technik c (siehe unten).

Technik

Beschreibung

Erfassung der Emissionen

a)

Kontinuierliches Beizen in geschlossenen Behältern in Kombination mit Rauchgasabsaugung

Das kontinuierliche Beizen erfolgt in geschlossenen Behältern mit begrenzten Ein- und Auslassöffnungen für den Bandstahl oder den Stahldraht. Die Dämpfe aus den Beizbehältern werden abgesaugt.

b)

Diskontinuierliches Beizen in Behältern, die mit Deckeln oder Abdeckhauben ausgestattet sind, in Kombination mit einer Absaugung

Das diskontinuierliche Beizen erfolgt in Behältern, die mit Deckeln oder Abdeckhauben ausgestattet sind, die geöffnet werden können, um die Beschickung mit Walzdrahtspulen zu ermöglichen. Die Dämpfe aus den Beizbehältern werden abgesaugt.

Abgasreinigung

c)

Nasswäsche gefolgt von einem Tropfenabscheider

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Tabelle 1.14

BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Emissionen von HCl, HF und SOX in die Luft durch Beizen beim Warmwalzen, beim Kaltwalzen und bei der kontinuierlichen Schmelztauchveredelung

Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

HCl

mg/Nm3

< 2 -10  (35)

HF

mg/Nm3

< 1  (36)

SOX

mg/Nm3

< 1 -6  (37)

Tabelle 1.15

BVT-assoziierter Emissionswert für gefasste HCl- und SOX-Emissionen in die Luft durch Beizen mit Salzsäure oder Schwefelsäure beim Drahtziehen

Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

HCl

mg/Nm3

< 2 -10  (38)

SOX

mg/Nm3

< 1 -6  (39)

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 7.

BVT 25

Die BVT zur Verringerung der NOX-Emissionen in die Luft durch Beizen mit Salpetersäure (allein oder in Kombination mit anderen Säuren) und der NH3-Emissionen durch die Verwendung der SCR beim Warm- und Kaltwalzen besteht in der Anwendung einer oder einer Kombination der folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

Verringerung der Emissionserzeugung

a)

Salpetersäurefreies Beizen von hochlegiertem Stahl

Beim Beizen von hochlegiertem Stahl wird die Salpetersäure vollständig durch ein starkes Oxidationsmittel (z. B. Wasserstoffperoxid) ersetzt.

Nur anwendbar bei neuen Anlagen und wesentlichen Anlagenänderungen.

b)

Zusatz von Wasserstoffperoxid oder Harnstoff zur sauren Beizlösung

Wasserstoffperoxid oder Harnstoff wird direkt der sauren Beizlösung zugesetzt, um die NOX-Emissionen zu reduzieren.

Allgemein anwendbar.

Erfassung der Emissionen

c)

Kontinuierliches Beizen in geschlossenen Behältern in Kombination mit Rauchgasabsaugung

Das kontinuierliche Beizen erfolgt in geschlossenen Behältern mit begrenzten Ein- und Auslassöffnungen für den Bandstahl oder den Stahldraht. Die Dämpfe vom Beizbad werden abgesaugt.

Allgemein anwendbar.

d)

Diskontinuierliches Beizen in Behältern, die mit Deckeln oder Abdeckhauben ausgestattet sind, in Kombination mit Rauchgasabsaugung

Das diskontinuierliche Beizen erfolgt in Behältern, die mit Deckeln oder Abdeckhauben ausgestattet sind, die geöffnet werden können, um die Beschickung mit Walzdrahtspulen zu ermöglichen. Die Dämpfe aus den Beizbehältern werden abgesaugt.

Allgemein anwendbar.

Abgasreinigung

e)

Nasswäsche mit Zusatz eines Oxidationsmittels (z. B. Wasserstoffperoxid)

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Der Waschlösung wird ein Oxidationsmittel (z. B. Wasserstoffperoxid) zugesetzt, um die NOX-Emissionen zu reduzieren. Bei der Verwendung von Wasserstoffperoxid kann die entstehende Salpetersäure in die Beizbehälter zurückgeführt werden.

Allgemein anwendbar.

f)

Selektive katalytische Reduktion (SCR)

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein.

g)

Optimierung der Konzeption und des Betriebs der SCR

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Nur anwendbar, wenn die SCR zur Reduzierung von NOX-Emissionen verwendet wird.

Tabelle 1.16

BVT-assoziierter Emissionswert für gefasste NOX-Emissionen in die Luft durch Beizen mit Salpetersäure (allein oder in Kombination mit anderen Säuren) beim Warm- und Kaltwalzen

Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

NOX

mg/Nm3

10 -200

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 7.

1.1.7.4.   Emissionen in die Luft durch Schmelztauchen

BVT 26

Die BVT zur Verringerung von Staub- und Zinkemissionen in die Luft beim Schmelztauchen nach dem Fluxen bei der kontinuierlichen Schmelztauchveredelung von Drähten und der Stückverzinkung besteht in der Verringerung von Emissionen mithilfe der Technik b oder der Techniken a und b, in der Erfassung der Emissionen mithilfe der Techniken c oder d und in der Reinigung der Abgase mithilfe der Technik e (siehe unten).

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

Verringerung der Emissionserzeugung

 

a)

Raucharmes Flussmittel

Ammoniumchlorid in Flussmitteln wird teilweise durch Alkalichloride (z. B. Kaliumchlorid) ersetzt, um die Staubbildung zu verringern.

Die Anwendbarkeit kann aufgrund von Produktspezifikationen eingeschränkt sein.

b)

Minimierung der Verschleppung von Flussmittel

Dazu gehören Techniken wie:

genügend Zeit zum Abtropfen des Flussmittels (siehe BVT 15 Buchstabe c);

Trocknung vor dem Tauchen.

Allgemein anwendbar.

Erfassung der Emissionen

 

c)

Luftabsaugung so nah wie möglich an der Quelle

Die Luft aus dem Kessel wird abgesaugt, zum Beispiel mit einer seitlichen Haube oder durch Randabsaugung.

Allgemein anwendbar.

d)

Geschlossener Kessel in Kombination mit Luftabsaugung

Das Schmelztauchen findet in einem geschlossenen Kessel statt und die Luft wird abgesaugt.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann eingeschränkt sein, wenn die Einhausung ein bestehendes Transportsystem für Werkstücke bei der Stückverzinkung behindert.

Abgasreinigung

 

e)

Gewebefilter

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Allgemein anwendbar.

Tabelle 1.17

BVT-assoziierter Emissionswert für gefasste Staubemissionen in die Luft beim Schmelztauchen nach dem Fluxen bei der kontinuierlichen Schmelztauchveredelung von Drähten und bei der Stückverzinkung

Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

Staub

mg/Nm3

< 2 -5

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 7.

1.1.7.4.1.   Emissionen in die Luft durch Schmierung

BVT 27

Die BVT zur Vermeidung von Ölnebelemissionen in die Luft und zur Verringerung des Ölverbrauchs bei der Schmierung der Einsatzmaterialoberfläche besteht in der Anwendung einer der folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

a)

Elektrostatische Schmierung

Das Öl wird durch ein elektrostatisches Feld auf die Metalloberfläche gesprüht, wodurch ein homogener Ölauftrag gewährleistet und die aufgetragene Ölmenge optimiert wird. Die Schmiermaschine ist geschlossen und das Öl, das sich nicht auf der Metalloberfläche ablagert, wird zurückgewonnen und innerhalb der Maschine wiederverwendet.

b)

Kontaktschmierung

Schmierwalzen, z. B. Filzrollen oder Abquetschrollen, werden in direktem Kontakt mit der Metalloberfläche verwendet.

c)

Schmierung ohne Druckluft

Öl wird mithilfe von Schnellschaltventilen mit Düsen nahe der Metalloberfläche aufgetragen.

1.1.7.5.   Emissionen in die Luft durch Nachbehandlung

BVT 28

Die BVT zur Verringerung der Emissionen in die Luft durch Chemikalien-Bäder oder -Behälter bei der Nachbehandlung (d. h. Phosphatierung und Passivierung) besteht in der Erfassung der Emissionen mithilfe der Technik a oder b und in diesem Fall in der Reinigung der Abgase mithilfe der Technik c und/oder der Technik d (siehe unten).

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

Erfassung der Emissionen

a)

Luftabsaugung so nah wie möglich an der Quelle

Die Emissionen aus den Lagerbehältern für Chemikalien und den chemischen Bädern werden erfasst, z. B. mit einer oder einer Kombination der folgenden Techniken:

seitliche Hauben oder Randabsaugung;

Behälter mit beweglichen Deckeln;

umschließende Hauben;

Aufstellung des Bads in geschlossenen Bereichen.

Die erfassten Emissionen werden anschließend abgesaugt.

Nur anwendbar, wenn die Behandlung durch Sprühen erfolgt oder wenn flüchtige Stoffe verwendet werden.

b)

Geschlossene Behälter in Kombination mit Luftabsaugung bei kontinuierlicher Nachbehandlung

Phosphatierung und Passivierung werden in geschlossenen Behältern durchgeführt und die Luft wird aus den Behältern abgesaugt.

Nur anwendbar, wenn die Behandlung durch Sprühen erfolgt oder wenn flüchtige Stoffe verwendet werden.

Abgasreinigung

c)

Nasswäsche

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Allgemein anwendbar.

d)

Tropfenabscheider

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Allgemein anwendbar.

1.1.7.6.   Emissionen in die Luft durch Säurerückgewinnung

BVT 29

Die BVT zur Verringerung der Staub-, Säure- (HCl, HF), SO2- und NOX-Emissionen in die Luft durch die Rückgewinnung von verbrauchten Säuren (bei gleichzeitiger Begrenzung der CO-Emissionen) und der NH3-Emissionen durch die Verwendung der SCR besteht in der Anwendung einer Kombination der folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

a)

Verwendung eines Brennstoffs oder einer Kombination von Brennstoffen mit niedrigem Schwefelgehalt und/oder geringem NOX-Bildungspotenzial

Siehe BVT 21 und BVT 22 Buchstabe a.

Allgemein anwendbar.

b)

Optimierung der Verbrennung

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Allgemein in Kombination mit anderen Techniken angewendet.

