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Document 52014SC0171
COMMISSION STAFF WORKING DOCUMENT On the implementation of the Raw Materials Initiative Accompanying the document Communication from the Commission to the European Parliament, The Council, The European Economic and Social Committee and the Committee of the Regions on the review of the list of critical raw materials for the EU and the implementation of the Raw Materials Initiative
ARBEITSUNTERLAGE DER KOMMISSIONSDIENSTSTELLEN über die Umsetzung der Rohstoffinitiative Begleitunterlage zur Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen über die Überprüfung der Liste kritischer Rohstoffe für die EU und die Umsetzung der Rohstoffinitiative
ARBEITSUNTERLAGE DER KOMMISSIONSDIENSTSTELLEN über die Umsetzung der Rohstoffinitiative Begleitunterlage zur Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen über die Überprüfung der Liste kritischer Rohstoffe für die EU und die Umsetzung der Rohstoffinitiative
/* SWD/2014/0171 final */
ARBEITSUNTERLAGE DER KOMMISSIONSDIENSTSTELLEN über die Umsetzung der Rohstoffinitiative Begleitunterlage zur Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen über die Überprüfung der Liste kritischer Rohstoffe für die EU und die Umsetzung der Rohstoffinitiative /* SWD/2014/0171 final */
1. EINLEITUNG Diese Unterlage
schließt an die Mitteilung vom 24. Juni 2013 über die Umsetzung der
Rohstoffinitiative an.[1]
Es ist der zweite Fortschrittsbericht zu dieser Initiative, die 2008[2] ins
Leben gerufen und 2011 weiterentwickelt wurde, wobei die Arbeiten,
die in den vergangenen drei Jahren im Rahmen der drei Säulen der
Rohstoffinitiative[3]
durchgeführt wurden, sowie bereichsübergreifende Maßnahmen zusammengefasst
werden. Ziel der
Rohstoffinitiative ist es, den Zugang Europas zu Rohstoffen mittels einer Reihe
von Maßnahmen im Rahmen von drei Säulen zu verbessern:
Sicherstellung einer fairen und
nachhaltigen Versorgung mit Rohstoffen aus globalen Märkten,
Sicherstellung einer nachhaltigen
Rohstoffversorgung innerhalb der EU,
Steigerung der Ressourceneffizienz
und des Recyclings.
Eine
Expertengruppe – die Arbeitsgruppe „Rohstoffversorgung“ mit Vertretern aus den
Mitgliedstaaten, aus anderen EWR- und Bewerberländern sowie von Organisationen,
die Interessengruppen vertreten – berät die Kommission und beaufsichtigt die
Umsetzung der Initiative. Seit Juni 2013 ist diese Gruppe im September und
Dezember 2013 sowie im März 2014 in Brüssel zusammengetreten. 2. FAIRE UND
NACHHALTIGE VERSORGUNG MIT ROHSTOFFEN AUS GLOBALEN MÄRKTEN (SÄULE 1) 2.1.
EU-Handelsstrategie für Rohstoffe Die Kommission
setzt die EU-Strategie für den Handel mit Rohstoffen in Einklang mit den
Prioritäten um, die sie in ihren Mitteilungen zu Rohstoffen 2008 und 2011
festgelegt hat und mit denen eine nachhaltige Versorgung mit Rohstoffen aus
Nicht-EU-Ländern gefördert werden soll. Diese Strategie ist dreigleisig
angelegt und betrifft hauptsächlich die folgenden Bereiche: -
Sicherstellung
einer Übereinkunft zu optimalen internationalen Handelsregeln und zu
Ausfuhrbeschränkungen in bilateralen und multilateralen Verhandlungen; -
wirksame
Durchsetzung internationaler Regelungen und Vorgehen gegen
Handelsbeschränkungen im Wege des Dialogs in der Marktzugangsstrategie sowie
über das Streitbeilegungsverfahren der Welthandelsorganisation (WTO); -
Sensibilisierung
von Drittländern für handelspolitische Maßnahmen bei Rohstoffen und Entwicklung
nachahmenswerter Verfahren über den bilateralen Dialog und in internationalen
Foren wie den G8/G7, den G20, der OECD und der Konferenz der Vereinten Nationen
für Handel und Entwicklung (UNCTAD). Die Kommission
erstattet regelmäßig Bericht über die Fortschritte bei der Umsetzung der
EU-Strategie für den Handel mit Rohstoffen und nimmt an Sitzungen und Workshops
mit Mitgliedstaaten, Branchenverbänden und Nichtregierungsorganisationen teil. 2.1.1. Ergebnis
der Verhandlungen über den Handel Zum ersten Mal
finden sich Rohstoffe bei der Aushandlung von Handelsabkommen mit Drittländern
an vorrangiger Stelle. Dies hat sowohl beim Abschluss bilateraler Abkommen als
auch im Rahmen von WTO-Gesprächen bedeutsame Ergebnisse gezeitigt. Bei den
multilateralen Verhandlungen nutzt die EU die Gelegenheit, die sich mit dem
Beitritt von Ländern zur WTO bietet, um von ihnen Zusagen zu Ausfuhrzöllen zu
erhalten, die nicht unter die WTO-Grundregeln fallen. Verhandlungen mit
Tadschikistan und Afghanistan mündeten in der Verpflichtung, dass mit Ausnahme
einer Liste darin bestimmter Erzeugnisse keine Ausfuhrzölle erhoben werden.
Fortschritte gab es bei den Verhandlungen mit Kasachstan über den Abschluss
einer Vereinbarung über Ausfuhrzölle. Die EU wird den laufenden und künftigen
WTO-Beitrittsprozess weiterhin beobachten und sich um Zusagen der betreffenden
Länder bemühen. Seit dem Beginn
der Verhandlungen über weitere Freihandelsabkommen (FHA) verhandelt die EU mit
einer Reihe von Drittländern, darunter rohstoffreichen Ländern und Ländern, die
Ausfuhrbeschränkungen anwenden, über Ausfuhrbeschränkungen. Die EU und Singapur
haben im September 2013 den Text eines umfassenden FHA paraphiert, das auch
ein vollständiges Verbot von Ausfuhrzöllen beinhaltet. Im Oktober 2013
erzielten die EU und Kanada eine politische Einigung zu den zentralen Elementen
eines Handelsabkommens, einschließlich des Verbots von Ausfuhrabgaben und
Ausfuhrbeschränkungen, bei denen spezifische Ausnahmen gelten. Die
Verhandlungen über weitere FHA, darunter mit Indien, Malaysia und dem Mercosur,
wurden fortgesetzt, und mit Vietnam und Thailand sind Verhandlungen aufgenommen
worden. Es bleibt das Bestreben der EU, Ausfuhrzölle auf Industrierohstoffe aus
dem Weg zu räumen, doch zeigen die ersten Runden der laufenden Verhandlungen,
in welch zunehmend schwieriger Lage sich die Gesprächspartner der EU befinden,
von denen viele Ausfuhrzölle als Teil ihrer allgemeineren Wirtschaftspolitik
einsetzen. Verhandlungen über Wirtschaftspartnerschaftsabkommen laufen mit der
Ostafrikanischen Gemeinschaft und der Entwicklungsgemeinschaft Südliches
Afrika, wobei auch der Entwicklungsbedarf dieser Volkswirtschaften
berücksichtigt wird. Der Beitrag von Handel und Investitionen zu einer
nachhaltigen Entwicklung, wozu auch Fragen der sozialen Verantwortung von
Unternehmen („CSR“) zählen, ist Teil dieser Verhandlungen. Bei den
Verhandlungen über eine Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft
(„TTIP“) mit den USA setzt sich die EU für weltweite Regeln für Handel und
Investitionen im Bereich Rohstoffe ein, soweit diese noch nicht vollständig
durch internationale Handels- und Investitionsregeln abgedeckt sind. Davon wird
– an der Seite der USA – ein starkes Signal der Unterstützung eines offenen
Handels mit Rohstoffen und des diskriminierungsfreien Zugangs zu ihnen
ausgehen. 2.1.2.
