Preisgestaltung: Weißbuch

1) ZIEL

Nachweis der Notwendigkeit einer schrittweisen gemeinschaftsweiten Harmonisierung der Grundsätze der Gebührenberechnung für gewerbliche Verkehrsarten

2) GEMEINSCHAFTSMASSNAHME

Weißbuch der Kommission vom 22. Juli 1998: Faire Preise für die Infrastrukturbenutzung: Ein abgestuftes Konzept für einen Gemeinschaftsrahmen für Verkehrs-Infrastrukturgebühren in der EU

3) INHALT

Die zunehmende Überlastung und die Umweltverschmutzung lassen Zweifel an der Nachhaltigkeit des Verkehrs aufkommen. Verkehrs-Infrastrukturgebühren können zur Lösung dieser Probleme beitragen, denn über Gebührenänderungen kann das Verkehrsnutzerverhalten beeinflusst werden.

Doch bestehen zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten große Unterschiede bei der Anlastung der Verkehrswegegebühren; z. B.

Das Weißbuch weist auf die Probleme hin, die durch die unterschiedlichen Konzepte zur Anlastung der Infrastrukturkosten aufgeworfen werden. Dass die Steuern und Abgaben nichts mit den tatsächlichen Kosten im Verkehr zu tun haben, führt vor allem zu

Diese Probleme - ungleiche Aufteilung auf die einzelnen Verkehrsträger, Staus und Umweltverschmutzung - werden oft isoliert angepackt.

Nach dieser Feststellung wird in dem Weißbuch ein Gemeinschaftskonzept für Verkehrs-Infrastrukturgebühren mit folgenden vier Zielen entwickelt:

Dieses Konzept beruht auf folgenden vier Grundsätzen:

Das einzige Gebührenkonzept, das gemäß dem Weißbuch diese Kriterien voll erfüllt, ist die an den sozialen Grenzkosten orientierte Entgelterhebung, mit Anlastung der von den Nutzern verursachten internen und externen Kosten am Nutzungsort (Betriebskosten, Kosten von Infrastrukturschäden, Kosten der Infrastrukturüberlastung, ökologische Kosten, Unfallkosten).

Wenn den Verkehrsunternehmen die tatsächlichen Kosten ihrer Aktivitäten angelastet werden, bieten sich ihnen Anreize, ihre Verkehrsmittelwahl zu überdenken, z. B. durch

Ein solches Gebührensystem würde auch Anreize zur Verbesserung der Verkehrssicherheit geben.

Studien der Kommission weisen darauf hin, dass der gesamtgesellschaftliche Nutzen einer solchen Gebührenpolitik 30-80 Mrd. ECU jährlich betragen würde.

Um den unterschiedlichen Ausgangspunkten der einzelnen Verkehrsträger im Hinblick auf die rechtliche Lage und den von der Einführung neuer Entgelte aufgeworfenen komplexen Fragen Rechnung zu tragen, befürwortet die Kommission eine schrittweise Einführung des neuen Gebührenkonzepts. Folgende drei Etappen sind vorgesehen:

Anschließend beschreibt das Weißbuch die vorrangigen Maßnahmen in den ersten beiden Phasen. Abgesehen von der Entwicklung konsistenter Kostenrechnungs- und Buchhaltungsverfahren sind folgende Maßnahmen vorgesehen:

Schließlich ist eine verkehrsbezogene Steuerpolitik geplant.

Das Weißbuch endet mit einer sozioökonomischen Bewertung der vorgeschlagenen Strategie und untersucht die allgemeinen Auswirkungen auf die Wirtschaft, den Verteilungseffekt und die Auswirkungen auf Gebiete in Randlage oder mit Entwicklungsrückstand.

4) frist für den erlass einzelstaatlicher umsetzungsvorschriften

Entfällt

5) zeitpunkt des inkrafttretens (falls abweichend von 4)

Entfällt

6) quellen

KOM(98) 466 endg.Noch nicht im Amtsblatt veröffentlicht

7) weitere arbeiten

8) durchführungsmassnahmen der kommission