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Document 52013DC0318
REPORT FROM THE COMMISSION TO THE COUNCIL AND THE EUROPEAN PARLIAMENT on the European Research Council's operations and realisation of the objectives set out in the Specific Programme "Ideas" in 2012
BERICHT DER KOMMISSION AN DEN RAT UND DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT über die Tätigkeiten des Europäischen Forschungsrates und die Verwirklichung der im spezifischen Programm „Ideen“ festgesetzten Ziele im Jahr 2012
BERICHT DER KOMMISSION AN DEN RAT UND DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT über die Tätigkeiten des Europäischen Forschungsrates und die Verwirklichung der im spezifischen Programm „Ideen“ festgesetzten Ziele im Jahr 2012
/* COM/2013/0318 final */
BERICHT DER KOMMISSION AN DEN RAT UND DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT über die Tätigkeiten des Europäischen Forschungsrates und die Verwirklichung der im spezifischen Programm „Ideen“ festgesetzten Ziele im Jahr 2012 /* COM/2013/0318 final */
BERICHT DER KOMMISSION AN DEN RAT UND DAS
EUROPÄISCHE PARLAMENT über die Tätigkeiten des Europäischen
Forschungsrates und die Verwirklichung der im spezifischen Programm „Ideen“
festgesetzten Ziele im Jahr 2012 1. Einleitung und
Rechtsgrundlage Die Hauptaufgabe des Europäischen
Forschungsrats (ERC), der durch den Beschluss 2007/134/EG[1] der Kommission eingerichtet
wurde, ist die Durchführung des spezifischen Programms „Ideen“, das mit einem
Gesamtbudget von 7,51 Milliarden EUR ausgestattet ist. Der ERC besteht aus einem unabhängigen
Wissenschaftlichen Rat, der von einem ihm zugeordneten Durchführungsgremium,
der ERC-Exekutivagentur (ERCEA), unterstützt wird, die im Rahmen der
allgemeinen Regelung für Exekutivagenturen[2]
eingerichtet wurde. Die Zuständigkeit für die Durchführung des Programms
„Ideen“ und die Unterstützung des Wissenschaftlichen Rates wurde im Jahr 2008
von der Kommission an die Agentur übertragen. Im Juli 2009 wurde die Agentur
eine eigenständige Einrichtung. Gemäß Artikel 4 Absatz 4 und Anhang I
der Entscheidung des Rates über das spezifische Programm „Ideen“ enthält dieser
Jahresbericht der Kommission, der in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen
Rat des ERC und der ERC-Exekutivagentur erstellt wurde, die Bewertung der vom
ERC durchgeführten Tätigkeiten und der Umsetzung seiner Ziele im Jahr 2012
durch die Kommission. Dieser Bericht wird durch einen Bericht des
Wissenschaftlichen Rates über die wissenschaftliche Durchführung und die
Programmergebnisse im Jahr 2012 ergänzt[3]. 2. Strategische Angelegenheiten Der Wissenschaftliche Rat ist für die
Festlegung der wissenschaftlichen Strategie des ERC verantwortlich und erstellt
das wichtigste Strategiepapier des ERC, das jährliche Arbeitsprogramm „Ideen“. 2.1. Arten von Maßnahmen Der Kern des „Ideen“-Arbeitsprogramms besteht
aus zwei Arten von Finanzhilfen: Starting Grants
zur Förderung von Nachwuchsforschern, die Arbeitsbedingungen gewährleisten
sollen, die es den Empfängern ermöglichen, unabhängige Spitzenforscher zu
werden. Advanced Grants zur Förderung herausragender, etablierter Spitzenforscher, die diesen
die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen sollen, damit sie die Arbeit
ihrer Teams fortsetzen und auf neue, Durchbrüche in ihrem Gebiet hinarbeiten. Eine zusätzliche Fördermöglichkeit – das ERC Proof
of Concept (Konzeptnachweis) – richtet sich an ERC-Finanzhilfeempfänger und