Bekämpfung von Barrieren: Überwachung und Durchsetzung Im Mittelpunkt
der Arbeit des Beratenden Ausschusses für den Marktzugang („MAAC“) und mehrerer
Arbeitsgruppen standen weiterhin die Überwachung und Bekämpfung von
Ausfuhrbeschränkungen, die den Handel mit Rohstoffen beeinträchtigen. Dem
Ausschuss gehören Vertreter der Mitgliedstaaten an, die im Bereich der
Ermittlung und Analyse von Marktzugangshindernissen in Drittländern tätig sind.
Die EU hat verschiedene Ausfuhrbeschränkungen festgestellt und vor allem durch
bilaterale Gespräche ausgeräumt. -
Russlands
Plan, den Hafen in Sankt Petersburg für Schrottverbringungen zu schließen, was
zu erheblichen Beschränkungen bei Schrottausfuhren geführt hätte, wurde nach
zahlreichen EU-Interventionen auf bilateraler Ebene und im OECD-Stahlausschuss
aufgegeben. -
Das
von Indonesien verfügte Ausfuhrverbot für Minerale und Metallerze wurde mit
Indonesien auf mehreren bilateralen und multilateralen Sitzungen erörtert. Die
Maßnahmen wurden durch einen Erlass 2014 bekräftigt. Die EU verfolgt den
Fortgang bei diesen Regeln aufmerksam und prüft die zweckmäßigste
Vorgehensweise in dieser Frage. -
Die
Ausfuhrbeschränkungen bei Schrott in Südafrika wurden zuletzt auf einer
MAAC-Sitzung im Oktober 2013 zur Sprache gebracht, bei der die EU über
ihre Interventionen gegenüber Südafrika berichtete. -
Im
März 2012 brachte die EU gemeinsam mit den USA und Japan ein zweites
WTO-Streitbeilegungsverfahren gegen die Ausfuhrbeschränkungen auf den Weg, die
in China für 17 seltene Erden sowie für Wolfram und Molybdän bestehen. Im März 2014
entschied die WTO im Einklang mit der vorhergehenden Entscheidung zu anderen
Rohstoffen, dass die Ausfuhrabgaben und -kontingente, die China anwendet, gegen
dessen WTO-Verpflichtungen verstießen und nicht aus Gründen des Umweltschutzes
gerechtfertigt werden könnten. Die Kommission überwacht weiterhin die Umsetzung
des ersten Verfahrens, wonach China Ausfuhrbeschränkungen für eine weitere
Gruppe von Rohstoffen (Bauxit, Koks, Flussspat, Magnesium, Mangan,
Siliziummetall sowie Carbid und Zink) aufheben muss. 2.1.3.
Informationsmaßnahmen Die EU führte
regelmäßig bilaterale Gespräche mit einer Reihe wichtiger Partner, wie etwa den
USA, Japan und China, um systemische Probleme und konkrete Fälle von
Ausfuhrbeschränkungen zu klären. Im März 2014 fand im Rahmen eines
regionalen Dialogs zwischen der EU und den lateinamerikanischen Ländern ein
fruchtbarer Austausch zur Handelsstrategie für den Abbau von Rohstoffen statt. Außerdem
unterstützte die Kommission die Umsetzung des ehrgeizigen OECD-Arbeitsprogramms
für den Handel mit Rohstoffen, das eine Aktualisierung des Verzeichnisses
bestehender Ausfuhrbeschränkungen, eine Analyse der wirtschaftlichen
Auswirkungen von Ausfuhrbeschränkungen, Fallstudien zu Alternativen zu
Ausfuhrbeschränkungen rohstoffreicher Länder für die Entwicklung einer auf den
natürlichen Ressourcen beruhenden Wirtschaft sowie Bemühungen um Transparenz
bei Ausfuhrbeschränkungen, einschließlich einer Vergleichsliste für bewährte
Verfahren, umfasst. Dank der
Anstrengungen der EU steht der Handel mit Rohstoffen weiterhin auf der
Tagesordnung der G20. Da sich jedoch einige G20-Mitglieder nach wie vor nur
begrenzt engagieren und weitere Kontakte notwendig sein werden, wird die EU
diese Problematik mit den nächsten G20-Vorsitzen beraten, um zu erkunden, wie
am besten weiter vorzugehen ist. 2.2.
Rohstoffdialoge und -diplomatie Bisher wurden
Kooperationspartnerschaften und politische Dialoge mit den USA, Kanada, Japan,
China, Russland, Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexiko, Uruguay,
Grönland, den südlichen Nachbarschaftsländern sowie Peru, der Mongolei und
Myanmar/Birma eingerichtet, davon mindestens drei im Jahr 2013. Weitere Dialoge
befinden sich in Vorbereitung. Im Dezember 2013
fand in Brüssel ein Workshop USA-Japan-EU zu Rohstoffen statt. Er bot
Gelegenheit, Informationen über die Überarbeitung der Liste der für die EU kritischen
Rohstoffe auszutauschen, die Teilnehmer über den Überarbeitungsprozess zu
unterrichten und ihn mit US-amerikanischen und japanischen Analysen und Daten
zu kritischen Rohstoffen zu vergleichen. Außerdem wurden Bereiche der
Zusammenarbeit sondiert, insbesondere in der Forschung, und die Substitution
als Bereich der Zusammenarbeit mit Japan ermittelt. Die Kommission
hat sich auch an der EU-weiten Bestandsaufnahme zur Rohstoffdiplomatie und
finanziellen Unterstützung beteiligt, die unter Federführung des Europäischen
Auswärtigen Dienstes durchgeführt wurde. 2.2.1. USA Im November 2013
fand in der amerikanischen Hauptstadt Washington im Rahmen von
Sondierungsgesprächen ein Workshop USA-EU zu Rohstoffströmen und
-datenstandards statt, um
den Austausch von Informationen zur
Kritikalität zu verbessern,
zu untersuchen, in welchen
Bereichen die Informationen zu Rohstoffströmen unzureichend sind,
die Bestandsaufnahme ermittelter
mineralischer Rohstoffe zu verbessern,
das Wissen über Lieferketten
mineralischer Rohstoffe zu erweitern,
die Datenlage hinsichtlich des
Endverbrauchs zu verbessern und auf diese Weise ein besseres Verständnis
der Lieferketten mineralischer Rohstoffe und potenzieller Quellen für
Recyclingmaterial zu erlangen.
Im Jahr 2013
fanden zwischen der EU und den USA zwei Verhandlungsrunden über die
Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) statt, die auch
Rohstoffe abdeckt. Eine weitere Runde folgte im März 2014. 2.2.2. Japan Die Kommission
und das japanische
Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) führen jährliche
Dialoge über industriepolitische Fragen, zuletzt in Tokio im April 2014. Die
Kommission informierte dabei über das EU-Forschungs- und Innovationsprogramm
Horizont 2020 sowie über den Stand der Kooperation mit Japan im Bereich
Wissenschaft und Technologie, ferner unterrichtete sie die japanische Seite
über die europäische Innovationspartnerschaft für Rohstoffe sowie über die
Liste kritischer Rohstoffe und den Vorschlag für eine Verordnung zu Konfliktmineralien.