Allgemein anwendbar.

c)

Low-NOX-Brenner

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Bei bestehenden Anlagen kann die Anwendbarkeit aufgrund von konzeptionellen und/oder betriebsbedingten Beschränkungen eingeschränkt sein.

d)

Nasswäsche gefolgt von einem Tropfenabscheider

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Bei der Rückgewinnung von Mischsäure wird der Waschlösung eine Lauge zugesetzt, um Spuren von HF zu entfernen, und/oder ein Oxidationsmittel (z. B. Wasserstoffperoxid) wird der Waschlösung zugesetzt, um die NOX-Emissionen zu reduzieren. Bei der Verwendung von Wasserstoffperoxid kann die entstehende Salpetersäure in die Beizbehälter zurückgeführt werden.

Allgemein anwendbar.

e)

Selektive katalytische Reduktion (SCR)

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein.

f)

Optimierung der Konzeption und des Betriebs der SCR

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Nur anwendbar, wenn die SCR zur Reduzierung von NOX-Emissionen verwendet wird.

Tabelle 1.18

BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Emissionen von Staub, HCl, SO2 und NOX in die Luft bei der Rückgewinnung von verbrauchter Salzsäure durch Sprührösten oder durch den Einsatz von Wirbelschichtreaktoren

Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

Staub

mg/Nm3

< 2 -15

HCl

mg/Nm3

< 2 -15

SO2

mg/Nm3

< 10

NOX

mg/Nm3

50 -180

Tabelle 1.19

BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Staub-, HF- und NOX-Emissionen in die Luft bei der Rückgewinnung von Mischsäure durch Sprührösten oder Verdampfung

Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

HF

mg/Nm3

< 1

NOX

mg/Nm3

50 -100  (40)

Staub

mg/Nm3

< 2 -10

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 7.

1.1.8.   Emissionen in das Wasser

BVT 30

Die BVT zur Verringerung der Belastung mit organischen Schadstoffen in öl- oder schmierfettkontaminiertem Wasser (z. B. von Ölaustritten oder von der Reinigung von Walz- und Dressieremulsionen, Entfettungslösungen und Schmierfetten für das Drahtziehen), das einer weiteren Behandlung zugeführt wird (siehe BVT 31), besteht in der Trennung der organischen und der wässrigen Phase.

Beschreibung

Die organische Phase wird von der wässrigen Phase getrennt, z. B. durch Abschöpfen oder durch Emulsionsspaltung mit geeigneten Mitteln, Verdampfung oder Membranfiltration. Die organische Phase kann zur Energie- und Materialrückgewinnung genutzt werden (siehe z. B. BVT 34 Buchstabe f).

BVT 31

Die BVT zur Verringerung der Emissionen in das Wasser besteht in der Behandlung der Abwässer durch Anwendung einer Kombination der folgenden Techniken.

Technik  (41)

Typische Zielschadstoffe

Vorbehandlung, primäre Behandlung und allgemeine Behandlung, z. B.:

a)

Mengen- und Konzentrationsvergleichmäßigung

Alle Schadstoffe

b)

Neutralisierung

Säuren, Laugen

c)

Physikalische Trennung, z. B. durch Rechen, Siebe, Sandfanganlagen, Fettabscheider, Hydrozyklone, Öl-Wassertrennung oder Absetzbecken

Grobe Feststoffe, suspendierte Feststoffe, Öl/Fett

Chemisch-physikalische Behandlung, z. B.

d)

Adsorption

Adsorbierbare gelöste, biologisch nicht abbaubare oder abbauhemmende Schadstoffe wie Kohlenwasserstoffe, Quecksilber

e)

Chemische Fällung

Fällbare gelöste, biologisch nicht abbaubare oder abbauhemmende Schadstoffe, z. B. Metalle, Phosphor, Fluorid

f)

Chemische Reduktion

Reduzierbare gelöste, biologisch nicht abbaubare oder abbauhemmende Schadstoffe wie sechswertiges Chrom

g)

Nanofiltrierung/Umkehrosmose

Lösliche, biologisch nicht abbaubare oder abbauhemmende Schadstoffe wie Salze, Metalle

Biologische Behandlung, z. B.

h)

Aerobe Behandlung

Biologisch abbaubare organische Verbindungen

Feststoffentfernung, z. B.

i)

Koagulation und Flockung

Suspendierte Feststoffe und partikelgebundene Metalle

j)

Sedimentation

k)

Filtration (z. B. Sandfiltration, Mikrofiltration, Ultrafiltration)

l)

Flotation

Tabelle 1.20

BVT-assoziierte Emissionswerte für Direkteinleitungen in ein aufnehmendes Gewässer

Stoff/Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

 (42)

Prozess(e), für den/die der BVT-assoziierte Emissionswert gilt

Abfiltrierbare Stoffe (AFS)

mg/l

5-30

Alle Prozesse

Gesamter organisch gebundener Kohlenstoff (TOC)  (43)

mg/l

10-30

Alle Prozesse

Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB)  (43)

mg/l

30-90

Alle Prozesse

Kohlenwasserstoff-Index (KW-Index)

mg/l

0,5-4

Alle Prozesse

Metalle

Cd

μg/l

1-5

Alle Prozesse  (44)

Cr

mg/l

0,01-0,1  (45)

Alle Prozesse  (44)

Cr(VI)

μg/l

10-50

Beizen von hochlegiertem Stahl oder Passivierung mit Chrom(VI)-Verbindungen

Fe

mg/l

1-5

Alle Prozesse

Hg

μg/l

0,1-0,5

Alle Prozesse  (44)

Ni

mg/l

0,01-0,2  (46)

Alle Prozesse  (44)

Pb

μg/l

5-20  (47)  (48)

Alle Prozesse  (44)

Sn

mg/l

0,01-0,2

Kontinuierliche Schmelztauchveredelung unter Verwendung von Zinn

Zn

mg/l

0,05-1

Alle Prozesse  (44)

Gesamtphosphor (Pges)

mg/l

0,2-1

Phosphatierung

Fluorid (F-)

mg/l

1-15

Beizen mit fluorwasserstoffsäurehaltigen Säuregemischen

Tabelle 1.21

BVT-assoziierte Emissionswerte für indirekte Einleitungen in ein aufnehmendes Gewässer

Stoff/Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

 (49)  (50)

Prozess(e), für den/die der BVT-assoziierte Emissionswert gilt

KW-Index

mg/l

0,5 -4

Alle Prozesse

Metalle

Cd

μg/l

1 -5

Alle Prozesse  (51)

Cr

mg/l

0,01 -0,1  (52)

Alle Prozesse  (51)

Cr(VI)

μg/l

10 -50

Beizen von hochlegiertem Stahl oder Passivierung mit Chrom(VI)-Verbindungen

Fe

mg/l

1 -5

Alle Prozesse

Hg

μg/l

0,1 -0,5

Alle Prozesse  (51)

Ni

mg/l

0,01 -0,2  (53)

Alle Prozesse  (51)

Pb

μg/l

5 -20  (54)  (55)

Alle Prozesse  (51)

Sn

mg/l

0,01 -0,2

Kontinuierliche Schmelztauchveredelung unter Verwendung von Zinn

Zn

mg/l

0,05 -1

Alle Prozesse  (51)

F-

mg/l

1 -15

Beizen mit fluorwasserstoffsäurehaltigen Säuregemischen

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 8.

1.1.9.   Lärm und Erschütterungen

BVT 32

Die BVT zur Vermeidung oder, wo dies nicht machbar ist, zur Minderung von Lärmemissionen und Erschütterungen besteht in der Einführung und Umsetzung und regelmäßigen Überprüfung eines Managementplans für Lärm und Erschütterungen im Rahmen des UMS (siehe BVT 1), der alle nachstehenden Elemente beinhaltet:

i)

ein Protokoll mit angemessenen Maßnahmen und Fristen;

ii)

ein Protokoll für die Lärm- und Erschütterungsüberwachung;

iii)

ein Protokoll mit Handlungsanweisungen bei festgestellten Lärm- und Erschütterungsereignissen, z. B. im Fall von Beschwerden;

iv)

ein Programm zur Vermeidung und Minderung von Lärm und Erschütterungen, das es ermöglicht, die Quellen festzustellen, Lärm- und Erschütterungsbelastung zu messen/zu prognostizieren, die Teil-Immissionspegel der Quellen zu beschreiben und Maßnahmen zur Vermeidung und/oder Minderung durchzuführen.

Anwendbarkeit

Die Anwendbarkeit ist auf die Fälle beschränkt, in denen eine Lärm- oder Erschütterungsbelastung an sensiblen Standorten zu erwarten ist und/oder nachgewiesen wurde.

BVT 33

Die BVT zur Vermeidung oder, wo dies nicht machbar ist, zur Verminderung von Lärmemissionen und Erschütterungen besteht in der Anwendung einer oder einer Kombination der folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

a)

Geeignete Standorte von Geräten und Gebäuden

Das Lärmniveau lässt sich durch größere Abstände zwischen Lärmquelle und Immissionsort verringern, indem Gebäude zur Lärmabschirmung eingesetzt und Ein- oder Ausgänge der Gebäude versetzt werden.

Bei bestehenden Anlagen ist die Versetzung von Geräten und der Aus- und Eingänge der Gebäude aus Platzmangel und/oder wegen unverhältnismäßig hoher Kosten nicht immer möglich.

b)

Betriebliche Maßnahmen

Dazu gehören Techniken wie:

Inspektion und Instandhaltung von Ausrüstungen;

Schließen von Türen und Fenstern in eingehausten Bereichen, soweit dies möglich ist;

Bedienung der Ausrüstung durch erfahrenes Personal;

Vermeidung lärmintensiver Tätigkeiten in den Nachtstunden, soweit dies möglich ist;

Vorkehrungen für den Lärmschutz, z. B. bei Produktions- und Instandhaltungsarbeiten, beim Transport und bei der Handhabung von Einsatzmaterialien und Materialien.

Allgemein anwendbar.

c)

Geräuscharme Ausrüstung

Dazu gehören Techniken wie die Verwendung von Direktantriebsmotoren, geräuscharmen Kompressoren, Pumpen und Ventilatoren.

 

d)

Ausrüstung für Lärm- und Erschütterungsschutz

Dazu gehören Techniken wie:

Schalldämpfer;

Lärm- und Erschütterungsisolierung der Ausrüstung;

Einhausung lärmintensiver Geräte (z. B. Flämm- und Schleifmaschinen, Drahtziehmaschinen, Luftdüsen);

Baumaterialien mit hohen Schalldämmeigenschaften (z. B. für Wände, Dächer, Fenster, Türen).

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein.

e)

Lärmminderung

Errichtung von Hindernissen zwischen Lärmquelle und Lärmempfängern (z. B. Schutzwände, Böschungen und Gebäude).

