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Aktive Bürgerschaft konkret verwirklichen: Programme im Bereich Jugend, Bürgerbeteiligung, Kultur und audiovisuelle Medien
Die Kommission schlägt vor, die Entwicklung der europäischen Bürgerschaft zu einer vorrangigen Priorität für Unionsmaßnahmen zu erheben. Es geht darum, die Bürgerschaft Realität werden zu lassen. Die Kommission schlägt in ihrer Mitteilung vor, eine Reihe von Programmen, die dieses Ziel unterstützen und die im Jahr 2006 auslaufen werden, zu erneuern und zu ändern. Es handelt sich um Maßnahmen in den Bereichen Jugend, Bürgerbeteiligung, Kultur und audiovisuelle Medien.
RECHTSAKT
Mitteilung der Kommission - Aktive Bürgerschaft konkret verwirklichen: Förderung der europäischen Kultur und Vielfalt durch Programme im Bereich Jugend, Bürgerbeteiligung, Kultur und audiovisuelle Medien [KOM (2004) 154 endg. - nicht im Amtsblatt veröffentlicht]
ZUSAMMENFASSUNG
1. Das Konzept der „Unionsbürgerschaft" wurde durch den Vertrag von Maastricht eingeführt. Dort heißt es: „Die Unionsbürgerschaft ergänzt die nationale Staatsbürgerschaft, ersetzt sie aber nicht." In Wirklichkeit empfindet jedoch ein Großteil der Menschen die Union als ein entferntes politisches und wirtschaftliches Gebilde. Mit den Erweiterungen in den Jahren 2004 (Tschechische Republik, Estland, Zypern, Lettland, Litauen, Ungarn, Malta, Polen, Slowenien und Slowakei) und 2007 (Bulgarien und Rumänien) wird die Gesamtbevölkerung der Union auf nahezu 500 Millionen anwachsen. Die kulturelle, soziale und sprachliche Vielfalt der erweiterten Union stellt einen enormen Reichtum dar. Angesichts dieser Entwicklungen ist es notwendig, das Zugehörigkeitsgefühl der europäischen Bürgerinnen und Bürger zur Union zu stärken.
2. Vier Maßnahmenbereiche bilden das Kernstück dieser Aktion zugunsten der Unionsbürgerschaft:
3. Diese Maßnahmen bezwecken die Erneuerung und Modernisierung verschiedener Programme, die im Jahr 2006 auslaufen werden.
Maßnahmen im Bereich Jugend
4. Das neue Programm JUGEND hat zum Ziel, jungen Menschen im Alter von 13 bis 30 Jahren die Unionsbürgerschaft anhand persönlicher Erfahrung näher zu bringen. Es geht unter anderem darum, die Solidarität zu fördern sowie Eigeninitiative, Unternehmergeist und Kreativität bei jungen Menschen zu entwickeln.
5. Um diese Ziele zu erreichen, wird das Programm fünf separate, jedoch einander ergänzende Aktionen umfassen.
6. Diese Programme sind für den Zeitraum 2007-2013 vorgesehen.
Maßnahmen im Kulturbereich
7. Das Nachfolgeprogramm zum Programm „ Kultur 2000 " hat folgende Schwerpunkte: grenzüberschreitende Mobilität von Menschen, die im Kultursektor tätig sind, internationale Verbreitung von Kunstwerken und interkultureller Dialog.
8. Drei Aktionsbereiche sind vorgesehen:
9. Im Rahmen dieser Aktionen werden Hunderte von europäischen Kulturakteuren jährlich auf transnationaler Basis zusammenarbeiten und Millionen von Bürgern erreichen.
Maßnahmen im audiovisuellen Sektor
10. MEDIA 2007 soll die zwei jetzigen Programme MEDIA Plus und MEDIA-Fortbildung ersetzen. Es hat folgende allgemeine Zielsetzungen: Erhaltung und Erschließung der kulturellen Vielfalt und des audiovisuellen Erbes Europas, verstärkte Verbreitung europäischer audiovisueller Werke und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Sektors.
11. Das Programm unterstützt audiovisuelle Projekte in den Phasen der Vorproduktion (Erwerb von Wissen und Qualifikationen, Entwicklung) und der Postproduktion (Vertrieb, Promotion, Pilotprojekte/digitale Technologien).
12. MEDIA 2007 bezweckt die Zusammenführung von 1 500 Marktakteuren jährlich sowie - unter anderem - die Erhöhung des Marktanteils europäischer Filme, die außerhalb ihres Ursprungsland vertrieben werden, von derzeit 11 % auf 20 % im Jahr 2013.
Bürgerbeteiligung
13. Vor kurzem wurde das Programm zur Bürgerbeteiligung auf den Weg gebracht. Es wird Ende 2006 auslaufen, doch ist es zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht, detaillierte Vorschläge zu präsentieren. Ein entsprechender Rechtsvorschlag soll der Europäischen Kommission Anfang 2005 vorgelegt werden.
14. Mit dem Programm sollen die Werte und Ziele der Union gefördert werden, die Bürger der Union angenähert und sie dazu bewegt werden, häufiger mit deren Einrichtungen in Kontakt zu treten. Das Programm richtet sich an die Akteure der Zivilgesellschaft sowie die sozialen Akteure und zielt darauf ab, die Bürger eng in die Überlegungen zum und die Debatten über den Aufbau der Europäischen Union einzubinden, die Beziehungen und den Austausch zwischen den Bürgern aus den Teilnehmerländern des Programms zu intensivieren, insbesondere mittels Städtepartnerschaften, und die Initiativen der an der Förderung einer aktiven und partizipativen Bürgerschaft beteiligten Einrichtungen zu fördern.
VERBUNDENE RECHTSAKTE
Beschluss Nr. 1719/2006/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. November 2006 über die Einführung des Programms Jugend in Aktion im Zeitraum 2007-2013 [Amtsblatt L 327 vom 24.11.2006]
Beschluss Nr. 1855/2006/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2006 über das Programm Kultur (2007-2013) [Amtsblatt L 372 vom 27.12.2006]
Beschluss Nr. 1718/2006/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. November 2006 zur Umsetzung eines Förderprogramms für den europäischen audiovisuellen Sektor (MEDIA 2007 ) [Amtsblatt. L 327 vom 24.11.2006]
Beschluss Nr. 1904/2006/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2006 über das Programm Europa für Bürgerinnen und Bürger zur Förderung einer aktiven europäischen Bürgerschaft (2007-2013)[Amtsblatt. L 378 vom 27.12.2006]
Letzte Änderung: 21.02.2007