Außerdem schlug die Kommission vor, weiter gemeinsam nach Möglichkeiten für eine
bessere Berücksichtigung der Rohstoffthematik auf internationalen Foren
(z. B. G20, G8/G7) zu suchen. Das METI stellte dazu fest, dass jede
Möglichkeit zur Vertiefung des Dialogs begrüßt werde. Zudem sei Japan bei
Konfliktmineralien daran interessiert, eine mögliche gegenseitige Anerkennung
mit der EU zu eruieren. 2.2.2. Kanada Die Kommission
führte mit dem kanadischen Ministerium für natürliche Ressourcen Gespräche zum
Thema Rohstoffe und nahm im Juni 2013 in Ottawa an einem Workshop teil,
auf dem Informationen zu Forschung und Entwicklung im Bereich seltene Erden
ausgetauscht wurden. Angesichts seines großen Potenzials für den Abbau von
seltenen Erden und anderen kritischen Rohstoffen lud die Kommission Kanada zu
einem Workshop zu kritischen Rohstoffen mit US-amerikanischen und japanischen
Gesprächspartnern ein. Kanada wird auch als Beobachter bei künftigen Sitzungen
des Europäischen Kompetenznetzes „Seltene Erden“ (ERECON) willkommen sein. 2.2.3.
Lateinamerikanische Länder Im Dezember 2013
führte die Kommission hochrangige bilaterale Treffen zu Rohstoffen mit Peru und
Chile durch. Eine Veranstaltung fand im März 2014 in Lima (Peru) mit Vertretern
der EU und der am Dialog beteiligten lateinamerikanischen Länder (Argentinien,
Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexiko, Peru und Uruguay) statt. Dort ging es um
den Austausch zu bewährten Verfahren, um nachhaltige Gewinnung, Sicherheit und
Umwelt, Normen für die soziale Verantwortung von Unternehmen,
Arbeitnehmerrechte, die Bewirtschaftung von Bergbauabfällen, Berichterstattung,
Bergbaugesetze, Handel und Investitionsförderung. Alle teilnehmenden Länder
zeigten sich uneingeschränkt bereit, die Zusammenarbeit mit der EU zu vertiefen. 2.2.4. China Die Kommission
und das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie
(MIIT) leiten eine gemeinsame Arbeitsgruppe zu Rohstoffen. Im November 2013 kam
die Arbeitsgruppe in Brüssel zum dritten Mal zusammen. Vertreter einschlägiger
Branchenverbände beider Seiten nahmen an dieser Zusammenkunft teil. Die
Kommission informierte über politische Entwicklungen im Rohstoffbereich und
über die europäische Stahl- und Aluminiumindustrie, die chinesische Seite über
den aktuellen Stand ihrer Politik der Förderung der Entwicklung
fortgeschrittener Werkstoffe und zur Bewältigung von Überkapazitäten in der
Stahl-, Aluminium- und Baustoffindustrie Chinas. Außerdem kam es zu einer
konstruktiven Debatte über die von China verfügten Ausfuhrbeschränkungen für
seltene Erden. Das MIIT verwies auf die Bereitschaft Chinas, gemeinsam mit der
EU an der Errichtung einer geeigneten globalen Governance-Struktur für
Rohstoffe zu arbeiten. Des Weiteren
wurde zwischen der chinesischen Zollverwaltung und der Kommission ein Dialog
über die Bekämpfung des illegalen Handels mit Abfällen aufgenommen. 2.2.5. Grönland Grönland −
eine autonome Gemeinschaft innerhalb Dänemarks − gehört zu den mit der EU
assoziierten überseeischen Ländern und Gebieten. Als einer der rohstoffreichen
Nachbarn der EU verfügt es über bedeutende Vorkommen verschiedener natürlicher
Ressourcen, darunter auch von seltenen Erden. Seine Strategie in Bezug auf
mineralische Rohstoffe und Kohlenwasserstoffe wird derzeit überprüft, und für
den Zeitraum 2014–2018 wird erwartet, dass eine abgeänderte Strategie vorgelegt
und mit dem grönländischen Parlament auf der Frühjahrssitzung 2014 beraten
wird. Im Jahr 2013
wurde eine Untersuchung eingeleitet, um Informationen zum Bedarf der EU und
Grönlands zu erhalten und politische Optionen für die Zusammenarbeit bei
natürlichen Ressourcen zu finden. Ergebnisse der Untersuchung sollen bis Ende 2014
vorliegen. Des
Weiteren schlug die Kommission vor, Grönland in das Zertifikationssystem des
Kimberley-Prozesses einzubeziehen, indem das Hoheitsgebiet der EU zu diesem
Zweck auf Grönland ausgedehnt wird. Die Verordnung des Europäischen Parlaments
und des Rates wurde im Februar 2014 angenommen.[4] 2.3.
Entwicklungspolitik 2.3.1.
Gemeinsame Afrika-EU-Strategie und AKP-Rahmen Schwerpunkte der
Zusammenarbeit zwischen der EU und der Afrikanischen Union sind drei Bereiche:
verantwortungsvolle
Regierungsführung,
Investitionen und Infrastruktur,
geologisches Wissen und Kompetenz.
In Bezug auf die
verantwortungsvolle Regierungsführung hat die Kommission eine Reihe von
Initiativen gestartet, um die Transparenz in der EU und weltweit zu fördern.
„Struktureller Wandel und natürliche Ressourcen“ wurde als Hauptthema der
Ausgabe 2013 des Berichts „African Economic Outlook“ gewählt, der von der EU
gefördert wird. Partner der Strategischen Partnerschaft Afrika-EU haben
außerdem mit der Vorbereitung eines Forums zur verantwortungsvollen
Regierungsführung bei mineralischen Rohstoffen begonnen, das für 2014 geplant
ist. Die Kommission hat
eine Studie zu der Frage in Auftrag gegeben, wie die Zusammenarbeit zwischen
den geologischen Diensten in Afrika und Europa gestärkt werden kann. Sie will
ein Programm aufstellen, um die Kapazitäten geologischer Dienste in Afrika zu
erweitern und den Wissensaustausch und die Digitalisierung von Daten zu
afrikanischen Lagerstätten zu verbessern. Grundlage wird eine Konsultation
sein, die bei einem gemeinsamen Workshop europäischer und afrikanischer
geologischer Dienste im September 2013 in Ghana auf den Weg gebracht wurde. Die aktuelle
Programmgestaltung für die EU-Außenhilfe trägt der Bedeutung von Investitionen
und Infrastruktur Rechnung. Die Frage der Anbindung von Rohstofflagerstätten an
Infrastrukturanlagen wurde im Juni 2013 auf der ersten Sitzung der
Referenzgruppe für Infrastruktur angesprochen. Diese Gruppe wurde mit
afrikanischen Partnern im Rahmen der Strategischen Partnerschaft Afrika-EU
gebildet, um gemeinsam alle infrastrukturbezogenen Aspekte (Verkehr, Energie,
IKT und grenzüberschreitende Gewässer) zu klären. Dem
Gipfeltreffen EU-Afrikanische Union, das am 2. und 3. April 2014
stattfand, ging ein Wirtschaftsforum EU-Afrikanische Union voraus, das auch
einen Runden Tisch zu Rohstoffen einschloss. Die
Intra-AKP-Strategie der EU zur Verwendung von Mittelzuweisungen aus dem zehnten
Europäischen Entwicklungsfonds wurde geändert und beinhaltet jetzt als
vorrangige Maßnahme auch die Mineralienerschließung. Für die Entwicklung des
Mineraliensektors in AKP-Ländern wurde ein Zeitplan aufgestellt, in dem die zu
ergreifenden vorrangigen Maßnahmen aufgeführt sind. In der Folge wurde ein
Projekt für den Aufbau von Kapazitäten für Mineralieninstitutionen und kleine
