Europäische Sicherheitsstrategie

In dem vorliegenden Dokument erläutert die Europäische Union (EU) ihre Sicherheitsstrategie für ein sicheres Europa in einer besseren Welt. Diese Strategie ist vorwiegend darauf ausgerichtet, potenzielle Bedrohungen besser zu ermitteln, die strategischen Ziele der Union zu definieren und die Auswirkungen auf die europäische Politik aufzuzeigen.

RECHTSAKT

Ein sicheres Europa in einer besseren Welt - Europäische Sicherheitsstrategie. Brüssel, den 12. Dezember 2003 [Nicht im Amtsblatt veröffentlicht].

ZUSAMMENFASSUNG

Das vorliegende Dokument wurde im Auftrag des Hohen Vertreters der EU für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP), Javier Solana, erstellt und von ihm dem Europäischen Rat vorgelegt. Der Europäische Rat hat die europäische Sicherheitsstrategie auf seiner Tagung am 12. und 13. Dezember 2003 in Brüssel angenommen. Der Hohe Vertreter zeigt die globalen Herausforderungen und Hauptbedrohungen für die Sicherheit der Union auf. Das Dokument verdeutlicht die strategischen Ziele der EU bei der Abwehr dieser Bedrohungen. Diese bestehen insbesondere darin, die Sicherheit in den Nachbarländern der Union zu stärken und eine auf wirksamen Multilateralismus gegründete Weltordnung zu unterstützen. Daneben werden die Auswirkungen dieser Ziele auf die europäische Politik behandelt.

Das Sicherheitsumfeld: globale Herausforderungen und Hauptbedrohungen

Aufgrund der zunehmenden Globalisierung sind die internen und externen Sicherheitsaspekte untrennbar miteinander verbunden. Die Kapitalströme, die technologische Entwicklung und die demokratischen Fortschritte haben vielen Menschen Wohlstand und Freiheit gebracht. Aus der Sicht anderer jedoch steht die Globalisierung für Frustration und Ungerechtigkeit. In den meisten Entwicklungsländern gehen Sicherheitsprobleme auf Armut und Krankheiten wie AIDS zurück. In vielen Fällen ist wirtschaftliches Versagen mit politischen Problemen und Gewaltkonflikten verknüpft. Sicherheit ist eine notwenige Vorbedingung für Entwicklung. Konkurrenz um Naturressourcen ist ebenfalls ein Problemfaktor. Die Abhängigkeit Europas von Energieeinfuhren gibt in besonderem Maße Anlass zur Besorgnis.

In der Sicherheitsstrategie werden für Europa im Wesentlichen folgende Bedrohungen ermittelt:

Strategische Ziele der Europäischen Union

Die Europäische Union konzentriert sich zur Verteidigung der Sicherheit und Verbreitung ihrer Werte auf drei strategische Ziele, und zwar:

Auswirkungen auf die europäische Politik

Die EU hat Fortschritte auf dem Weg zu einer kohärenten Außenpolitik und einer wirksamen Krisenbewältigung erzielt. Jedoch muss sie gemäß ihrer Sicherheitsstrategie

Die Europäische Union: ein globaler Akteur

Die Schaffung der EU war in der durch zwei Weltkriege während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägten europäischen Geschichte der wesentliche Faktor für eine bislang beispiellose Periode des Friedens, der Stabilität und des Wohlstands. Die europäischen Länder legen Unstimmigkeiten friedlich bei und kooperieren über gemeinsame Institutionen.

Die Vereinigten Staaten haben - insbesondere im Rahmen der NATO - einen entscheidenden Beitrag zum europäischen Integrationsprozess und zur Sicherheit Europas geleistet. Seit dem Ende des Kalten Krieges sind die Vereinigten Staaten zwar der dominierende militärische Akteur, jedoch ist kein Land in der Lage, im Alleingang den komplexen Problemen unserer Zeit zu begegnen. Als Zusammenschluss von 27 Mitgliedstaaten mit über 500 Millionen Einwohnern ist die Europäische Union zwangsläufig ein globaler Akteur. Europa muss daher bereit sein, die Verantwortung für die globale Sicherheit und den Aufbau einer besseren Welt mit zu tragen.

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Letzte Änderung: 03.10.2011