Nur anwendbar auf bestehende Anlagen, da neue Anlagen so konstruiert sein sollten, dass sich solche Maßnahmen erübrigen. Bei bestehenden Anlagen ist die Errichtung von Hindernissen aus Platzmangel möglicherweise nicht möglich.

1.1.10.   Rückstände

BVT 34

Die BVT zur Verringerung der zu entsorgenden Abfallmenge besteht in der Vermeidung der Entsorgung von Metallen, Metalloxiden, ölhaltigen Schlämmen und Hydroxidschlämmen mithilfe der Technik a und einer geeigneten Kombination der Techniken b bis h (siehe unten).

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

a)

Managementplan für Rückstände

Ein Managementplan für Rückstände ist Teil des UMS (siehe BVT 1). Er enthält verschiedene Maßnahmen 1) zur Minimierung des Anfalls von Rückständen, 2) zur Optimierung der Wiederverwendung, des Recyclings und/oder der Rückgewinnung von Rückständen und 3) zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Entsorgung von Abfällen.

Der Managementplan für Rückstände kann in den Gesamtmanagementplan für Rückstände einer größeren Anlage (z. B. für die Eisen- und Stahlerzeugung) eingebunden werden.

Die Detailtiefe und der Grad der Formalisierung des Managementplan für Rückstände hängen in der Regel mit der Art, der Größe und der Komplexität der Anlage zusammen.

b)

Vorbehandlung von ölhaltigem Walzzunder zur weiteren Verwendung

Dazu gehören Techniken wie:

Brikettierung oder Pelletierung;

Reduzierung des Ölgehalts von ölhaltigem Walzzunder, z. B. durch Wärmebehandlung, Waschen, Flotation.

Allgemein anwendbar.

c)

Verwendung des Walzzunders

Der Walzzunder wird vor Ort oder außerhalb des Standorts gesammelt und verwendet, z. B. in der Eisen- und Stahlerzeugung oder in der Zementherstellung.

Allgemein anwendbar.

d)

Verwendung von Metallschrott

Metallschrott aus der mechanischen Bearbeitung (z. B. aus dem Entgraten und der Endbearbeitung) wird in der Eisen- und Stahlerzeugung verwendet. Dies kann vor Ort oder außerhalb des Standorts erfolgen.

Allgemein anwendbar.

e)

Recycling von Metall und Metalloxiden aus der trockenen Abgasreinigung

Die groben Fraktionen von Metallen und Metalloxiden, die aus der Trockenreinigung (z. B. Gewebefilter) von Abgasen aus der mechanischen Bearbeitung (z. B. Flämmen oder Schleifen) stammen, werden selektiv mit mechanischen Techniken (z. B. Sieben) oder Magnettechniken isoliert und z. B. in die Eisen- und Stahlerzeugung zurückgeführt. Dies kann vor Ort oder außerhalb des Standorts erfolgen.

Allgemein anwendbar.

f)

Verwendung von ölhaltigem Schlamm

Ölhaltige Restschlämme, z. B. aus der Entfettung, werden entwässert, um das darin enthaltene Öl für die stoffliche oder energetische Verwertung zurückzugewinnen. Ist der Wassergehalt gering, kann der Schlamm direkt verwendet werden. Dies kann vor Ort oder außerhalb des Standorts erfolgen.

Allgemein anwendbar.

g)

Wärmebehandlung von Hydroxidschlamm aus der Rückgewinnung von Mischsäure

Der bei der Rückgewinnung von Mischsäure anfallende Schlamm wird thermisch behandelt, um ein Material zu erzeugen, das reich an Calciumfluorid ist und in AOD-Konvertern verwendet werden kann.

Die Anwendbarkeit kann aufgrund von Platzmangel eingeschränkt sein.

h)

Rückgewinnung und Wiederverwendung von Kugelstrahlmitteln

Bei der mechanischen Entzunderung durch Kugelstrahlen wird das Kugelstrahlmittel vom Zunder getrennt und wiederverwendet.

Allgemein anwendbar.

BVT 35

Die BVT zur Verringerung der zu entsorgenden Abfallmenge aus der Schmelztauchveredelung besteht in der Vermeidung der Entsorgung von zinkhaltigen Rückständen durch die Anwendung aller folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

a)

Recycling von Gewebefilterstaub

Staub aus Gewebefiltern, die Ammoniumchlorid und Zinkchlorid enthalten, wird gesammelt und wiederverwendet, z. B. zur Herstellung von Flussmitteln. Dies kann vor Ort oder außerhalb des Standorts erfolgen.

Nur anwendbar beim Schmelztauchen nach dem Fluxen.

Die Anwendbarkeit kann abhängig von der Verfügbarkeit eines Marktes eingeschränkt sein.

b)

Recycling von Zinkasche und Oberflächenschlacke

Metallisches Zink wird aus Zinkasche und Oberflächenschlacke durch Schmelzen in Rückgewinnungsöfen zurückgewonnen. Der verbleibende zinkhaltige Rückstand wird z. B. für die Herstellung von Zinkoxid verwendet. Dies kann vor Ort oder außerhalb des Standorts erfolgen.

Allgemein anwendbar.

c)

Recycling von Hartzink

Hartzink wird z. B. in der Nichteisenmetallindustrie zur Herstellung von Zink verwendet. Dies kann vor Ort oder außerhalb des Standorts erfolgen.

Allgemein anwendbar.

BVT 36

Die BVT zur Verbesserung der Rezyklierbarkeit und des Verwertungspotenzials der zinkhaltigen Rückstände vom Schmelztauchen (d. h. Zinkasche, Oberflächenschlacke, Hartzink, Zink-Spritzer und Gewebefilterstaub) sowie zur Vermeidung oder Verringerung des mit ihrer Lagerung verbundenen Umweltrisikos besteht in der getrennten Lagerung dieser Rückstände voneinander und von anderen Rückständen,

wobei Gewebefilterstaub auf undurchlässigen Oberflächen, in eingeschlossenen Flächen und in geschlossenen Behältern/Säcken gelagert wird;

alle anderen genannten Rückstandsarten werden auf undurchlässigen Oberflächen und in überdachten Bereichen, die vor abfließendem Oberflächenwasser geschützt sind, gelagert werden.

BVT 37

Die BVT zur Steigerung der Materialeffizienz und zur Verringerung der zu entsorgenden Abfallmenge aus der Texturierung von Arbeitswalzen besteht in der Anwendung aller folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

a)

Reinigung und Wiederverwendung von Schleifemulsion

Schleifemulsionen werden mithilfe von Schrägklärern oder Magnetabscheidern oder durch ein Sedimentations-/Klärverfahren behandelt, um den Schleifschlamm zu entfernen und die Schleifemulsion wiederzuverwenden.

b)

Behandlung von Schleifschlamm

Behandlung von Schleifschlämmen durch Magnetabscheidung zur Rückgewinnung von Metallpartikeln und Wiederverwertung von Metallen, z. B. für die Eisen- und Stahlerzeugung.

c)

Recycling von abgenutzten Arbeitswalzen

Abgenutzte Arbeitswalzen, die für die Texturierung ungeeignet sind, werden der Eisen- und Stahlerzeugung wieder zugeführt oder an den Hersteller zur Wiederverwertung zurückgegeben.

Weitere sektorspezifische Techniken zur Verringerung der zu entsorgenden Abfallmenge sind in Abschnitt 1.4.4 dieser BVT-Schlussfolgerungen enthalten.

1.2.    BVT-Schlussfolgerungen für das Warmwalzen

Die BVT-Schlussfolgerungen in diesem Abschnitt gelten zusätzlich zu den in Abschnitt 1.1 enthaltenen allgemeinen BVT-Schlussfolgerungen.

1.2.1.   Energieeffizienz

BVT 38

Die BVT zur Steigerung der Energieeffizienz bei der Erhitzung von Einsatzmaterialien besteht in der Anwendung einer Kombination der in der BVT 11 genannten Techniken zusammen mit einer geeigneten Kombination der folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

a)

Endkonturnahes Gießen für Dünnbrammen und Trägerrohlinge mit anschließendem Walzen

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Nur anwendbar in Anlagen in der Nähe von Stranggussanlagen und unter Berücksichtigung der Beschränkungen des Anlagengrundrisses und der Produktspezifikationen.

b)

Warm-/Direkteinsatz

Stranggegossene Stahlerzeugnisse werden direkt warm in die Wärmeöfen eingesetzt.

Nur anwendbar in Anlagen in der Nähe von Stranggussanlagen und unter Berücksichtigung der Beschränkungen des Anlagengrundrisses und der Produktspezifikationen.

c)

Wärmerückgewinnung aus der Kühlung der Gestelle

Der Dampf, der bei der Kühlung der Gestelle, die das Einsatzmaterial in den Wärmeofen befördern, entsteht, wird abgezogen und in anderen Prozessen der Anlage verwendet.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch einen Mangel an Platz und/oder an einem geeigneten Dampfbedarf eingeschränkt sein.

d)

Wärmeerhaltung beim Transfer von Einsatzmaterial

Zwischen der Stranggussanlage und dem Wärmeofen sowie zwischen der Vorwalzstraße und der Fertigwalzstraße werden isolierte Abdeckungen eingesetzt.

Allgemein anwendbar innerhalb der Grenzen des Anlagengrundrisses.

e)

Coilboxen

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Allgemein anwendbar.

f)

Coil-Rückgewinnungsöfen

Coil-Rückgewinnungsöfen werden als Ergänzung zu Coilboxen eingesetzt, um die Walztemperatur von Coils wiederherzustellen und sie bei Unterbrechungen des Walzwerks wieder in eine normale Walzsequenz zu bringen.

Allgemein anwendbar.

g)

Stauchpresse

Siehe BVT 39 Buchstabe a.

Eine Stauchpresse wird eingesetzt, um die Energieeffizienz bei der Erhitzung des Einsatzmaterials zu erhöhen, da sie es ermöglicht, die Warmbeschickungsrate zu steigern.

Nur anwendbar bei neuen Anlagen oder wesentlichen Anlagenänderungen von Warmbandwalzwerken.

