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Document 52020XC0402(02)

    Veröffentlichung eines Antrags auf Eintragung eines Namens nach Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe b der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel 2020/C 110/11

    C/2020/2015

    ABl. C 110 vom 2.4.2020, p. 12–19 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

    2.4.2020   

    DE

    Amtsblatt der Europäischen Union

    C 110/12


    Veröffentlichung eines Antrags auf Eintragung eines Namens nach Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe b der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

    (2020/C 110/11)

    Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 51 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (1) innerhalb von drei Monaten nach dieser Veröffentlichung Einspruch gegen den Änderungsantrag zu erheben.

    ANTRAG AUF EINTRAGUNG EINER GARANTIERT TRADITIONELLEN SPEZIALITÄT

    „SLOVENSKA POTICA“

    EU-Nr.: TSG-SI-02396 — 30.3.2018

    Mitgliedstaat oder Drittland: Slowenien

    1.   Einzutragender Name

    „Slovenska potica“

    2.   Art des Erzeugnisses (gemäß Anhang XI)

    Klasse 2.24. Backwaren, feine Backwaren, Süßwaren und Kleingebäck

    3.   Gründe für die Eintragung

    3.1.   Es handelt sich um ein Erzeugnis, das

    eine Herstellungsart, Verarbeitungsart oder Zusammensetzung aufweist, die der traditionellen Praxis für jenes Erzeugnis oder Lebensmittel entspricht

    aus traditionell verwendeten Rohstoffen oder Zutaten hergestellt ist.

    Bei „Slovenska potica“ handelt es sich um eine Hefeteigrolle, die zumeist mit einer Füllung aus Walnüssen, Estragon und Rosinen zubereitet wird. Sie hat in der Regel die Form eines Kranzes, da sie in einem traditionellen Gefäß, dem sogenannten „Potičnik“, gebacken wird, der sich durch einen flachen Boden, glatte oder kannelierte Seitenwände und in der Mitte durch eine sich nach unten verjüngende kaminartige Öffnung auszeichnet.

    3.2.   Es handelt sich um einen Namen, der

    traditionell für das betreffende Erzeugnis verwendet worden ist;

    die traditionellen oder besonderen Merkmale des Erzeugnisses zum Ausdruck bringt.

    Der Begriff „Potica“, der auf die besondere Form der Teigrolle verweist, ist bereits im ersten Kochbuch in slowenischer Sprache erwähnt, das im Jahr 1799 von Valentin Vodnik, dem ersten slowenischen Dichter, verfasst wurde. Rezepte für „Potica“ finden sich u. a. auch in Büchern von Andrej Zamejic (1850), Magdalena Knafelj Pleiweis (1868) oder Felicita Kalinšek (1923). Nach dem Ersten Weltkrieg nahm die Zahl der Rezepte für „Potica“ rasch zu, und inzwischen sind mehr als 105 Arten von „Potica“ mit verschiedenen süßen oder pikanten Füllungen bekannt. „Potica“ wird in allen Regionen Sloweniens und auch jenseits der Landesgrenzen gebacken.

    Der Name „Potica“ ist von älteren slowenischen Formen wie „povitica“, „povtica“ oder „potvica“ abgeleitet. Sie spiegeln die verschiedenen Zubereitungsverfahren vom Mittelalter (vor dem 15. Jahrhundert) bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, als das Rezept mehr und mehr vereinheitlicht wurde, wider. Der Name „Potica“ (ohne Zusatz) ist seit dem 18. Jahrhundert weit verbreitet. Der Name „Slovenska potica“ wurde erstmals in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verwendet.

