Sechstes Rahmenprogramm (2000-2006): Technologien für die Informationsgesellschaft

Dieses Sonderprogramm zielt darauf, die Entwicklung der Hardware- und Softwaretechnologien und der Anwendungen zu fördern, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu stärken und den Bürgern Europas die Möglichkeit zur Teilnahme an der Wissensgesellschaft zu geben.

RECHTSAKT

Entscheidung 2002/835/EG des Rates vom 30. September 2002 über ein spezifisches Programm im Bereich der Forschung, technologischen Entwicklung und Demonstration: „Ausgestaltung des Europäischen Forschungsraums" (2002-2006) [Amtsblatt L 294 vom 29.10.2002].

ZUSAMMENFASSUNG

Im Jahr 2000 hat der Europäische Rat in Lissabon den Aufbau der Informationsgesellschaft zur zentralen Priorität erklärt, deren Ziel ein rascher Übergang zu einem wettbewerbsfähigen und dynamischen wissensgestützten Wirtschaftsraum ist, der fähig ist, ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum mit mehr und besseren Arbeitsplätzen und einem größeren sozialen Zusammenhalt zu erreichen.

Diese Ausrichtung wurde durch die Initiative eEurope 2002 verwirklicht, die von der Europäischen Kommission zur Förderung des Aufbaus der „Informationsgesellschaft für alle" ins Leben gerufen wurde. Die Initiative eEurope 2005 zielt darauf ab, bis zum Jahr 2010 allen Bürgern, Haushalten, Schulen und Unternehmen den Zugang zu den Anwendungen und Diensten der Informationsgesellschaft zu ermöglichen.

Mit den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sind neue Formen der Produktion, des Handels und der Kommunikation entstanden. Die IKT sind zum zweitwichtigsten Wirtschaftszweig der Union geworden und beschäftigen in Europa mehr als 2 Millionen Menschen. Das sechste Rahmenprogramm versucht, den Anforderungen und Erfordernissen der Märkte, der öffentlichen Politikbereiche und der Bürger gerecht zu werden.

Um größtmöglichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen aus den Bemühungen auf diesem Gebiet zu ziehen, wird die zukünftige Generation der Technologien stärker in die Umgebung integriert und besser zugänglich sein und eine Vielzahl von Diensten und Anwendungen auf einfachere Weise bereitstellen.

Das Hauptziel besteht darin, benutzerfreundlichere Technologien in allen Bereichen einzuführen: Sicherheit und Schutz des Privatlebens, Lehre und Ausbildung, Zugang für ältere und behinderte Menschen, Telearbeit, E-Business, E-Gouvernment, E-Health, intelligenter Verkehr usw.

Der Haushalt für das Programm Technologien für die Informationsgesellschaft (EN) beläuft sich auf insgesamt 3,625 Mio. Euro. Das Arbeitsprogramm 2003-2004 ist mit insgesamt 1,725 Mrd. Euro ausgestattet. Rund 90 Mio. Euro wurden Teilnehmern aus den folgenden Ländern vorbehalten: Russland und Neue Unabhängige Staaten, Mittelmeerländer einschließlich der Länder des westlichen Balkans und Entwicklungsländer. Im Rahmen dieses Budgets sind zwei Aufrufe zur Einreichung von Vorschlägen vorgesehen:

Die Aktionen betreffen die vier folgenden technologischen Achsen:

A) Integrierende Forschung in Technologiefeldern, die für die Bürger und die Wirtschaft von vorrangiger Bedeutung sind

Ziel ist die Entwicklung von Lösungen für die wichtigsten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die sich der neuen wissensbasierten Gesellschaft stellen, einschließlich der Auswirkungen auf die beruflichen Tätigkeiten und die Arbeitsplatzumgebung.

Die Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die folgenden Bereiche:

B) Infrastrukturen für Kommunikation und Informationsverarbeitung

Ziel ist die Entwicklung von Technologien für die mobile, drahtlose, optische und breitbandige Kommunikation, die zuverlässig sind, einen breiten Anwendungsbereich haben und an die Anforderungen der Bürger angepasst werden können.

Die Forschungsbemühungen werden abzielen auf:

C) Komponenten und Mikrosysteme

Ziel ist die Intensivierung der Erforschung von miniaturisierten und kostengünstigen Komponenten auf der Grundlage neuer Werkstoffe. Forschungsschwerpunkte sind:

D) Informationsmanagement und Schnittstellen

Ziel ist die Entwicklung von Managementinstrumenten, die die Interaktion mit den wissensbasierten Diensten und Anwendungen ortsunabhängig und jederzeit erleichtern. Die Anstrengungen konzentrieren sich auf die folgenden Bereiche:

Bezug

Rechtsakt

Datum des Inkrafttretens - Datum des Außerkrafttretens

Termin für die Umsetzung in den Mitgliedstaaten

Amtsblatt

Beschluss Nr. 1513/2002/EG

Zeitpunkt der Anwendung: 01.01.2003Zeitpunkt des Auslaufens: 31.12.2006

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Letzte Änderung: 04.01.2007