Katastrophenvorsorge in Entwicklungsländern

Die Europäische Union (EU) unterstützt die Integration der Katastrophenvorsorge als Bestandteil der politischen Ziele der Entwicklungsländer. Diese Länder sind aufgrund ihrer geografischen und wirtschaftlichen Lage sowie ihrer Armutsquote am stärksten gefährdet. Die Analyse von Katastrophenfällen sowie Maßnahmen, um Katastrophen zu verhindern und zu mildern, sollen die Auswirkungen von Naturkatastrophen oder von Menschen verursachten Katastrophen mindern.

RECHTSAKT

Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament vom 23. Februar 2009 über die EU-Strategie zur Unterstützung der Katastrophenvorsorge in Entwicklungsländern [KOM(2009) 84 endg. - Nicht im Amtsblatt veröffentlicht].

ZUSAMMENFASSUNG

Diese Strategie trägt zur Verringerung des Risikos von Naturkatastrophen oder von auf technologische Gefahren und Risiken zurückgehende Katastrophen in den Entwicklungsländern und den Überseeischen Ländern und Gebieten (ÜLG) bei. Aufgrund der sozialen und wirtschaftlichen Anfälligkeit dieser Länder haben Klimakatastrophen Auswirkungen auf deren nachhaltige Entwicklung und die Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele (MDG).

Diese Strategie ist Bestandteil des Hyogo-Rahmenaktionsplans 2005-2015 (EN), der im Rahmen der Internationalen Strategie zur Katastrophenvorsorge (ISDR) (EN) der Vereinten Nationen aufgestellt wurde. Sie muss mit Strategien zur Anpassung an den Klimawandel sowie Maßnahmen zur Verhinderung und Bewältigung von Katastrophen, die von Menschen verursacht werden, verknüpft werden.

Prioritäre Interventionsbereiche

Die Kommission unterstützt die Integration der Katastrophenvorsorge als Priorität nationaler und lokaler Entwicklungsplanung. Die Umsetzung der Strategie erfordert einen geeigneten institutionellen Rahmen, insbesondere innerhalb nationaler Plattformen, sowie ausreichende finanzielle Mittel. Zudem ist die Katastrophenvorsorge ein prioritäres Thema im politischen Dialog zwischen der Europäischen Union (EU) und den Entwicklungsländern. In diesem Zusammenhang unterstützt die EU die 2009 erfolgte Einführung der zweiten weltweiten Plattform für Katastrophenvorsorge.

Naturkatastrophen haben zahlreiche Ursachen. Das Management der Nebenrisikofaktoren erfordert daher eine globale und sektorübergreifende Analyse lokaler Situationen.

Die Aktionspläne müssen auf der Grundlage wirksamer Systeme zur Überwachung, Risikoanalyse und Frühwarnung erarbeitet werden. Die Investitionen sollen die Förderung von Wissen und die Risikomanagementkapazität begünstigen, insbesondere durch Ausbau der Forschung und der statistischen Kapazitäten. Zudem muss zwischen den betroffenen Ländern und lokalen Gemeinschaften ein Austausch bewährter Praktiken erfolgen.

Kampagnen zur Sensibilisierung und Erziehung zur Katastrophenvorsorge sind wesentlicher Bestandteil der Strategie. Die Informationen müssen zu den am stärksten gefährdeten Menschen vordringen.

Die Notfallpläne und Maßnahmen zur Katastrophenbewältigung müssen Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfe miteinander kombinieren. Darüber hinaus sollen die Pläne zur Katastrophenvorsorge mit Wiederaufbauplänen verzahnt werden. Die EU unterstützt die Einrichtung von Versicherungsmechanismen, Mechanismen zur Risikowarnung sowie Verbreitungsmechanismen, soweit diese finanziell tragbar sind.

Internationale Zusammenarbeit

Die EU soll die Strategie gemäß der Pariser Erklärung über die Wirksamkeit der Entwicklungshilfe umsetzen. Diese Verpflichtung setzt eine Zusammenarbeit zwischen Geldgebern, Regierungen, regionalen und internationalen Organisationen sowie Nicht-Regierungsorganisationen voraus.

Mechanismen zur Umsetzung

Die Fortführung des politischen Dialogs über die Katastrophenvorsorge erfolgt in einer Lenkungsgruppe aus Vertretern der Mitgliedstaaten und der Kommission. Diese Gruppe unterstützt die Einrichtung von Foren für den Austausch der verschiedenen Beteiligten und die Schaffung von nationalen und regionalen Netzen für den Informationsaustausch. 2009 wird ein Aktionsplan vorgelegt, der 2011 überprüft werden soll.

Finanzierungsinstrumente

Die Mittelzuwendungen stammen aus dem Europäischen Entwicklungsfonds (EEF) und den Finanzierungsinstrumenten des Gesamthaushaltsplans 2007-2013. Diese Mitteilung ermöglicht die Koordinierung dieser Instrumente.

Die Kommission unterstützt die Integration der Katastrophenvorsorge mit dem 7. Forschungsrahmenprogramm (FTE-Rahmenprogramm) sowie die Nutzung innovativer Finanzmittel (insbesondere im Bereich der Bekämpfung des Klimawandels).

Hintergrund

Diese Strategie trägt zur Stärkung der Reaktion der Europäischen Union auf Katastrophen und Krisen in Drittländern bei. Sie stützt sich auf den Bericht des Hohen Vertreters und der Kommission über Klimawandel und internationale Sicherheit.

Letzte Änderung: 11.05.2009