    4.   Beschreibung

    4.1.   Beschreibung des Erzeugnisses, das den unter Ziffer 1 angegebenen Namen führt, unter anderem mit den wichtigsten physikalischen, chemischen, mikrobiologischen oder organoleptischen Eigenschaften, die die besonderen Merkmale des Erzeugnisses zum Ausdruck bringen (Artikel 7 Absatz 2 der Verordnung (EU) Nr. 668/2014)

    Bei „Slovenska potica“ handelt es sich um eine Hefeteigrolle mit süßer oder pikanter Füllung, die ihre Form durch das Backen in einem „Potičnik“ erhält, einem runden Backgefäß aus Ton, Porzellan oder Metall mit flachem Boden, glatten oder kannelierten Seitenwänden und einer sich nach unten verjüngenden kaminartigen Öffnung in der Mitte. Traditionell bzw. am häufigsten sind für „Slovenska potica“ Füllungen aus Walnüssen, Walnüssen und Rosinen, Rosinen, Estragon oder Estragon mit Hüttenkäse.

    „Slovenska potica“ kann frisch (roh) oder gebacken eingefroren werden. In jedem Fall muss die gebackene „Slovenska potica“ am Rand gleichmäßig, fest und glatt sein. Nach dem Backen hat „Slovenska potica“ die für Konditoreiwaren typische goldbraune Farbe. „Slovenska potica“ hat eine weiche, elastische Konsistenz. Sie kann mit Puderzucker bestreut werden.

    Aufgeschnitten sieht „Slovenska potica“ wie folgt aus: Der Rand löst sich nicht vom Innern ab, während die Füllung gleichmäßig verteilt ist und in durchgehender Linie verläuft, sodass sich die je nach Durchmesser des „Potičnik“ erforderliche Anzahl an Schichten bildet.

    4.2.   Beschreibung der von den Erzeugern anzuwendenden Methode zur Herstellung des Erzeugnisses, das den unter Ziffer 1 angegebenen Namen führt, einschließlich gegebenenfalls der Art und der Merkmale der verwendeten Rohstoffe oder Zutaten und der Zubereitungsmethode des Erzeugnisses (Artikel 7 Absatz 2 der Verordnung (EU) Nr. 668/2014)

    Zubereitung von „Slovenska potica“

    1.

    Mehl: weißes Weizenmehl

    2.

    Milch: Kuhmilch

    3.

    Hüttenkäse: vollfett, körnig oder glatt

    4.

    Walnusskerne: gemahlen

    5.

    Vanille: mit natürlicher Vanille aromatisierter Zucker, Vanilleschote (Pulver oder flüssiger Extrakt). Die Rosinenfüllung muss eine Vanilleschote in beliebiger Form (gemahlen, zerstoßen o. ä.) enthalten.

    6.

    Estragon, frisch, getrocknet (gehackte Blätter) oder gefroren.

    7.

    Rum (38-40 % vol.)

    8.

    Eier: Hühnereier

    9.

    Butter aus Kuhmilch: frisch

    10.

    Zucker: Kristall- oder Puder-/gemahlener Zucker

    11.

    Rosinen

    12.

    Rahm

    13.

    Sauerrahm (vollfett)

    14.

    Zimt

    15.

    Salz

    16.

    Hefe

    Die Füllung muss grundsätzlich frisch oder höchstens zwei Tage im Voraus zubereitet und im Kühlschrank aufbewahrt werden.

    Zutaten und Zubereitung des Hefeteigs

    Rezept für Teig aus 1 kg weißem Weizenmehl

    Andere Zutaten als Prozentsatz des Mehlanteils (in %)

    Zulässige Toleranzen

    1 000 g weißes Weizenmehl

     

     

    30 g Hefe

    3

    höchstens 50 g

    100 g Butter

    10

    höchstens 150 g

    120 g Zucker

    12

    mindestens 80 g

    10 g Salz

    1

    höchstens 12 g

    3 Eigelb oder 60 g Eigelb

    6

    höchstens 6 Eigelb (120 g)

    10 g Vanillezucker

    1-2

    höchstens 30 g

    10 ml Rum

    1

    höchstens 20 ml

    höchstens 500 ml Milch

    höchstens 50

    nach Bedarf (zur Erzielung der gewünschten Teigkonsistenz)

    Teigzubereitung

    Für die Teigzubereitung können Starter verwendet werden; dies ist aber nicht vorgeschrieben. Der Teig muss gerührt und geknetet werden, bis er fest und glatt ist und nicht mehr klebt. Nach dem Kneten lässt man den Teig mindestens 15 Minuten ruhen.