Privatunternehmen im Bereich geringwertige Mineralien in AKP-Ländern für
insgesamt 13,4 Mio. EUR eingerichtet und finanziert. Seine Umsetzung
soll 2014 beginnen. Das Europäische
Parlament gab den Anstoß zu einem Pilotprojekt, das von der Kommission
umgesetzt wird und die Rückgewinnung kritischer Rohstoffe mittels Recycling
betrifft. Zwei Veranstaltungen wurden organisiert – eine in Addis Abeba
(Äthiopien) und die zweite in Brüssel. Sie boten Gelegenheit für einen
Austausch bewährter Verfahren und die Ermittlung gemeinsamer Herausforderungen
und des künftigen Forschungs- und Innovationsbedarfs. Ziel des Projekts ist es,
eine gemeinsame europäische und afrikanische Forschungs- und Innovationsagenda
zur Abfallbewirtschaftung zu entwerfen, um den Weg für gegenseitig vorteilhafte
europäisch-afrikanische Partnerschaften zu bereiten. 2.3.2. Förderung
der finanziellen Transparenz Die
Unterstützung, die die Kommission und die EU-Mitgliedstaaten einer Reihe von
Initiativen zur Förderung von Transparenz und Rechenschaftspflicht bei der
Nutzung natürlicher Ressourcen und in der Bergbauindustrie gewähren, ist darauf
gerichtet, den betreffenden Ländern bei der Nutzung ihrer natürlichen
Ressourcen faire Bedingungen zu sichern, damit sie ihre Entwicklungsziele
verwirklichen können. Mit der Annahme der überarbeiteten Rechnungslegungs- und
Transparenz-Richtlinien[5]
im Juni 2013 hat die EU einen großen Schritt hin zu einem weltweiten
Transparenzstandard im Bergbau- und Forstsektor getan. Nach diesen
Rechtsvorschriften müssen börsennotierte und große nicht börsennotierte
Bergbau- und Forstunternehmen ihre Zahlungen an Regierung nach Ländern und
Projekten offenlegen. Diese Bestimmungen werden ab Juli 2015 gelten und
die EU an die Spitze der internationalen Bemühungen um Anforderungen an die
finanzielle Offenlegung rücken. Darüber hinaus ist die EU in
internationalen Foren tätig, um Länder, in denen große Bergbauunternehmen tätig
sind, zu ermutigen, gleichwertige verbindliche Berichtspflichten einzuführen
und so bei der Schaffung gleicher Bedingungen mitzuhelfen, damit für alle
Unternehmen unabhängig davon, in welchem Land sie ansässig sind, der gleiche
Berichtsaufwand gilt. Ferner hat die Kommission ihre finanzielle und politische
Unterstützung für die Initiative für Transparenz in der Rohstoffwirtschaft
(EITI) fortgesetzt. Die EITI ist ein weltweites Bündnis von Staaten, Unternehmen
und Organisationen der Zivilgesellschaft, die gemeinsam darauf hinarbeiten, die
Verwaltung der Einnahmen aus natürlichen Ressourcen offener und
nachvollziehbarer zu gestalten. Die Länder setzen den EITI-Standard um, damit
in einem jährlichen Bericht vollständig offengelegt werden kann, welche
Zahlungen Öl-, Gas- und Bergbauunternehmen an den Staatshaushalt in Form von
Steuern u. ä. geleistet haben. So können die Bürger selbst sehen, in
welcher Höhe Zahlungen beim Staat eingegangen sind. Zusammen mit der
Weltbank und der OECD hat die Kommission auch mitgeholfen, die
Rechtsvorschriften zur Umsetzung von Verrechnungspreisregelungen, insbesondere
im Bergbau, zu verbessern. Der Aufbau von Kapazitäten in diesem Bereich wird
dazu beitragen, die Möglichkeiten für Steuerumgehung und -hinterziehung zu
verringern und die Rechtssicherheit für die Unternehmen zu verbessern. 2.3.3. Förderung
der Transparenz im Rahmen der Lieferkette 2.3.3.1.
Verantwortungsvolle Beschaffung von Mineralien aus Konflikt- und Hochrisikogebieten Am 5. März 2014
schlugen die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und die
Europäische Kommission eine integrierte Strategie der EU vor, die einerseits
verhindern soll, dass Erträge aus dem Handel mit Mineralien zur Finanzierung
bewaffneter Konflikte verwendet werden, und andererseits dafür gedacht ist, die
verantwortungsvolle Beschaffung von Mineralien aus Konflikt- und
Hochrisikogebieten zu fördern. Im Rahmen dieser EU-Strategie
legte die Kommission einen Verordnungsentwurf vor, der die Schaffung eines
EU-Systems zur Selbstzertifizierung von Einführern von Zinn, Tantal, Wolfram
und Gold vorsieht, die sich dafür entscheiden, bei ihren Einfuhren in die Union
verantwortungsvoll vorzugehen. Im Rahmen der Selbstzertifizierung müssen
EU-Einführer dieser Metalle und ihrer Erze bestimmten Sorgfaltspflichten („Due
Diligence“) nachkommen, indem sie ihre Ein- und Verkäufe gemäß den fünf
Schritten der Leitlinien der OECD für die Sorgfaltspflicht im Rahmen eines
verantwortungsvollen Lieferkettenmanagements für Mineralien aus Konflikt- und
Hochrisikogebieten überwachen und regeln. Um die
öffentliche Rechenschaftspflicht von Hütten und Raffinerien zu stärken, was die
Lieferkettentransparenz verbessern und die verantwortungsvolle Beschaffung von
Mineralien erleichtern wird, strebt die EU die jährliche Veröffentlichung einer
Liste der in der EU und weltweit tätigen „verantwortungsvollen Hütten und
Raffinerien“ an. Außerdem wird eine Reihe von
Anreizen vorgeschlagen, um die Nutzung des Zertifikats zu fördern und EU- und
weltweit agierende Unternehmen zur Erfüllung der Sorgfaltspflicht in der
Lieferkette zu bewegen, beispielsweise Anreize im Rahmen der öffentlichen
Auftragsvergabe für Endverbraucher, finanzielle Unterstützung von KMU,
politische Dialoge und diplomatischer Austausch mit den Regierungen der Abbau-,
Verarbeitungs- und Verbraucherländer sowie Entwicklungszusammenarbeit. In der Region
der Afrikanischen Großen Seen unterstützt die EU die Regionale Initiative gegen
die illegale Ausbeutung der natürlichen Ressourcen der Internationalen
Konferenz zur Region der Großen Seen als Mittel, um die Verbindung zwischen
Einnahmen aus Mineralien und Konflikten einzudämmen. 2.3.3.2.
Zertifikationssystem des Kimberley-Prozesses Das Zertifikationssystem des
Kimberley-Prozesses ist eine weltweite Initiative von Regierungen,
Organisationen der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft, die im Jahr 2000 im
Rahmen der Resolution 55/56/2000 der UNO-Generalversammlung eingeleitet wurde,
um den Handel mit „Konfliktdiamanten“ zu beenden. Mit dieser Initiative soll
sichergestellt werden, dass der Handel mit Rohdiamanten nicht der Finanzierung
von Gewalt durch bewaffnete Rebellengruppen dient. Derzeit sind an diesem
Prozess 54 Mitglieder beteiligt, die 81 Länder repräsentieren. Die EU
gehört zu den Teilnehmern und wird durch die Kommission vertreten. 2013 trug
die Kommission wesentlich zu den Fortschritten bei, die bei der Reformagenda
unter dem Vorsitz Südafrikas erzielt wurden, insbesondere im Hinblick auf die
verstärkte Umsetzung des Systems im Rahmen des aktuellen Mandats. 2.3.3.3.
