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Document 52014DC0422
Recommendation for a COUNCIL RECOMMENDATION on Poland’s 2014 national reform programme and delivering a Council opinion on Poland’s 2014 convergence programme
Empfehlung für eine EMPFEHLUNG DES RATES zum nationalen Reformprogramm Polens 2014 mit einer Stellungnahme des Rates zum Konvergenzprogramm Polens 2014
Empfehlung für eine EMPFEHLUNG DES RATES zum nationalen Reformprogramm Polens 2014 mit einer Stellungnahme des Rates zum Konvergenzprogramm Polens 2014
/* COM/2014/0422 final */
Empfehlung für eine EMPFEHLUNG DES RATES zum nationalen Reformprogramm Polens 2014 mit einer Stellungnahme des Rates zum Konvergenzprogramm Polens 2014 /* COM/2014/0422 final - 2014/ () */
Empfehlung für eine EMPFEHLUNG DES RATES zum nationalen Reformprogramm Polens 2014
mit einer Stellungnahme des Rates zum Konvergenzprogramm Polens 2014 DER RAT DER EUROPÄISCHEN UNION – gestützt auf den Vertrag über die Arbeitsweise
der Europäischen Union, insbesondere auf Artikel 121 Absatz 2 und
Artikel 148 Absatz 4, gestützt auf die Verordnung (EG)
Nr. 1466/97 des Rates vom 7. Juli 1997 über den Ausbau der
haushaltspolitischen Überwachung und der Überwachung und Koordinierung der
Wirtschaftspolitiken[1],
insbesondere auf Artikel 9 Absatz 2, auf Empfehlung der Europäischen Kommission[2], unter Berücksichtigung der Entschließungen des
Europäischen Parlaments[3], unter Berücksichtigung der Schlussfolgerungen
des Europäischen Rates, nach Stellungnahme des Beschäftigungsausschusses, nach Stellungnahme des Wirtschafts- und
Finanzausschusses, nach Stellungnahme des Ausschusses für
Sozialschutz, nach Stellungnahme des Ausschusses für
Wirtschaftspolitik, in Erwägung nachstehender Gründe: (1)
Am 26. März 2010 stimmte der Europäische Rat
dem Vorschlag der Kommission zu, eine auf eine verstärkte Koordinierung der
Wirtschaftspolitiken gestützte neue Strategie für Wachstum und Beschäftigung
(„Europa 2020“) auf den Weg zu bringen, deren Schwerpunkt auf den
Schlüsselbereichen liegt, in denen Maßnahmen notwendig sind, um Europas
Potenzial für nachhaltiges Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. (2)
Am 13. Juli 2010 nahm der Rat auf der
Grundlage der Kommissionsvorschläge eine Empfehlung zu den Grundzügen der
Wirtschaftspolitik der Mitgliedstaaten und der Union (2010 bis 2014) an und am
21. Oktober 2010 einen Beschluss über Leitlinien für
beschäftigungspolitische Maßnahmen der Mitgliedstaaten, die zusammen die
„integrierten Leitlinien“ bilden. Die Mitgliedstaaten wurden aufgefordert, die
integrierten Leitlinien bei ihrer nationalen Wirtschafts- und
Beschäftigungspolitik zu berücksichtigen. (3)
Am 29. Juni 2012 beschlossen die Staats- und
Regierungschefs einen „Pakt für Wachstum und Beschäftigung“, der einen
