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Das offene Koordinierungsverfahren: BEST-Verfahren
Als Umsetzung des offenen Koordinierungsverfahrens im Bereich Unternehmenspolitik ermöglicht das BEST-Verfahren die Ermittlung und den Austausch von bewährten Verfahren zur Verbesserung des Umfelds der Unternehmen. Die BEST-Projekte sind daher ein Instrument zur Verwirklichung der Ziele der Europäischen Charta für Kleinunternehmen.
Europa hat ein breites Spektrum von bewährten Verfahren im Bereich der Unternehmenspolitik zu bieten. Allerdings sind diese Verfahren in den anderen Mitgliedstaaten häufig nicht bekannt. Indem sie von den Stärken der anderen lernen, haben die Mitgliedstaaten die Möglichkeit, ihre Leistungen zu steigern und damit die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen zu verbessern.
Das BEST-Verfahren soll den Vergleich dieser bewährten Verfahren ermöglichen. Es entstand als Reaktion der Europäischen Kommission auf den Aufruf des Europäischen Rates bei seiner Tagung in Lissabon am 23. und 24. März 2000, ein offenes Koordinierungsverfahren zur Verbesserung des Unternehmensumfelds einzurichten.
Es gibt mehrere Methoden, um bewährte Verfahren zu ermitteln und auszutauschen, beispielsweise den Vergleich der Leistungen der Mitgliedstaaten, die Bewertung durch Gleichrangige (Peer-Evaluierung), Seminare und Konferenzen.
Im Rahmen des BEST-Verfahrens ermittelt die GD Unternehmen und Industrie der Europäischen Kommission ganz konkrete Projekte, die als wesentlich für die positive Entwicklung der Unternehmen gelten. Die Projekte spiegeln die von den nationalen Regierungen und den Unternehmen selbst in der Gruppe für Unternehmenspolitik (EN) festgelegten Prioritäten wider. Die Kommission lanciert jedes Jahr eine bestimmte Anzahl von Projekten, die dann zur Verabschiedung von Empfehlungen führen.
Die BEST-Projekte sind damit eines der Instrumente zur Verwirklichung der Ziele der Europäischen Charta für Kleinunternehmen.
Das BEST-Verfahren besteht aus fünf Schritten:
BEISPIELE FÜR BEST-PROJEKTE
„Möglichkeiten zur Verringerung der unproportionalen administrativen Belastungen von KMU" (Projekt von 2006)
Der Verwaltungsaufwand, mit dem die Unternehmen, insbesondere die KMU, konfrontiert sind, behindert ihr Wachstum erheblich. Dieses BEST-Projekt ist auf die Sammlung von Informationen über die unterschiedlichen, von den Mitgliedstaaten angewandten Methoden zur Verringerung der administrativen Belastung ausgerichtet.
„Förderung von Unternehmern aus ethnischen Minderheiten" (Projekt von 2004)
Unternehmer/innen aus ethnischen Minderheiten haben zahlreiche Schwierigkeiten bei der Gründung und Entwicklung eines Unternehmens. Dieses BEST-Projekt hat das Ziel, Informationen über nationale Unterstützungsmaßnahmen und -pläne zu sammeln, die zur Lösung dieser Schwierigkeiten beitragen sollen.
„Business Angels" (Projekt von 2001)
Business Angels sind private Investoren, oft Unternehmer, ehemalige Unternehmer oder leitende Angestellte, die über sektorspezifische Erfahrungen verfügen. Sie finanzieren junge Unternehmen aus Eigenmitteln und können außerdem Management-Erfahrungen beisteuern. Dieses BEST-Projekt ist darauf ausgerichtet, die Mitgliedstaaten auf das Potenzial der Business Angels zu sensibilisieren, um die Mängel des Bankensystems im Bereich der Unternehmensgründung auszugleichen.
HINTERGRUND
Das BEST-Verfahren wird erstmals in der Mitteilung „Herausforderungen an die Unternehmenspolitik in der wissensbasierten Wirtschaft" [KOM (2000) 256 endg. - Nicht im Amtsblatt veröffentlicht] beschrieben, die zu dem Vorschlag für eine Entscheidung des Rates über ein Mehrjahresprogramm für Unternehmen und unternehmerische Initiative (2001-2005) gehörte, das dann bis zum 31. Dezember 2006 verlängert wurde und inzwischen vom Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP (2007-2013) abgelöst wurde.
Näheres über die BEST-Projekte sind auf der ihnen gewidmeten Seite der GD Unternehmen und Industrie zu finden.
Letzte Änderung: 24.08.2007