Bekämpfung von HIV/Aids in der Europäischen Union und in den Nachbarländern (2009-2013)

Jedes Jahr werden mehr als 50.000 neue HIV-Fälle in der EU und in den Nachbarländern diagnostiziert. Da HIV/Aids nach wie vor nicht heilbar ist, sind präventive Maßnahmen erforderlich. Diese Mitteilung erläutert den Aktionsplan der Europäischen Kommission zur Bekämpfung und Prävention von HIV/Aids.

RECHTSAKT

Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen vom 26. Oktober 2009 über die Bekämpfung von HIV/Aids in der Europäischen Union und in den Nachbarländern (2009-2013) [KOM(2009) 569 endg. – Nicht im Amtsblatt veröffentlicht].

ZUSAMMENFASSUNG

Diese Mitteilung erläutert den Aktionsplan der Europäischen Kommission zur Bekämpfung von HIV/Aids für den Zeitraum 2009-2013. Dieser Aktionsplan ergänzt das „Europäische Aktionsprogramm zur Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose durch Außenmaßnahmen (2007-2011)“.

HIV-Situation in Europa

Die Prävalenzrate für eine Infektion mit HIV liegt in Europa je nach Land schätzungsweise zwischen 0,1 % und 1,2 %. Diese Mitteilung stellt fest, dass die Ausbreitung von HIV vor allem in Osteuropa dramatisch zunimmt und dass es unterschiedliche Ansteckungsformen gibt:

Zu den besonders „gefährdeten“ Gruppen (in denen am ehesten eine Infektion droht) gehören vor allem:

30 % bis 50 % der HIV-Infizierten in der EU und bis zu 70 % der HIV-Infizierten in den europäischen Nachbarländern ist der eigene HIV-Status nicht bekannt. Zudem ist der Zugang zu medizinischer Behandlung und zu Präventionsmaßnahmen begrenzt und je nach Land unterschiedlich.

Ziele des EU-Aktionsplans 2009-2013

Der EU-Aktionsplan zur Bekämpfung von HIV/Aids soll:

Um diese Ziele zu erreichen beabsichtigt die Kommission, in folgenden Bereichen tätig zu werden:

Prioritäre Regionen und Risikogruppen

Diese Mitteilung definiert die am stärksten betroffenen Regionen, zu denen insbesondere die in die Europäische Nachbarschaftspolitik einbezogenen osteuropäischen Länder gehören. Obwohl die heterosexuelle HIV-Übertragung gegenwärtig stark zunimmt, sind folgende Gruppen weiterhin am stärksten gefährdet:

Nach Ansicht der Kommission müssen die Prävention in diesen Gruppen und Regionen sowie die Behandlung von Koinfektionen wie Tuberkulose und Hepatitis unbedingt verbessert werden.

Überwachung und Forschung

Für die HIV/Aids-Überwachung in Europa sind das Europäische Zentrum für die Prävention und die Bekämpfung von Seuchen (ECDC) in Zusammenarbeit mit dem WHO-Regionalbüro für Europa sowie UNAIDS zuständig. Die Kommission fordert die Mitgliedstaaten auf, die Entscheidung über die Schaffung eines Netzes für die epidemiologische Überwachung und die Kontrolle übertragbarer Krankheiten umzusetzen, damit aussagekräftigere und umfassendere Daten gesammelt werden können.

Die Kommission wird die Forschung im HIV-Bereich durch das Forschungsrahmenprogramm und das Gesundheitsprogramm unterstützen. Sie wird weiterhin Investitionen zur Entwicklung und Umsetzung innovativer präventiver und therapeutischer Interventionen unterstützen.

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Letzte Änderung: 01.03.2011