    Nach dem Ruhen kann der Teig

    a)

    zu einem Viereck von 0,4-1,5 cm Dicke ausgerollt, mit der Füllung bestrichen und dann zu einer festen Rolle geformt werden oder

    b)

    zunächst aufgehen, dann zu einem Viereck von 0,4-1,5 cm Dicke ausgerollt, mit der Füllung bestrichen und danach zu einer festen Rolle geformt werden.

    Die Teigrolle wird anschließend in einen eingefetteten „Potičnik“ gegeben und von oben an mehreren Stellen eingestochen, dann lässt man ihn aufgehen, bis er deutlich größer ist und die Oberfläche anschwillt, sich aber noch weich anfühlt.

    Vor dem Backen kann man die Teigrolle erneut einstechen.

    „Slovenska potica“ mit Walnussfüllung

    Zutaten der Walnussfüllung

    Zulässige Toleranzen

    1 000 g gemahlene Walnusskerne

     

    375 g Zucker

    mindestens 250 g

    100 g Butter

    höchstens 125 g

    3 Eiweiß oder 90 g Eiweiß

    höchstens 4 Eiweiß (120 g)

    20 g Vanillezucker

    höchstens 30 g

    1-2 Messerspitzen oder mindestens 3 mg Zimt

    höchstens 5 mg

    höchstens 600 ml Milch

    nach Bedarf (zur Erzielung der gewünschten Teigkonsistenz)

    Zubereitung der Walnussfüllung und der „Potica“

    1.

    Die gemahlenen Walnüsse werden in heißer Milch eingeweicht; danach lässt man sie auskühlen.

    2.

    Zunächst werden der Milch-Walnuss-Mischung Vanillezucker, Zucker, Zimt und weiche Butter und anschließend das steif geschlagene Eiweiß hinzugefügt. Das Eiweiß kann mit Zucker steif geschlagen werden. Die Füllung muss sich leicht verstreichen lassen, damit der Teig nicht reißt.

    3.

    Dann wird der Teig zur Dicke eines kleinen Fingers (0,4-1,5 cm) ausgerollt.

    4.

    Für jedes Kilogramm Teig muss mindestens ein Kilogramm Wallnuss-Füllung verwendet werden. Beim Backen in einer Form mit einem Durchmesser bis 29 cm muss die „Potica“ mindestens drei- bis viermal gerollt sein, beim Backen in einer größeren Form weitere ein- bis zweimal.

    5.

    Die Füllung wird auf dem Teig verstrichen und kann mit gemahlenen getrockneten Walnüssen bestreut werden.

    6.

    Dann wird der Teig zu einer festen Rolle geformt und in einen „Potičnik“ gegeben, der eingefettet und mit Mehl bestreut sein kann. Die beiden Enden der Teigrolle müssen fest zusammengefügt sein.

    7.

    Anschließend lässt man die „Potica“ im „Potičnik“ aufgehen.

    8.

    Vor dem Backen kann die „Potica“ mit einer Mischung aus Butter, Milch und Eigelb oder einer dieser Zutaten bestrichen werden. Außerdem sollte sie vor dem Einführen in den Backofen an mehreren Stellen eingestochen werden. Es wird empfohlen, die „Potica“ mindestens 40 Minuten bei 160-180 °C zu backen. Je nach Ofenart und Größe der „Potica“ können die Backzeiten und Temperaturen jedoch variieren.

    9.

    Nach dem Backen wird die „Potica“ aus dem „Potičnik“ gestürzt, dann lässt man sie auskühlen.

    10.

    Danach kann sie mit Puderzucker bestreut, in Scheiben geschnitten und serviert werden.

