GoDigital: den KMU den Weg zum elektronischen Handel ebnen

1) ZIEL

Unterstützung der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), damit diese die neuen Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und insbesondere den elektronischen Handel voll nutzen können.

2) RECHTSAKT

Mitteilung der Kommission an den Rat, das Europäische Parlament, den Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen: Den KMU den Weg zum elektronischen Handel ebnen [KOM (2001) 136 endg. - nicht im Amtsblatt veröffentlicht].

3) ZUSAMMENFASSUNG

Kontext

Am 19. und 20. Juni 2000 verabschiedeten die Staats- und Regierungschefs auf der Tagung des Europäischen Rates in Feira den Aktionsplan eEurope 2002 (dieser Aktionsplan ist durch den Aktionsplan eEurope 2005 überholt). Eines der Ziele ist es, die Nutzung des Internets zu fördern, indem insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dabei unterstützt werden, zur Digitaltechnik überzugehen.

Auf der Grundlage des eEurope-Aktionsplans erarbeitet die Europäische Kommission das GoDigital-Konzept, das aus einer Reihe von Initiativen besteht, die dazu beitragen, den KMU den Weg zur Digitaltechnik zu ebnen. Außerdem ermittelt sie den Bedarf dieser Unternehmen im Bereich des elektronischen Handels. Ziel der GoDigital-Initiativen ist es,

Der elektronische Handel ist für KMU von besonderer Bedeutung, weil er dazu beiträgt, eine Reihe von Hindernissen beim Zugang zu den Märkten aus dem Weg zu räumen. Trotzdem haben nur wenige KMU (42 % im Jahr 2000) Zugang zum Internet, und nur wenige benutzen diesen Weg für den elektronischen Handel (20 % im Jahr 2000). Zu den zahlreichen Hindernissen, die der Übernahme der neuen Informationstechnologien im Wege stehen, gehören - häufig unzureichende - nationale Rechtsvorschriften, nicht aufeinander abgestimmte Normen und Technologien, unzureichend qualifizierte Arbeitskräfte (bei den KMU) sowie ein für die KMU meist zu kostspieliger Zugang zu den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien.

GoDigital-Initiativen

Vorrangiges Ziel der GoDigital-Initiativen ist es, auf Gemeinschaftsebene die Programme, über die sie finanziert wurden, zu optimieren, wie beispielsweise das mehrjährige Arbeitsprogramm „Technologien der Informationsgesellschaft" im Rahmen des 5. Rahmenprogramms für Forschung und technologische Entwicklung (1998-2002), oder im Rahmen des 6. Rahmenprogramms für die Technologien für die Informationsgesellschaft. Außerdem sollen sie die Maßnahmen der Wirtschaft und der nationalen und regionalen Behörden stärken. Zudem wurden Mechanismen zur Koordinierung mit den Mitgliedstaaten eingerichtet. Insbesondere gilt es, das Benchmarking (EN) der nationalen und regionalen Maßnahmen zur Förderung des elektronischen Handels voranzutreiben.

Ziel der Initiativen ist es, die KMU darin zu unterstützen, in den elektronischen Handel einzusteigen. Hierbei wird die Kommission durch das Netz der Euro-Info-Zentren unterstützt, das sich um die Förderung des Übergangs der KMU zum elektronischen Handel kümmert, ferner durch die nationalen Maßnahmen zugunsten der neuen Informationstechnologien und der Technologien für den elektronischen Handel, die einer Bewertung unterzogen werden, sowie durch bewährte Verfahren. Schließlich wurden seit dem Start von GoDigital bereits verschiedene Projekte eingeleitet.

Die Initiativen müssen es den KMU ermöglichen, günstige Rahmenbedingungen für die Entwicklung des elektronischen Handels und die Förderung der unternehmerischen Initiative zu schaffen, aus den Ergebnissen der Programme für Forschung und technologische Entwicklung Nutzen zu ziehen, sie einzusetzen und sich die im Bereich der Informationstechnologien erforderlichen Kenntnisse anzueignen. Damit dies alles verwirklicht werden kann, hat man allgemeine Ziele für das Jahr 2001 aufgestellt und verschiedene Aktionslinien und Maßnahmen für 2001 und 2002 festgelegt.