soll der Ermittlung des Innovationspotentials dienen, das sich aus den Ideen
ihrer ERC-geförderten Projekte ergibt. Diese Finanzhilfe schließt eine
Finanzierungslücke im frühesten Stadium des Innovationsprozesses. Im Jahr 2012 führte der Wissenschaftliche Rat
die sogenannten Synergy Grants ein, die sich an kleine Gruppen von
Hauptforschern und ihre Teams richten. Die Synergy Grants
werden nicht Konsortien, sondern einzelnen Forschern gewährt, deren sich
gegenseitig ergänzende Fähigkeiten, Wissen und Ressourcen sie in die Lage
versetzen, gemeinsam Forschungsfragen in Pionierbereichen zu untersuchen und
damit über das hinauszugehen, was einzelne Forscher alleine erreichen könnten. Synergy
Grants unterliegen dem strengen ERC-Ansatz der ausschließlichen Förderung
von herausragenden Kompetenzen; sie können aus allen wissenschaftlichen und
akademischen Bereichen eingereicht werden. 2.2. Arbeitsprogramm 2012 des
spezifischen Programms „Ideen“ Das Arbeitsprogramm 2012 für das
spezifische Programm „Ideen“ wurde am 21. März 2011 vom Wissenschaftlichen
Rat aufgestellt und am 19. Juli 2011 von der Kommission angenommen[4]. Abgesehen von der Einführung der Synergy
Grants wurden nur wenige Änderungen an der wissenschaftlichen Strategie
vorgenommen, die sich auf die „Peer Review“ beziehen. Interdisziplinäre
Vorschläge werden nun durch das vom Antragsteller angegebene Gremium mit
Unterstützung anderer Gremien bewertet. Außerdem wurde ein neues
Bewertungsschema (A, B oder C + Rang des Vorschlags) eingeführt, um den
Antragstellern bessere Rückmeldung zu geben. 2.3. Methodik für das
Gutachterverfahren (Peer Review) Der ERC stützt
sich auf eine Struktur hochrangiger Gutachtergremien, deren Mitglieder vom
Wissenschaftlichen Rat ausgewählt werden und Wissenschaftler, Ingenieure und
Akademiker aus der EU und aus Nicht-EU-Ländern umfassen. Diese Gremien decken
alle Forschungsdisziplinen ab und sind in drei Hauptforschungsbereiche
aufgeteilt: Physik und Ingenieurwissenschaften, Biowissenschaften, Sozial- und
Geisteswissenschaften. In Übereinstimmung mit vorherigen Aufforderungen waren
25 Gutachtergremien für die ERC Starting Grants und ERC Advanced
Grants tätig. Die Vorschläge für ERC Proof of Concept wurden durch
ein spezifisches Gremium aus Gutachtern bewertet, die im Fernverfahren
arbeiteten. Die ERC Synergy Grants wurden von fünf verschiedenen
Gremien in einem zweistufigen Bewertungsverfahren, das speziell für diesen
Zweck konzipiert wurde, bewertet. 3. Programmdurchführung Im Rahmen des Programms wurden im Jahr 2012
Verpflichtungen in Höhe von 1,6 Mrd. EUR (globale Mittelbindung) und
Zahlungen in Höhe von 871 Mio. EUR vollständig ausgeführt, dies
entspricht 100 % der operativen Mittel für das spezifische Programm
„Ideen“ für das Jahr 2012. Etwa 2,4 % der operativen Haushaltsmittel
wurden für Verwaltung ausgegeben. 3.1. Finanzhilfen Seit dem Arbeitsprogramm 2008 beinhalten
die ERC-Aufforderungen ein einstufiges Einreichungsverfahren, für das die
Bewerber ihren vollständigen Vorschlag einreichen müssen, sowie eine
zweistufige Bewertung. Finanzhilfen werden je nach Höhe der
verfügbaren Mittel für die besten Vorschläge gewährt. Das Angebot erfolgt auf
der Grundlage des Vorschlags und der im Rahmen der Gutachterbewertung
empfohlenen Fördersumme. 3.1.1. ERC Starting Grants
(ERC-Finanzhilfen für Nachwuchsforscher) Die Aufforderung für die ERC Starting
Grants 2012 wurde im Juli 2011 veröffentlicht, die vorläufigen
Haushaltsmittel betrugen 730 Mio. EUR (was einer Aufstockung um