kohärenten Rahmen für Maßnahmen auf Ebene der Mitgliedstaaten, der EU und des
Euro-Währungsgebiets unter Nutzung aller verfügbaren Hebel, Instrumente und
Politiken bildet. Sie beschlossen Maßnahmen auf Ebene der Mitgliedstaaten,
wobei insbesondere die feste Entschlossenheit bekundet wurde, die Ziele der
Strategie Europa 2020 zu verwirklichen und die länderspezifischen
Empfehlungen umzusetzen. (4)
Am 9. Juli 2013 nahm der Rat eine Empfehlung
zum nationalen Reformprogramm Polens für 2013 an und gab eine Stellungnahme zum
aktualisierten Konvergenzprogramm Polens für die Jahre 2012 bis 2016 ab. (5)
Am 13. November 2013 nahm die Kommission den
Jahreswachstumsbericht[4]
an, mit dem das Europäische Semester der wirtschaftspolitischen Koordinierung
2014 eingeleitet wurde. Am selben Tage nahm die Kommission auf der Grundlage
der Verordnung (EU) Nr. 1176/2011 den Warnmechanismus-Bericht[5] an, worin Polen nicht
als einer der Mitgliedstaaten genannt wurde, für die eine eingehende
Überprüfung durchgeführt werden sollte. (6)
Am 20. Dezember 2013 billigte der Europäische
Rat die Prioritäten zur Sicherstellung von Finanzstabilität,
Haushaltskonsolidierung und wachstumsfreundlichen Maßnahmen. Er betonte die
Notwendigkeit, eine differenzierte, wachstumsfreundliche
Haushaltskonsolidierung in Angriff zu nehmen, eine normale Kreditvergabe an die
Wirtschaft wiederherzustellen, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit zu fördern,
die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und die sozialen Folgen der Krise zu
bewältigen und die Verwaltungen zu modernisieren. (7)
Polen übermittelte am 24. April 2014 sein
nationales Reformprogramm 2014 und am 30. April 2014 sein
Konvergenzprogramm 2014. Beide Programme wurden gleichzeitig bewertet, um
wechselseitigen Zusammenhängen Rechnung zu tragen. (8)
Ziel der im Konvergenzprogramm 2014
beschriebenen Haushaltsstrategie ist es, das Defizit bis 2015 unter den im
Vertrag vorgesehenen Referenzwert von 3 % des BIP zu bringen und bis 2018
das mittelfristige Ziel zu erreichen. Das mittelfristige Ziel (‑1 %
des BIP in struktureller Hinsicht) ist strenger als die Vorgabe im Stabilitäts-
und Wachstumspakt. Die im Konvergenzprogramm 2014 hinsichtlich des
Gesamtdefizits genannten Ziele stehen im Einklang mit einer rechtzeitigen
Korrektur des übermäßigen Defizits. Die (neuberechnete) strukturelle Anpassung
entspricht zwar 2014 der Empfehlung des Rates im Rahmen des Verfahrens bei
einem übermäßigen Defizit, liegt aber 2015 unter der geforderten Verbesserung.
In den Jahren nach der geplanten Korrektur des übermäßigen Defizits ist der
geplante (neuberechnete) jährliche Fortschritt bei der Annäherung an das
mittelfristige Ziel geringer als im Stabilitäts- und Wachstumspakt vorgesehen.