Rechtsdurchsetzung, Politikgestaltung und Handel im Forstsektor (FLEGT) Im Jahr 2013
trat die neue EU-Holzverordnung[6]
über die Verpflichtungen von Marktteilnehmern, die Holz auf dem Binnenmarkt in
Verkehr bringen, in Kraft. Sie ergänzt die freiwilligen Partnerschaftsabkommen
(VPA) mit Holzerzeugungsländern und soll gewährleisten, dass aus diesen Ländern
nur legal geschlagenes Holz in die EU eingeführt wird. Gegenwärtig sind 18 Länder
an VPA-Prozessen beteiligt, von denen sechs Vereinbarungen ratifiziert haben:
Kamerun, die Zentralafrikanische Republik, Ghana, Kongo, Liberia und
Indonesien. Die EU setzt die Finanzierung einer Reihe von Maßnahmen der
Entwicklungszusammenarbeit fort, darunter Maßnahmen zur Förderung von Prozessen
mit einer Vielzahl von Akteuren und die Teilnahme der Zivilgesellschaft an
nationalen Prozessen der Vorbereitung, Aushandlung und/oder Umsetzung von VPA,
Maßnahmen zur Unterstützung der Umsetzung von Initiativen des privaten Sektors,
Maßnahmen zur Förderung einer besseren Politikgestaltung im Forstsektor sowie
Maßnahmen zur Verbesserung der Transparenz und Kapazitäten relevanter
Regierungsinstitutionen. 3.
SICHERSTELLUNG EINER NACHHALTIGEN ROHSTOFFVERSORGUNG INNERHALB DER EU (SÄULE 2) 3.1.
Erleichterung des Austauschs bewährter Verfahren Die
Kommission erleichtert den Austausch bewährter Verfahren und hat zur
Unterstützung von Investitionen in den Bergbau folgende drei Ziele festgelegt: 1) Festlegung
einer Nationalen Mineralienpolitik, 2) Festlegung
einer Raumordnungspolitik für Rohstoffe, 3) Einführung
eines klaren, verständlichen und gestrafften Verfahrens zur Genehmigung der
Exploration und Gewinnung mineralischer Rohstoffe. Zur Erreichung
dieser Ziele wurden die folgenden drei Maßnahmen umgesetzt. 3.1. Bewertung und Austausch
vorbildlicher Verfahren zur Sicherung der nachhaltigen Rohstoffversorgung
innerhalb der EU Das „Projekt zum
Austausch vorbildlicher Verfahren“ stellte darauf ab, Beispiele für
vorbildliche Verfahren aus ganz Europa bei Entwicklungen zur Verbesserung der
Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Rohstoffsektors bereitzustellen. Es lief
bis zum März 2014. Im Zuge des Projekts wurde eine Studie verfasst, um (a) die
erhobenen Daten zu analysieren und zu vergleichen (mittels einer zuverlässigen,
schlüssigen Methode), glaubwürdige Erklärungen für die gewonnenen Erkenntnisse
zu liefern und begründete Schlussfolgerungen zu ziehen, (b) die Ergebnisse
früherer Studien und Evaluierungen zu berücksichtigen und (c) Empfehlungen
dazu abzugeben, welche (Art von) Maßnahmen/Aktivitäten für vorbildliche
Verfahren am besten funktionieren. Die ausgewählten
25 Fälle wurden in fünf Kategorien unterteilt:
politischer und rechtlicher Rahmen
Informations- und Wissensbasis
verantwortungsvolle Regierungsführung
Flächennutzungsplanung
Bewilligungen und Genehmigungen
3.1.2. Bericht
über Indikatoren für eine nationale Mineralienpolitik Der Bericht über
Indikatoren für eine nationale Mineralienpolitik beruhte auf den Rückmeldungen
von 18 Mitgliedstaaten und wurde der Arbeitsgruppe „Rohstoffversorgung“
vorgelegt. Die gesammelten Daten bilden eine solide Grundlage für weitere
eingehende Anfragen. Eine zweite Datenerhebung könnte 2017 unternommen werden.
Die Indikatoren können der Kommission und den Mitgliedstaaten helfen, die
aktuelle Lage einzuschätzen und Bereiche zu finden, in denen
Verbesserungsbedarf besteht. Ausgehend von den aus den Mitgliedstaaten
eingegangenen Antworten werden die Indikatoren verfeinert und regelmäßig mit
Daten gespeist. 3.1.3. Wettbewerbsfähigkeit des
europäischen Mineralrohstoffsektors Im Januar 2014
lief eine Studie zur Wettbewerbsfähigkeit an. Mit ihr soll ein umfassender,
aktueller und kurz gefasster Überblick über die Wettbewerbsfähigkeit des
europäischen Mineralrohstoffsektors, aufgeteilt in die nicht energetische
mineralgewinnende Industrie und die Recyclingindustrie, erlangt werden. Die
Ergebnisse sollen bis Ende 2014 vorliegen. 3.2.
Verbesserung der Wissensbasis der EU Um das Wissen
der EU auf dem Gebiet der Rohstoffe zu verbessern, bemüht sich die Kommission
kurzfristig mit den Mitgliedstaaten darum herauszufinden, welche Möglichkeiten
für größere Synergien zwischen den nationalen geologischen Diensten bestehen.
Dadurch könnten größenbedingte Vorteile erzielt, Kosten gesenkt und das
Potenzial für gemeinsame Vorhaben (z. B. eine harmonisierte
Mineraliendatenbank, ein europäisches Jahrbuch für Rohstoffe) erhöht werden.
Mittelfristig könnten Synergien mit anderen EU-Initiativen, einschließlich der
Entwicklung von Copernicus sowie des EU-Erdbeobachtungsprogramms, das Wissen
der EU über Rohstoffe verbessern. Die folgenden
Initiativen werden dabei hilfreich sein. 3.2.1. Studie über statistische
Informationen über Rohstoffressourcen und -reserven („Minventory“) Mit dieser Studie
wird derzeit das Potenzial für eine europaweite Statistikdatenbank zu den
Vorkommen und Ressourcen von nicht energetischen,
nicht landwirtschaftlichen Rohstoffen analysiert. Dabei soll ermittelt
werden, welche relevanten Gremien an der Einrichtung einer solchen Datenbank
beteiligt werden, und zu erkunden, wie dies geschehen kann. Es erfolgt eine
Bestandsaufnahme der statistischen Daten zu den Reserven und Ressourcen, die in
den Mitgliedstaaten in Form von Primär- und Sekundärrohstoffen genutzt werden,
zudem sollen Empfehlungen gegeben werden, die in die Erarbeitung eines
europäischen Jahrbuchs für Rohstoffe einfließen können. Die endgültigen
Ergebnisse der statistischen Analyse werden 2014 überprüft. 3.2.2. Studie zum Datenbestand für eine
Systemanalyse im Bereich Rohstoffe Anfang 2014
wurde eine neue Studie zum Datenbedarf für eine vollständige Analyse der
Rohstoffströme gestartet, die auf einer Studie von 2012 basiert. Gegenstand
dieser Studie sind die wichtigsten Herausforderungen, d. h. die Frage, wie
sich durch die Zusammenstellung entsprechender Datensätze oder die Entwicklung
einer geeigneten Modellierung Datenlücken schließen und Datenengpässe
beseitigen lassen; zudem sollen vollständige Datensätze für 22 Rohstoffe
bereitgestellt werden. 3.2.3. Datennetz
zum Lebenszyklus von Rohstoffen und kritischen Rohstoffen Die Kommission
setzt die Erarbeitung von Lebenszyklusdaten, -methoden und -studien fort, um
die Wissensbasis zu (kritischen) Rohstoffen zu verbessern. Lebenszyklusdaten
geben Auskunft über die verbrauchten Ressourcen, über Emissionen und soziale
Belastungen im Zusammenhang mit den Lieferketten von Rohstoffen. Sie zeigen
ebenso auf, wo Rohstoffe in Lieferketten verbraucht werden und wie am Ende der
Lebensdauer von Waren und Dienstleistungen mit ihnen verfahren wird. Im Life
Cycle Data Network, das seit Februar 2014 offiziell zur Verfügung steht, sollen
qualitätsgesicherte Lebenszyklusdaten von europäischen und
nicht europäischen öffentlichen und privaten Organisationen gespeichert
werden. 3.2.4.