10 % im Vergleich zu 2011 entspricht). Von den insgesamt 4741
eingegangenen Vorschlägen entfielen auf die einzelnen Bereiche: 2058 auf Physik
und Ingenieurwissenschaften (43 %), 1653 auf Biowissenschaften (35 %)
und 1030 auf Sozial- und Geisteswissenschaften (22 %). Insgesamt wurden
566 Vorschläge für eine Förderung ausgewählt. Insgesamt wurden Finanzhilfen von
mehr als 790 Mio. EUR gewährt und die durchschnittliche Förderung lag
bei rund 1,4 Mio. EUR. Die Aufforderung für die ERC Starting
Grants 2013 wurde im Juli 2012 veröffentlicht; sie richtete sich an
„Nachwuchsforscher“ (d. h. Hauptforscher, die ihren ersten Doktorgrad
mindestens zwei und bis zu 7 Jahre vor dem Tag der Veröffentlichung der
Aufforderung verliehen bekommen haben); die vorläufigen Haushaltmittel beliefen
sich auf 398 Mio. EUR. Insgesamt wurden 3329 Vorschläge eingereicht:
1486 im Bereich Physik und Ingenieurwissenschaften, 1073 im Bereich
Biowissenschaften und 770 im Bereich Sozial- und Geisteswissenschaften, was 45 %,
32 % bzw. 23 % entspricht. In den letzten Jahren ist eine zwar
geringe, aber konstante Erhöhung des Anteils der Vorschläge aus dem Bereich
Physik und Ingenieurwissenschaften zu verzeichnen: von 41 % im Jahr 2011
auf 43 % im Jahr 2012 und 45 % im Jahr 2013. 3.1.2. ERC Advanced Grants
(ERC-Finanzhilfen für etablierte Forscher) Die Aufforderung für ERC Advanced Grants
2012 wurde im November 2011 veröffentlicht, die vorläufigen
Haushaltsmittel betrugen 680 Mio. EUR. Von den insgesamt 2304
eingegangenen Vorschlägen entfielen auf die einzelnen Bereiche: 978 auf Physik
und Ingenieurwissenschaften (42 %), 773 auf Biowissenschaften (34 %)
und 553 auf Sozial- und Geisteswissenschaften (24 %). Als Ergebnis des
Bewertungsprozesses wurden 313 Vorschläge für eine Förderung ausgewählt.
Insgesamt wurden Finanzhilfen in Höhe von 720 Mio. EUR gewährt; der
durchschnittliche Betrag einer Finanzhilfe lag bei 2,3 Mio. EUR. Die Aufforderung für ERC Advanced
Grants 2013 wurde im Juli 2012 veröffentlicht, die vorläufigen Haushaltsmittel
betrugen 662 Mio. EUR. Insgesamt wurden 2408 Vorschläge eingereicht:
1053 im Bereich Physik und Ingenieurwissenschaften, 788 im Bereich
Biowissenschaften und 567 im Bereich Sozial- und Geisteswissenschaften, was
44 %, 33 % bzw. 23 % entspricht. Der Anteil der Vorschläge aus
dem Bereich Physik und Ingenieurwissenschaften erhöhte sich von 40 % im
Jahr 2011 auf 42 % im Jahr 2012 und 44 % im Jahr 2013. 3.1.3. ERC Proof of Concept
(ERC-Finanzhilfen für den Konzeptnachweis) Im Zuge der ersten Aufforderung für die ERC
Proof of Concept (PoC) im Jahr 2011 wurden insgesamt 51 Finanzhilfen
vergeben. Die letzten 22 wurden nach ihrer Auswahl Ende 2011 im Februar 2012
bekanntgegeben. Die ersten 29 Finanzhilfen wurden im Oktober 2011
bekanntgegeben. 2012 wurden weitere 33 PoC zur Mai-Frist
vergeben und weitere 27 zur Oktober-Frist, womit die Gesamtzahl der PoC, die
für eine Förderung ausgewählt wurden, bis Ende 2012 auf 111 gestiegen ist. 3.1.4. Synergy Grants Auf die erste Aufforderung für ERC Synergy
Grants gingen 710 Anträge ein, die nach einem speziell für diesen Zweck
konzipierten Bewertungsverfahren beurteilt wurden. Das Verfahren, dass sich
durch einen ausgeprägten Wettbewerb auszeichnete, führte im Dezember 2012
schließlich zur Auswahl von 11 Projekten, die für maximal 6 Jahre
gefördert werden. Im Durchschnitt beläuft sich eine Synergy Grant auf
11,5 Mio. EUR. 2012 wurden insgesamt Mittel in Höhe von 126 Mio.