Die im Programm vorgegebenen Ziele entsprechen damit zum Teil den Anforderungen
des Stabilitäts- und Wachstumspakts. Der gesamtstaatliche Schuldenstand dürfte
im gesamten Programmzeitraum unter 60 % des BIP bleiben. Prognosen der
polnischen Behörden zufolge wird er hauptsächlich aufgrund einer umfangreichen
einmaligen Übertragung von Pensionsfondsvermögen drastisch sinken (von
57,1 % des BIP im Jahr 2013 auf 49,5 % im Jahr 2014) und 2015
auf diesem Niveau bleiben. Das den Haushaltsprojektionen des Programms zugrunde
liegende makroökonomische Szenario ist für 2014 plausibel und für 2015
optimistisch, so dass von einem höheren realen BIP-Wachstum von 3,8 %
gegenüber 3,4 % in der von der Kommission erstellten
Frühjahrsprognose 2014 ausgegangen wird. Nach Auffassung des Rates, der
sich auf seine Bewertung des Programms und die Prognose der Kommission gemäß
der Verordnung (EG) Nr. 1466/97 des Rates stützt, wird das Gesamtdefizit
Polens zwar voraussichtlich unter der vom Rat für 2014 empfohlenen Obergrenze
bleiben, aber die Gefahr bestehen, dass 2015 das übermäßige Defizit nicht
nachhaltig korrigiert und danach vom angemessenen Anpassungspfad zum
mittelfristigen Ziel abgewichen wird. (9)
Damit der Erfolg der Konsolidierungsstrategie
gesichert wird, kommt es darauf an, die Haushaltskonsolidierung durch
umfassende Strukturreformen zu begleiten. Der geringe Anteil
wachstumsfördernder Ausgaben (für Bildung, Forschung und Innovation)
beeinträchtigt die langfristigen Wachstumsaussichten. Die Ausgaben im
Gesundheitswesen dürften aufgrund einer alternden Gesellschaft mittel- bis
langfristig erheblich steigen. Als Beitrag zur Entlastung der öffentlichen
Finanzen und zur Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung könnten die
Grundversorgung und die Überweisungssysteme ausgebaut und potenzielle
Steigerungen der Kosteneffizienz in der Krankenhausversorgung ausgeschöpft
werden. Die unzureichende Einhaltung der Steuervorschriften ist weiterhin ein
Problem, das insbesondere mit der Effizienz der Steuerverwaltung und dem
Verwaltungsaufwand für Steuerzahler zusammenhängt. In Polen gibt es ein
umfangreiches System ermäßigter Mehrwertsteuersätze, das die größte aus der
Anwendung unterschiedlicher Sätze resultierende Einnahmenlücke in der EU
mitverursacht. Es bringt Einnahmeverluste und Mehrkosten bei Gewährleistung der
Einhaltung der Steuervorschriften mit sich. Die Energiesteuern sind relativ
niedrig. In jüngster Vergangenheit wurden Schritte zur Verbesserung des
haushaltspolitischen Rahmens in Polen unternommen. Dieser würde aber durch die
Einsetzung eines eigenständigen unabhängigen Haushaltsrates verbessert, der für
Ex-ante-Prüfungen der Einhaltung der Haushaltsregeln, die Bewertung von
makroökonomischen und Haushaltsprognosen und die Analyse der langfristigen
Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen ebenso zuständig wäre wie für die
Ex-post-Bewertung der Einhaltung der Haushaltsregeln. (10)
Die Jugendarbeitslosigkeit hat im Laufe des
vergangenen Jahres stetig zugenommen, was zum Teil darauf zurückzuführen ist,
dass Bildung und Ausbildung nach wie vor dem Bedarf auf dem Arbeitsmarkt nicht
ganz gerecht werden und der Anteil der jungen Menschen, die sich weder in einer
Schulausbildung noch in einem Beschäftigungs- oder Ausbildungsverhältnis
befinden, wächst. Trotz anhaltender Bemühungen um eine Reform des Systems der
beruflichen Aus- und Weiterbildung gilt es, hochwertige Angebote im Bereich
Lehrlingsausbildung und praxisorientiertes Lernen noch zugänglicher zu machen,
