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Document 52013SC0252
COMMISSION STAFF WORKING DOCUMENT EXECUTIVE SUMMARY OF THE IMPACT ASSESSMENT Accompanying the document Proposal for a Decision of the European Parliament and of the Council on the Union’s participation in the Active and Assisted Living (AAL) Research and Development Programme jointly undertaken by several Member States
ARBEITSUNTERLAGE DER KOMMISSIONSDIENSTSTELLEN ZUSAMMENFASSUNG DER FOLGENABSCHÄTZUNG Begleitunterlage zum Vorschlag für einen Beschluss des Europäischen Parlaments und des Rates über die Beteiligung der Union an dem von mehreren Mitgliedstaaten gemeinsam durchgeführten Forschungs- und Entwicklungsprogramm „Aktives und unterstütztes Leben“ (AAL)
ARBEITSUNTERLAGE DER KOMMISSIONSDIENSTSTELLEN ZUSAMMENFASSUNG DER FOLGENABSCHÄTZUNG Begleitunterlage zum Vorschlag für einen Beschluss des Europäischen Parlaments und des Rates über die Beteiligung der Union an dem von mehreren Mitgliedstaaten gemeinsam durchgeführten Forschungs- und Entwicklungsprogramm „Aktives und unterstütztes Leben“ (AAL)
/* SWD/2013/0252 final */
ARBEITSUNTERLAGE DER KOMMISSIONSDIENSTSTELLEN ZUSAMMENFASSUNG DER FOLGENABSCHÄTZUNG Begleitunterlage zum Vorschlag für einen Beschluss des Europäischen Parlaments und des Rates über die Beteiligung der Union an dem von mehreren Mitgliedstaaten gemeinsam durchgeführten Forschungs- und Entwicklungsprogramm „Aktives und unterstütztes Leben“ (AAL) /* SWD/2013/0252 final */
ARBEITSUNTERLAGE DER
KOMMISSIONSDIENSTSTELLEN ZUSAMMENFASSUNG DER FOLGENABSCHÄTZUNG Begleitunterlage zum Vorschlag für einen Beschluss des
Europäischen Parlaments und des Rates über die Beteiligung der Union an dem
von mehreren Mitgliedstaaten gemeinsam durchgeführten Forschungs- und
Entwicklungsprogramm „Aktives und unterstütztes Leben“ (AAL) 1. Problemstellung Aufgrund der Bevölkerungsalterung
stehen wir am Beginn eines beträchtlichen Wandels in Gesellschaft und
Wirtschaft, auf den die EU noch nicht ausreichend vorbereitet ist. Den dadurch
verursachten, rasch steigenden Kosten der öffentlichen Hand stehen verpasste
oder zu wenig genutzte Chancen auf den Wachstumsmärkten der IKT-gestützten
Produkte und Dienste für ein aktives und gesundes Altern gegenüber. In Bezug auf diese Märkte gibt es drei
Hauptprobleme. Das erste ist die geringe Verfügbarkeit innovativer IKT-Produkte
und ‑Dienste, die auf die Fragmentierung des EU-Markts zurückzuführen
ist. Zweitens ist auch die Forschung, Entwicklung und Innovation auf
europäischer Ebene fragmentiert, wobei gleichzeitig hohe
Beteiligungshindernisse für KMU bestehen. Das dritte Problem ist die geringe
Übernahme von Innovationen, die mit einem Mangel an Erfolgsnachweisen und
Austausch zusammenhängt. Zur Lösung dieser Probleme wurde 2008 das
gemeinsame Programm „Umgebungsunterstütztes Leben“ (AAL-JP) aufgestellt. Daran
beteiligen sich 20 Mitgliedstaaten und drei Länder, die mit dem Siebten
Rahmenprogramm, aus dem das AAL-JP finanziert wird, assoziiert sind. Sein Ziel
war die Schaffung einer kritischen Masse für die angewandte Forschung,
Entwicklung und Innovation (2–3 Jahre bis zur Marktreife) im Bereich der
IKT-gestützten Produkte, Dienste und Systeme für ein aktives und gesundes
Altern auf EU-Ebene. AAL-Lösungen können älteren Menschen dabei
helfen, ihren persönlichen Lebensstil, ihr Gesundheitsmanagement und ihren
Arbeitsplatz laufend an ihr zunehmendes Alter anzupassen, so dass sie länger am
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben und länger zu Hause leben
können. An jedem AAL-Projekt müssen sich zumindest
drei Länder, ein KMU, eine Forschungseinrichtung und ein Seniorenverband
beteiligen. Die Antragstellung wird auf nationaler Ebene organisiert, was die
Hemmschwelle für die Teilnahme lokaler Organisationen und KMU verringert. Das
derzeitige AAL-JP wird von den teilnehmenden Ländern, der EU und den
beteiligten Organisationen finanziert (in einem ungefähren Verhältnis von
25 % – 25 % – 50 %). Das derzeitige Programm (2008–2013) ist mit
öffentlichen Mitteln in Höhe von mindestens 300 Mio. EUR
ausgestattet, von denen bis zu 150 Mio. EUR aus dem
7. Rahmenprogramm stammen, und zwar auf der Grundlage von Artikel 185