EUR vergeben. Da an jeder Synergy Grant zwischen zwei und vier
Hauptforscher beteiligt sind, werden mit diesen 11 Finanzhilfen 38
herausragende Forscher unterstützt. Die hohe Zahl der eingegangenen Vorschläge
zeigt, wie groß das Interesse seitens der Wissenschaftler für diese neue
Kategorie von Finanzhilfen ist. 3.2. Zusammenarbeit zwischen dem
ERC und der NSF Am 13. Juli
2012 unterzeichneten Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung,
Innovation und Wissenschaft, und Dr. Subra Suresh, Direktor der National
Science Foundation (NSF) der USA, eine „Durchführungsvereinbarung“ im Rahmen
des Abkommens über wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit zwischen
der EU und den USA. Mit dieser Initiative soll jungen Spitzentalenten aus den
USA, die von der NSF vorausgewählt wurden, Hilfestellung gegeben werden, damit
sie einige Zeit – zwischen 6 und 12 Monaten – als Mitglieder von
ERC-Stipendiaten-Teams in Europa verbringen können. Bislang sind 2330
ERC-Stipendiaten kontaktiert worden und 760 positive Antworten eingegangen. Mit
der Initiative sollen zwischen Forschern mit gemeinsamen Interessen und sich
ergänzenden Stärken Verbindungen geknüpft werden, damit sie ihre Bemühungen
bündeln, um die Pionierbereiche der Wissenschaft voranzubringen und die
wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit zwischen den beiden
Kontinenten zu vertiefen. 3.3. Programmausschuss Der Programmausschuss des spezifischen
Programms „Ideen“ dient zusätzlich zu seinen formalen Pflichten als wichtiges
Kommunikationsnetz zwischen den Mitgliedstaaten und den mit dem Siebten
Rahmenprogramm assoziierten Ländern, dem Wissenschaftlichen Rat, dem
Generalsekretariat des ERC und der Kommission. Im Jahr 2012 fanden Sitzungen
dieses Ausschusses am 18. April und am 12. Oktober statt. 3.4. Ethikprüfung Im Jahr 2012 wurden drei Vorschläge, die
Forschung an humanen embryonalen Stammzellen beinhalten, im Anschluss an eine
Ethikprüfung freigegeben und erhielten die Genehmigung des Programmausschuss
„Ideen“. Drei weitere Vorschläge wurden einer Ethikprüfung unterzogen und
werden zurzeit vom Programmausschuss „Ideen“ erörtert. 3.5. Rechtsmittel 2012 ging die Gesamtzahl der Beschwerdefälle
von 234 auf 204 (- 13 %) zurück, obgleich die Gesamtzahl der Vorschläge
2012 um 21,24 % anstieg. Diese Zahl, die einem Anteil von 2,58 % der
eingegangenen Vorschläge entspricht, zeugt von einem positiv zu bewertenden
Rückgang der Beschwerdefälle dank der ständigen Verbesserungen bei den
Arbeitsmethoden und bei der Einhaltung der Verfahren. 3.6. Kommunikation Im Februar 2012
feierte der ERC den 5. Jahrestag seiner Gründung und nutzte die
Gelegenheit, seine bisherigen Erfolge vorzustellen. Im Rahmen der zweitägigen
Veranstaltung kamen politische Entscheidungsträger und Empfänger von
ERC-Finanzhilfen zusammen. Drei EU-Kommissar(inn)en, dem Vorsitzenden des
ITRE-Ausschusses des Europäischen Parlaments, dem dänischen
Wissenschaftsminister als Vertreter der EU-Präsidentschaft und der ERC-Leitung
wurden Forschungsergebnisse, Erfolgsgeschichten und – noch
wichtiger – Pläne für die Zukunft vorgestellt. 2012 startete der
Wissenschaftliche Rat die Kampagne „ERC goes Global“ unter Leitung des
ERC-Generalsekretärs Professor Donald Dingwell. In weniger als einem Jahr
besuchte er 26 Städte in 9 Ländern und hielt 70 Präsentationen. Im
Anschluss an diese Besuche werden Nationale Kontaktstellen (NCP) eingerichtet;
zwei von ihnen (Brasilien, Taiwan) waren auf der NCP-Jahressitzung im November
in Brüssel vertreten. Der ERC nahm erstmals an der Jahressitzung der „New Champions“ (auch
bekannt als „Sommer-Davos“) in China teil. In Nordamerika nahm der ERC an der
NSF-Berufsmesse und der europäischen Berufsmesse des MIT, der Konferenz der
„American Association for the Advancement of Science“ und den Jahrestagungen
der „American Association for Cancer Research“, der „Society for Neuroscience“,