Rohstoffinformationssystem für Energietechnologien (MIS-ET) Die
Kommission hat eine digitale Plattform eingerichtet, um mittels eines
nutzerfreundlichen, leicht zu handhabenden webgestützten Systems, dem MIS-ET
(Materials Information System for Energy Technologies), Informationen über
Rohstoffe zu sammeln, zu speichern und zu verbreiten, die in kohlenstoffarmen
Energietechnologien eingesetzt werden. Die Plattform wird 2014 voll
funktionsfähig sein. 3.2.5.
Zusammenarbeit mit EuroGeoSurveys Rohstoffe sind –
neben anderen Geologiebereichen – auch Gegenstand des Kooperationsabkommens
zwischen der Gemeinsamen Forschungsstelle der Kommission und EuroGeoSurveys,
dem Verband staatlicher geologischer Dienste der EU, vom März 2013. Die
Vereinbarung umfasst den Strategieplan des Verbands für den Aufbau der
Europäischen Geodateninfrastruktur (European Geological Data Infrastructure,
EGDI). Diese Zusammenarbeit könnte auf die Beteiligung am europäischen
Wissensnetzwerk für Mineralien, Minerals4EU, ausgeweitet werden. 3.3
Meeresbodenbergbau In der
Mitteilung der Kommission von 2012 über blaues Wachstum[7] wurden
fünf Schwerpunktbereiche, darunter Meeresbodenschätze, genannt. Der
Meeresbodenbergbau ist technologisch machbar und wird als Teil der
Rohstoffinitiative, der Europäischen Innovationspartnerschaft für Rohstoffe und
des Programms „Horizont 2020“ betrachtet. Der Bergbau auf und unter dem
Meeresgrund stellt die nächste greifbare Rohstoffquelle, auch für einige
kritische Rohstoffe, dar. Doch der Meeresbodenbergbau, insbesondere der Bergbau
in der Tiefsee und unter dem Meeresgrund, ist aus ökologischer und
technologischer Sicht problematisch. Im Dezember 2013 begann die Kommission mit
einer Studie zum Tiefseebergbau. Die Ergebnisse dieser Studie sollen 2014
vorliegen. 4. STEIGERUNG
DER RESSOURCENEFFIZIENZ UND DES RECYCLINGS (SÄULE 3) 4.1.
Ressourceneffizienz Im Dezember 2013
veröffentlichte die Kommission einen Bericht über eine Studie zur
Materialeffizienz für Ökodesign. In der Studie wurde untersucht, wie Produkte
unter Einsatz von weniger Material und weniger seltenen Materialien
nachhaltiger gestaltet werden könnten. Gegenstand der Analyse war eine Reihe
möglicher materialbezogener Indikatoren zur Verwendung in vorbereitenden
Studien zum Ökodesign und den entsprechenden Folgenabschätzungen. Hierzu wurden
vier Parameter ausgewählt: Nutzen von Recyclingfähigkeit; recycelte
Inhaltsstoffe; Produktlebensdauer; Index für kritische Rohstoffe. Als Teil der
europäischen Plattform für die Bewertung von Lebenszyklen wurde die Verfügbarkeit
von Daten zu kritischen Rohstoffen in der Europäischen Lebenszyklusdatenbank
analysiert. Dabei wurden Lücken im gegenwärtigen Wissensstand und Schwerpunkte
für die Erweiterung der Daten ermittelt, die für Analysen von
Produktlieferketten und makroökonomische Indikatoren für die EU verfügbar sein
müssen. Außerdem wurde untersucht, welche Möglichkeiten für die Bereitstellung
von Informationen für EU-Lebenszyklusindikatoren bestehen. Diese Indikatoren
vermitteln einen Eindruck von den direkten und indirekten Strömen kritischer
Rohstoffe in der EU-Wirtschaft, und zwar einschließlich der eigenen Gewinnung
und Einfuhren. Die Europäische
Plattform für Ressourceneffizienz (EREP)[8]
wurde eingerichtet, damit von hoher Ebene aus Orientierung für den Übergang zu
einer ressourceneffizienteren Wirtschaft gegeben werden kann, die das Wachstum
fördert und neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet. Die EREP gab im Juni 2013 und
im März 2014 Empfehlungen heraus. Dazu gehören:
die Entwicklung hin zu einer
Kreislaufwirtschaft und Förderung eines qualitativ hochwertigen
Recyclings,
die Verbesserung der
Ressourceneffizienz in den Beziehungen zwischen Unternehmen, insbesondere
Standards für eine nachhaltige Beschaffung, und
die Einführung eines Rahmens für
eine kohärente, ressourceneffiziente Produktpolitik.
Im Rahmen des
Umweltthemas des Siebten EU-Rahmenprogramms für Forschung und technologische
Entwicklung (FP7) genehmigte die Kommission im Oktober 2013 die Finanzierung
von 14 Projekten zur Ressourceneffizienz. An den Projekten sind mehr als 140 Partner
aus 19 europäischen Ländern und von Forschungsorganisationen und privaten
Unternehmen beteiligt. Sie werden sich mit den Herausforderungen des Recyclings
von Abfallstoffen aus fertigen Produkten und der Landwirtschaft beschäftigen.
Die Mittel für die Projekte belaufen sich auf 40 Mio. EUR. 4.2. Recycling Sekundärrohstoffe
sind in Europa eine wichtige potenzielle Rohstoffquelle. 2013 bereitete
sich die Kommission intensiv auf die Überprüfung der Ziele im Bereich der
Abfallpolitik vor. Die Überprüfung wird 2014 stattfinden und sich an den
Zielvorgaben für die Abfallbewirtschaftung im Siebten Umweltaktionsprogramm der
EU orientieren: -
Verringerung
des Abfallaufkommens, -
Maximierung
von Recycling und Wiederverwendung, -
Begrenzung
des Verbrennens auf nicht recyclierbare Materialien, -
Beschränkung
der Deponielagerung auf nicht recyclierbaren und nicht wiederverwertbaren
Abfall. Im Jahr 2013
führte die Kommission einen „Fitness-Check“ von fünf Abfallstrom-Richtlinien
und Abfallverwertungszielen durch, darunter den Richtlinien zu
Verpackungsabfällen, Altfahrzeugen und Batterien. Sie stellte fest, dass die
Richtlinien im Großen und Ganzen die Elemente enthalten, die anschließend in
der Rohstoffrichtlinie festgeschrieben wurden. Allerdings zeigte sich auch,
dass Aspekte wie Methoden zur Berechnung von Zielen gestrafft werden müssen. Des Weiteren bat
die Kommission die europäischen Normungsorganisationen, europäische Normen für
die Behandlung von Elektro- und Elektronikaltgeräten unter Berücksichtigung
aktueller Fortschritte in der Technologie zu erarbeiten. Mit dieser Maßnahme
soll sichergestellt werden, dass alle europäischen Akteure, die in den
Bereichen Erfassung, Recycling und Behandlung tätig sind, zur Vermeidung
negativer Umweltauswirkungen Mindestnormen einhalten. Die Kommission
unterstützte zehn Mitgliedstaaten, die bei der Erfüllung der EU-Ziele in der
Abfallbewirtschaftung zurücklagen, bei der Optimierung ihrer Maßnahmen durch
auf sie zugeschnittene Zeitpläne und praktische Empfehlungen. Einige dieser
Mitgliedstaaten kommen jetzt bei der Erreichung der EU-Ziele rasch voran. Weiterhin
entwickelte die Kommission ein Modell zur Quantifizierung der ökologischen und
wirtschaftlichen Auswirkungen einer geänderten Abfallwirtschaftspolitik. 4.3.
