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Document 62020CA0353

Rechtssache C-353/20: Urteil des Gerichtshofs (Dritte Kammer) vom 2. Juni 2022 (Vorabentscheidungsersuchen des Tribunal de l’entreprise du Hainaut, division de Charleroi — Belgien) — Skeyes/Ryanair DAC (Vorlage zur Vorabentscheidung – Luftverkehr – Verordnung [EG] Nr. 549/2004 – Verordnung [EG] Nr. 550/2004 – Dienstleister für Flugverkehrsdienste – Entscheidung, den Luftraum zu sperren – Ausübung hoheitlicher Befugnisse – Luftraumnutzer – Luftfahrtunternehmen – Recht, gegen eine Entscheidung über die Sperrung des Luftraums einen Rechtsbehelf einzulegen – Art. 58 AEUV – Freier Dienstleistungsverkehr auf dem Gebiet des Verkehrs – Art. 16 und 47 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union – Unternehmerische Freiheit – Recht auf einen wirksamen Rechtsbehelf)

ABl. C 284 vom 25.7.2022, p. 6–6 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, GA, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

25.7.2022   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

C 284/6


Urteil des Gerichtshofs (Dritte Kammer) vom 2. Juni 2022 (Vorabentscheidungsersuchen des Tribunal de l’entreprise du Hainaut, division de Charleroi — Belgien) — Skeyes/Ryanair DAC

(Rechtssache C-353/20) (1)

(Vorlage zur Vorabentscheidung - Luftverkehr - Verordnung [EG] Nr. 549/2004 - Verordnung [EG] Nr. 550/2004 - Dienstleister für Flugverkehrsdienste - Entscheidung, den Luftraum zu sperren - Ausübung hoheitlicher Befugnisse - Luftraumnutzer - Luftfahrtunternehmen - Recht, gegen eine Entscheidung über die Sperrung des Luftraums einen Rechtsbehelf einzulegen - Art. 58 AEUV - Freier Dienstleistungsverkehr auf dem Gebiet des Verkehrs - Art. 16 und 47 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union - Unternehmerische Freiheit - Recht auf einen wirksamen Rechtsbehelf)

(2022/C 284/03)

Verfahrenssprache: Französisch

Vorlegendes Gericht

Tribunal de l’entreprise du Hainaut, division de Charleroi

Parteien des Ausgangsverfahrens

Kläger: Skeyes

Beklagte: Ryanair DAC

Tenor

1.

Art. 8 der Verordnung (EG) Nr. 550/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 10. März 2004 über die Erbringung von Flugsicherungsdiensten im einheitlichen europäischen Luftraum in der durch die Verordnung (EG) Nr. 1070/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Oktober 2009 geänderten Fassung ist in Verbindung mit Art. 2 Nr. 4 der Verordnung (EG) Nr. 549/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 10. März 2004 zur Festlegung des Rahmens für die Schaffung eines einheitlichen europäischen Luftraums („Rahmenverordnung“) in der durch die Verordnung Nr. 1070/2009 geänderten Fassung und im Licht von Art. 47 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union dahin auszulegen, dass er Luftraumnutzern wie Luftfahrtunternehmen ein Recht auf einen wirksamen Rechtsbehelf vor den nationalen Gerichten gegen den Dienstleister für Flugverkehrsdienste verleiht, um die behaupteten Verstöße gegen die diesem obliegende Verpflichtung zur Erbringung von Diensten gerichtlich überprüfen zu lassen.

2.

Die Verordnung Nr. 550/2004 in der durch die Verordnung Nr. 1070/2009 geänderten Fassung ist im Licht ihres fünften Erwägungsgrundes sowie von Art. 58 Abs. 1 AEUV und von Art. 16 der Charta der Grundrechte dahin auszulegen, dass sie die Anwendung der im AEU-Vertrag geregelten Wettbewerbsvorschriften auf mit der Ausübung hoheitlicher Befugnisse zusammenhängende Flugverkehrsdienste wie die in dieser Verordnung vorgesehenen ausschließt, aber die Anwendung der Vorschriften des AEU-Vertrags und dieser Charta über Rechte und Freiheiten der Luftraumnutzer wie Rechte in Verbindung mit dem freien Dienstleistungsverkehr auf dem Gebiet des Verkehrs und der unternehmerischen Freiheit nicht ausschließt.


(1)  ABl. C 339 vom 12.10.2020.


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