der „American Anthropological Association“ und der „American Geophysical Union“
teil. Zusätzlich zu Initiativen zur Steigerung des
Bekanntheitsgrads der ERC-Fördermöglichkeiten auf globaler Ebene erhöhte der
ERC seine Präsenz auf wichtigen internationalen wissenschaftlichen Konferenzen,
Veranstaltungen und Ausstellungen sowie auf Berufsbörsen und Workshops in
Europa. Die ERC-Präsidentin, Professor Helga Nowotny, nahm an der „European
Excellence Conference 2012“, die die dänische Präsidentschaft in Aarhus
veranstaltete, und der Konferenz „Falling Walls“ in Berlin teil. Auf weiteren
Konferenzen waren Mitglieder des Wissenschaftlichen Rates und ERCEA-Mitarbeiter
anwesend und informierten an einem ERC-Stand über die ERC-Fördermöglichkeiten:
Dazu gehörten u. a. die Konferenz „EuroScience Open Forum (ESOF)“ in
Dublin, das Nobelpreisträgertreffen in Lindau, die „Nature Jobs Career Fair“,
der Weltkongress der Politikwissenschaft und der Europäische
Mathematikerkongress. Die Nationalen Kontaktstellen (NCP) in ganz
Europa, die als wichtige Informationsquelle für potenzielle Bewerber dienen,
wurden über die Aufforderungen des ERC über E-Mails und die zweimal im Jahr
stattfindenden Treffen im Juni bzw. im November in Brüssel ständig auf dem
Laufenden gehalten. In diesem Jahr wurde in den europäischen und
den internationalen Medien umfassend über den ERC berichtet, sowohl über ihn
selbst in seiner Eigenschaft als Finanzierungsorganisation als auch über die
geförderten Projekte und die Finanzhilfeempfänger. Im Rahmen seiner Kampagne
„ERC goes Global“ hat er seine Anstrengungen auf dem Gebiet der Beziehungen zur
internationalen Presse intensiviert, so dass er weltweit mehr Aufmerksamkeit in
den Medien erhielt als je zuvor. Auch die wichtige Veranstaltung anlässlich des
fünften Jahrestages des ERC hat erhebliches Interesse der Medien geweckt wie
auch die Nobelpreisträger-Initiative gegen mögliche Kürzungen des
Forschungsbudgets der EU, bei der der ERC als eine europäische
Erfolgsgeschichte genannt wurde. Neben den das ganze Jahr über stattfindenden
Medienveranstaltungen veröffentlichte der ERC regelmäßig Pressemitteilungen und
aktualisierte Informationen. Zahlreiche Presse-Interviews mit der
ERC-Präsidentin, dem ERC-Generalsekretär und den Mitgliedern des
Wissenschaftlichen Rates wurden veröffentlicht. Die Presseaktivitäten
resultierten in einer beträchtlichen Zahl von Artikeln in der
wissenschaftlichen und allgemeinen Presse (über 2100 Nennungen). Was die
Präsenz des ERC in sozialen Medien angeht, so wurden 2012 ein Facebook- und ein
Twitter-Account eröffnet. Der ERC hat mehr als 1 100 Anhänger auf Facebook
und mehr als 1 800 auf Twitter. 3.7. Überwachung, Bewertung und
Evaluierung des spezifischen Programms „Ideen“ Die Bewertung der
Hauptergebnisse des ERC wurde zusammen mit der Ex-ante-Folgenabschätzung zum
Kommissionsvorschlag für „Horizont 2020“, das nächste Rahmenprogramm im
Bereich der Forschung und Innovation,[5]
vorgenommen. Aus der kontinuierlichen Überwachung des Programms ergeben sich
folgende Feststellungen: ·
Der ERC kann fünf Nobelpreisträger und drei Träger
von Fields-Medaillen zu seinen Finanzhilfeempfängern zählen. Insgesamt haben 76
ERC-Stipendiaten weitere hochrangige internationale wissenschaftliche
Auszeichnungen und Preise erhalten. ·
Über 7900 Artikel, in denen die ERC-Förderung
anerkannt wird, sind zwischen 2008 und 2012 in von Fachgutachtern geprüften
renommierten Zeitschriften erschienen. ·
Jeder ERC-Stipendiat beschäftigt im Durchschnitt
sechs weitere Forscher und trägt so zur Ausbildung einer neuen Generation
exzellenter Forscherinnen und Forscher bei. ·
Aus der Analyse einer signifikanten Auswahl von
Projekten geht hervor, dass etwa die Hälfte der ERC-Teammitglieder eine
Staatsangehörigkeit besitzt, die sich von der des Hauptforschers unterscheidet.