Abfallverbringungen Im Juli 2013
schlug die Kommission die Annahme strengerer Rechtsvorschriften für nationale
Inspektionen von Abfallverbringungen vor, um für ein in etwa gleiches
Kontrollniveau in allen Mitgliedstaaten zu sorgen.[9] Mit
dem Vorschlag wird, sobald er angenommen ist, die
EU-Abfallverbringungsverordnung insofern geändert, als gefordert wird, dass -
die
Mitgliedstaaten risikobasierte Kontrollpläne erarbeiten, in denen u. a.
die personellen und finanziellen Ressourcen, die Zuweisung von Aufgaben, die
Zusammenarbeit zwischen Behörden und der Schulungsbedarf aufgeführt sind, um
die Kontrollen der Mitgliedstaaten so zu unterstützen und zu lenken, dass die
problematischsten und risikoreichsten Abfallströme ins Visier genommen werden; -
Ausführer
nachweisen, ob ein zu verbringendes Gut Abfall ist oder nicht und ob
ausgeführter Abfall umweltverträglich behandelt wird. Um eine
harmonisierte Vorgehensweise bei der Durchsetzung der Zollvorschriften der
Abfallverbringungsverordnung zu gewährleisten, arbeitet die Kommission derzeit
gemeinsam mit Sachverständigen von Zoll- und Umweltbehörden der Mitgliedstaaten
Leitlinien aus. Sie sollen im ersten Halbjahr 2014 angenommen werden. Parallel
dazu ist die Kommission bei der Aufstellung einer Tabelle der Entsprechungen
zwischen den Abfallcodes und den Codes des Gemeinsamen Zolltarifs (Codes der
Kombinierten Nomenklatur) vorangekommen, was die Kontrollen vereinfachen
dürfte. Darüber hinaus
unterstützte die Kommission die Mitwirkung einer großen Zahl von Zollbehörden der
Mitgliedstaaten an der Operation Demeter III, die 2013 von der
Weltzollorganisation koordiniert wurde. Im Mittelpunkt standen dabei
Verbringungen auf dem Seeweg von gefährlichen und anderen Abfällen
(insbesondere von Elektro- und Elektronikaltgeräten, Haushaltsabfällen und
Industrieabfällen), die unter das Basler Übereinkommen über die Kontrolle der
grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung
fallen. Im September 2013
lief das Projekt zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Elektro- und
Elektronikaltgeräten (CWIT) an, das aus dem FP7 finanziert wird und auf zwei
Jahre angelegt ist. Es steht unter der Leitung von Interpol und richtet sich an
Entscheidungsträger, Strafverfolgungsbehörden sowie an die Elektronik- und die
Elektroschrottindustrie. Ziel ist es, ordnungspolitische, verfahrensrechtliche
und technische Lücken aufzuspüren, die von Straftätern ausgenutzt werden
können, um Elektroschrott illegal zu verbringen und zu entsorgen, und Lösungen
zu empfehlen. Im Mai 2013 wurde
eine Studie veröffentlicht, in der die Durchführbarkeit für die Anwendung eines
weltweiten Zertifizierungssystems/-standards für Recyclinganlagen auf die
Ausfuhren von Abfallströmen geprüft wurde. Dabei wurden vier Optionen
betrachtet: 1) kein EU-Zertifizierungssystem, 2) freiwilliges
EU-Zertifizierungssystem, 3) obligatorisches EU-Zertifizierungssystem, 4) obligatorisches
EU-Zertifizierungssystem einschließlich einer vorgeschriebenen Überprüfung
durch Dritte. In der Studie wird ein obligatorisches Zertifizierungssystem mit
einer obligatorischen Überprüfung durch Dritte empfohlen, wobei darauf zu
achten sei, dass die WTO-Regeln eingehalten werden. Im Juni 2013 fand eine
Sitzung zur Anhörung von Interessenvertretern statt, und im Dezember 2013 wurde
eine Online-Konsultation gestartet, bei der Ausfuhrdaten und -trends sowie die
Bestimmung der wichtigsten Abfallströme im Mittelpunkt standen. Die Kommission
ist momentan dabei, die eingegangenen Rückmeldungen zu analysieren, um Optionen
für Maßnahmen seitens der Politik, darunter auf Freiwilligkeit beruhende
Konzepte, und den Umfang der Abfallkategorien zu ermitteln. International
wurde im Mai 2013 auf der elften Konferenz der Unterzeichner der Basler
Konvention ein Rahmen für eine umweltverträgliche Abfallbewirtschaftung
verabschiedet. Im Dezember 2013 wurde beschlossen, dass eine
Sachverständigengruppe die Rolle von Zertifizierungssystemen als Instrument für
eine umweltverträgliche Bewirtschaftung prüfen soll. 5.
BEREICHSÜBERGREIFENDE TÄTIGKEITEN 5.1. Sektorspezifische
Kritikalitätsanalysen Die Kommission
hat die für den Energiesektor kritischen Metalle untersucht und dabei eine
breite Palette von Energietechnologien analysiert, darunter die wichtigsten
Stromerzeugungstechnologien, Elektrofahrzeuge, Beleuchtung, Brennstoffzellen,
Stromspeicherung und Energieeffizienztechnologien. Außerdem betrachtete sie
Prognosen zur Angebots- und Nachfrageentwicklung und ermittelte 32 Rohstoffe,
die – gemessen am Angebot – in erheblichen Mengen bei Energieanwendungen zum
Einsatz kommen. Die meisten dieser Rohstoffe werden in Elektrofahrzeugen und
für die Beleuchtung verwendet. Auch bei Solar- und Windenergietechnologien
sowie Brennstoffzellen werden sie in erheblichen Mengen verbraucht. Acht dieser
Rohstoffe wurden als für den Energiesektor kritisch eingestuft, und zwar
ausgehend von einer Kombination von markt- und geopolitischen Faktoren, während
vier andere als beinahe kritisch eingestuft wurden.[10] Im Rahmen des
Aktionsplans für den europäischen Verteidigungssektor[11] wird
die Kommission eine neue Studie zur Ermittlung kritischer Rohstoffe für diesen
Sektor durchführen. 5.2.
