Regionale politische Partnerschaft mit dem Horn von Afrika

Die Kommission schlägt eine strategische Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und dem Horn von Afrika zur Förderung von Frieden, Sicherheit und Entwicklung in dieser Region vor. Die Strategie sieht ein umfassendes Konzept für die Konfliktprävention vor, um gegen die Ursachen der instabilen Lage vorzugehen. Darüber hinaus dient sie als politischer Rahmen für konkrete regionale Initiativen der Afrikanischen Union (AU) (EN) (FR) und der IGAD (Inter-Governmental Authority on Development/Zwischenstaatliche Entwicklungsbehörde, (EN) zur Erarbeitung dauerhafter Lösungen und bietet zugleich die Grundlage für einen strukturierten Dialog zwischen der EU und den Ländern am Horn von Afrika.

RECHTSAKT

Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament vom 20. Oktober 2006 - Afrika-Strategie: Eine regionale politische Partnerschaft der EU zur Förderung von Frieden, Sicherheit und Entwicklung am Horn von Afrika [KOM(2006) 601 endg. - Nicht im Amtsblatt veröffentlicht].

ZUSAMMENFASSUNG

Das Horn von Afrika, welches die Länder Dschibuti, Äthiopien, Eritrea, Kenia, Somalia, Sudan und Uganda umfasst, ist eine der ärmsten und am stärksten von Konflikten betroffenen Regionen der Welt.

Bedeutung des Horns von Afrika für die EU

Die EU spielt in der Region des Horns von Afrika eine entscheidende Rolle und ist der bedeutendste Akteur im Bereich der humanitären und Entwicklungshilfe.

Die Stabilität der Region liegt im Interesse der EU. Das Horn von Afrika stellt ein regionales Geflecht der Unsicherheit mit eng verzahnten Konflikten und politischen Krisen dar, die sich gegenseitig Nährstoff bieten. Aufgrund der Krise an der Grenze zwischen Eritrea und Äthiopien, der Krise in Somalia und der Konflikte in Sudan und im Norden von Uganda ist die Situation in der Region instabil und unsicher. Darüber hinaus wird diese Instabilität durch Migrationsbewegungen, illegalen Waffen- und Drogenhandel sowie durch die Flüchtlingsströme verstärkt.

Die Stabilität der Region des Horns von Afrika ist für die EU aufgrund der Nähe zum Roten Meer, das als Wasserstraße für die Handelsbeziehungen mit Saudi-Arabien (weltweit wichtigstes Ölförderland) dient, von großer Bedeutung.

Regionale Dimension und Dynamik

Die größten Konflikte am Horn von Afrika sind Ausdruck der regionalen Verflechtungen und hängen mit der Tatsache zusammen, dass die meisten Grenzen instabil sind und in einer Reihe von Fällen der Grenzverlauf umstritten ist. Dies schwächt die Beziehungen zwischen benachbarten Ländern, von denen einige Länder bewaffnete Gruppierungen unterstützen, die in den Nachbarländern aktiv sind.

Den Krisen in dieser Region liegen gemeinsame Querschnittsprobleme zu Grunde:

Arbeitsprogramm zur Verbesserung der politischen Stabilität der Region

Die Kommission schlägt vor, die Partnerschaft zwischen der EU, der Afrikanischen Union und den regionalen Organisationen durch folgende Maßnahmen zu verbessern:

Ferner sollen im Rahmen des Dialogs zwischen der EU und dem Horn von Afrika die wichtigsten strategischen Aspekte der einzelnen Länder berücksichtigt werden, die sich evtl. auf die Region auswirken:

Daneben muss über die Querschnittsthemen und grenzübergreifenden Probleme nachgedacht werden, wobei folgende drei Ziele berücksichtigt werden sollten:

Rahmenvoraussetzungen für den Erfolg der Partnerschaft

Die Kommission schlägt Begleitmaßnahmen für die erfolgreiche Umsetzung der Partnerschaft vor, die sowohl die EU als auch die Länder am Horn von Afrika betreffen.

Die EU sorgt insbesondere für:

Die Länder am Horn von Afrika sorgen für:

Mit der Umsetzung der Partnerschaft soll 2007 begonnen werden. Nach zweijähriger Durchführung erfolgt eine gemeinsame Überprüfung.

Hintergrund

Die in der Mitteilung vorgeschlagene regionale politische Partnerschaft basiert auf zwei Strategien, die die EU bereits umsetzt: dem Europäischen Konsens über die Entwicklungspolitik und der Afrika-Strategie der EU. Die Partnerschaft soll vor allem dazu dienen, die Afrika-Strategie zu erproben.

Letzte Änderung: 21.06.2007