Die ERC-Teammitglieder stammen aus 38 der 41 Länder des Europäischen
Forschungsraums (EFR). Darüber hinaus sind Forscher mit 55 unterschiedlichen
Staatsangehörigkeiten von Ländern außerhalb des EFR in den Teams vertreten, die
an den ERC-Projekten arbeiten, wobei an erster Stelle Amerikaner, Chinesen,
Inder und Russen stehen. ·
Dieselbe Analyse belegt ein ausgewogenes Verhältnis
von Männern und Frauen: Rund 37 % der ERC-Teammitglieder sind Frauen,
womit der Anteil der ERC-Hauptforscherinnen (20 %) überschritten wird. Die
meisten dieser Frauen befinden sich am Anfang ihrer Forschungslaufbahn, so dass
dies als ermutigendes Zeichen für eine in Zukunft bessere Vertretung der Frauen
in der Spitzenforschung gewertet werden kann. Im Juli 2012
konnte die ERC-Exekutivagentur auf drei Jahre Selbständigkeit zurückblicken;
zurzeit wird sie einer externen Bewertung unterzogen, die auch eine
Kosten-Nutzen-Analyse umfasst. Der Bericht über diese Bewertung dürfte im
Frühjahr 2013 vorliegen und wird dem Europäischen Parlament, dem Rat und dem
Rechnungshof übermittelt werden. 4. Aufbau des Europäischen
Forschungsrates 4.1. Der Wissenschaftliche Rat Im Februar und im April 2013 werden die
Mitglieder des Wissenschaftlichen Rates stufenweise ersetzt. Der ständige
Benennungsausschuss unterbreitete im Juli 2012 der Kommission seine Vorschläge;
sein Bericht[6]
wurde dem Rat und dem Europäischen Parlament übermittelt. Auf der Grundlage
dieser Vorschläge berief die Kommission folgende Personen als neue Mitglieder
des Wissenschaftlichen Rates: Professor Klaus Bock (Danish National Research
Foundation), Professor Athene Donald (University of Cambridge),
Dr. Barbara Ensoli (Istituto Superiore di Sanità, Rom), Professor Nuria
Sebastian Galles (Universitat Pompeu Fabra, Barcelona), Professor Reinhard
Genzel (Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik), Professor Dr. Ing.
Matthias Kleiner (Universität Dortmund), Professor Eva Kondorosi (Ungarische
Akadamie der Wissenschaften) und Professor Dr. Reinhilde Veugelers (KU
Leuven)[7].
Der Wissenschaftliche Rat hielt im Jahr 2012
fünf Plenarsitzungen ab, wovon zwei außerhalb Brüssels stattfanden: eine im
April in Sofia (Bulgarien) und eine im Oktober in Limassol (Zypern). Ein
zusammenfassendes Protokoll der Plenarsitzungen wird auf der Website des ERC[8] veröffentlicht. Die Mitglieder des Wissenschaftlichen Rates
trafen sich auch in Arbeitsgruppen (Working Groups - WGs) zur Behandlung
bestimmter Einzelthemen: Innovation und Beziehungen zur Industrie,
Internationalisierung, Ausgewogenheit zwischen den Geschlechtern und freier
Zugang. Im Juli 2012 hat der Wissenschaftliche Rat
einen weiteren Schritt zur Stärkung seiner Politik des freien Zugangs
unternommen, indem er vom ERC unterstützte Forscher ermunterte,
disziplinenspezifische Repositorien zu verwenden. Seit seiner Gründung ist der
ERC bereits ein starker Befürworter des Gedankens, dass das breite Spektrum der
Forschungsergebnisse – einschließlich Veröffentlichungen und Primärdaten – frei
zugänglich gemacht werden sollten. 2007 legte der Wissenschaftliche Rat
spezifische Leitlinien fest, gemäß denen alle von Gutachtern geprüften
Veröffentlichungen, die aus den vom ERC geförderten Projekten hervorgehen, in
entsprechende Forschungs- oder institutionelle Repositorien einzustellen und
anschließend innerhalb von 6 Monaten nach der Veröffentlichung offen zugänglich
zu machen sind. Der Wissenschaftliche Rat hat zwei ständige
Ausschüsse: einen für die Gutachterprüfung (Peer Review) und einen für
Interessenkonflikte, wissenschaftliches Fehlverhalten und ethische Fragen. ·