des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV). Die Zwischenbewertung (2010) führte zu dem
Schluss, dass das AAL-JP seine Ziele erreicht hat. Im Februar 2012 zog die
Generalversammlung des AAL-JP die Schlussfolgerung, dass die Fortsetzung des
Programms von strategischer Bedeutung ist, auch als wichtiger Beitrag zur
Europäischen Innovationspartnerschaft für Aktivität und Gesundheit im Alter
(EIP-AHA). 2. Subsidiaritätsanalyse Zur Fortführung des AAL-JP wäre es nötig, dass
das Europäische Parlament und der Rat im Mitentscheidungsverfahren einen neuen
Rechtsakt gemäß Artikel 185 AEUV erlassen, um die Kontinuität der
Finanzierung zwischen dem 7. RP/CIP und dem Programm „Horizont 2020“
zu sichern. Das Folgeprogramm (AAL-JP2) würde dem
Grundsatz der Verhältnismäßigkeit entsprechen, da die Mitgliedstaaten selbst
für das strategische Arbeitsprogramm und alle operativen Aspekte verantwortlich
sind. Die Kommission würde lediglich Anreize für eine bessere Koordinierung
schaffen und dafür sorgen, dass Synergien mit anderen Fördertätigkeiten auf
diesem Gebiet genutzt werden. Die Auswirkungen auf den Haushalt und der
EU-Beitrag zu dieser Initiative sind bereits im Vorschlag und im Budget für das
Programm „Horizont 2020“ berücksichtigt. Sie hängen von der
Beschlussfassung über „Horizont 2020“ und von den finanziellen Zusagen der
teilnehmenden Länder ab. Der zusätzliche Nutzen eines Eingreifens der EU ist
angesichts der Probleme offensichtlich: Fragmentierung des EU-Markts und der
Forschungsanstrengungen, mangelnde Konzentration auf eine EU-weite Einführung
und Fehlen gemeinsamer europäischer Zielvorstellungen in Bezug auf die
IKT-Märkte für ein gesundes Altern. 3. Ziele Die allgemeinen Ziele des
AAL-JP-Folgeprogramms sind die Verbesserung der Voraussetzungen für die
Wettbewerbsfähigkeit der EU im Bereich der IKT-gestützten Produkte und Dienste
für ein aktives und gesundes Altern, ein Beitrag zu soliden öffentlichen
Finanzen und zu einem intelligenten, nachhaltigen und integrativen Wachstum,
ein Beitrag zur Aufstockung der FuE-Ausgaben auf 3 % des BIP bis 2020 und
die stärkere Konzentration künftiger EU-Förderprogramme auf die Prioritäten der
Strategie Europa 2020, indem gesellschaftliche Herausforderungen – wie
insbesondere Gesundheit und Bevölkerungsalterung – angegangen werden. Die besonderen Ziele sind die Verbesserung der
Lebensqualität älterer Menschen und ihres Pflegepersonals, die Verbesserung der
Nachhaltigkeit der Pflegesysteme durch Steigerung der Verfügbarkeit
IKT-gestützter Produkte und Dienste für ein aktives und gesundes Altern, die
Schaffung einer kritischen Masse in der transeuropäischen angewandten Forschung
und Innovation auf dem Gebiet der IKT-gestützten Produkte und Dienste,
insbesondere unter Einbeziehung der KMU und der Benutzer, sowie die
Aufrechterhaltung privater Investitionen und die Erhöhung des industriellen
Wachstumspotenzials durch Schaffung eines Rahmens für europäische Konzepte und
Lösungen, die unterschiedlichen sozialen Ansprüchen und rechtlichen
Voraussetzungen, wie sie auf nationaler und regionaler Ebene bestehen, gerecht
werden. 4. Handlungsoptionen Folgende Optionen wurden in Erwägung gezogen
und eingehend untersucht: ·
Option 1 – AAL-JP2 identisch zum AAL-JP1, ·
Option 2 – Kein AAL-JP2, ·
Option 3 – AAL-JP2 als verstärktes und
verbessertes AAL-JP1. Dadurch würden die Einbeziehung der Benutzer
und die Annäherung der Ergebnisse der angewandten Forschung an den Markt
stärker in den Vordergrund rücken. Der Anwendungsbereich des gemeinsamen
Programms würde an den der Europäischen Innovationspartnerschaft für Aktivität
und Gesundheit im Alter (EIO-AHA) angepasst und das bisherige AAL-JP in ein
gemeinsames Programm „Aktives und unterstütztes Leben“ umgewandelt. Folgende Optionen wurden in Erwägung gezogen
und verworfen: ·
Keine Bereitstellung von EU-Mitteln für den Bereich
IKT und Altern ·
Keine Bereitstellung von EU-Mitteln, nur eine leichte
Koordinierung ·
Zusammenführung des AAL-JP2 mit der JPI „Länger und
besser leben“ ·
Zusammenführung des AAL-JP2 mit dem
Nachfolgeprogramm der Artikel-185-Initiative Eurostar. Die beiden ersten Optionen würden die
Entwicklung des neu entstehenden AAL-Markts in der EU ernsthaft beschränken.
