Rahmenbedingungen für das Engagement EU-Irak

Mit dieser Mitteilung soll eine Grundlage für die Beratungen mit der künftigen souveränen irakischen Regierung und der irakischen Gesellschaft im weiteren Sinne geschaffen werden. Es wird ein dreistufiger Rahmen vorgeschlagen für die Intensivierung der Beziehungen zwischen den beiden Parteien nach Maßgabe der Fortschritte beim politischen Übergang und bei der Herstellung der erforderlichen Sicherheitslage.

RECHTSAKT

Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament vom 9. Juni 2004 - Die Europäische Union und Irak - Rahmenkonzept für ein zunehmendes Engagement [KOM (2004) 417 endgültig - nicht im Amtsblatt veröffentlicht]

ZUSAMMENFASSUNG

Hintergrund

Mit dieser Mitteilung wird der Aufforderung des Europäischen Rates von Oktober 2003 nachgekommen, eine Strategie für die Beziehungen der Europäischen Union (EU) zum Irak auszuarbeiten. Mit der Einsetzung einer neuen irakischen Übergangsregierung und der Verabschiedung der Resolution 1546 vom 8. Juni 2004 durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (EN) (ES) (FR), die eine Machtübergabe an die Iraker und eine Stärkung der Rolle der Vereinten Nationen vorsieht, hat die EU nun die Möglichkeit, den Irak auf seinem neuen Weg zu unterstützen.

Während der 24 Jahre der Herrschaft Saddam Husseins hat die EU keine politischen oder vertraglichen Beziehungen mit dem Irak unterhalten. Dennoch war die EU nach den Vereinten Nationen der wichtigste Geber humanitärer Hilfe. Seit Oktober 2003 besteht das Ziel ferner im Wiederaufbau des Landes durch Maßnahmen zur Schaffung von Arbeitsplätzen, zur Bereitstellung grundlegender öffentlicher Dienstleistungen, zum Abbau der Armut und zur Stärkung der Governance sowie der demokratischen irakischen Institutionen. Im Rahmen der Geberkonferenz in Madrid vom 23./24. Oktober 2003 hat die EU (die Kommission und die Mitgliedstaaten) Hilfeleistungen in Höhe von 1,25 Mrd. EUR in Aussicht gestellt.

Ziele

Die Ziele der EU in ihren Beziehungen mit dem Irak sind mit ihren eigenen Interessen verknüpft und vor allem auf folgende Aspekte ausgerichtet:

Für einen sicheren, stabilen und demokratischen Irak muss die EU bereit sein, die Vereinten Nationen weiterhin in ihrer Führungsrolle zu unterstützen und sich für die erfolgreiche Koordinierung ihrer Hilfsmaßnahmen einzusetzen. Mit ihren Fachkenntnissen könnte die Union:

Für eine offene, nachhaltige und diversifizierte Marktwirtschaft im Irak könnte die EU:

Für einen Irak, der mit seinen Nachbarn in Frieden lebt und in die internationale Gemeinschaft integriert ist, könnte die EU:

Zur Erreichung dieser Ziele hat die EU ein dreistufiges Rahmenkonzept für ein zunehmendes Engagement vorgesehen, das mit der Resolution 1546 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen im Einklang steht. Es muss dafür gesorgt werden, dass die EU-Mitgliedstaaten vor Ort eng mit der UNO, der Weltbank (EN) (ES) (FR), dem IWF (EN) (ES) (FR) und anderen internationalen Organisationen zusammenarbeiten.

Phase I - Sofortige Maßnahmen

Ab dem 30. Juni 2004 und bis zur Wahl einer Übergangs-Nationalversammlung könnte die EU folgende Initiativen in Erwägung ziehen:

Phase II - Nach den Wahlen

Nach den Wahlen zur Nationalversammlung muss eine Übergangsregierung gebildet und eine neue Verfassung ausgearbeitet werden, die 2005 per Referendum ratifiziert werden soll. In diesem Rahmen können die Zusammenarbeit und der Dialog mit dem Irak ausgebaut werden. Neben den in Phase I ergriffenen Maßnahmen könnten folgende Maßnahmen in Betracht gezogen werden:

Phase III - Mittelfristige Maßnahmen

Nach der Wahl der Regierung, der Verabschiedung der Verfassung sowie der Einsetzung einer demokratisch gewählten Exekutive und Legislative könnte die EU folgende zusätzliche Maßnahmen ergreifen:

Alle diese Empfehlungen müssen regelmäßig überprüft und den Gegebenheiten angepasst werden.

VERBUNDENE RECHTSAKTE

Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament - Empfehlungen für ein verstärktes Engagement der Europäischen Union gegenüber Irak [KOM(2006)283 - Nicht im Amtsblatt veröffentlicht]

Gemeinsame Erklärung der EU und des Iraks über den politischen Dialog (EN) (FR), am 21. September 2005 im New York unterzeichnet.

Erklärung der internationalen Konferenz über den Irak (FR), 22. Juni 2005 in Brüssel.

Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament über die Auswirkungen des Irakkriegs in den Bereichen Energie und Verkehr [KOM(2003) 164 endg. - Nicht im Amtsblatt veröffentlicht]

See also

Weitere Informationen über die Beziehungen zwischen der EU und dem Irak sind der Website der Europäischer Auswärtiger Dienst (EN) (FR).

Letzte Änderung: 07.05.2007