    „Slovenska potica“ mit Walnuss-Rosinenfüllung

    Zutaten der Walnuss-Rosinenfüllung

    Zulässige Toleranzen

    1 000 g gemahlene Walnusskerne

     

    200 g Zucker

    mindestens 100 g

    100 g Butter

    höchstens 125 g

    3 Eiweiß oder 90 g Eiweiß

    höchstens 4 Eiweiß (120 g)

    20 g Vanillezucker

    höchstens 30 g

    1-2 Messerspitzen oder mindestens 3 mg Zimt

    höchstens 5 mg

    höchstens 600 ml Milch

    nach Bedarf (zur Erzielung der gewünschten Konsistenz der Füllung)

    100 g Rosinen

    höchstens 250 g Rosinen

    höchstens 50 ml Rum (zum Einweichen der Rosinen)

    Rum ist keine obligatorische Zutat

    Zubereitung der Walnuss-Rosinenfüllung und der „Potica“

    1.

    Die gemahlenen Walnüsse werden in heißer Milch eingeweicht, dann lässt man sie auskühlen.

    2.

    Zunächst werden der Milch-Walnuss-Mischung Vanillezucker, Zucker, Zimt und weiche Butter und anschließend mit Zucker steif geschlagenes Eiweiß hinzugefügt. Die Füllung muss sich leicht verstreichen lassen, damit der Teig nicht reißt.

    3.

    Dann wird der Teig zur Dicke eines kleinen Fingers (0,4-1,5 cm) ausgerollt.

    4.

    Die Füllung wird auf dem Teig verstrichen und kann mit (ausgewählten gewaschenen) gemahlenen getrockneten Walnüssen und in Rum eingeweichten Rosinen bestreut werden (die Rosinen müssen nicht in Rum eingeweicht sein).

    5.

    Für ein Kilo Teig müssen mindestens 900 g Walnussfüllung und mindestens 100 g Rosinen verwendet werden.

    6.

    Beim Backen in einer Form mit einem Durchmesser bis 29 cm muss die „Potica“ mindestens drei- bis viermal gerollt sein; in einer größeren Form weitere ein- bis zweimal.

    Dann wird der Teig zu einer festen Rolle geformt und in einen „Potičnik“ gegeben, der eingefettet und mit Mehl bestreut sein kann. Die beiden Enden der Teigrolle müssen fest zusammengefügt sein.

    7.

    Anschließend lässt man die „Potica“ im „Potičnik“ gehen.

    8.

    Vor dem Backen kann die „Potica“ mit einer Mischung aus Butter, Milch und Eigelb oder einer dieser Zutaten bestrichen werden. Außerdem sollte sie vor dem Einführen in den Backofen an mehreren Stellen eingestochen werden. Es wird empfohlen, die „Potica“ mindestens 40 Minuten bei 160-180 °C zu backen. Je nach Ofenart und Größe der „Potica“ können die Backzeiten und Temperaturen jedoch variieren.

    9.

    Nach dem Backen wird die „Potica“ aus dem „Potičnik“ gestürzt, dann lässt man sie auskühlen.

    10.

    Danach kann sie mit Puderzucker bestreut, in Scheiben geschnitten und serviert werden.

    „Slovenska potica“ mit Rosinenfüllung

    Zutaten der Rosinenfüllung

    Zulässige Toleranzen

    3 Eigelb oder mindestens 60 g Eigelb

    höchstens 4 Eigelb (80 g)

    50 g Kristallzucker

    höchstens 100 g

    1 Eiweiß

     

    30 ml Rahm

    höchstens 50 ml

    1 Kaffeelöffel zerdrückte oder gemahlene Vanilleschote

    höchstens 0,6 g

    500 g Rosinen

    höchstens 800 g

    50 ml Rum

    höchstens 80 ml

    Zubereitung der Füllung und der „Potica“

    1.

    Die ausgewählten Rosinen werden in Rum eingeweicht.

    2.

    Das Eigelb wird schaumig geschlagen; anschließend werden der Zucker, die Vanille, der Rahm und das steif geschlagene Eiweiß hinzugefügt.

    3.

    Dann wird der Teig zur Dicke eines kleinen Fingers (0,4-1,5 cm) ausgerollt.

    4.

