Bericht 2002 über das Amt für humanitäre Hilfe

1) ZIEL

Evaluierung der Aktivitäten des Amts für humanitäre Hilfe der Europäischen Kommission (ECHO) im Jahr 2002

2) RECHTSAKT

Bericht der Kommission vom 16. Juli 2003, Jahresbericht 2002 (Amt für humanitäre Hilfe - ECHO) [KOM(2003) 430 endg. - nicht im Amtsblatt veröffentlicht]

3) ZUSAMMENFASSUNG

Im Jahr 2002 wurden weltweit für humanitäre Hilfeprojekte insgesamt 537,8 Mio. über ECHO bereitgestellt. Die Länder in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean (AKP) und in Asien waren die Hauptbegünstigten dieser Projekte. Das Amt widmete sich mit besonderer Aufmerksamkeit den "vergessenen Krisen" (die eigentlich keine Aufmerksamkeit seitens der Medien oder anderer Geldgeber auf sich ziehen), der Umsetzung einer Strategie zur Verknüpfung von Soforthilfe, Rehabilitierung und Entwicklung (LRRD) sowie der Intensivierung der Beziehungen zu seinen Partnern.

Im Jahr 2002 durchgeführte humanitäre Aktionen

Im Jahr 2002 wurden 170 Mio. Menschen von Naturkatastrophen getroffen und knapp 40 000 getötet. Die Hälfte der 42 Kriege und gewaltsamen Krisen der Welt fanden in Afrika statt. Die Strategie von ECHO besteht darin, sich auf die dringendsten Bedürfnisse zu konzentrieren. So beschäftigte sich das Amt in diesem Jahr hauptsächlich mit der Bevölkerung der AKP-Länder (für sie waren 211,5 Mio. bzw. 39 % des Gesamtbudgets von ECHO bestimmt), Asiens (137,96 Mio. bzw. 26 % des Gesamtbudgets) und Osteuropas (85,3 Mio. bzw. 16 % des Budgets). Die Hilfe für die Balkanländer hingegen war rückläufig (8 % des Haushalts im Vergleich zu 15 % im Vorjahr).

2002 musste ECHO auf seine Soforthilfereserve zurückgreifen, um den neuen Krisen in Afghanistan (schnelle Rückkehr von 2 Mio. Flüchtlingen) und im südlichen Afrika (Nahrungsmittelkrise, die 13 Mio. Menschen trifft) zu begegnen. Daher hat das Amt das ursprünglich für 2002 vorgesehene Budget um 80 Mio. überschritten.

Im selben Jahr stellte ECHO 85 Mio. (16 % seines Gesamtbudgets) für die vergessenen Krisen in folgenden Ländern bereit: Tansania, Angola, Tschetschenien, Uganda, Westsahara und Jemen. Außerdem hat das Amt das Verfahren zur Erkennung vergessener Krisen verbessert.

Der Bericht stellt die von ECHO 2002 in verschiedenen Ländern der Welt durchgeführten Maßnahmen eingehend vor. Nach einer Darlegung der humanitären Bedürfnisse der betreffenden Länder wird auf die humanitären Ziele und die erzielten Fortschritte eingegangen. Am Ende der Analyse werden die Anstrengungen zur Umsetzung einer Strategie zur Verknüpfung von Soforthilfe, Rehabilitierung und Entwicklung erläutert. Ferner wird für jedes Land der Umfang der bereitgestellten Mittel ausgewiesen. Behandelt werden 19 afrikanische Länder, 2 Balkanländer, 6 Neue Unabhängige Staaten, 5 Länder aus dem Mittelmeerraum und dem Mittleren Osten, 15 asiatische und 12 lateinamerikanische Länder.

Mit dem Programm für Katastrophenvorbereitung des Amts (DIPECHO) soll den Institutionen vor Ort bei der Vorbereitung auf Naturkatastrophen, bei der Verbesserung ihrer Reaktionsfähigkeit und bei der Finanzierung kleinerer Arbeiten zur Linderung der Konsequenzen von Katastrophen geholfen werden. Das Programm war 2002 mit 8 Mio. ausgestattet. Diese Mittel waren zur Finanzierung von Aktionsplänen im Andenraum und Zentralamerika, Südasien und in der Karibik vorgesehen. Über 2 Mio. Menschen in Südasien und über 30 000 in Lateinamerika kamen in den Genuss dieses Programms.

Beziehungen zu den humanitären Partnerorganisationen und zum Europäischen Parlament

Die wichtigsten Partner des Amtes waren Nichtregierungsorganisationen und die Organisationen der Vereinten Nationen, mit denen ECHO 2002 62 % bzw. 27 % der Verträge unterzeichnet hat. Das Amt hat die Beziehungen zu seinen wichtigsten Partnern durch strategische Programmierungsdialoge intensiviert.

ECHO hat die Konsultation der Unterzeichner des Partnerschaftsrahmenvertrags fortgesetzt, der die Beziehungen zwischen dem Amt und den mit der Umsetzung der von ECHO finanzierten Projekte betrauten humanitären Organisationen regelt, um zu einer Konsolidierung und Überprüfung dieses Vertrags zu gelangen. Am 1. Januar 2004 tritt ein neuer, an der Qualität der Hilfe ausgerichteter Partnerschaftsrahmenvertrag in Kraft.

Das Amt hat seine Arbeitsbeziehungen zum Europäischen Parlament ausgebaut. Im Januar 2003 verabschiedete das Parlament einen Bericht, in dem es die von ECHO bei der Wirksamkeit der Hilfe und der Vereinfachung der Verfahren sowie bei der Sanierung seiner Finanzverwaltung im Zeitraum 2001-2002 erzielten Fortschritte begrüßte.

Ferner legte ECHO die Grundlagen für einen nachhaltigen Dialog und eine nachhaltige Zusammenarbeit mit den für Flüchtlinge und Migration, Entwicklungszusammenarbeit und Katastrophenhilfe zuständigen Behörden der Vereinigten Staaten.

Interne Planungsinstrumente

Die Planungsinstrumente des Amts - etwa die globale Bedarfsabschätzung (Einordnung der Länder nach ihren humanitären Bedürfnissen, um die Maßnahmen auf die Bedürftigsten zu konzentrieren) wurden im Laufe des Jahres 2002 aktualisiert und verfeinert. Außerdem wurde ein Papier über eine „Einstiegsstrategie" verfasst, in dem objektive Kriterien festgelegt sind, die im Katastrophenfall das Eingreifen von ECHO rechtfertigen. Im Rahmen der LRRD-Politik hat ECHO eine Methode festgelegt, mit der die Fortschritte beim Übergang von humanitärer Hilfe zu Entwicklungshilfe gemessen werden sollen.

ECHO hat 2002 seine interne Reform weiter vorangetrieben. Das Amt hat seinen Finanzzyklus teilweise dezentralisiert und die Kontrollsysteme gestärkt, um die Risiken im Zusammenhang mit humanitären Projekten besser bewerten und die Projekte besser betreuen zu können. Außerdem wurde eine Umstrukturierung zur Steigerung der Effizienz des Amts eingeleitet.

4) durchführungsmassnahmen

5) weitere arbeiten

Letzte Aktualisierung: 31.05.2006