BVT 39

Die BVT zur Steigerung der Energieeffizienz beim Walzen besteht in einer Kombination der folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

a)

Stauchpresse

Durch den Einsatz einer Stauchpresse vor der Vorwalzstraße kann die Warmbeschickungsrate deutlich erhöht werden, und dies führt zu einer gleichmäßigeren Breitenreduzierung sowohl an den Rändern als auch in der Mitte des Produkts. Die Form der fertigen Bramme ist nahezu rechteckig, wodurch die Anzahl der Walzstiche, die zum Erreichen der Produktspezifikationen erforderlich sind, erheblich verringert wird.

Nur anwendbar in Warmbandwalzwerken.

Nur anwendbar bei neuen Anlagen und wesentlichen Anlagenänderungen.

b)

Computergestützte Walzoptimierung

Die Dickenreduzierung wird über einen Computer gesteuert, um die Anzahl der Walzstiche zu verringern.

Allgemein anwendbar.

c)

Verringerung der Walzreibung

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Nur anwendbar in Warmbandwalzwerken.

d)

Coilboxen

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Allgemein anwendbar.

e)

Trio-Walzgerüst

Ein Trio-Walzgerüst erhöht die Querschnittsreduzierung pro Walzstich, wodurch die Anzahl der Walzstiche, die für die Herstellung von Walzdraht und Stabstahl erforderlich sind, insgesamt verringert wird.

Allgemein anwendbar.

f)

Endkonturnahes Gießen für Dünnbrammen und Trägerrohlinge mit anschließendem Walzen

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Nur anwendbar in Anlagen in der Nähe von Stranggussanlagen und unter Berücksichtigung der Beschränkungen des Anlagengrundrisses und der Produktspezifikationen.

Tabelle 1.22

BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für den spezifischen Energieverbrauch beim Walzen

Stahlerzeugnisse am Ende des Walzens

Einheit

BVT-assoziierter Umweltleistungswert

(Jahresmittelwert)

Warmbänder, Grobbleche

MJ/t

100-400

Stangen, Stäbe

MJ/t

100-500  (56)

Träger, Knüppel, Schienen, Rohre

MJ/t

100-300

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 6.

1.2.2.   Materialeffizienz

BVT 40

Die BVT zur Steigerung der Materialeffizienz und zur Verringerung der zu entsorgenden Abfallmenge aus der Aufbereitung von Einsatzmaterialien besteht in der Vermeidung oder, falls dies nicht durchführbar ist, in der Verringerung der Notwendigkeit der Aufbereitung durch Anwendung einer oder einer Kombination der folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

a)

Computergestützte Qualitätskontrolle

Die Qualität der Brammen wird von einem Computer kontrolliert, der die Anpassung der Gussbedingungen zur Minimierung von Oberflächenfehlern ermöglicht und dafür sorgt, dass nur der/die beschädigte(n) Bereich(e) manuell geflämmt werden muss, anstatt die gesamte Bramme zu flämmen.

Nur anwendbar in Stranggussanlagen.

b)

Quer- und Längsschneiden von Brammen

Die Brammen (oft in mehreren Breiten gegossen) werden vor dem Warmwalzen mithilfe von Schneidevorrichtungen, Spaltwalzen oder Brennern, die entweder manuell bedient oder auf einer Maschine montiert werden, geschnitten.

Möglicherweise nicht anwendbar für Brammen, die aus Blöcken hergestellt werden.

c)

Einfassung oder Beschnitt von keiligen Brammen

Keilige Brammen werden unter speziellen Einstellungen gewalzt, bei denen der Keil durch Einfassung (z. B. mit einer automatischen Breitenregelung oder einer Stauchpresse) oder durch Beschnitt beseitigt wird.

Möglicherweise nicht anwendbar für Brammen, die aus Blöcken hergestellt werden. Nur anwendbar bei neuen Anlagen und wesentlichen Anlagenänderungen.

BVT 41

Die BVT zur Steigerung der Materialeffizienz beim Walzen für die Herstellung von Flacherzeugnissen besteht in der Verringerung des anfallenden Metallschrotts durch die Anwendung der beiden folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

a)

Optimierung des Zuschnitts

Der Zuschnitt des Einsatzmaterials nach dem Vorwalzen wird durch ein System zur Formvermessung (z. B. eine Kamera) kontrolliert, um die Menge des abgeschnittenen Materials zu minimieren.

b)

Kontrolle der Form des Einsatzmaterials beim Walzen

Alle Verformungen des Einsatzmaterials während des Walzens werden überwacht und gesteuert, um sicherzustellen, dass der gewalzte Stahl eine möglichst rechteckige Form hat und der Bedarf an Zuschneidung minimiert wird.

1.2.3.   Emissionen in die Luft

BVT 42

Die BVT zur Verringerung von Staub-, Nickel- und Bleiemissionen in die Luft bei der mechanischen Bearbeitung (einschließlich Längsschneiden, Entzundern, Schleifen, Vorwalzen, Walzen, Fertigbearbeiten und Richten) sowie beim Flämmen und Schweißen besteht in der Erfassung der Emissionen mithilfe der Techniken a und b und in diesem Fall in der Reinigung der Abgase mithilfe einer oder einer Kombination der Techniken c bis e (siehe unten).

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

Erfassung der Emissionen

 

a)

Geschlossenes Flämmen und Schleifen in Kombination mit Luftabsaugung

Flämmen (außer manuellem Flämmen) und Schleifen werden in eingehausten Bereichen (z. B. unter geschlossenen Abzugshauben) durchgeführt und die Luft wird abgesaugt.

Allgemein anwendbar.

b)

Luftabsaugung so nah wie möglich an der Emissionsquelle

Die Emissionen vom Längsschneiden, Entzundern, Vorwalzen, Walzen, Fertigbearbeiten, Richten und Schweißen werden z. B. mit einer Luftabsaugung mittels Haube oder Randabsaugung erfasst. Beim Vorwalzen oder Walzen können bei geringer Staubentwicklung, z. B. unter 100 g/h, stattdessen Wassersprühsysteme verwendet werden (siehe BVT 43).

Möglicherweise nicht anwendbar beim Schweißen bei geringer Staubentwicklung, z. B. unter 50 g/h.

Abgasreinigung

 

c)

Elektrofilter

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Allgemein anwendbar.

d)

Gewebefilter

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Möglicherweise nicht anwendbar bei Abgasen mit hohem Feuchtigkeitsgehalt.

e)

Nasswäsche

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Allgemein anwendbar.

Tabelle 1.23

BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Staub-, Blei- und Nickelemissionen in die Luft bei der mechanischen Bearbeitung (einschließlich Längsschneiden, Entzundern, Schleifen, Vorwalzen, Walzen, Fertigbearbeiten, Richten), Flämmen (außer manuellem Flämmen) und Schweißen

Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

Staub

mg/Nm3

< 2 -5  (57)

Ni

0,01 -0,1  (58)

Pb

0,01 -0,035  (58)

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 7.

BVT 43

Die BVT zur Verringerung der Staub-, Nickel- und Bleiemissionen in die Luft beim Vorwalzen und Walzen im Falle einer geringen Staubentwicklung (z. B. unter 100 g/h (siehe BVT 42 Buchstabe b) besteht in der Verwendung von Wassersprühsystemen.

Beschreibung

An der Auslaufseite einer jeden Vorwalz- oder Walzstraße sind Wassersprühsysteme installiert, um die Staubentwicklung zu verringern. Die Befeuchtung von Staubpartikeln erleichtert die Agglomeration und das Absetzen von Staub. Das Wasser wird am Boden des Walzgerüsts aufgefangen und aufbereitet (siehe BVT 31).

1.3.    BVT-Schlussfolgerungen für das Kaltwalzen

Die BVT-Schlussfolgerungen in diesem Abschnitt gelten zusätzlich zu den in Abschnitt 1.1 enthaltenen allgemeinen BVT-Schlussfolgerungen.

1.3.1.   Energieeffizienz

BVT 44

Die BVT zur Steigerung der Energieeffizienz beim Walzen besteht in einer Kombination der folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

a)

Kontinuierliches Walzen für niedriglegierten und legierten Stahl

Kontinuierliches Walzen (z. B. mit Tandemwalzwerken) wird anstelle des herkömmlichen diskontinuierlichen Walzens (z. B. mit Reversierwalzgerüsten) eingesetzt, was eine stabile Beschickung und weniger häufige Betriebsunterbrechungen ermöglicht.

Nur anwendbar bei neuen Anlagen und wesentlichen Anlagenänderungen.

Die Anwendbarkeit kann aufgrund von Produktspezifikationen eingeschränkt sein.

b)

Verringerung der Walzreibung

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Allgemein anwendbar.

c)

Computergestützte Walzoptimierung

Die Dickenreduzierung wird über einen Computer gesteuert, um die Anzahl der Walzstiche zu verringern.

Allgemein anwendbar.

Tabelle 1.24

BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für den spezifischen Energieverbrauch beim Walzen

Stahlerzeugnisse am Ende des Walzens

Einheit

BVT-assoziierter Umweltleistungswert

(Jahresmittelwert)

Kaltgewalzte Coils

MJ/t

100 -300  (59)

Verpackungsstahl

MJ/t

250 -400

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 6.

1.3.2.   Materialeffizienz

BVT 45

Die BVT zur Steigerung der Materialeffizienz und zur Verringerung der zu entsorgenden Abfallmenge vom Walzen besteht in der Anwendung der folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

a)

Überwachung und Anpassung der Qualität der Walzemulsion

Wichtige Eigenschaften der Walzemulsion (z. B. Ölkonzentration, pH-Wert, Größe der Emulsionströpfchen, Verseifungszahl, Säurekonzentration, Konzentration von Eisenfeinteilen, Konzentration von Bakterien) werden regelmäßig oder kontinuierlich überwacht, um Mängel in der Emulsionsqualität zu erkennen und gegebenenfalls Korrekturmaßnahmen zu ergreifen.

Allgemein anwendbar.

b)

Verhinderung der Kontamination der Walzemulsion

Eine Kontamination der Walzemulsion wird durch Techniken verhindert wie:

regelmäßige Kontrolle und vorbeugende Instandhaltung des Hydrauliksystems und des Emulsionskreislaufs;

Reduzierung des Bakterienwachstums im Walzemulsionssystem durch regelmäßige Reinigung oder Betrieb bei niedrigen Temperaturen.

Allgemein anwendbar.

c)

Reinigung und Wiederverwendung von Walzemulsion

Partikel (z. B. Staub, Stahlsplitter und Zunder), die die Walzemulsion verunreinigen, werden in einem Reinigungskreislauf (in der Regel auf der Grundlage von Sedimentation in Kombination mit Filtration und/oder Magnetabscheidung) entfernt, um die Qualität der Emulsion zu erhalten, und die behandelte Walzemulsion wird wiederverwendet. Der Grad der Wiederverwendung wird durch den Gehalt an Verunreinigungen in der Emulsion begrenzt.