    Danach wird der Teig mit der Füllung bestrichen und mit den rumgetränkten Rosinen bestreut. Für ein Kilo Teig muss die Füllung mindestens 500 g trockene Rosinen enthalten.

    5.

    Beim Backen in einer Form mit einem Durchmesser bis 29 cm muss die „Potica“ mindestens drei- bis viermal gerollt sein; in einer größeren Form weitere ein- bis zweimal. Dann wird der Teig zu einer festen Rolle geformt und in einen „Potičnik“ gegeben, der eingefettet und mit Mehl bestreut sein kann. Die beiden Enden der Teigrolle müssen fest zusammengefügt sein.

    6.

    Anschließend lässt man die „Potica“ im „Potičnik“ gehen.

    7.

    Vor dem Backen kann die „Potica“ mit einer Mischung aus Butter, Milch und Eigelb oder einer dieser Zutaten bestrichen werden. Außerdem sollte sie vor dem Einführen in den Backofen an mehreren Stellen eingestochen werden. Es wird empfohlen, die „Potica“ mindestens 30 Minuten bei 160-180 °C zu backen. Je nach Ofenart und Größe der „Potica“ können die Backzeiten und Temperaturen jedoch variieren.

    8.

    Nach dem Backen wird die „Potica“ aus dem „Potičnik“ gestürzt, dann lässt man sie auskühlen.

    9.

    Danach kann sie mit Puderzucker bestreut, in Scheiben geschnitten und serviert werden.

    „Slovenska potica“ mit Estragonfüllung

    Zutaten der Estragonfüllung

    Zulässige Toleranzen

    150 g Butter

    höchstens 200 g

    100 g Puderzucker

    mindestens 50 g

    4 Eigelb oder mindestens 80 g Eigelb

    höchstens 3 Eigelb (60 g)

    75 g frischer oder gefrorener bzw. 15 g getrockneter Estragon

    mindestens 30 g frischer oder gefrorener bzw. 8 g getrockneter Estragon

    Zubereitung der Füllung und der „Potica“

    1.

    Die schaumig geschlagene Butter wird mit dem Zucker und dem Eigelb verrührt.

    2.

    Dann werden die gehackten Estragonblätter bzw. der getrocknete Estragon hinzugefügt.

    3.

    Danach wird der Teig zur Dicke eines kleinen Fingers (0,4-1,5 cm) ausgerollt. Für jedes Kilogramm Teig müssen 300-400 g Butter- und Estragonfüllung verwendet werden.

    4.

    Beim Backen in einer Form mit einem Durchmesser bis 29 cm muss die „Potica“ mindestens drei- bis viermal gerollt sein; in einer größeren Form weitere ein- bis zweimal. Dann wird der Teig zu einer festen Rolle geformt und in einen „Potičnik“ gegeben, der eingefettet und mit Mehl bestreut sein kann. Die beiden Enden der Teigrolle müssen fest zusammengefügt sein.

    5.

    Anschließend lässt man die „Potica“ im „Potičnik“ gehen.

    6.

    Vor dem Backen kann die „Potica“ mit einer Mischung aus Butter, Milch und Eigelb oder einer dieser Zutaten bestrichen werden. Außerdem sollte sie vor dem Einführen in den Backofen an mehreren Stellen eingestochen werden. Es wird empfohlen, die „Potica“ mindestens 30 Minuten bei 160-180 °C zu backen. Je nach Ofenart und Größe der „Potica“ können die Backzeiten und Temperaturen jedoch variieren.

    7.

    Nach dem Backen wird die „Potica“ aus dem „Potičnik“ gestürzt, dann lässt man sie auskühlen.

    8.

    Danach kann sie mit Puderzucker bestreut, in Scheiben geschnitten und serviert werden.