die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Arbeitgebern auszubauen und
entsprechend den Zielen einer Jugendgarantie nicht registrierte Jugendliche zu
erreichen. Die Anpassung von Qualifikationen an die Anforderungen des Arbeitsmarktes
ist auch im Kontext des immer noch kaum in Anspruch genommenen lebenslangen
Lernens von besonderer Bedeutung, was vor allem für ältere Arbeitnehmer gilt,
die fachlich häufig nicht mehr auf dem neuesten Stand sind. Der nach wie vor
segmentierte Arbeitsmarkt ist dadurch geprägt, dass befristete
Beschäftigungsverhältnisse einschließlich zivilrechtlicher Verträge
vorherrschen. Junge Menschen sind besonders stark von befristeten
Beschäftigungsverhältnissen betroffen. Als Argument für befristete Arbeitsverträge
wird oft angeführt, dass sie Arbeitslosen zum Einstieg ins Erwerbsleben und
später zu einem unbefristeten Vertrag verhelfen können; für die meisten
Betroffenen in Polen scheint das jedoch nicht zuzutreffen, da befristete
Beschäftigungsverhältnisse nur selten in unbefristete umgewandelt werden, was
sich in der Regel negativ auf die Produktivität und die Qualifizierung der
Beschäftigten auswirkt. (11)
Die Erwerbsbeteiligung von Frauen ist weiterhin
gering. Polen fördert mit mehreren Maßnahmen die Beschäftigung von Frauen, wie
etwa dem Ausbau der frühkindlichen Betreuung (Kinderkrippen) und der
Aufstockung der öffentlichen Mittel für Kindergärten, damit Eltern ermutigt
werden, ihre Kinder in vorschulischen Einrichtungen anzumelden. Trotzdem wird
nach wie vor besonders in ländlichen Gebieten kaum frühkindliche Betreuung
angeboten und vorschulische Einrichtungen sind nicht für alle im selben Maße
zugänglich. Die Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitskräfte ist in Polen weiterhin
gering. Die Möglichkeiten für die Inanspruchnahme von Vorruhestandsregelungen
wurden zwar erheblich eingeschränkt, aber es sind noch weitere Anstrengungen
nötig, um die Beschäftigungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer zu verbessern und
die effektive Lebensarbeitszeit zu verlängern. Die Reform der besonderen
Rentenregelungen für Bergleute und Landwirte bleibt problematisch. Mit der
Regelung für Landwirte (KRUS) werden Anreize für Kleinlandwirte geschaffen, im
Sektor zu verbleiben, was zu versteckter Arbeitslosigkeit in ländlichen
Gebieten führt und die Schattenwirtschaft begünstigt. Bergleute genießen
weiterhin Privilegien bei den Rentenansprüchen und den erforderlichen
Mindestbeschäftigungszeiten. Beide Rentensysteme behindern die
branchenübergreifende und die räumliche Mobilität der Arbeitskräfte. (12)
Polen gehört als eines der EU-Länder, in denen die
FuE-Ausgaben am niedrigsten sind, bei den Indikatoren für die Innovationskraft
im weiteren Sinne zu den Ländern, die am schlechtesten abschneiden. Im
Privatsektor sind die FuE-Ausgaben besonders niedrig. Die niedrigen
FuE-Ausgaben gehen mit einer geringen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit der
Unternehmen und einem zu wenig innovationsfreundlichen Geschäftsumfeld einher.
Das risikoscheue polnische Innovationsförderungssystem beruht vorwiegend auf
Zuschüssen, mit denen die Übernahme und der Transfer von Technologie gefördert
werden, ohne dass dies einen wesentlichen Einfluss auf echte Innovationen
hätte. Die bestehenden steuerlichen Anreize für FuE leisten keinen wirksamen
Beitrag zur Förderung interner FuE im Privatsektor und werden nur von
Großunternehmen genutzt. Polnische Unternehmen haben sich bisher im
Wesentlichen auf die Übernahme von Technologie beschränkt. Dies hat zwar für