Die Anwendbarkeit kann aufgrund von Produktspezifikationen eingeschränkt sein.

d)

Optimale Wahl von Walzöl und des Emulsionssystems

Walzöl und Emulsionssysteme werden sorgfältig ausgewählt, um die optimale Leistung für den jeweiligen Prozess und das jeweilige Erzeugnis zu erzielen. Relevante Merkmale, die zu berücksichtigen sind, sind z. B.:

gute Schmierung;

Potenzial für einfache Trennung von Kontaminanten;

Stabilität der Emulsion und Dispersion des Öls in der Emulsion;

keine Zersetzung des Öls über eine lange Stillstandszeit.

Allgemein anwendbar.

e)

Minimierung des Verbrauchs von Öl/Walzemulsion

Der Verbrauch von Öl/Walzemulsion wird durch die folgenden Techniken minimiert:

Begrenzung der Ölkonzentration auf das für die Schmierung erforderliche Mindestmaß;

Begrenzung der Ölübertragung aus den vorhergehenden Werken (z. B. durch Trennung der Emulsionslager, Abschirmung der Walzgerüste);

Verwendung von Abstreifdüsen in Kombination mit einer Randabsaugung, um die Restemulsion und das Öl auf dem Band zu reduzieren.

Allgemein anwendbar.

1.3.3.   Emissionen in die Luft

BVT 46

Die BVT zur Verringerung von Staub-, Nickel- und Bleiemissionen in die Luft beim Abhaspeln, mechanischen Vorentzundern, Richten und Schweißen besteht in der Erfassung der Emissionen mithilfe der Technik a und in diesem Fall in der Behandlung der Abgase mithilfe der Technik b.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

Erfassung der Emissionen

a)

Luftabsaugung so nah wie möglich an der Emissionsquelle

Die Emissionen vom Abhaspeln, mechanischen Vorentzundern, Richten und Schweißen werden z. B. mit einer Luftabsaugung mittels Haube oder Randabsaugung erfasst.

Möglicherweise nicht anwendbar beim Schweißen bei geringer Staubentwicklung, z. B. unter 50 g/h.

Abgasreinigung

b)

Gewebefilter

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Allgemein anwendbar.

Tabelle 1.25

BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Staub-, Nickel- und Bleiemissionen in die Luft beim Abhaspeln, mechanischen Vorentzundern, Richten und Schweißen

Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

Staub

mg/Nm3

< 2 -5

Ni

0,01 -0,1  (60)

Pb

≤ 0,003  (60)

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 7.

BVT 47

Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung von Ölnebelemissionen in die Luft beim Dressieren besteht in der Anwendung einer der folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

a)

Trockendressieren

Beim Trockendressieren werden weder Wasser noch Schmiermittel verwendet.

Nicht anwendbar bei Weißblechverpackungen und anderen Erzeugnissen mit hohen Dehnungsanforderungen.

b)

Geringes Schmiervolumen beim Nassdressieren

Systeme mit geringem Schmiervolumen werden eingesetzt, um genau die Menge an Schmiermittel zu liefern, die zur Reduzierung der Reibung zwischen den Arbeitswalzen und dem Einsatzmaterial benötigt wird.

Die Anwendbarkeit kann im Falle von rostfreiem Stahl aufgrund von Produktspezifikationen eingeschränkt sein.

BVT 48

Die BVT zur Verringerung der Ölnebelemissionen in die Luft beim Walzen, Nassdressieren und Fertigbearbeiten besteht in der Anwendung der Technik a in Kombination mit der Technik b oder in Kombination mit den beiden Techniken b und c (siehe unten).

Technik

Beschreibung

Erfassung der Emissionen

a)

Luftabsaugung so nah wie möglich an der Emissionsquelle

Die Emissionen vom Walzen, Nassdressieren und Fertigbearbeiten werden z. B. mit einer Luftabsaugung mittels Haube oder Randabsaugung erfasst.

Abgasreinigung

b)

Tropfenabscheider

Siehe Abschnitt 1.7.2.

c)

Ölnebelabscheider

Um das Öl von der Abluft zu trennen, werden Abscheider mit Leitblechen, Prallblechen oder Drahtgestricken verwendet.

Tabelle 1.26

BVT-assoziierter Emissionswert für gefasste TVOC-Emissionen in die Luft durch Walzen, Nassdressieren und Fertigbearbeiten

Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

TVOC

mg/Nm3

< 3-8

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 7.

1.4.   BVT-Schlussfolgerungen für Drahtziehen

Die BVT-Schlussfolgerungen in diesem Abschnitt gelten zusätzlich zu den in Abschnitt 1.1 enthaltenen allgemeinen BVT-Schlussfolgerungen.

1.4.1.   Energieeffizienz

BVT 49

Die BVT zur Steigerung der Energie- und Materialeffizienz von Bleibädern besteht in der Verwendung einer schwimmenden Schutzschicht auf der Oberfläche der Bleibäder oder von Behälterabdeckungen.

Beschreibung

Schwimmende Schutzschichten und Behälterabdeckungen reduzieren Wärmeverluste und Bleioxidation auf ein Mindestmaß.

1.4.2.   Materialeffizienz

BVT 50

Die BVT zur Steigerung der Materialeffizienz und zur Verringerung der zu entsorgenden Abfallmenge beim Nassziehen besteht in der Reinigung und Wiederverwendung des Schmiermittels für das Drahtziehen.

Beschreibung

Ein Reinigungskreislauf, z. B. mit Filtration und/oder Zentrifugation, wird verwendet, um das Schmiermittel für das Drahtziehen zur Wiederverwendung zu reinigen.

1.4.3.   Emissionen in die Luft

BVT 51

Die BVT zur Verringerung der Staub- und Bleiemissionen von Bleibädern in die Luft besteht in der Anwendung aller folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Verringerung der Emissionserzeugung

a)

Minimierung der Übertragung von Blei

Zu den Techniken gehören die Verwendung von Anthrazitkies zum Abschaben von Blei und die Kopplung des Bleibads mit dem In-Line-Beizen.

b)

Schwimmende Schutzschicht oder Behälterabdeckung

Siehe BVT 49.

Schwimmende Schutzschichten und Behälterabdeckungen reduzieren auch die Emissionen in die Luft.

Erfassung der Emissionen

c)

Luftabsaugung so nah wie möglich an der Emissionsquelle

Die Emissionen aus dem Bleibad werden erfasst, zum Beispiel mit Luftabsaugung mittels Haube oder Randabsaugung.

Abgasreinigung

d)

Gewebefilter

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Tabelle 1.27

BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Staub- und Bleiemissionen in die Luft aus Bleibädern

Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

Staub

mg/Nm3

< 2-5

Pb

mg/Nm3

≤ 0,5

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 7.

BVT 52

Die BVT zur Verringerung der Staubemissionen in die Luft durch schmierstofffreies Drahtziehen besteht in der Erfassung der Emissionen mithilfe der Technik a oder b und in der Reinigung der Abgase mithilfe der Technik c (siehe unten).

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

Erfassung der Emissionen

a)

Geschlossene Drahtziehmaschine in Kombination mit Luftabsaugung

Die gesamte Drahtziehmaschine ist eingehaust, um die Ausbreitung von Staub zu vermeiden, und die Luft wird abgesaugt.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch den Anlagengrundriss eingeschränkt sein.

b)

Luftabsaugung so nah wie möglich an der Emissionsquelle

Die Emissionen der Drahtziehmaschine werden erfasst, zum Beispiel mit Luftabsaugung mittels Haube oder Randabsaugung.

Allgemein anwendbar.

Abgasreinigung

c)

Gewebefilter

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Allgemein anwendbar.

Tabelle 1.28

BVT-assoziierter Emissionswert für gefasste Staubemissionen in die Luft durch schmierstofffreies Drahtziehen

Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

Staub

mg/Nm3

< 2 -5

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 7.

BVT 53

Die BVT zur Verminderung der Ölnebelemissionen aus Ölabschreckbädern in die Luft besteht in der Anwendung der beiden folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

Erfassung der Emissionen

a)

Luftabsaugung so nah wie möglich an der Emissionsquelle

Die Emissionen aus den Ölabschreckbädern werden z. B. mit einer seitlichen Haube oder durch Randabsaugung erfasst.

Abgasreinigung

b)

Tropfenabscheider

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 7.

1.4.4.   Rückstände

BVT 54

Die BVT zur Verringerung der zu entsorgenden Abfallmenge besteht in der Vermeidung der Entsorgung von bleihaltigen Rückständen durch deren Recycling, z. B. in der Nichteisenmetallindustrie zur Herstellung von Blei.

BVT 55

Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung des Umweltrisikos im Zusammenhang mit der Lagerung von bleihaltigen Rückständen aus Bleibädern (z. B. Schutzschichtmaterialien und Bleioxide) besteht in der getrennten Lagerung bleihaltiger Rückstände von anderen Rückständen, auf undurchlässigen Oberflächen und in geschlossenen Bereichen oder in geschlossenen Behältern.

1.5.    BVT-Schlussfolgerungen für die kontinuierliche Schmelztauchveredelung von Blechen und Drähten

Die BVT-Schlussfolgerungen in diesem Abschnitt gelten zusätzlich zu den in Abschnitt 1.1 enthaltenen allgemeinen BVT-Schlussfolgerungen.

1.5.1.   Materialeffizienz

BVT 56

Die BVT zur Steigerung der Materialeffizienz beim kontinuierlichen Schmelztauchen von Bändern besteht in der Vermeidung einer übermäßigen Beschichtung mit Metallen mithilfe der beiden folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

a)

Abstreifdüsen für die Kontrolle der Schichtdicke

Nach dem Verlassen des Bades mit geschmolzenem Zink blasen Luftdüsen, die sich über die Breite des Bandes erstrecken, das überschüssige Beschichtungsmetall von der Bandoberfläche zurück in den Verzinkungskessel.

b)

Stabilisierung des Bandes

Die Effizienz der Entfernung von überschüssigem Beschichtungsmetall durch Abstreifdüsen wird verbessert, indem die Schwingungen des Bandes begrenzt werden, z. B. durch Erhöhung der Bandspannung, Verwendung von schwingungsarmen Topflagern oder Verwendung elektromagnetischer Stabilisatoren.