Die beiden letzten Optionen stellen ihrer Art und ihrem Umfang nach keine
Alternative zu einem Programm für angewandte Forschung dar. 5. Folgenabschätzung Die Folgen können aus unterschiedlichen
Blickwinkeln betrachtet werden. Verschiedene Szenarios wurden der
Kosten-Nutzen-Betrachtung unterworfen. Bei Option 2 würde es auf
europäischer Ebene keine Koordinierung der IKT-Innovation für ein aktives und
gesundes Altern geben und die Mitgliedstaaten würden auch keinen Beitrag dazu
leisten. Dabei würden jährliche Investitionen der EK in Höhe von
23 Mio. € eine Gesamtsumme von 33 Mio. Euro hebeln. Auf der
anderen Seite hätten dieselben EK-Mittel bei den Optionen 1 und 3 eine
viel höhere Hebelwirkung von ca. 91 Mio. EUR. Die Mischung der Projektteilnehmer wäre bei
Option 3 am besten, weil dadurch die Einbeziehung der Benutzer oder ihrer
Organisationen mehr als verdreifacht würde, was der Zwischenbewertung und den
Konsultationen zufolge erforderlich ist. Sie läge in Option 1 bei zwei bis
drei Jahren und wäre in Option 2 wahrscheinlich höher. Die Option 3
würde die Projektergebnisse am schnellsten zur Marktreife bringen, auch wegen
der Angleichung an die EIP-AHA. Die Haupteffekte des AAL-JP2 auf Wirtschaft,
Gesellschaft und Umwelt kämen in Option 3 am deutlichsten zur Geltung. Den
Behörden kämen kostengünstige IKT-Lösungen zugute, die zu langfristig
nachhaltigen öffentlichen Finanzen beitragen. Das Programm baut eine eigene
Gemeinschaft der Forscher und der Anbieter solcher Lösungen auf. Die Endnutzer
würden stärker einbezogen, was zu einer größeren Auswahl an Produkten führen
würde. Die Synergien auf dem Gebiet der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit
wären am besten durch die EIP-AHA zu erreichen. Deshalb würden mehr
Mitgliedstaaten teilnehmen, und die mobilisierten Mittel wären für einen
größeren Bereich als bei Option 1 verfügbar. Aufgrund der
Fernüberwachungslösungen müssten bei den Optionen 1 und 3 die Patienten
und Pfleger weniger reisen. 6. Vergleich der Optionen Nach dem Kosten-Nutzen-Vergleich, der Mischung
der Projektbeteiligten, der Entfernung der Projektergebnisse vom Markt, den
Auswirkungen auf die EIP-AHA und den Folgen für Erfüllung der Ziele erscheint
die Option 3 als die bevorzugte Option. Sie würde die guten Ergebnisse des
derzeitigen AAL-JP fortschreiben und dank der Umsetzung der Empfehlungen aus
der Zwischenbewertung von 2010 und den Konsultationen wie auch dank der
Angleichung des Anwendungsbereichs an den der EIP-AHA diese Ergebnisse sogar
noch verbessern. 7. Überwachung und Bewertung Im Jahr 2017 wird eine Zwischenbewertung
durchgeführt, um die Qualität und Effizienz des der Programmdurchführung zu
beurteilen. Das AAL-JP2 würde fortlaufend von der AAL Association
(AALA) und jährlich von der Europäischen Kommission überwacht werden. Über die
Ergebnisse der Überwachung würde der Kommission und der Generalversammlung des
AAL-JP Bericht erstattet. Dies würde u. a. anhand folgender Indikatoren
erfolgen: ·
Beitrag der Projekte des AAL-JP2 zur Umsetzung des
strategischen Umsetzungsplans der EIP-AHA; ·
Anteil der Projekte, die neue Produkte, Systeme und
Dienste auf den Markt bringen; ·
Zahl der teilnehmenden Mitgliedstaaten, Zahl der
Teilnehmer am AAL-JP2 und am jährlichen AAL-JP-Forum; ·
Zahl der Mitgliedstaaten, die in der Lage sind,
alle Arten von Teilnehmern zu fördern, auch Verbände der Endnutzer und
Dienstleister; ·
Umfang der Nachweise für Kostensparmaßnahmen, die
auf dem Einsatz von IKT für ein aktives und gesundes Altern beruhen.