Produktivitätssteigerungen und Wirtschaftswachstum gesorgt, doch jetzt muss
Polen auf ein grundständigeres, innovationsbasiertes Modell umsteigen. Die
Förderung der Innovationskapazität polnischer Unternehmen und der Kontakte
zwischen Wissenschaft und Industrie sowie die Entwicklung zielgerichteter, an
den gesamten Innovationszyklus angepasster Instrumente stellen weiterhin eine
Herausforderung dar. (13)
In allen Bereichen der polnischen Wirtschaft ließe
sich durch Verbesserungen der Energieeffizienz noch sehr viel für das Wachstum
und die Wettbewerbsfähigkeit und eine geringere Energieabhängigkeit des Landes
tun. Die inländische Energieerzeugungskapazität ist zunehmend veraltet und das
Stromnetz weiterhin überlastet, zwei Projekte zum Ausbau der
grenzüberschreitenden Kapazitäten mit benachbarten Mitgliedstaaten machen
jedoch Fortschritte. Der Mangel an Diversifizierung und Wettbewerb ist nach wie
vor das Hauptproblem auf dem Erdgasmarkt. (14)
Das Wachstum in Polen wird durch die rückständige
Verkehrs- und Breitbandinfrastruktur immer noch enorm gehemmt. Vor allem in das
marode Schienennetz muss viel investiert werden, damit der Eisenbahnsektor
wettbewerbsfähiger und das Verhältnis zwischen Straßen- und Schienenverkehr
ausgewogener wird. Von den insgesamt rund 20 000 km Eisenbahnlinien,
die in Betrieb sind, ist nur etwa ein Drittel in technisch gutem Zustand. Bei
der fristgerechten Fertigstellung von Eisenbahnprojekten gibt es nach wie vor
Schwierigkeiten. Die Ressourceneffizienz kann durch ein besseres
Abfallmanagement erhöht werden. (15)
Die Durchsetzung von Verträgen braucht in Polen
viel Zeit und das Verfahren zur Beantragung von Baugenehmigungen ist langwierig
und aufwendig. Die mit der Einhaltung der Steuervorschriften verbundenen Kosten
sind hoch, was sich auf die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft sehr negativ
auswirkt. Bei der Umsetzung einer ehrgeizigen Reform zur Erleichterung des
Zugangs zu reglementierten Berufen hat Polen erhebliche Fortschritte gemacht. (16)
Im Rahmen des Europäischen Semesters hat die
Kommission die Wirtschaftspolitik Polens umfassend analysiert. Sie hat das
Konvergenzprogramm und das nationale Reformprogramm bewertet. Dabei hat sie
nicht nur deren Relevanz für eine auf Dauer tragfähige Haushalts-, Sozial- und
Wirtschaftspolitik in Polen berücksichtigt, sondern angesichts der
Notwendigkeit, die wirtschaftspolitische Steuerung der Europäischen Union
insgesamt durch auf EU-Ebene entwickelte Vorgaben für künftige nationale
Entscheidungen zu verstärken, auch deren Übereinstimmung mit EU-Vorschriften
und -Leitlinien beurteilt. Ihre Empfehlungen im Rahmen des
Europäischen Semesters spiegeln sich in den nachstehenden Empfehlungen 1
bis 6 wider. (17)
Vor dem Hintergrund dieser Bewertung hat der Rat
das Konvergenzprogramm Polens geprüft; seine Stellungnahme[6] hierzu spiegelt sich
insbesondere in der nachstehenden Empfehlung 1 wider – EMPFIEHLT, dass Polen im Zeitraum von
2014 bis 2015 1. mit einer strafferen
Haushaltsstrategie das übermäßige Defizit bis 2015 nachhaltig korrigiert, indem
die in der Empfehlung des Rates im Rahmen des Verfahrens bei einem übermäßigen
Defizit genannten Anstrengungen zur strukturellen Anpassung unternommen werden;
nach der Korrektur des übermäßigen Defizits eine jährliche strukturelle
Anpassung um einen Richtwert von 0,5 % des BIP verfolgt, bis das
mittelfristige Ziel erreicht ist; zwecks einer dauerhaften Korrektur der
Finanzungleichgewichte ehrgeizige Strukturreformen, die die Anpassungsfähigkeit