BVT 57

Die BVT zur Steigerung der Materialeffizienz beim kontinuierlichen Schmelztauchen von Drähten besteht in der Vermeidung einer übermäßigen Beschichtung mit Metallen mithilfe einer der folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

a)

Abwischen mit Luft oder Stickstoff

Nach dem Verlassen des Bades mit geschmolzenem Zink blasen kreisförmige Düsen Luft oder Gas um den Draht herum, damit das überschüssige Beschichtungsmetall von der Drahtoberfläche zurück in den Verzinkungskessel gelangt.

b)

Mechanisches Abwischen

Nach dem Verlassen des Bades mit geschmolzenem Zink wird der Draht durch Abstreifvorrichtungen/-material (z. B. Klötze, Düsen, Ringe, Holzkohlegranulat) geführt, die das überschüssige Beschichtungsmetall von der Drahtoberfläche zurück in den Verzinkungskessel befördern.

1.6.    BVT-Schlussfolgerungen für die Stückverzinkung

Die BVT-Schlussfolgerungen in diesem Abschnitt gelten zusätzlich zu den in Abschnitt 1.1 enthaltenen allgemeinen BVT-Schlussfolgerungen.

1.6.1.   Rückstände

BVT 58

Die BVT zur Vermeidung der Entstehung von verbrauchten Säuren mit hohen Zink- und Eisenkonzentrationen oder, wo dies nicht möglich ist, zur Verringerung der Menge der zu entsorgenden Säuren besteht in der getrennten Durchführung von Beizen und Entzinken.

Beschreibung

Beizen und Entzinken werden in separaten Behältern durchgeführt, um die Entstehung von verbrauchten Säuren mit hohen Zink- und Eisenkonzentrationen zu verhindern bzw. um die Menge der zu entsorgenden Säuren zu verringern.

Anwendbarkeit

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein, wenn zusätzliche Behälter für das Entzinken benötigt werden.

BVT 59

Die BVT zur Verringerung der zu entsorgenden Menge an verbrauchter Entzinkungslösung mit hohen Zinkkonzentrationen besteht in der Rückgewinnung der verbrauchten Entzinkungslösung und/oder des darin enthaltenen ZnCl2 und NH4Cl.

Beschreibung

Zu den Techniken zur Rückgewinnung verbrauchter Entzinkungslösungen mit hohen Zinkkonzentrationen vor Ort oder außerhalb des Standorts gehören die folgenden:

Zinkentfernung durch Ionenaustausch Die behandelte Säure kann zum Beizen verwendet werden, während die ZnCl2- und NH4Cl-haltige Lösung, die bei der Entfernung des Ionenaustauscherharzes entsteht, zum Fluxen verwendet werden kann.

Zinkentfernung durch Solventextraktion Die behandelte Säure kann zum Beizen verwendet werden, während das zinkhaltige Konzentrat, das beim Entzinken und Verdampfen entsteht, für andere Zwecke verwendet werden kann.

1.6.2.   Materialeffizienz

BVT 60

Die BVT zur Steigerung der Materialeffizienz beim Schmelztauchen besteht in der Anwendung der beiden folgenden Techniken.

Technik

Beschreibung

a)

Optimierte Tauchzeit

Die Tauchzeit ist auf die Dauer begrenzt, die erforderlich ist, um die spezifizierte Schichtdicke zu erreichen.

b)

Langsame Entnahme der Werkstücke aus dem Bad

Durch die langsame Entnahme der verzinkten Werkstücke aus dem Verzinkungskessel wird der Abfluss verbessert und Zink-Spritzer werden reduziert.

BVT 61

Die BVT zur Steigerung der Materialeffizienz und zur Verringerung der zu entsorgenden Abfallmenge, die durch das Abblasen von überschüssigem Zink von verzinkten Rohren entsteht, besteht in der Rückgewinnung von zinkhaltigen Partikeln und ihrer Wiederverwendung im Verzinkungskessel oder in ihrer Weiterleitung zur Zinkrückgewinnung.

1.6.3.   Emissionen in die Luft

BVT 62

Die BVT zur Verringerung der HCl-Emissionen in die Luft beim Beizen und Entzinken in der Stückverzinkung besteht in der Kontrolle der Betriebseinstellungen (d. h. Temperatur und Säurekonzentration im Bad) und der Anwendung der folgenden Techniken in der folgenden Reihenfolge:

Technik a in Verbindung mit Technik c;

Technik b in Verbindung mit Technik c;

Technik d in Verbindung mit Technik b;

Technik d.

Die Technik d ist nur in bestehenden Anlagen und unter der Voraussetzung BVT, dass sie mindestens einen gleichwertigen Umweltschutz im Vergleich zur Anwendung der Technik c in Kombination mit der Technik a oder b sicherstellt.

Technik

Beschreibung

Anwendbarkeit

Erfassung der Emissionen

a)

Geschlossener Vorbehandlungsbereich mit Absaugung

Der gesamte Vorbehandlungsbereich (z. B. Entfetten, Beizen, Fluxen) ist eingehaust und die Dämpfe werden aus der Einhausung abgesaugt.

Nur anwendbar bei neuen Anlagen oder wesentlichen Anlagenänderungen

b)

Absaugung mittels seitlicher Hauben oder Randabsaugung

Die Säuredämpfe aus den Beizbehältern werden mit seitlichen Hauben oder mittels Randabsaugung am Rand der Beizbehälter abgesaugt. Dazu können auch Emissionen aus Entfettungsbädern gehören.

Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein.

Abgasreinigung

c)

Nasswäsche gefolgt von einem Tropfenabscheider

Siehe Abschnitt 1.7.2.

Allgemein anwendbar

Verringerung der Emissionserzeugung

d)

Eingeschränkter Betriebsbereich für offene Salzsäurebeizbäder

Salzsäurebäder werden ausschließlich innerhalb des Temperatur- und HCl-Konzentrationsbereichs betrieben, der durch die folgenden Bedingungen bestimmt wird:

a)

4 °C < T < (80 – 4 w) °C;

b)

2 Gew.-% < w < (20 – T/4) Gew.-%,

wobei T die Temperatur der sauren Beizlösung, ausgedrückt in °C, und w die HCl-Konzentration in Gew.-% ist.

Die Temperatur des Bades wird mindestens einmal täglich gemessen. Die HCl-Konzentration im Bad wird jedes Mal gemessen, wenn frische Säure aufgefüllt wird, in jedem Fall aber mindestens einmal wöchentlich. Zur Begrenzung der Verdunstung wird die Luftbewegung über der Badoberfläche (z. B. durch Belüftung) auf ein Mindestmaß reduziert.

Allgemein anwendbar

Tabelle 1.29

BVT-assoziierter Emissionswert für gefasste HCl-Emissionen in die Luft beim Beizen und Entzinken mit Salzsäure in der Stückverzinkung

Parameter

Einheit

BVT-assoziierter Emissionswert

(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Zeitraum der Probennahme)

HCl

mg/Nm3

< 2 -6

Angaben zur entsprechenden Überwachung enthält die BVT 7.

1.6.4.   Einleitung von Abwasser

BVT 63

Die Ableitung von Abwasser aus der Stückverzinkung ist nicht BVT.

Beschreibung

Es fallen nur flüssige Reststoffe (z. B. verbrauchte saure Beizlösung, verbrauchte Entfettungslösungen und verbrauchtes Flussmittel) an. Diese Rückstände werden gesammelt. Sie werden in geeigneter Weise für das Recycling oder die Rückgewinnung behandelt und/oder der Entsorgung zugeführt (siehe BVT 18 und BVT 59).

1.7.    Beschreibung von Techniken

1.7.1.   Techniken zur Erhöhung der Energieeffizienz

Technik

Beschreibung

Coilboxen

Zwischen der Vorwalzstraße und der Fertigwalzstraße werden isolierte Boxen aufgestellt, um die Temperaturverluste des Einsatzmaterials beim Auf- und Abwickeln auf ein Mindestmaß zu reduzieren und geringere Walzkräfte in den Warmbandwalzwerken zu ermöglichen.

Optimierung der Verbrennung

Maßnahmen zur Maximierung der Effizienz der Energieumwandlung im Ofen bei gleichzeitiger Minimierung der Emissionen (insbesondere von CO). Dies wird durch eine Kombination verschiedener Techniken erreicht, u. a. einer guten Konstruktion des Ofens, Optimierung der Temperatur (z. B. effiziente Mischung von Brennstoff und Verbrennungsluft) und der Verweildauer in der Verbrennungszone sowie Automatisierung und Steuerung des Ofens.

Flammenlose Verbrennung

Die flammenlose Verbrennung wird erreicht, indem Brennstoff und Verbrennungsluft separat mit hoher Geschwindigkeit in die Verbrennungskammer des Ofens eingespritzt werden, um die Flammenbildung zu unterdrücken und die Bildung von thermischem NOX zu reduzieren und gleichzeitig eine gleichmäßigere Wärmeverteilung in der Kammer zu erreichen. Die flammenlose Verbrennung kann in Kombination mit der Oxy-Fuel-Verbrennung eingesetzt werden.

Automatisierung und Steuerung des Ofens

Der Erhitzungsprozess wird durch den Einsatz eines Computersystems optimiert, das in Echtzeit wichtige Parameter wie die Temperatur des Ofens und des Einsatzmaterials, das Luft-Brennstoff-Verhältnis und den Druck im Ofen kontrolliert.

Endkonturnahes Gießen für Dünnbrammen und Trägerrohlinge mit anschließendem Walzen

Dünnbrammen und Trägerrohlinge werden durch die Kombination von Gießen und Walzen in einem Prozessschritt hergestellt. Dadurch muss das Einsatzmaterial vor dem Walzen nicht mehr erwärmt und die Anzahl der Walzstiche kann reduziert werden.

Optimierung der Konzeption und der Durchführung von SNCR/SCR

Optimierung des Reaktionsmittel-zu-NOX-Verhältnisses über den Querschnitt des Ofens oder Kanals, der Größe der Reaktionsmitteltropfen und des Temperaturfensters, in dem das Reaktionsmittel eingespritzt wird.

Oxy-Fuel-Verbrennung

Die Verbrennungsluft wird ganz oder teilweise durch reinen Sauerstoff ersetzt. Die Oxy-Fuel-Verbrennung kann in Kombination mit der flammenlosen Verbrennung eingesetzt werden.