Im Mai 2012 nahm der ERC am „Global Summit on Merit
(peer) Review“ teil, der von der National Science Foundation (NSF) ausgerichtet
wurde. Die Leiter von Forschungsräten aus rund 50 Ländern verständigten sich
auf eine Reihe von Grundsätzen für die „merit review“ und riefen den „Global
Research Council” (GRC) ins Leben. ·
Auf der Grundlage der Arbeiten des EP-Ausschusses
für Interessenkonflikte, wissenschaftliches Fehlverhalten und ethische Fragen
verabschiedete der Wissenschaftliche Rat auf seiner Plenarsitzung am 4. und
5. Oktober 2012 eine Strategie für die Erkennung und Behebung
wissenschaftlichen Fehlverhaltens bei ERC-Antragstellern und -Projekten[9]. Mit der Strategie werden
Verfahrensschritte offiziell vorgeschrieben, die bislang bereits die übliche
Vorgehensweise des ERC bei wissenschaftlichem Fehlverhalten darstellten. Sie
gewährleisten, dass der ERC alle Bedenken hinsichtlich potenziellen
wissenschaftlichen Fehlverhaltens oder vermuteter Verletzungen der
Forschungsintegrität in Bezug auf einen ERC-Antragsteller oder ein ERC-Projekt
im Einklang mit den rechtlichen und verfahrenstechnischen Bedingungen
behandelt, die für eine im Rahmen der Europäischen Kommission eingerichtete
Agentur gelten. Die Plenarsitzungen des Wissenschaftlichen
Rates und die Sitzungen seiner Mitglieder mit den ERC-Interessengruppen werden
mit organisatorischer und administrativer Unterstützung der Exekutivagentur
vorbereitet. Ferner bietet die Agentur Beratungs- und Analyseleistungen, um dem
Wissenschaftlichen Rat die Wahrnehmung seiner in Anhang I des spezifischen
Programms „Ideen“ festgelegten Aufgaben zu erleichtern und um die operativen
Tätigkeiten seiner Arbeitsgruppen und ständigen Ausschüsse zu unterstützen. Zur Pflege ihrer Kontakte zur Europäischen
Kommission und zur Exekutivagentur treten der Vorsitzende des Wissenschaftlichen
Rates und seine Stellvertreter, der Generalsekretär des ERC und der Direktor
der Agentur regelmäßig als ERC-Vorstand zusammen. An diesen Sitzungen nimmt
auch die Leitung der Agentur teil. Im Jahr 2012 trat der Vorstand zehn Mal in
Brüssel zusammen, und zwar insbesondere zur Vor- oder Nachbereitung der
Sitzungen des Wissenschaftlichen Rates. 4.2. Die ERC-Exekutivagentur Seit Juli 2009 ist die Agentur für alle
Aspekte der administrativen Durchführung und der Programmausführung laut
Arbeitsprogramm zuständig. Die Tätigkeit der Agentur wird von einem
Lenkungsausschuss beaufsichtigt, der von der Kommission ernannt wird. Der
Ausschuss ist unter dem Vorsitz des Generaldirektors der GD Forschung und
Innovation tätig und umfasst als externe Mitglieder zwei Mitglieder des
Wissenschaftlichen Rates. 2012 hielt der Lenkungsausschuss vier Sitzungen ab
und fasste Beschlüsse zum jährlichen Arbeitsprogramm der Agentur, zum Haushalt
und zur Rechnungsführung sowie zu seiner Organisationsstruktur. Am
25. Juli 2012 wurde Pablo Amor zum Direktor der Exekutivagentur des ERC
ernannt. 4.2.1. Personal der Exekutivagentur Der Verwaltungshaushalt der Agentur sah für
das Jahr 2012 die Beschäftigung von 100 Zeitbediensteten,
281 Vertragsbediensteten und 8 abgeordneten nationalen
Sachverständigen vor, d. h. von insgesamt 389 Bediensteten. Ende Dezember 2012 beschäftigte die
Agentur insgesamt 380 Bedienstete: 96 Zeitbedienstete, 275
Vertragsbedienstete und 9 abgeordnete nationale Sachverständige. Nach der Statistik von Dezember 2012
beschäftigt die Agentur rund 35 % Männer und 65 % Frauen. Beim hoch
spezialisierten Personal (Zeit- und Vertragsbedienstete der Funktionsgruppe IV)
sind 61 % der Stellen von Frauen besetzt. Ende 2012 beschäftigte die
ERC-Exekutivagentur Staatsangehörige von 26 Mitgliedstaaten. 5. Schlussfolgerungen und
