eLearning - Gedanken zur Bildung von morgen

1) ZIEL

Mobilisierung der bildungs- und kulturtragenden Kreise sowie der wirtschaftlichen und sozialen Akteure für die Verwirklichung der Zielsetzungen des Europäischen Rats von Lissabon, damit Europa seinen Rückstand aufholen und der Übergang in die Wissensgesellschaft beschleunigt werden kann.

2) RECHTSAKT

Mitteilung der Kommission vom 24. Mai 2000 „eLearning - Gedanken zur Bildung von morgen" [KOM(2000) 318 endg. - nicht im Amtsblatt veröffentlicht].

3) ZUSAMMENFASSUNG

Kontext

Die Initiative eLearning ist Teil der globalen Strategie eEurope der Europäischen Gemeinschaft, mit der das Ziel erreicht werden soll, das die Staats- und Regierungschefs auf dem Europäischen Rat von Lissabon am 23. und 24. März 2000 für die Union gesetzt haben: „... die Union zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu machen, einem Wirtschaftsraum, der fähig ist, ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum mit mehr und besseren Arbeitsplätzen und einem größeren sozialen Zusammenhalt zu erzielen". Diese globale Strategie basiert im Wesentlichen auf der Mitteilung „ eEurope - Eine Informationsgesellschaft für alle", den Schlussfolgerungen des Europäischen Rates von Lissabon und dem „eEurope"-Aktionsplan. Innerhalb dieser Strategie kommt den Bildungs- und Kulturträgern eine zentrale Rolle zu: mit der Initiative eLearning sollen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit sie ihrer wichtigen Aufgabe gerecht werden können.

In Zukunft wird die wirtschaftliche und soziale Leistungsfähigkeit der Gesellschaft weitgehend dadurch bestimmt, wie die Bürger das Potenzial der neuen Technologien nutzen können. Soll das in Lissabon gesetzte Ziel erreicht werden, so müssen sich sämtliche Akteure der allgemeinen und beruflichen Bildung voll engagieren. Die Initiative "eLearning" greift die Herausforderungen in diesen Bereichen auf und zielt darauf ab, die Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung in Europa an die Bedürfnisse der Wissensgesellschaft anzupassen.

Die Initiative leitet keinen neuen Prozess ein, sondern führt die verschiedenen Komponenten der allgemeinen und beruflichen Bildung - eEurope -Aktionen, Prozess von Luxemburg und Forschungsaktionen - zusammen, um die Akteure der allgemeinen und beruflichen Bildung zu mobilisieren.

Überdies hat der Europäische Rat von Lissabon den Rat „Bildung" ersucht, allgemeine Überlegungen über die konkreten künftigen Ziele der Bildungssysteme anzustellen und sich dabei auf gemeinsame Prioritäten zu konzentrieren und ihm im Frühjahr 2001 einen umfassenderen Bericht vorzulegen.

Es ist dringend eine Mobilisierung auf europäischer Ebene erforderlich, um die Schwächen auszumerzen und die erheblichen Rückstände, die im Vergleich mit den Vereinigten Staaten bei der Nutzung der neuen Technologien festzustellen sind, aufzuholen. Dementsprechend sind die Zielvorgaben und Maßnahmen der Initiative klar umrissen und sieht der Zeitplan kurzfristige Fälligkeitsdaten vor.

Ziele

Die Initiative hat drei Schwerpunkte, die jeweils zahlreiche detaillierte Vorgaben umfassen, die die wesentlichen Schwachpunkte Europas in dem betreffenden Bereich aufgreifen:

Infrastrukturelle Zielsetzungen

Zielsetzungen hinsichtlich der Erhöhung des Wissensstands der Bevölkerung

Zielsetzungen bei der Anpassung der Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung an die Wissensgesellschaft

Aktionen

Zur Verwirklichung dieser ehrgeizigen Ziele orientiert sich die Initiative an folgenden vier Hauptaktionslinien:

Umsetzung durch die Mitgliedstaaten

Art und Umfang der Herausforderungen und Aktionen setzen ein ausgeprägtes politisches Engagement der Mitgliedstaaten voraus. Die Verwirklichung der Ziele nach einem Zeitplan mit rasch aufeinander folgenden Fälligkeitsdaten erfordert eine rasche Umsetzung und in vielen Fällen zusätzliche Anstrengungen.

Es ist vorgesehen, dass die Kommission in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss des Rates Rahmenbedingungen für die Begleitung der Aktionen setzt, damit die Fortschritte und die Wirksamkeit der Maßnahmen analysiert werden können. U. a. soll hierzu auf ein Benchmarking-System zurückgegriffen werden, das sich auf die im Rahmen des Luxemburg-Prozesses festgelegten Indikatoren stützt. Die Mitgliedstaaten sind gehalten, sich am Austausch zweckdienlicher Informationen zu beteiligen.

Als Ergänzung sollen Beobachtungsmechanismen entwickelt werden, die Vorgaben umfassen, die den vier Aktionslinien der Initiative eLearning entsprechen und die einen Vergleich zwischen den Mitgliedstaaten und mit Drittstaaten erlauben.

Die Initiative eLearning wirkt sich auf die Abänderung der beschäftigungspolitischen Leitlinien aus, die die Kommission im Herbst 2000 vorschlagen wird. Es ist vorgesehen, eine spezifische Leitlinie zum Thema eLearning anzuregen.

Die Initiative wird ihren Platz ebenfalls im Rahmen der Europäischen Sozialagenda finden.

Rolle der Kommission

Die Initiative eLearning soll entsprechend einer offenen Koordinierungsmethode umgesetzt werden, die es ermöglicht, vorbildliche Verfahren zu verbreiten und bei den Zielsetzungen eine stärkere Annäherung zu erreichen. Die Kommission hat die Aufgabe, die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung der Initiative eLearning zu unterstützen sowie ihre Bemühungen auf europäischer Ebene zu koordinieren und zu verstärken.

Im Oktober 2000 soll sie ein Arbeitsdokument vorlegen, das in umfassender Weise sämtliche Aktionen auf Gemeinschaftsebene darstellt, die zur Unterstützung der Durchführung der Initiative eLearning vorgesehen sind. Außerdem legt sie dem Rat (Bildung) regelmäßig Zwischenberichte vor.

Die Kommission wird im Einvernehmen mit den Mitgliedstaaten die gemeinschaftlichen Instrumente und Programme mobilisieren, um die gemeinsam getragenen Vorstellungen zu verwirklichen. Dabei sollen die Beiträge nachstehender Instrumente und Programme einfließen:

Besondere Aufmerksamkeit soll folgenden Aspekten zuteil werden:

Die Kommission wird auf Gemeinschaftsebene spezifische Aktionen einleiten, die den Prozess des Nachdenkens und ein entsprechendes Tätigwerden auf nationaler und gemeinschaftlicher Ebene fördern sollen. Dies gilt insbesondere für folgende Bereiche:

Wenn diese ehrgeizigen Ziele erreicht werden, wird den europäischen Bürgern die Möglichkeit geboten, aktiv beim Aufbau der dynamischsten Gesellschaft der Welt mit dem stärksten Zusammenhalt mitzuwirken.

4) durchführungsmassnahmen

Bericht der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament „Gedanken zur Bildung von Morgen Förderung der Innovation durch den Einsatz neuer Technologien" [KOM(2000) 23 endg. - Nicht im Amtsblatt veröffentlicht]

5) weitere arbeiten

Letzte Änderung: 28.06.2003