Vorwärmen der Verbrennungsluft

Ein Teil der aus dem Verbrennungsabgas zurückgewonnen Wärme wird zum Vorheizen der in der Verbrennung genutzten Luft wiedergewonnen.

Managementsystem für Prozessgase

Ein System, mit dem die Prozessgase aus der Eisen- und Stahlherstellung je nach Verfügbarkeit zu den Öfen für die Einsatzmaterialien geleitet werden können.

Rekuperativbrenner

Rekuperativbrenner verwenden verschiedene Arten von Rekuperatoren (z. B. Wärmetauscher mit Strahlung, Konvektion, Kompakt- oder Strahlrohrbrennern) zur direkten Rückgewinnung von Wärme aus den Rauchgasen, die dann zur Vorwärmung der Verbrennungsluft verwendet wird.

Verringerung der Walzreibung

Die Walzöle werden sorgfältig ausgewählt. Es werden reine Öl- und/oder Emulsionssysteme verwendet, um die Reibung zwischen den Arbeitswalzen und dem Einsatzmaterial zu verringern und den Ölverbrauch auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Beim Warmwalzen wird dies in der Regel in den ersten Phasen der Fertigwalzstraße durchgeführt.

Regenerativbrenner

Regenerativbrenner bestehen aus zwei Brennern, die abwechselnd betrieben werden und die Schichten aus feuerfesten oder keramischen Materialien enthalten. Während ein Brenner in Betrieb ist, wird die Wärme des Rauchgases von den feuerfesten oder keramischen Materialien des anderen Brenners absorbiert und dann zum Vorwärmen der Verbrennungsluft verwendet.

Wärmerückgewinnungskessel

Die Wärme der heißen Abgase wird zur Dampferzeugung in einem Wärmerückgewinnungskessel genutzt. Der erzeugte Dampf wird in anderen Prozessen der Anlage, zur Versorgung eines Dampfnetzes oder zur Elektrizitätserzeugung in einem Kraftwerk verwendet.

1.7.2.   Techniken zur Reduzierung von Emissionen in die Luft

Technik

Beschreibung

Optimierung der Verbrennung

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Tropfenabscheider

Tropfenabscheider sind Filtereinrichtungen, die mitgerissene Flüssigkeitströpfchen aus einem Gasstrom entfernen. Sie bestehen aus einem Gewebe aus Metall- oder Kunststoffdraht mit einer hochspezifischen Oberfläche. Die im Gasstrom vorhandenen kleinen Tröpfchen treffen durch ihre Eigendynamik auf dem Draht auf und bilden dort größere Tropfen.

Elektrofilter

Elektrofilter funktionieren so, dass die Partikel in einem elektrischen Feld geladen und voneinander getrennt werden. Elektrofilter können unter ganz unterschiedlichen Bedingungen eingesetzt werden. Die Filterleistung kann von der Anzahl der Felder, der Verweilzeit (Größe) und den vorgeschalteten Partikelfiltern abhängen. Sie umfassen im Allgemeinen zwei bis fünf Felder. Elektrofilter können trocken oder nass betrieben werden, je nachdem, welche Technik zur Abscheidung des Staubs von den Elektroden verwendet wird. Nasselektrofilter werden in der Regel in der Polierphase eingesetzt, um Reststaub und Tröpfchen nach der Nasswäsche zu entfernen.

Gewebefilter

Gewebefilter, häufig auch als Schlauchfilter bezeichnet, bestehen aus porösem Gewebe oder Filz. Gase werden hindurch geleitet, um Partikel zu entfernen. Je nach Art der Abgase und der höchstmöglichen Betriebstemperatur sind Filter mit dafür geeignetem Gewebe auszuwählen.

Flammenlose Verbrennung

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Automatisierung und Steuerung des Ofens

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Low-NOX-Brenner

Diese Technik, die auch Ultra-Low-NOX-Brenner einschließt, beruht auf dem Prinzip der Reduzierung der Spitzentemperatur der Flammen; Durch das Vermischen von Luft und Brennstoff wird die Verfügbarkeit von Sauerstoff verringert und die Spitzentemperatur der Flammen gesenkt. Auf diese Weise wird die Umwandlung des brennstoffgebundenen Stickstoffs in NOX und die Bildung von thermischem NOX verzögert, dabei aber eine hohe Verbrennungseffizienz aufrechterhalten.

Optimierung der Konzeption und der Durchführung von SNCR/SCR

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Oxy-Fuel-Verbrennung

Siehe Abschnitt 1.7.1.

Selektive katalytische Reduktion (SCR)

Die SCR-Technik beruht auf der Reduktion von NOX zu Stickstoff durch Reaktion mit Harnstoff oder Ammoniak in einem Katalysatorbett bei einer optimalen Betriebstemperatur von ca. 300 °C-450 °C. Es können mehrere Katalysatorschichten verwendet werden. Eine stärkere NOX-Reduktion wird durch den Einsatz mehrerer Katalysatorschichten erreicht.

Selektive nichtkatalytische Reduktion (SNCR)

Die SNCR beruht auf der Reduktion von NOX zu Stickstoff durch Reaktion mit Ammoniak oder Harnstoff bei hohen Temperaturen. Zur Erzielung einer optimalen Reaktion wird das Betriebstemperaturfenster zwischen 800 °C und 1 000 °C gehalten.

Nasswäsche

Das Entfernen gasförmiger Schadstoffe oder Schadstoffpartikel aus einem Gasstrom durch Massentransfer in ein flüssiges Lösungsmittel, häufig Wasser oder eine wässrige Lösung. Dabei kann es zu einer chemischen Reaktion kommen (z. B. in einem Säure- oder Laugenwäscher). In manchen Fällen können Verbindungen aus dem Lösungsmittel zurückgewonnen werden.

1.7.3.   Techniken zur Reduzierung von Emissionen in das Wasser

Technik

Beschreibung

Adsorption

Entfernung löslicher Stoffe (gelöste Stoffe) aus dem Abwasser durch Übertragung auf die Oberfläche fester, hochporöser Partikel (üblicherweise Aktivkohle).

Aerobe Behandlung

Die biologische Oxidation gelöster organischer Substanzen mit Sauerstoff über den Stoffwechsel von Mikroorganismen. In Gegenwart von gelöstem Sauerstoff — eingespritzt in Form von Luft oder reinem Sauerstoff — werden die organischen Verbindungen in Kohlenstoffdioxid und Wasser mineralisiert oder in andere Metaboliten und Biomasse umgewandelt.

Chemische Fällung

Umwandlung gelöster Schadstoffe in eine unlösliche Verbindung durch Zugabe von Fällungsmitteln. Die festen Niederschläge werden anschließend durch Sedimentation, Luftflotation oder Filtration getrennt. Falls erforderlich, kann eine Mikro- oder Ultrafiltration folgen. Multivalente Metallionen (z. B. Calcium, Aluminium, Eisen) werden für die Phosphorfällung verwendet.

Chemische Reduktion

Die Umwandlung von Schadstoffen durch chemische Reduktion von Agenzien in ähnliche, aber weniger schädliche oder gefährliche Verbindungen.

Koagulation und Flockung

Koagulation und Flockung werden eingesetzt, um Schwebstoffe vom Abwasser zu trennen, und oft in aufeinanderfolgenden Schritten ausgeführt. Die Koagulation erfolgt durch Zusatz von Koagulationsmitteln mit Ladungen, die denen der Schwebstoffe entgegengesetzt sind. Die Flockung erfolgt durch Zusatz von Polymeren, sodass Mikroflocken kollidieren und sich zu größeren Flocken verbinden.

Mengen- und Konzentrationsvergleichmäßigung

Ausgleich von Zuflüssen und Schafstofffrachten am Zulauf der Abwasserendbehandlung durch die Verwendung von Ausgleichsbecken. Die Mengen- und Konzentrationsvergleichmäßigung kann dezentralisiert erfolgen oder nach anderen Techniken durchgeführt werden.

Filtration

Verfahren zur Abscheidung von Feststoffen aus Abwässern, die durch ein poröses Medium geleitet werden, z. B. Sandfiltration, Mikrofiltration und Ultrafiltration.

Flotation

Verfahren zur Abscheidung fester oder flüssiger Partikel aus Abwässern durch Anlagerung an feine Gasblasen, in der Regel Luftblasen. Die schwimmenden Partikel akkumulieren an der Wasseroberfläche und werden mit Skimmern abgeschöpft.

Nanofiltration

Filtrationsverfahren, bei dem Membranen mit Porengröße von etwa 1 nm verwendet werden.

Neutralisierung

Die Annäherung des pH-Wertes von Abwasser durch Zusatz von Chemikalien an einen Neutralpunkt (ungefähr 7). Natriumhydroxid (NaOH) oder Calciumhydroxid (Ca(OH)2) werden im Allgemeinen zur Erhöhung des pH-Werts verwendet, Schwefelsäure (H2SO4), Salzsäure (HCl) oder Kohlendioxid (CO2) zu dessen Senkung. Während der Neutralisation kann es zur Fällung bestimmter Stoffe kommen.

Physikalische Trennung

Trennung von groben Feststoffen, Schwebstoffen und/oder Metallpartikeln aus dem Abwasser mithilfe von z. B. Rechen, Sieben, Sandfanganlagen, Fettabscheidern, Hydrozyklonen, Öl-/Wassertrennung oder Absetzbecken.

Umkehrosmose

Membranverfahren, bei dem ein Druckunterschied zwischen den durch die Membran getrennten Kompartimenten dazu führt, dass Wasser aus der stärker konzentrierten Lösung in die weniger konzentrierte fließt.

Sedimentierung

Abscheidung von Schwebeteilchen und Schwebstoffen durch schwerkraftbedingtes Absetzen.


(1)  Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Dezember 2006 zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH), zur Schaffung einer Europäischen Agentur für chemische Stoffe, zur Änderung der Richtlinie 1999/45/EG und zur Aufhebung der Verordnung (EWG) Nr. 793/93 des Rates, der Verordnung (EG) Nr. 1488/94 der Kommission, der Richtlinie 76/769/EWG des Rates sowie der Richtlinien 91/155/EWG, 93/67/EWG, 93/105/EG und 2000/21/EG der Kommission (ABl. L 396 vom 30.12.2006, S. 1).

(2)  Richtlinie 2008/98/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. November 2008 über Abfälle und zur Aufhebung bestimmter Richtlinien (ABl. L 312 vom 22.11.2008, S. 3).