    „Slovenska potica“ mit Estragon-Hüttenkäsefüllung

    Zutaten für die Estragon-, Hüttenkäse- und Sauerrahmfüllung

    Zulässige Toleranzen

    125 g Hüttenkäse

    höchstens 160 g Hüttenkäse

    125 g Sauerrahm

    höchstens 130 g Sauerrahm

    20 g Zucker

    höchstens 30 g

    3 Eigelb oder 60 g Eigelb

    mindestens 3 Eigelb (60 g)

    3 Eiweiß oder 90 g Eiweiß

    mindestens 3 Eiweiß (90 g)

    75 g frischer oder gefrorener bzw. 15 g getrockneter Estragon

    mindestens 30 g frischer oder gefrorener bzw. 8 g getrockneter Estragon

    Zubereitung der Füllung und der „Potica“

    1.

    Der Hüttenkäse wird durch ein Sieb gegeben und mit dem Eigelb und dem gehackten bzw. getrockneten Estragon und dem mit Zucker steif geschlagenen Eiweiß verrührt.

    2.

    Dann wird der Teig zur Dicke eines kleinen Fingers (0,4-1,5 cm) ausgerollt. Für ein Kilo Teig müssen mindestens 300-500 g Estragon-Hüttenkäsefüllung verwendet werden.

    3.

    Beim Backen in einer Form mit einem Durchmesser bis 29 cm muss die „Potica“ mindestens drei- bis viermal gerollt sein; in einer größeren Form weitere ein- bis zweimal. Dann wird der Teig zu einer festen Rolle geformt und in einen „Potičnik“ gegeben, der eingefettet und mit Mehl bestreut sein kann. Die beiden Enden der Teigrolle müssen fest zusammengefügt sein.

    4.

    Anschließend lässt man die „Potica“ im „Potičnik“ aufgehen.

    5.

    Vor dem Backen kann die „Potica“ mit einer Mischung aus Butter, Milch und Eigelb oder einer dieser Zutaten bestrichen werden. Außerdem sollte sie vor dem Einführen in den Backofen an mehreren Stellen eingestochen werden. Es wird empfohlen, die „Potica“ mindestens 30 Minuten bei 160-180 °C zu backen. Je nach Ofenart und Größe der „Potica“ können die Backzeiten und Temperaturen jedoch variieren.

    6.

    Nach dem Backen wird die „Potica“ aus dem „Potičnik“ gestürzt, dann lässt man sie auskühlen.

    7.

    Danach kann sie mit Puderzucker bestreut, in Scheiben geschnitten und serviert werden.

    „Slovenska potica“ kann frisch (roh) oder gebacken eingefroren werden.

    Haltbarkeit von „Slovenska Potica“

    Zur Sicherstellung der bestmöglichen Qualität und des bestmöglichen Geschmacks muss auf jeder „Slovenska Potica“ das Verbrauchsdatum angegeben sein.

    Die Mindesthaltbarkeit von frisch gebackener „Slovenska Potica“ beträgt 10 Tage; einzige Ausnahme ist „Slovenska Potica“ mit Estragonfüllung, bei der die Mindesthaltbarkeit 7 Tage beträgt. „Slovenska Potica“ muss nach den Anweisungen der Hersteller gelagert werden.

    Gebackene und gefrorene „Slovenska Potica“ muss innerhalb von drei Monaten nach dem Gefrierdatum verbraucht werden. Nach dem Auftauen muss „Slovenska Potica“ innerhalb von drei Tagen verbraucht werden.

    Frisch (roh) eingefrorene „Slovenska Potica“ hat eine Mindesthaltbarkeit von sechs Monaten ab dem Gefrierdatum.

    „POTIČNIK“, die traditionelle Backform für „Slovenska potica“

    Ein „Potičnik“ kann aus gebranntem Ton, Porzellan, emailliertem Metall, antihaftbeschichtetem Metall oder einem anderen Material bestehen.

    Er ist rund, leicht nach außen geöffnet, mit glatten oder kannelierten Seitenwänden. Die etwaigen Rillen verlaufen senkrecht zum Boden des „Potičnik“. Der Boden ist flach. In der Mitte des „Potičnik“ befindet sich eine sich nach unten verjüngende kaminartige Öffnung, auf die die grundlegende und einzig mögliche Form der „Potica“ — ein Teigring mit einer sich nach unten verjüngenden Öffnung in der Mitte — zurückzuführen ist. Der Durchmesser eines „Potičnik“ beträgt mindestens 14 cm. Ein „Potičnik“ aus Ton kann zur besseren Haltbarkeit mit Draht eingefasst sein.

