91996E2853

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-2853/96 von Hiltrud Breyer (V) an die Kommission (25. Oktober 1996)

Betrifft: Atomförderung in der Slowakischen Republik

Wie beurteilt die Kommission die Tatsache, daß die Atomabfallproblematik mittel- und langfristig nicht gelöst ist hinsichtlich Finanzierung, Standortwahl, Technologie und Stand von Wissenschaft und Technik, da dieses Problem die technischen wie auch finanziellen Möglichkeiten der Slowakischen Republik übersteigt?

Antwort von Herrn Van den Brök im Namen der Kommission (6. Januari 1997)

Volumenmässig gesehen sind die radioaktiven Abfälle des Reaktorbetriebes am bedeutendsten. Zur Endlagerung werden kurzlebige radioaktive Abfälle in das sich in der Nähe von Mochovce befindende Lager verbracht; langlebige Abfälle werden so lange in den Kraftwerken zwischengelagert, bis ein Lager in tiefen geologischen Formationen verfügbar ist. Gegenwärtig ist man dabei, nach einem geeigneten Standort zu suchen und ein Tieflager zu schaffen. Abgebranntes Spaltmaterial wird ebenfalls in den Kraftwerken oder in ihrer Nähe gelagert, und ein spezieller trockener Lagerraum für die langfristige Lagerung ist in Vorbereitung.

Diese Situation entspricht der in einer Reihe von Mitgliedstaaten. Die Finanzierung der Verwaltung der radioaktiven Abfälle wird dadurch sichergestellt, daß die entsprechenden Kosten über den Strompreis dem Abnehmer angelastet werden. Es besteht auch eine Rückstellung für eine spätere Stillegung. Eine Ausnahme bildet die Demontage des alten Bohunice-A1-Reaktors, dessen Stillegungskosten vom allgemeinen Haushalt zu übernehmen sind.

Die Slowakische Republik wird insbesondere über das Phare-Programm der Kommission bei der Ausarbeitung einer vertraglichen Grundlage und der Stillegung des A 1-Reaktors unterstützt.