(3)  Für Parameter, bei denen eine 30-minütige Probenahme/Messung und/oder eine Mittelung von drei aufeinanderfolgenden Messungen aus Gründen der Probenahme oder Analyse und/oder aufgrund der Betriebsbedingungen nicht sinnvoll ist, kann ein repräsentativeres Probenahme-/Messverfahren angewendet werden.

(4)  Nach Möglichkeit werden die Messungen beim höchsten erwarteten Stand der Emissionen unter Normalbetrieb durchgeführt.

(5)  Die Überwachung ist nicht anwendbar, wenn nur Elektrizität verwendet wird.

(6)  Wenn die Messungen kontinuierlich erfolgen, gelten die folgenden allgemeinen EN-Normen: EN 15267-1, EN 15267-2, EN 15267-3 und EN 14181.

(7)  Erfolgen die Messungen kontinuierlich, gilt auch EN 13284-2.

(8)  Sind die Emissionswerte nachweislich ausreichend stabil, kann eine geringere Überwachungshäufigkeit angesetzt werden; Überwachungen müssen jedoch mindestens einmal im Dreijahreszeitraum stattfinden.

(9)  Falls die Techniken a und b in der BVT 62 nicht anwendbar sind, wird die HCl-Konzentration in der Gasphase über dem Beizbad mindestens einmal jährlich gemessen.

(10)  Überwacht wird nur, wenn der betreffende Stoff gemäß der in der BVT 2 aufgeführten Liste der Abgasströme als relevanter Stoff im Abgasstrom festgestellt wird.

(11)  Die Überwachung findet keine Anwendung, wenn nur Erdgas als Brennstoff verwendet wird oder wenn nur Elektrizität verwendet wird.

(12)  Wenn die chargenweise Einleitung seltener als mit der Mindesthäufigkeit der Überwachung stattfindet, wird die Überwachung einmal pro Charge vorgenommen.

(13)  Überwacht wird nur bei Direkteinleitung in ein aufnehmendes Gewässer.

(14)  Die Überwachungshäufigkeit kann auf einmal pro Monat reduziert werden, wenn die Emissionswerte eine ausreichende Stabilität aufweisen.

(15)  Überwacht wird entweder der CSB oder der TOC. Die TOC-Überwachung wird bevorzugt, weil dafür keine stark toxischen Verbindungen verwendet werden.

(16)  Bei indirekter Einleitung in ein aufnehmendes Gewässer kann die Überwachungshäufigkeit auf einmal alle drei Monate reduziert werden, wenn die nachgeschaltete Abwasserbehandlungsanlage angemessen ausgelegt und ausgerüstet ist, um die betreffenden Schadstoffe zu reduzieren.

(17)  Überwacht wird nur, wenn der Stoff/Parameter in der in BVT 2 genannten Liste der Abgasströme als relevanter Stoff/Parameter im Abgasstrom aufgeführt ist.

(18)  Bei hochlegiertem Stahl (z. B. austenitischem rostfreiem Stahl) kann das obere Ende des BVT-assoziierten Umweltleistungswertebereichs höher liegen und bis zu 2 200 MJ/t betragen.

(19)  Bei hochlegiertem Stahl (z. B. austenitischem rostfreiem Stahl) kann das obere Ende des BVT-assoziierten Umweltleistungswertebereichs höher liegen und bis zu 2 800 MJ/t betragen.

(20)  Bei hochlegiertem Stahl (z. B. austenitischem rostfreiem Stahl) kann das obere Ende des BVT-assoziierten Umweltleistungswertebereichs höher liegen und bis zu 4 000 MJ/t betragen.

(21)  Beim Haubenglühen kann das untere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs beim Einsatz der BVT 11 Buchstabe g erreicht werden.

(22)  Der BVT-assoziierte Umweltleistungswert kann in Durchlaufglühanlagen, in denen eine Glühtemperatur von über 800 °C erforderlich ist, höher sein.

(23)  Der BVT-assoziierte Umweltleistungswert kann in Durchlaufglühanlagen, in denen eine Glühtemperatur von über 800 °C erforderlich ist, höher sein.

(24)  Das obere Ende des BVT-assoziierten Umweltleistungswertebereichs kann höher liegen, wenn das überschüssige Zink durch Zentrifugieren entfernt wird und/oder wenn die Temperatur des Verzinkungsbads höher als 500 °C ist.

(25)  Das obere Ende des BVT-assoziierten Umweltleistungswertebereichs kann höher liegen und bis zu 1 200 kWh/t für Stückverzinkungsanlagen betragen, die mit einem durchschnittlichen jährlichen Produktionsdurchsatz von weniger als 150 t/m3 Kesselvolumen betrieben werden.

(26)  Bei Stückverzinkungsanlagen, in denen hauptsächlich dünne Erzeugnisse (z. B. < 1,5 mm) hergestellt werden, kann das obere Ende des BVT-assoziierten Umweltleistungswertebereichs höher liegen und bis zu 1 000 kWh/t betragen.

(27)  Das obere Ende des BVT-assoziierten Umweltleistungswertebereichs kann höher liegen und bis zu 50 kg/t betragen, wenn hauptsächlich Werkstücke mit einer hohen spezifischen Oberfläche verzinkt werden (z. B. dünne Erzeugnisse < 1,5 mm, Rohre mit einer Wandstärke < 3 mm) oder wenn eine Wiederverzinkung durchgeführt wird.

(28)  Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nicht, wenn der Staubmassenstrom weniger als 100 g/h beträgt.

(29)  Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nicht für Anlagen, die zu 100 % mit Erdgas oder zu 100 % mit Elektrizität beheizt werden.

(30)  Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs kann höher liegen und bis zu 300 mg/Nm3 betragen, wenn ein hoher Anteil an Kokereigas (> 50 % des Energieeinsatzes) verwendet wird.

(31)  Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs kann höher liegen und bis zu 550 mg/Nm3 betragen, wenn ein hoher Anteil an Kokereigas oder an CO-reichem Gas aus der Ferrochromherstellung (> 50 % des Energieeinsatzes) verwendet wird.

(32)  Das obere Ende des Bereichs der BVT-assoziierten Emissionswerte kann höher liegen und bis zu 300 mg/Nm3 bei kontinuierlichen Glühanlagen betragen.

(33)  Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs kann höher liegen und bis zu 550 mg/Nm3 betragen, wenn ein hoher Anteil an Kokereigas oder an CO-reichem Gas aus der Ferrochromherstellung (> 50 % des Energieeinsatzes) verwendet wird.

(34)  Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs kann höher liegen und bis zu 550 mg/Nm3 betragen, wenn ein hoher Anteil an Kokereigas oder an CO-reichem Gas aus der Ferrochromherstellung (> 50 % des Energieeinsatzes) verwendet wird.

(35)  Dieser BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur für das Beizen mit Salzsäure.

(36)  Dieser BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur für das Beizen mit fluorwasserstoffsäurehaltigen Säuregemischen.

(37)  Dieser BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur für das Beizen mit Schwefelsäure.

(38)  Dieser BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur für das Beizen mit Salzsäure.

(39)  Dieser BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur für das Beizen mit Schwefelsäure.

(40)  Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs kann höher liegen und bis zu 200 mg/Nm3 im Falle der Rückgewinnung von Mischsäure durch Sprührösten betragen.

(41)  Die Techniken sind in Abschnitt 1.7.3 beschrieben.

(42)  Die Mittelungszeiträume sind in den allgemeinen Erwägungen definiert.

(43)  Es gilt entweder der BVT-assoziierte Emissionswert für den CSB oder der BVT-assoziierte Emissionswert für den TOC. Die TOC-Überwachung wird bevorzugt, weil dafür keine stark toxischen Verbindungen verwendet werden.

(44)  Dieser BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur, wenn der/die betreffende(n) Stoff(e)/Parameter gemäß der in der BVT 2 genannten Liste der Abwasserströme als relevanter Stoff im Abwasserstrom festgestellt wird.

(45)  Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs liegt bei 0,3 mg/l im Falle von hochlegiertem Stahl.

(46)  Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs liegt bei 0,4 mg/l im Falle von Anlagen, in denen austenitischer rostfreier Stahl hergestellt wird.

(47)  Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs liegt bei 35 μg/l im Falle von Drahtziehanlagen, bei denen Bleibäder verwendet werden.

(48)  Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs kann höher liegen und bis zu 50 μg/l betragen, wenn es sich um Anlagen handelt, in denen bleilegierter Stahl verarbeitet wird.

(49)  Die Mittelungszeiträume sind in den allgemeinen Erwägungen definiert.

(50)  Die BVT-assoziierten Emissionswerte gelten möglicherweise nicht, wenn die nachgeschaltete Abwasserbehandlungsanlage angemessen ausgelegt und ausgerüstet ist, um die betreffenden Schadstoffe zu mindern, sofern dadurch keine höhere Umweltverschmutzung verursacht wird.

(51)  Dieser BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur, wenn der/die betreffende(n) Stoff(e)/Parameter gemäß der in der BVT 2 genannten Liste der Abwasserströme als relevanter Stoff im Abwasserstrom festgestellt wird.

(52)  Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs liegt bei 0,3 mg/l im Falle von hochlegiertem Stahl.

(53)  Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs liegt bei 0,4 mg/l im Falle von Anlagen, in denen austenitischer rostfreier Stahl hergestellt wird.

(54)  Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs liegt bei 35 μg/l im Falle von Drahtziehanlagen, bei denen Bleibäder verwendet werden.

(55)  Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs kann höher liegen und bis zu 50 μg/l betragen, wenn es sich um Anlagen handelt, in denen bleilegierter Stahl verarbeitet wird.

(56)  Bei hochlegiertem Stahl (z. B. austenitischem rostfreiem Stahl) liegt das obere Ende des BVT-assoziierten Umweltleistungswertebereichs bei 1 000 MJ/t.

(57)  Wenn kein Gewebefilter eingesetzt werden kann, kann das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs höher liegen und bis zu 7 mg/Nm3 betragen.

(58)  Dieser BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur, wenn der betreffende Stoff gemäß der in der BVT 2 genannten Liste der Abgasströme als relevanter Stoff im Abgasstrom festgestellt wird.

(59)  Bei hochlegiertem Stahl (z. B. austenitischem rostfreiem Stahl) kann das obere Ende des BVT-assoziierten Umweltleistungswertebereichs höher liegen und bis zu 1 600 MJ/t betragen.

(60)  Dieser BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur, wenn der betreffende Stoff gemäß der in der BVT 2 genannten Liste der Abgasströme als relevanter Stoff im Abgasstrom festgestellt wird.