    4.3.   Beschreibung der wichtigsten Faktoren, die den traditionellen Charakter des Erzeugnisses ausmachen (Artikel 7 Absatz 2 der Verordnung (EU) Nr. 668/2014)

    Der Name „Potica“ ist von älteren slowenischen Formen wie „povitica“, „povtica“ und „potvica“ abgeleitet. Der Name „Potica“ ist seit dem 18. Jahrhundert weit verbreitet. Der älteste schriftliche Beleg für „Potica“ — in ihrer historischen Form „povitica“ — findet sich in zwei Bänden (aus den Jahren 1575 und 1577) von Primož Trubar, dem Verfasser der ersten gedruckten Bücher in slowenischer Sprache.

    Das älteste „Potica“-Rezept wurde in dem Buch „Die Ehre dess Hertzogthums Crain“ (1689) von Johann Weichard von Valvasor, dem ersten slowenischen Verfasser einer Enzyklopädie, veröffentlicht. In dem von Valentin Vodnik im Jahr 1799 veröffentlichten ersten in slowenischer Sprache verfassten Kochbuch bezeichnet der Begriff „Potica“ die Art und Weise, wie die Teigrolle geformt wird. Mit der Veröffentlichung weiterer Kochbücher (u. a. von Andrej Zamejic, Magdalena Knafelj Pleiweis oder Felicita Kalinšek) nahm auch die Zahl der Rezepte für „Potica“ zu. Einige finden sich sogar in anderssprachigen Kochbüchern wie z. B. „Die süddeutsche Küche“ (1897) von Katharina Prato oder einem Kochbuch aus demselben Jahr von Marie von Rokitansky, in dem ausdrücklich erwähnt ist, dass dieses Gebäck aus Krain stammt*.

    Die jetzige typische Form von „Slovenska Potica“, die durch das Backen in der speziellen, „Potičnik“ oder „Potičnica“ genannten Ton- oder Metallform entsteht, ist über 200 Jahre alt.

    Es gibt kaum ein traditionelles slowenisches Gericht, das ein Festmahl besser symbolisiert als „Potica“. Eine Feier, ohne „Potica“, insbesondere zu Weihnachten, Ostern oder zu anderen familiären Anlässen, ist keine wirkliche Feier. Für Slowenien besonders typisch ist die Estragonfüllung; dagegen zählt Honig zu den ältesten bekannten Füllungen.

    Am häufigsten ist die Walnuss-Füllung, da Walnüsse für Personen aller Schichten leicht zu beschaffen waren und ein Gefühl von festlichem Überfluss vermittelten. Häufig anzutreffen ist auch die Walnuss-Rosinenfüllung. Getrocknete Trauben oder Rosinen waren insbesondere typisch für die Teile Sloweniens, in denen Weinbau betrieben wurde. Von dem Brauch, Rosinen zur Walnussfüllung hinzuzufügen, berichteten schon Johann Weichard von Valvasor im Jahr 1689 und Valentin Vodnik im Jahr 1799. Dies gilt auch für die Rosinenfüllung. Besonders typisch für Slowenien ist die Estragonfüllung, weil dieses Gewürz immer mit Süßspeisen kombiniert wurde. Besonders saftig wird die „Potica“ durch den Hüttenkäse. Früher wurde Hüttenkäse anstelle teurerer Zutaten wie Eier oder Butter, die sich nicht jeder leisten konnte, zur Estragonfüllung gegeben. Hüttenkäse ist die einzige Zutat, die zur Estragonfüllung passt.

    Heutzutage ist „Slovenska potica“ in allen slowenischen Regionen und bei den im Ausland lebenden Sloweninnen und Slowenen bekannt. Viele ausländische Autoren betrachten „Potica“ ebenfalls als echt slowenische Nachspeise.