Aussichten für 2013 Das Jahr 2012 war für den ERC in vielerlei
Hinsicht bedeutend: Es war gekennzeichnet durch die Feierlichkeiten zum fünften
Jahrestag des ERC, den Start der Kampagne „ERC goes Global“, das erste
internationale Abkommen mit der US-amerikanischen National Science Foundation,
der Nobelpreisverleihung (Physik) an einen ERC-Hauptforscher und die Teilnahme
von ERC-Stipendiaten an der „Sommer-Davos“-Sitzung. Bis Ende 2012 hatte der ERC
zehn Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen für die Starting Grants
und die Advanced Grants, zwei Aufforderungen für Proof of Concept
und eine für die Synergy Grants abgeschlossen. Auf die Aufforderungen
gingen über 34 000 Vorschläge ein, von denen über eine strenge
Gutachterprüfung mehr als 3500 für die Förderung ausgewählt wurden. Für das Jahr 2013 werden die Beschlüsse des
Europäischen Parlaments und des Rates zu den Vorschlägen der Kommission für das
Programm „Horizont 2020“ dringend erwartet, einschließlich einer Aufstockung
der Mittel für den ERC. Eine Erhöhung des
ERC-Budgets wird die Unterstützung einer größeren Zahl von herausragenden
Forschern und ihrer Pionierideen ermöglichen, insbesondere auch von jüngeren
Forschern, die so eine langfristige Perspektive erhalten. Zwei weitere
Schritte sind für das Jahr 2013 geplant: ·
Seit 2010 werden die „Starting Grants“ gebündelt,
damit die Antragsteller mit Forschern eines ähnlichen Niveaus verglichen werden
können. Im Allgemeinen sind „Starters“ (2 bis 7 Jahre nach ihrer Promotion)
noch im Begriff, ihre eigene Forschungsgruppe einzurichten, während „“ (7 bis
12 Jahre nach ihrer Promotion) bereits häufig mit ihrer eigenen Gruppe
arbeiten, sich aber noch dauerhaft mit ihrer Tätigkeit behaupten müssen. Als
Weiterentwicklung dieser Praxis und angesichts der rasch wachsenden Zahl der
Anträge für Starting Grants wird der Wissenschaftliche Rat zwei
getrennte Aufforderungen in das Arbeitsprogramm 2013 aufnehmen[10]. ·
Im Einklang mit den Empfehlungen der ERC-Taskforce,
die in ihre Vorschläge für das Programm „Horizont 2020“ eingeflossen sind, hat
die Kommission ein unabhängiges hochrangiges Komitee eingesetzt, das die Suche
nach dem nächsten ERC-Präsidenten aufnehmen soll[11]. Im Rahmen von „Horizont 2020“
wird der ERC-Präsident auch die Aufgaben des Generalsekretärs des ERC
übernehmen, seinen Sitz in Brüssel haben und seine Zeit überwiegend den
ERC-Tätigkeiten widmen. Das Auswahlkomitee unter dem Vorsitz von Lord Sainsbury
of Turville wird der Kommission voraussichtlich rechtzeitig Bericht erstatten,
damit der nächste ERC-Präsident bei Inkrafttreten von „Horizont 2020“ benannt
werden kann. [1] ABl. L 57 vom 24.2.2007, S. 14. [2] 2008/37/EG: Beschluss der Kommission vom
14. Dezember 2007 zur Einsetzung der Exekutivagentur des Europäischen
Forschungsrats für die Verwaltung des spezifischen Gemeinschaftsprogramms Ideen
auf dem Gebiet der Pionierforschung gemäß der Verordnung (EG) Nr. 58/2003
des Rates (ABl. L 9 vom 12.1.2008, S. 15). [3] http://erc.europa.eu/sites/default/files/document/file/erc_annual_report_2012.pdf [4] K(2011) 4961 vom 19.7.2011, nicht veröffentlicht. [5] KOM(2011) 809 endg. vom 30.11.2011. [6] http://erc.europa.eu/sites/default/files/document/file/ERC_Identification_Committee_Final_Report_2012.pdf [7] C(2012) 9244 vom 13.12.2012, ABl. C 396 vom 21.12.2012,
S.30. [8] http://erc.europa.eu/about-erc/organisation [9] http://erc.europa.eu/sites/default/files/press_release/files/ERC_Scmisconduct_Strategy.pdf [10] http://erc.europa.eu/documents/erc-work-programme-2013 [11] http://europa.eu/rapid/press-release_IP-12-1393_de.htm