Die GoDigital-Initiative umfasst drei Aktionslinien mit zahlreichen Maßnahmen, die den einzelnen Aktionslinien zugeordnet sind. Im Rahmen der Aktionslinie 1 für den elektronischen Geschäftsverkehr und das dynamische Unternehmertum sind folgende Maßnahmen vorgesehen:

Die Aktionslinie 2 für die Einführung des elektronischen Geschäftsverkehrs umfasst folgende Maßnahmen:

Im Rahmen der Aktionslinie 3 für IKT-Fachwissen sind folgende Maßnahmen geplant:

Damit die KMU umfassend von der Einführung der IKT profitieren können, hat die Kommission mehrere Initiativen auf den Weg gebracht:

4) durchführungsmassnahmen

Mitteilung der Europäischen Kommission vom 27. März 2003 - Anpassung der Politik im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs an ein sich wandelndes Umfeld: Die Lehren aus der Initiative "GoDigital" und die künftigen Herausforderungen [KOM(2003) 148 endg. - nicht im Amtsblatt veröffentlicht] Im Anschluss an den Start der Initiative „GoDigital" wird in dieser Mitteilung der heutige Stand der Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und des elektronischen Geschäftsverkehrs in europäischen Unternehmen, namentlich KMU, dargestellt. Außerdem wird untersucht, welche Herausforderungen an die Politik sich aus dieser Situation ergeben.

Die Basisausstattung mit IKT-Infrastruktur und der Zugang zum Internet bilden nicht mehr ein größeres Problem. Anlass zur Sorge gibt vielmehr die unterschiedliche Qualität des Zugangs. So sind die KMU weniger gut ausgestattet als die großen Unternehmen (Verbindung über ein analoges Modem und nicht durch das Festnetz). Unterschiede zeigen sich auch zwischen den meisten Mitgliedstaaten und den Ländern des Mittelmeerraums, die hier noch Defizite aufweisen.

Die größere Herausforderung stellt nun nicht mehr der Internetzugang als solcher für die Unternehmen dar - denn hier sind bemerkenswerte Fortschritte erzielt worden -, sondern die effiziente Integration von IKT in den Unternehmensprozess. Es geht also zukünftig darum, die Aktivitäten der Unternehmen im Bereich des Einkaufs und des Verkaufs über das Internet zu entwickeln, sowie um die produktive Nutzung der IKT, denn gerade in diesen Bereichen sind schwer wiegende Defizite festzustellen.

Zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs der Unternehmen empfiehlt die Kommission konkrete Maßnahmen in folgenden Bereichen:

Ganz allgemein müssen im Rahmen der Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs europäischer Unternehmen drei Ziele verfolgt werden:

Bericht der Europäischen Kommission vom 13. Mai 2002 - Die im Rahmen von „GoDigital" realisierten Fortschritte [SEK(2002)566 - nicht im Amtsblatt veröffentlicht] Aus den allgemeinen Schlussfolgerungen geht hervor, dass ermutigende Fortschritte in den meisten GoDigital-Bereichen zu verzeichnen sind. Viel versprechende Ergebnisse wurden bei der Förderung der Nutzung des elektronischen Handels durch die kleinen und mittleren Unternehmen erzielt. Trotz allem muss weiterhin an der Verwirklichung der Ziele der Aktionslinien gearbeitet werden. Eine Mitteilung der Europäischen Kommission über die konkreten Ergebnisse von GoDigital dürfte dem Ministerrat (Industrie) im Mai 2003 vorgelegt werden. Die Ergebnisse der Initiativen sowie mögliche politische Leitlinien werden geprüft.

5)weitere arbeiten

Letzte Änderung: 19.09.2003