Europäisches Kompetenznetz „Seltene Erden“ (ERECON) ERECON (European
Rare Earth Competency Network) ist ein Projekt, das die Kommission im Jahr 2013
auf Ersuchen des Europäischen Parlaments auf den Weg gebracht hat. Zu den
Zielen gehören die Förderung der offenen Debatte zwischen Fachleuten und die
Schaffung eines Netzwerks für Exzellenz und den fachübergreifenden Austausch,
um neue Erkenntnisse zum effizientesten Einsatz von seltenen Erden sowie deren
Abbau, Aufbereitung, Recycling und Substitution zu gewinnen. Im Oktober 2013
und Januar 2014 wurden Arbeitsgruppensitzungen abgehalten. Die Arbeitsgruppen
erstellen Entwurfsdokumente für ihre jeweiligen Sektoren und schlagen
Politikprioritäten vor, über die die europäischen Entscheidungsträger
entscheiden müssen. 5.3 Märkte und
Bevorratung In der
Mitteilung über Rohstoffe von 2011 und im Zuge ihrer Beobachtung von
Rohstoffen, die als für die EU kritisch eingeschätzt wurden, erklärte die
Kommission ihre Bereitschaft, „zusammen mit den Mitgliedstaaten und der
Wirtschaft den zusätzlichen Nutzen und die Durchführbarkeit eines möglichen
Programms für die Bevorratung von Rohstoffen zu prüfen“. Diese Prüfung fand in
den Jahren 2011 und 2012 statt und beinhaltete eine umfassende interne und
externe Konsultation. Im Ergebnis
plant die Kommission gegenwärtig nicht, ein EU-weites Bevorratungssystem für
Rohstoffe einzurichten. 5.4. Europäische
Innovationspartnerschaft für Rohstoffe In der
Mitteilung von 2012 über den Vorschlag für eine Europäische
Innovationspartnerschaft (EIP) für Rohstoffe[12]
werden die EU und die Wirtschaft der einzelnen Staaten, institutionelle
Akteure, Wissenschaftler, Forschungsorganisationen und NRO aufgefordert, einen
Plan zu der Frage vorzulegen, wie die Sicherheit der nachhaltigen
Rohstoffversorgung in Europa mittel- und langfristig gewährleistet werden kann. Nach ihrer
ersten Sitzung im Februar 2013 nahm die Hochrangige Lenkungsgruppe am 25. September
2013 einen strategischen Umsetzungsplan an, der auf der Zuarbeit von fünf
operativen Gruppen beruhte. Am 31. Oktober
2013 wurde eine Aufforderung zur Abgabe von Verpflichtungen durch externe
Interessenträger zur Umsetzung des Plans veröffentlicht, die bis zum 7. Februar
2014 befristet war. Nach einer Analyse der Kommission ermittelte die
Hochrangige Lenkungsgruppe insgesamt 80 „Rohstoffverpflichtungen“. Dieser
Anerkennungsprozess garantiert, dass sie der EIP entsprechen, macht sie bekannt
und fördert Synergien. 5.5. Forschung „Horizont 2020“,
das Programm für Forschung und Innovation in der Europäischen Union für den
Zeitraum 2014–2020, spielt eine maßgebliche Rolle bei der Verwirklichung der
Strategie Europa 2020 für intelligentes, nachhaltiges und inklusives
Wachstum, indem es einen gemeinsamen strategischen Rahmen für die Finanzierung
exzellenter Forschung und Innovation durch die EU bietet. Rohstoffe sind
ein neues Forschungsgebiet im Rahmen des Programms „Horizont 2020“, und sie
sind Teil der gesellschaftlichen Herausforderung 5 im Kapitel über die
Sicherung der nachhaltigen Versorgung mit nicht energetischen und
nicht landwirtschaftlichen Rohstoffen. Dieses Kapitel stützt sich auf
Beiträge aus dem strategischen Umsetzungsplan der EIP. Die Einbeziehung
von Rohstoffen in das Programm „Horizont 2020“ wird zur Erreichung der
EIP-Ziele beitragen, wozu die Entwicklung innovativer Pilotaktionen, die
Sondierung von Möglichkeiten der Substitution kritischer Rohstoffe und die
Schaffung innovationsfreundlicher rechtlicher Rahmenbedingungen gehören. Die Finanzierung
aller Aktionen in der gesellschaftlichen Herausforderung 5 wird sich auf
insgesamt 3081 Mio. EUR belaufen, wovon 20 % für Rohstoffe vorgesehen
sind. Das
Arbeitsprogramm für die Jahre 2014/2015 beinhaltet für 2014 sieben
Rohstoffthemen. Fünf davon – Erzeugung von Primärrohstoffen, Substitution und
strategische Unterstützungsaktionen – sind Teil der Entwicklung einer
kohlenstoffarmen und ressourceneffizienten Wirtschaft in Verbindung mit einer
nachhaltigen Rohstoffversorgung. Die beiden anderen Themen – Recycling und
Bestandsaufnahme für Sekundärrohstoffe – sind Teil des Schwerpunktbereichs
Abfall.[13]
Im Rahmen des KMU-Instruments des Programms „Horizont 2020“ wird es auch ein
„alle Herausforderungen überspannendes Thema“ geben. Die Teilnahme
wichtiger internationaler Partner an Aktivitäten im Zusammenhang mit diesen
Themen wird im Einklang mit der EU-Strategie für internationale Zusammenarbeit
im Bereich Forschung und Innovation[14]
gefördert. Am
11. Dezember 2013 wurden die ersten Aufforderungen zur Einreichung von
Vorschlägen im Rahmen des Programms „Horizont 2020“ veröffentlicht, die
Zuschussvergabe beginnt Ende 2014. [1] COM(2013) 442 final vom 24. Juni 2013. [2] Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament
und den Rat – Die Rohstoffinitiative: Sicherung der Versorgung Europas mit den
für Wachstum und Beschäftigung notwendigen Gütern, KOM(2008) 699 endg. vom
4. November 2008. [3] Mitteilung der Kommission an das
Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und
Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen – Grundstoffmärkte und
Rohstoffe: Herausforderungen und Lösungsansätze, KOM(2011) 25 endg. vom 2. Februar
2011. [4] Verordnung (EU) Nr. 257/2014 des Europäischen Parlaments
und des Rates vom 26. Februar 2014 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 2368/2002
des Rates. [5] Richtlinie 2013/50/EU des Europäischen Parlaments und
des Rates vom 22. Oktober 2013, ABl. L 294 vom 6.11.2013. [6] Verordnung (EU) Nr. 995/2010 des Europäischen
Parlaments und des Rates vom 20. Oktober 2010, ABl. L 295 vom 12.11.2010. [7] Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament,
den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss
der Regionen Blaues Wachstum Chancen für nachhaltiges marines und maritimes
Wachstum, COM(2012) 494 final vom 13. September 2012. [8] Zu den Mitgliedern der Plattform zählen
Kommissionsmitglieder, Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Minister,
Führungskräfte aus der Wirtschaft, Wissenschaftler und Vertreter von NRO und
der Zivilgesellschaft. [9] COM(2013) 516 final vom 11. Juli 2013. [10] „Critical Metals in the Path towards Decarbonisation of
the EU Energy Sector“ (Kritische Metalle auf dem Weg zur Dekarbonisierung des
EU-Energiesektors), Europäische Kommission, Gemeinsame Forschungsstelle, 2013
(http://setis.ec.europa.eu/system/files/Critical%20Metals%20Decarbonisation.pdf). [11] COM(2013) 542 final vom 24. Juli 2013. [12] Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament,
den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss
der Regionen Rohstoffe für das künftige Wohlergehen Europas nutzbar machen –
Vorschlag für eine Europäische Innovationspartnerschaft für Rohstoffe, COM(2012) 82
final vom 29. Februar 2012. [13] „Waste: a resource to recycle, re-use and recover raw
materials. Towards a near-zero waste society.“ [14] COM(2012) 497 final vom 14. September 2012.