Antibiotikaresistenz

Die Entschließung hat das Ziel eine gemeinsame Strategie und koordinierte Maßnahmen zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz festzulegen.

RECHTSAKT

Entschließung des Rates vom 8. Juni 1999 „Antibiotikaresistenz - eine Strategie gegen die mikrobiologische Bedrohung" [Amtsblatt C 195 vom 13.7.1999]

ZUSAMMENFASSUNG

Die Antibiotikaresistenz ist ein großes Problem für die Gesundheit in Europa und der ganzen Welt. Durch die Resistenz gegen Antibiotika erhöhen sich Krankheitshäufigkeit und Sterblichkeit infolge von übertragbaren Krankheiten, was nicht nur zu einer verminderten Lebensqualität sondern auch zu erhöhten Kosten im Gesundheitswesen führt.

Antibiotika sind für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten unerlässlich. Daher ist es unbedingt notwendig, die Wirksamkeit von noch wirksamen Arzneimitteln zu erhalten.

Die Antibiotikaresistenz und ihre unterschiedlichen Ursachen erfordern ein multidisziplinäres und bereichsübergreifendes Konzept. Einzelstaatliche Maßnahmen können dabei nicht ausreichen, um die Risiken zu senken und wirksam zu verhindern, dass Mikroorganismen Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln, die in der Human- und der Veterinärmedizin sowie in Futtermitteln verwendet werden. Noch können sie die Wirksamkeit der Antibiotika bei der Behandlung von Infektionskrankheiten erhalten. Deshalb sind eine gemeinsame Strategie und koordinierte Maßnahmen auf gemeinschaftlicher und internationaler Ebene unbedingt erforderlich.

In Anbetracht des globalen Ausmaßes dieses Problems müssen sich die Mitgliedstaaten und die Kommission in enger Zusammenarbeit mit den internationalen Organisationen - insbesondere der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und dem Internationalen Tierseuchenamt (OIE) - engagiert für die Verwirklichung der Ziele dieser Entschließung einsetzen.

Nach Auffassung des Rates sollte die Gesamtstrategie auf einer Risikobewertung beruhen und koordinierte Bekämpfungs- und Präventivmaßnahmen umfassen (beispielsweise die Überwachung der Antibiotikaresistenz und ihrer Folgen für Mensch, Tier und Nahrungsmittel, die Infektionsbekämpfung im Gesundheitswesen und in der Tierhaltung, die Entwicklung neuer Arzneimittel für Therapie und Prävention usw.) sowie Forschungsarbeiten (insbesondere über die Auswirkungen der Vorsorgemaßnahmen, die Entwicklung neuer Antibiotika und alternativer Mittel, die optimale Anwendung von Antibiotika, die Mechanismen für die Ausbreitung und die Entwicklung der Antibiotikaresistenz und optimale Haltungsbedingungen zwecks Verbesserung der Tiergesundheit).

Im Rahmen dieser Strategie werden die Mitgliedstaaten aufgefordert,

Die Kommission wird ersucht,

Die Kommission sollte in enger Abstimmung mit den Mitgliedstaaten mit den einschlägigen internationalen Organisationen zusammenarbeiten.

Letzte Änderung: 04.05.2006