ECHO-Jahresbericht 2001

1) ZIEL

Evaluierung der Tätigkeit des Amtes für humanitäre Hilfe der Europäischen Gemeinschaft (ECHO) im Jahr 2001

2) GEMEINSCHAFTSMASSNAHME

Bericht der Kommission - Amt für humanitäre Hilfe (ECHO) - Jahresbericht 2001 [KOM/2002/322 endg. - nicht im Amtsblatt veröffentlicht]

3) ZUSAMMENFASSUNG

Dieser Bericht wurde gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1257/96 des Rates über die humanitäre Hilfe veröffentlicht. In der Verordnung ist festgelegt, dass die Kommission dem Europäischen Parlament und dem Rat nach dem Ende jedes Haushaltsjahres einen Bericht über im Laufe des Haushaltsjahres finanzierte Aktionen vorlegt.

In dem Bericht wird festgestellt, dass ECHO im Jahr 2001 bedeutende Fortschritte erreicht hat, insbesondere in Bezug auf seine Rolle bei der Verknüpfung von Soforthilfe, Rehabilitation und Entwicklung, die Verbesserung seiner Beziehungen zu den Vereinten Nationen und die Reform seiner Verwaltung.

Wie auch in der Mitteilung über die Verknüpfung zwischen Soforthilfe, Rehabilitation und Entwicklung dargestellt, wird sich ECHO hauptsächlich auf sein eigentliches Mandat, die Bereitstellung von Soforthilfe zur Rettung von Menschenleben in Notsituationen, beschränken. Die Kommission hat ein Arbeitspapier vorgelegt, in dem die Kriterien für die allmähliche Ablösung der humanitären Hilfe und den Übergang zu einer Entwicklungszusammenarbeit erläutert werden.

ECHO hat ein Verfahren erarbeitet, das die Definition „vergessener" Krisen und instabiler Situationen nach Krisen verbessert. Dieses Verfahren beruht auf der Bedeutung, die der Krise in der Medienberichterstattung und durch andere Geber beigemessen wird. Im Jahr 2001 wurden mit diesem neuen Verfahren Angola, die Westsahara und Tschetschenien als Krisenherde anerkannt, und sie erhielten umfangreiche Mittel.

Das von ECHO genutzte Verfahren zur Bewertung des Bedarfs an humanitärer Hilfe wurde im Jahr 2001 ebenfalls verbessert. Durch den Einsatz dieses Werkzeugs konnte ECHO nachweisen, dass sich seine Tätigkeit auf die Gebiete der Welt mit dem dringendsten Bedarf erstreckt.

Im Rahmen der Verwaltungsreform stellte ECHO den Umbau der internen Organisation und der Arbeitsmethoden sowie die Schaffung von Instrumenten zur Evaluierung und Verbesserung der Ergebnisse in den Mittelpunkt. So wurde im Juni 2001 ein beschleunigtes Beschlussfassungsverfahren angenommen, mit dem dringende Projekte innerhalb von 24 bis 72 Stunden genehmigt werden können.

Im Jahr 2001 wurde außerdem ein elektronisches Kriseninformationssystem eingerichtet. Es stellt Informationen für die tägliche Arbeit bereit. Ein weiteres Informationssystem auf lokaler Ebene wird zurzeit untersucht.

Tätigkeiten von ECHO

Die Tendenz einer zunehmenden Häufigkeit von Naturkatastrophen weltweit sowie einer Verschlimmerung ihrer Ausmaße hält weiterhin an. Das Jahr 2001 war durch folgende einschneidende Ereignisse gekennzeichnet: die Erdbeben in El Salvador und Indien, die Überschwemmungen in Indien und die Dürre in Mittelasien. Die Situation bei Katastrophen, die vom Menschen selbst verursacht werden, bleibt weiterhin angespannt. Seit 1991 haben derartige Konflikte schätzungsweise 2,2 Mio. Menschenleben gefordert. Die Zahl der Kriege und gewaltsamen Konflikte stieg zum Jahresende 2001 auf 38.

ECHO hat im Jahr 2001 für humanitäre Krisen 543,7 Mio. zugewiesen. Das Amt hat 1031 Verträge zur Durchführung der Maßnahmen unterzeichnet. Hilfe wurde in über 60 Ländern geleistet.

Im vorliegenden Bericht sind die den verschiedenen Regionen der Welt gewährten Hilfen sowie die Situation in diesen Regionen aus humanitärer Sicht im Einzelnen dargestellt. Die AKP-Region (Länder Afrikas, der Karibik und des pazifischen Raumes) hat im Jahr 2001 den Löwenanteil der Mittel erhalten (173,320 Mio.). Die für die westlichen Balkanstaaten bestimmten Mittel haben sich auf Grund der Stabilisierung in dieser Region im Vergleich zum Vorjahr verringert. Demgegenüber wurde die für Asien gewährte Hilfe erhöht. Die palästinensischen Gebiete waren wieder eines der wichtigsten Tätigkeitsgebiete von ECHO.

Im Jahr 2001 hat das Amt für humanitäre Hilfe zwei Aktionspläne des Programms DIPECHO durchgeführt (Vorbereitung auf Katastrophenfälle in regionalem Rahmen): in Südostasien und in Mittelamerika. Das Programm wurde auf Südasien ausgedehnt.

Querschnittsthemen

Im Jahr 2001 hat ECHO Partnerschaftsrahmenverträge mit 27 neuen Partnern geschlossen. Die Funktionsweise des Rahmenvertrags wurde unter Berücksichtigung der Qualität der geleisteten Hilfe überprüft.

Das Amt hat im Jahr 2001 1,6 Mio. für Zuschussprogramme für Initiativen zur Bildung, zur Durchführung von Studien und den Aufbau von Netzen im humanitären Bereich gewährt.

In diesem Jahr wurde mit der Umsetzung der im Jahr 2000 beschlossenen neuen Kommunikations- und Informationsstrategie von ECHO begonnen. Ziel dieser Strategie ist die klare Definition der Zielgruppen, die zunehmende Nutzung des Internets, die Definition klarer abgegrenzter Ziele und die Stärkung der Verbindungen zwischen der ECHO-Zentrale und den Büros vor Ort. Im Rahmen dieses Konzepts wurde eine EU-weite Meinungsumfrage durchgeführt, die die Bekanntheit von ECHO und die Kenntnisse über humanitäre Fragen ermitteln sollte. Die Ergebnisse zeigten eine deutliche Befürwortung der Grundsätze humanitärer Hilfe, aber eine geringe Kenntnis der Rolle von ECHO sowie den Wunsch nach umfassenderen Informationen zu diesem Thema.

Die Quote der Ausführung des ECHO-Haushalts 2001 liegt für die Verpflichtungsermächtigungen bei 100 % und die Zahlungsermächtigungen bei 90,5 %.

Zukunftsperspektiven

Gegenwärtig steht die Gemeinschaft vor drei großen humanitären Herausforderungen in der Welt: das Vorhandensein langwieriger „menschengemachter" Krisen, die Herausbildung von Krisen in Gebieten, die bisher als stabil galten, und Naturkatastrophen mit immer verheerenderen Auswirkungen.

4) durchführungsbestimmungen

5) weitere arbeiten

Letzte Änderung: 04.07.2005