erhöhen und Wachstum und Beschäftigung fördern, glaubwürdig umsetzt; dabei
Kürzungen wachstumsfördernder Investitionen auf ein Mindestmaß begrenzt, die
Sozialpolitik gezielter ausrichtet sowie die Kostenwirksamkeit und
Gesamteffizienz der Ausgaben im Gesundheitswesen steigert, die
Besteuerungsgrundlage verbreitert, indem das Problem des umfassenden Systems
ermäßigter Mehrwertsteuersätze angegangen wird, und die Einhaltung der
Steuervorschriften verbessert, indem vor allem die Steuerverwaltung effizienter
gestaltet wird; einen unabhängigen Haushaltsrat einsetzt; 2. Anstrengungen gegen die
Jugendarbeitslosigkeit intensiviert, insbesondere durch eine stärkere Anpassung
der Bildung an den Bedarf auf dem Arbeitsmarkt, den Ausbau des Angebots an
Ausbildungsplätzen und praxisorientiertem Lernen, stärkere Bemühungen, nicht
registrierte Jugendliche zu erreichen, und eine engere Zusammenarbeit zwischen
Schulen und Arbeitgebern entsprechend den Zielen einer Jugendgarantie; die
Teilnahme Erwachsener am lebenslangen Lernen fördert, damit die vorhandenen
Qualifikationen der Nachfrage besser entsprechen; durch intensivere Bemühungen
um eine leichtere Umstellung von befristeten auf unbefristete
Beschäftigungsverhältnisse und durch die Eindämmung zivilrechtlicher Verträge
die Segmentierung des Arbeitsmarkts bekämpft; 3. sich weiter für eine
Steigerung der Erwerbsbeteiligung von Frauen einsetzt, insbesondere indem
erneut Schritte zum Ausbau des Angebots an bezahlbarer, hochwertiger
Kinderbetreuung und vorschulischen Einrichtungen unternommen werden und eine
solide Finanzierung sichergestellt wird; Landwirte in das allgemeine
Rentensystem aufnimmt und dazu zunächst die Schaffung eines Systems zur
Feststellung und Erfassung ihrer Einkommen beschleunigt; das besondere
Rentensystem für Bergleute auslaufen lässt und sie in das allgemeine System
übernimmt; die allgemeine Rentenreform auf verstärkte Bemühungen um die
Förderung der Beschäftigungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer aufbaut, um das
Renteneintrittsalter anzuheben; 4. mit steuerlichen Anreizen FuE
im Privatsektor im Rahmen der Bemühungen um eine bessere Verknüpfung von
Forschung, Innovation und Industriepolitik wirksamer fördert und vorhandene
Instrumente besser auf die verschiedenen Phasen des Innovationszyklus
ausrichtet; 5. die
Energieerzeugungskapazitäten erneuert und ausbaut und die Effizienz in der
gesamten Energiekette steigert; den Ausbau der Stromnetze einschließlich
grenzüberschreitender Verbindungen zu benachbarten Mitgliedstaaten beschleunigt
und den Gasverbund mit Litauen entwickelt; die wirksame Durchführung von
Investitionsvorhaben im Schienenverkehr ohne weitere Verzögerungen sicherstellt
und die Verwaltungskapazitäten in diesem Sektor verbessert; seine Anstrengungen
zur Optimierung der Breitbandversorgung forciert; das Abfallmanagement
verbessert; 6. weitere Schritte zur
Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Wirtschaft vornimmt, d. h.
Vereinfachung der Durchsetzung von Verträgen und der für Baugenehmigungen
geltenden Anforderungen; verstärkt Anstrengungen unternimmt, um den mit der
Einhaltung der Steuervorschriften verbundenen Kosten- und Zeitaufwand für
Unternehmen zu verringern; die laufende Reform zur Erleichterung des Zugangs zu
regulierten Berufen abschließt. Geschehen zu Brüssel am […] Im
Namen des Rates Der
Präsident [1] ABl. L 209 vom 2.8.1997, S. 1. [2] COM(2014) 422 final. [3] P7_TA(2014)0128 und P7_TA(2014)0129. [4] COM(2013) 800 final. [5] COM(2013) 790 final. [6] Gemäß Artikel 9 Absatz 2 der Verordnung (EG)
Nr. 1466/97 des Rates.