    Der Name „Slovenska potica“ wurde erstmals in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verwendet. Die Verwendung dieses Namens ist durch verschiedene historische Quellen belegt:

    „[…] unsere Köche werden für ihren hart erarbeiteten Lohn nach Hamburg, Berlin und München reisen, um den Deutschen beizubringen, wie man Žganci richtig schmälzt und wie man Krainer ‚Potica‘ zubereitet* […]“ (Slovenija (Zeitung), 1849, Nr. 19, S. 74).

    „Honig- oder Walnuss-‚Potica‘, ebenso wie luftgetrocknete Wurst sind alte Krainer** Spezialitäten, an denen auch Nichtkrainer Geschmack gefunden haben.“ (Kmetijske in Rokodelske Novice (Zeitung), 35/1877, Nr. 11, S. 83)

    „Die Unesco hat ein Handbuch für den Unterricht und die Ausbildung zum Weltkulturerbe herausgegeben. Darin ist auch das slowenische Gericht ‚Potica‘ aufgeführt.“

    „„Potica“ ist für Slowenien, was Apfelkuchen für Amerika ist.“ (Betsy Oppenneer, Celebration Breads, Recipes, Tales and Traditions, New York 2003, S. 117).

    „Aber wir kennen viele andere Steingutformen und -töpfe. Der Überlieferung zufolge werden darin drei slowenische Spezialitäten gebacken: Prekmurska gibanica, Belokranjska povitica und ‚Slovenska potica‘“ (Delo in Dom (Zeitungsbeilage), Juli-Dezember 2007).

    „Als nächstes bringen wir für Sie die unverzichtbare slowenische ‚Potica‘ und Ideen für ein Festmenü […]“ (Mag (Zeitschrift), Dezember 2007).

    „Bestimmte Sorten von ‚Potica‘ spielen eine wichtige Rolle bei der Werbung für Slowenien als Reiseziel und allgemein. Hierbei möchten wir insbesondere auf ‚Potica‘ mit Estragonfüllung, der besonders typischen slowenischen ‚Potica‘, hinweisen.“ (Slovenske Novice (Zeitung), Januar-Juni 2008)

    „Eine echt slowenische ‚Potica‘ ist drei- bis viermal gerollt, was sich nur mit großzügigen Mengen an Füllung erreichen lässt.“ (Slovenske Novice (Zeitung), Januar-Juni 2008)

    „Das Vereinigten Königreich entdeckt gerade die Süße und Geschmacksvielfalt der slowenischen ‚Potica‘“. Ein Rezept für ‚Potica‘, auch als ‚süßes slowenisches Brot‘ bekannt, wurde unlängst in der Zeitung The Daily Telegraph veröffentlicht (Nedelo (Zeitung), 19/2013, 3. März, Nr. 9, S. 11).

    Teddybär backt eine slowenische Süßspeise: „‚Potica‘ (Tina Orter, 2014), ein Bilderbuch für Kinder und Eltern mit einem Rezept für ‚Slovenska potica‘“, in acht Sprachen (Englisch, Deutsch, Italienisch, Französisch, Spanisch, Russisch, Schwedisch und Polnisch) übersetzt.

    Nuts About Potica (The Slovenia Times, 3. April 2015)

    „‚Potica‘, der Mittelpunkt der Festtafel“ (Website des slowenischen Fremdenverkehrsamts).

    Anmerkungen zu * und **: Seit dem 15. Jahrhundert ist Krain (slowenisch: Kranjska) die zentrale historische Region des slowenischen Gebiets. Es war das einzige vollständig slowenische Gebiet. Daher wurde der Name Krainer (slowenisch: Kranjec) gleichlautend für Slowenen verwendet. Im Jahr 1364 wurde Krain Herzogtum, und von 1846 bis 1918 war es Kronland der Habsburgermonarchie. Das heutige Slowenien ist also Nachfolger des ehemaligen Gebiets Krain.


    (1)  ABl. L 343 vom 14.12.2012, S. 1.


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