Eine moderne Mittelstandspolitik

Mit der neuen Gemeinschaftspolitik zugunsten der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) wurde ein kohärenterer, pragmatischerer und stärker integrierter Rahmen für die Mittelstandsförderung geschaffen. Er soll die Nutzung des riesigen, bisher brach liegenden Potenzials der KMU zur Schaffung von Wachstum und Arbeitsplätzen in der Europäischen Union (EU) ermöglichen. Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der KMU werden vor allem Maßnahmen auf folgenden Gebieten ergriffen: Förderung der unternehmerischen Initiative, Erleichterung des Zugangs zu den europäischen und den internationalen Märkten, Vereinfachung des Gemeinschaftsrechts, Stärkung des Wachstumspotenzials der KMU sowie Förderung einer wirkungsvollen Partnerschaft mit den KMU-Akteuren.

RECHTSAKT

Mitteilung der Kommission an den Rat, das Europäische Parlament, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen vom 10. November 2005: „Umsetzung des Lissabon-Programms der Gemeinschaft - eine zeitgemäße KMU-Politik für Wachstum und Beschäftigung" [KOM (2005) 551 endg. - nicht im Amtsblatt veröffentlicht].

ZUSAMMENFASSUNG

Den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) kommt in der Europäischen Union (EU) bei der Schaffung von Wachstum und Arbeitsplätzen eine Schlüsselrolle zu. Deshalb soll die neue KMU-Politik eine kohärentere, pragmatischere und stärker integrierte Förderung dieser Unternehmen ermöglichen. Die Stärkung der unternehmerischen Initiative und die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen werden der Wettbewerbsfähigkeit der KMU zugutekommen.

Die Merkmale und damit auch die Bedürfnisse der KMU sind sehr unterschiedlich. Einige von ihnen befinden sich noch in der Anlaufphase („Start-ups"), andere gehören bereits zu den ausgesprochenen Wachstumsunternehmen („Gazellen"). Z. T. operieren sie auf sehr großen, z. T. auf eher lokalen oder regionale Märkten. Auch wenn alle KMU definitionsgemäß weniger als 250 Beschäftigte haben, sind einige von ihnen Kleinst- und andere Familienunternehmen. Damit das Wachstumspotenzial aller KMU genutzt werden kann, müssen die Maßnahmen zur Förderung des Mittelstands das vielfältige Erscheinungsbild dieser Unternehmen berücksichtigen.

Der Erfolg der neuen Mittelstandspolitik wird davon abhängen, ob alle betroffenen Akteure - auf europäischer ebenso wie auf nationaler und regionaler Ebene, im öffentlichen ebenso wie im privaten Sektor - wirklich einbezogen werden.

Geplant sind spezifische Maßnahmen in fünf Schlüsselbereichen.

Hintergrund

Die KMU sind ein zentraler Bestandteil der europäischen Industrie und der europäischen Volkswirtschaft insgesamt. In der EU gibt es 23 Millionen KMU, die 99 % des Unternehmensbestands ausmachen und in einigen Branchen wie der Textilindustrie bis zu 80 % der Arbeitsplätze stellen. Der europäische Mittelstand kann daher einen ganz wesentlichen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung, unternehmerischen Fähigkeiten und Innovation sowie zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt leisten. Aus diesem Grund ist es von entscheidender Bedeutung, dass es ihm durch bessere Rahmenbedingungen und die Förderung der unternehmerischen Initiative ermöglicht wird, sein Potenzial voll zu enfalten.

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Letzte Änderung: 21.12.2007