Unterstützung der Entwicklungsländer bei der Nutzung der Vorteile des Handels

Die Europäische Union legt die praktischen Modalitäten für eine bessere Einbeziehung des Handels in die Entwicklungsstrategien fest, damit dieser zu den grundlegenden Zielen der Armutsminderung und der nachhaltigen Entwicklung beiträgt.

RECHTSAKT

Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament: „Handel und Entwicklung - Unterstützung der Entwicklungsländer bei der Nutzung der Vorteile des Handels" [KOM(2002) 513 endg.- Nicht im Amtsblatt veröffentlicht]

ZUSAMMENFASSUNG

INTENSIVIERUNG DES DIALOGS MIT DEN PARTNERLÄNDERN

Die Handelsreform im Rahmen der Armutsbekämpfungsstrategien

Die Europäische Union (EU) verpflichtet sich, im politischen Dialog mit den Entwicklungsländern größeren Nachdruck auf Handelsfragen zu legen, insbesondere um handelspolitische Fragen besser in die Strategiepapiere zur Armutsbekämpfung zu integrieren. Die Handelspolitik muss darin in einer Weise einbezogen werden, die zu den grundlegenden Zielen der Armutsminderung und der nachhaltigen Entwicklung beiträgt. Sie muss das ausgewogene Wachstum und die menschliche Entwicklung fördern sowie die adäquate Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und den Schutz der Umwelt gewährleisten.

Abstimmung der handelsbezogenen Hilfe auf die spezifischen Gegebenheiten in jedem Land

Im Rahmen dieser Zielsetzung sollte die Kommission dafür sorgen, dass die Finanzmittel für die handelsbezogene Hilfe, die eine der 2000 festgelegten sechs Prioritäten der Entwicklungspolitik darstellt, an den Bedarf angepasst werden, insbesondere im Fall der am wenigsten entwickelten Länder (LDC). Die Abstimmung der Hilfe sollte idealerweise das Ergebnis eines nationalen Dialogs zwischen der öffentlichen Hand, dem Privatsektor und Vertretern der Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft sein.

ERHÖHUNG DER WIRKSAMKEIT DER VON DER EU GELEISTETEN UNTERSTÜTZUNG

Die Länderstrategiepapiere (LSP) und die Regionalen Strategiepapiere (RSP) sind Mittel zur Umsetzung des politischen Dialogs in konkrete Hilfeprogramme. Die Handelsfragen und ihre Verflechtung mit anderen für die nachhaltige Entwicklung wichtigen Politiken müssen in jede Stufe der Vorbereitung dieser Papiere einbezogen werden.

Darüber hinaus schlägt die Kommission vor, gegebenenfalls in Absprache mit dem Partnerland/der Region die Handelskomponente in der Programmierung der Entwicklungshilfe der EU durch Einbeziehung folgender Elemente zu stärken:

Die Kommission prüft überdies die Möglichkeiten für die Finanzierung von Initiativen der horizontalen handelsbezogenen Hilfe, die allen Entwicklungsländern zugute kommen, vor allem in Zusammenarbeit mit multilateralen Organisationen. Derzeit wird fast die gesamte Entwicklungshilfe der EU auf Länder- oder Regionalbasis erbracht. Auf diesem Gebiet ist es jedoch dringend notwendig, dass multilaterale Initiativen in Zusammenarbeit mit den internationalen Organisationen und ohne Beschränkung auf bestimmte Länder oder Regionen unterstützt werden.

BEITRAG ZUR WIRKSAMKEIT DER INTERNATIONALEN MASSNAHMEN

Es ist wichtig, dass die Verflechtungen zwischen dem Handel und allen übrigen für die nachhaltige Entwicklung wichtigen Bereichen vollauf genutzt werden und dass auf die Kohärenz der verschiedenen EU-Politiken im Außenbereich geachtet wird.

Die bestehenden Mechanismen sollten überprüft werden, um die Koordinierung zwischen den EU-Mitgliedstaaten zu verbessern und einen umfassenderen Austausch über bewährte Praktiken zwischen der Kommission und den Mitgliedstaaten sowie zwischen letzteren zu fördern.

Außerdem wird zu einer engeren Zusammenarbeit mit den internationalen Organisationen angeregt, die über spezielles Sachwissen in Handels- und handelsbezogenen Fragen verfügen.

Die EU sollte darüber hinaus die regionalen Entwicklungsbanken (wie die Afrikanische Entwicklungsbank, die Asiatische Entwicklungsbank und die Interamerikanische Entwicklungsbank) zur Bereitstellung zusätzlicher Mittel für die Programme zum Aufbau von Handelskapazitäten ermutigen.

In der Mitteilung wird die EU aufgefordert, das WTO-Sekretariat bei der Erbringung technischer Hilfe zu unterstützen und sich weiter am Allgemeinen Treuhandfonds der Entwicklungsagenda von Doha (EN) (ES) (FR) zu beteiligen.

Letzte Änderung: 30.05.2007